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Wyandotten

anfängerfreundlich, brütet gerne, zutraulich, friedlich, kälteunempfindlich

Wyandotten Hühner© lantapix – stock.adobe.com

Steckbrief: Wyandotten

Eier

55 g

Farbe der Eier: Braun

Mindestgewicht für Bruteier

54 g

Legeleistung

180 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2,5 - 3 kg, Hahn: 3,4 - 3,8 kg

Brutlust

70 %

Flugfähigkeit

30 %

Platzbedarf

30 %

Ursprünge der Wyandotten

In den ersten Zuchtbemühungen der Wyandotten ging es darum, einen neuen Farbschlag der Sebright Hühner zu erzüchten, der jedoch nicht anerkannt wurde.

Haltung

Solange die Wyandotten wenigstens einen eingezäunten Auslauf sowie einen Unterstand für die Nacht haben, können sie bereits gehalten werden.

Da diese Hühner äußerst ungerne fliegen oder flattern, reicht bereits eine niedrige Einfriedung. Wer die Fläche hat und nicht füttern möchte, der lässt den Hühnern ihren Freilauf, womit sie sich über die warme Jahreszeit weitgehend selber versorgen.

Wyandotten Zuchtstamm© iberoz – stock.adobe.comWyandotten Zuchtstamm

Als Hühnerrasse sind Wyandotten sehr robust, trotzen widrigem Wetter oder Frost, werden selten krank und lieben die Futtersuche. Sie sind lebensfroh, zutraulich, friedlich und können als Allrounder-Familienhuhn betrachtet werden, welches jedoch auch beim Züchter und Aussteller für gute Laune sorgt.

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Als Nachteil kann der Bruttrieb der Wyandotten genannt werden.

Weiterhin soll darauf geachtet werden, dass die Hennen nicht überfüttert werden. Dieses schadet ihrer Gesundheit und ihrer Leistung als Wirtschaftshuhn.

Eier und Legeleistung

Je nach Farbschlag gehen die Eier der Wyandotten farblich von gelb bis ins dunkelbraun hinein. Weiterhin wiegen die Eier rund 55 Gramm. Auch hier gibt es Schwankungen zwischen den Farbschlägen, welches Gewicht das Durchschnittsei aufweist.

Alle Farbschläge legen emsig. Die Eier eignen sich für die Naturbrut oder den Brutkasten. Bruteier sollen wenigstens 54 Gramm wiegen. Die Hennen sind keine Winterleger.

Küken

Die Hennen werden schnell brütig und legen dann keine weiteren Eier. Teilweise ist ihr Bruttrieb so stark, dass der Halter darauf achten muss, dass sie genug fressen und nicht gesundheitlichen Schaden nehmen. Der Halter soll einer zu starken Brütigkeit der Hennen sogar entgegenwirken.

Wenn trotzdem gebrütet wird und die Küken schlüpfen, führen die Wyandotten-Hennen sie gewissenhaft.

Weiße Wyandotte mit Küken© sylvibechle – stock.adobe.comWeiße Wyandotte mit Küken

Farbschläge

Bei den meisten Farbschlägen gibt es zwischen Hahn und Henne Unterschiede in der Kopf- und Halszeichnung. Bei den Hennen setzt sich die Mantelzeichnung fort, beim Hahn bilden diese Federpartien eine eigene Zeichnung aus. Bei den einfarbigen Farbschlägen ist das nicht gegeben, die Hähne prägen ihren Farbton jedoch kräftiger und leuchtender als die Hennen aus.

In Deutschland werden für Wyandotten derzeit 18 Farbschläge durch den Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter anerkannt. Es handelt sich um:

  • blau
  • braun-porzellanfarbig (bunt)
  • dunkel
  • belbschwarzcolumbia
  • gelb
  • gestreift
  • goldblau-gesäumt
  • goldschwarz-gesäumt
  • goldweiß-gesäumt
  • goldhalsig
  • rebhuhnfarbig-gebändert
  • rot
  • schwarz-weiß-gescheckt
  • schwarz
  • silberschwarz-gesäumt
  • silberhalsig
  • weißschwarzcolumbia
  • weiß

Wyandotten kaufen

Hat man sich in die abgerundeten Formen und den treuen Blick der Wyandotten verliebt, stellt sich schnell die Frage: Wo kann man Wyandotten kaufen?

Glücklicherweise sind Zwerg-Wyandotten – die kleinen Vertreter der Rasse – eine der häufigsten Hühnerrassen in Deutschland. Auf fast jeder Geflügelbörse bieten Züchter ihre Tiere oder Bruteier dieser an. Nach der „großen“ Hühnerrasse muss man zwar etwas länger suchen, doch bei über 500 Züchtern in Deutschland findet man schnell eine Adresse, bei der man Wyandotten kaufen kann. Die örtlichen Kleintierzuchtvereine unterstützen bei der Suche meist gerne.

Gut zu wissen

  • In den ersten Zuchtbemühungen ging es darum, einen neuen Farbschlag der Sebright Hühner zu erzüchten, der jedoch nicht anerkannt wurde. Typische Merkmale der Sebright Hühner wurden nicht getroffen. Damit hießen diese Hühner zwischenzeitlich auch American Sebrights oder Excelsiors. Einer der ersten bedeutenden Züchter war Houdlette, der ihnen schließlich den Namen „Wyandotte“ gab. Als Rasse wurden diese Hühner im Amerikanischen Standard bereits 1873 aufgenommen, aber erst 1883 als Wyandotten anerkannt.
  • Nach der Großrasse wurden Zwerg-Wyandotten erzüchtet. Diese sind in vielen Regionen beliebter als die Großrasse. Deswegen gibt es genau wie bei der Großrasse inzwischen dutzende Farbschläge.

Die Hühnerrasse Wyandotten

Ursprünge der Wyandotten Hühner

Als Hühnerrasse entspringen die Wyandotten den USA aus der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts. Die Region der Erzüchtung lässt sich auf den Raum von New York State eingrenzen. Benannt wurden die Wyandotten jedoch nach einem Indianerstamm aus Michigan, den es noch immer gibt. Dieser Stamm bezeichnet sich selber als „Wyandot“, welches sich mit Inselbewohner übersetzen ließe. Michigan liegt sozusagen eingegrenzt zwischen der Seenlandschaft zwischen den USA und Kanada, an die auch der US Bundesstaat New York grenzt. Der Stamm wird im Amerikanischen hingegen „Huronen“ genannt. Einer der großen Seen heißt Huronsee.

Entwicklung der Rasse Wyandotten

Der erste Farbschlag der Wyandotten war silber-schwarz gesäumt. Diesem Farbschlag folgten rund 30 weitere. Um all diese Farbschläge zu erzüchten wurden immer wieder neue oder andere Farbschläge der bereits verwendeten Hühnerrassen eingekreuzt. Bis ins Detail lässt es sich nicht mehr zurückverfolgen und würde jeden Rahmen sprengen. Es gab jedoch von Anfang an Zuchtziele: Die Hühner sollen viele Eier legen, sich als Tafelhuhn eignen, das Futter gut verwerten, widrigem Wetter sowie dem kalten Winter trotzen und zugleich friedlicher Natur sein. Genauso wichtig war den Züchtern auch, dass ihre Hühner eine sehr gute optische Wirkung entfalten. Die neue Hühnerrasse soll die Zeichnung der Silber-Sebright Zwerge aufweisen und dabei die Größe asiatischer Hühner erreichen.

Mit den Silber-Sebrights, Silber Paduaner und Cochin wurde also der erste Farbschlag, silber-schwarz gesäumt, erzüchtet. Dieser wurde mit der Einkreuzung von Chittagongs und Hamburger gefestigt.

Erste gezielte Zuchtbemühungen fanden bereits ab 1860 statt. Ein erster Versuch diese Hühner 1876 als Farbschlag vom Sebright Huhn im amerikanischen Standard auf zu nehmen, scheiterte. Die Zucht wurde intensiviert womit diese Hühner als neue Rasse mit der Bezeichnung Wyandotten 1883 im amerikanischen Standard offiziell aufgenommen wurden. Im gleichen Jahr wurden Wyandotten nach Deutschland gebracht und erfreuten sich nicht nur hier beim ersten Erblicken großer Beliebtheit. Fortan wurde nicht mehr nur in den USA gezielt weiter gezüchtet.

Die Wyandotten gelangten ebenfalls sehr früh nach England, es wurden direkt neue Farbschläge erzüchtet. Rebhuhnfarbige Cochin und goldgesprenkelte Hamburger Hähne wurden mit silber-schwarz gebänderten Wyandotten-Hühnern gekreuzt. Der gold-schwarz gesäumte Farbschlag entstand. Diese Hühner wurden nun mit weißen Wyandotten gekreuzt. Blau- sowie gelb-gesäumte Wyandotten entstanden.

Bereits 1888 konnten diese gold-schwarz gesäumten und die in England später wichtigen weißen Wyandotten im US Standard aufgenommen werden. Die weißen Wyandotten wurden aus den silber-schwarz gesäumten erzüchtet, hier kommt es auf die breiten Federn an. Der weiß-schwarzcolumbia Farbschlag konnte schon 1893 auf der Columbia Expedition in Chicago präsentiert werden.

Um 1898 wurden in Deutschland mehrere Farbschläge heraus gezüchtet. Es wurden hierzu Plymoth Rocks, Langschan, Cochin, Italiener, Orpingtons oder Hamburger in passenden Farbschlägen eingekreuzt.

Aufgrund der Beliebtheit und der weiten Verbreitung vom wirtschaftlichen Zwiehuhn war es möglich, sehr schnell viele Farbschläge zu erzüchten. Inzwischen sind es über 30. In der Beliebtheit haben die Zwerg-Wyandotten die Großrasse nicht allein in Deutschland inzwischen überholt.

Heutige Bedeutung der Wyandotten Hühner

Auch heute noch bieten Wyandotten genau das, weswegen sie einst erzüchtet wurden: Es handelt sich um schöne und robuste Hühner, die fleißig legen, gerne brüten und auch ein gutes Tafelhuhn bieten. Sie suchen mit genügendem Auslauf in der warmen Jahreszeit ihr Futter selber und ertragen selbst bitter kalte Winter, wenn sie einen Hühnerstall als Unterstand haben. Weiterhin sind diese Hühner friedlich, zutraulich und fressen dem Halter sprichwörtlich aus der Hand.

Für die heutige Massentierhaltung mögen die Hühner uninteressant sein. Aber auch hier kann auf ihren Genpool zurückgegriffen werden. Sollte in Zukunft auf diese Massentierhaltung verzichtet werden, sind Wyandotten gewiss erneut eine gefragtes Wirtschaftshuhn. Ob so oder so, die Erhaltungszucht ist ihren Aufwand wert.

Weiterhin sind die Hühner für den Selbstversorger, den Familiengarten oder den Hobbyzüchter sehr gute Hühner, die kaum einer Pflege bedürfen. Dennoch mögen diese Hühner es, wenn der Halter sich häufig blicken lässt und etwas Futter gibt. Auch Aussteller erfreuen sich an den schönen Wyandotten und haben mit über 30 Farbschlägen eine sehr große Auswahl innerhalb der gleichen Rasse.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Einst wurden diese Hühner in deutschen Häfen entladen und waren praktisch ab diesem Moment sehr gefragte Hühner. So war es auch in anderen Ländern, dass diese Hühnerrasse einst als Wirtschaftshuhn sehr häufig gehalten wurden. Das endete, als die industrialisierte Viehhaltung zu Hybriden überging, womit eigentlich jede ursprüngliche Hühnerrasse ihre wirtschaftliche Bedeutung einbüßte. Für die Freiland-Hofhaltung blieben es schöne Tiere womit es in vielen Ländern professionelle Züchter gibt, die bei der Erhaltungszucht Zuchttiere tauschen, um eine Inzucht zu vermeiden.

In Deutschland gibt es mehrere Sondervereine, in denen Wyandotten erhalten werden. Diese Sondervereine widmen sich verschiedener Ziele. Der Sonderverein der Zucht gesäumter Wyandotten und gesäumter Zwerg-Wyandotten interessiert sich für gesäumte Wyandotten. Der Sonderverein der Züchter seltener Zwerg-Wyandotten versucht die Zwerg-Wyandotten zu erhalten, die zumindest in Deutschland sonst vermutlich unter gehen würden. Auch weitere Sondervereine haben sich innerhalb der Vielfalt der Hühnerrasse spezialisiert.

Zuchtziele der Wyandotten

Die einstigen Zuchtziele gelten nach wie vor: Das schöne und friedliche Huhn soll viele Eier legen und sich zugleich für die Mast eignen. Bei über 30 Farbschlägen werden im Folgenden die Punkte beschrieben, die für alle Farbschläge übergreifend gelten.

Als Zwiehuhn gehören diese Hühner zu den mittelschweren und mittelhoch gestellten Hühnerrassen, die sich nicht zu hoch vom Boden abheben. Diese Hühner mit 3,4 bis 3,8 Kilo bei den Hähnen und 2,5 bis 3 Kilo bei den Hennen sehen aufgrund ihrer üppigen Befiederung mit weichen Federn sogar noch schwerer aus. Aus diesem Grund wirken Wyandotten oft auch etwas plump.

Die Rückenlinie ist zum Schwanz ansteigend. Bei den Hennen sieht dieser von hinten wie ein umgedrehtes „V“ aus, bei den Hähnen werden diese Schwanzfedern von den kurzen und stark gebogenen Sicheln und Nebensicheln überlagert. Die Spitzen der Schwanzfedern liegen in der Höhe knapp unter dem nach oben gereckten Kopf. Der Hahn hat eine stolz nach vorne gewölbter Brust. Die Hennen sind am Hinterleib üppiger und bilden viele Flaumfedern aus, sie weisen sich schon optisch als gute Legehennen aus. Perfekte Wyandotten sind etwas höher als breit. Der Hals bietet reichlich Behang sowie der Sattel sich breit ausprägt. Die nackten Läufe der Wyandotten sind gelb. Hennen, die gerade stark legen, können etwas blassere Läufe aufweisen.

Hühner dieser Rasse haben einen fein geperlten roten Rosenkamm aus feinem Gewebe, der sich nach hinten verjüngt. Der Kopf ist rundlich ausgeprägt mit gebogenem gelbem Schnabel. Das rote Gesicht ist leicht befiedert. Die orangenen Augen treten etwas hervor. Die Ohr- und Kehllappen sind im gleichen Rot wie der Rosenkamm oder das Gesicht, sie sind von knapper mittlerer Größe und bei den Hennen entsprechend kleiner.