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Hühnereier

Welche Hühnereier sollte ich kaufen?

Gefunden auf: https://www.huehner-hof.com/wissen/legeprozess/huehnereier-kaufen/

In einer Phase, in der Ihre Hühner möglicherweise kaum oder gar keine Eier legen, werden Sie Hühnereier kaufen müssen. Und wenn Sie gar keine eigenen Hühner haben, kommen Sie ebenfalls nicht um den Eierkauf herum.

Was Sie beim Kauf der Eier im Handel oder beim Bauern beachten sollten, erklären wir Ihnen in diesem spannenden Artikel.

Was sagt der Code auf dem Hühnerei aus?

Sicherlich haben Sie schon einmal festgestellt, dass die Hühnereier mit einem Code bedruckt sind. Dieser ist natürlich nicht zur Zierde der Eier gedacht, sondern er soll Ihnen Aufschluss darüber geben, wie die Hühner gehalten wurden und aus welchem Land die Eier stammen. Außerdem erfahren Sie, von welchem Erzeuger die Hühnereier stammen.

Code auf den Hühnereiern

Gehen wir der Sache einmal auf den Grund.

Ein üblicher Code sieht in etwa so aus: „1-AT-0000000

An erster Stelle finden wir den Hinweis darüber, aus welcher Haltungsform das Ei stammt (hier gekennzeichnet mit „1“). An zweiter Stelle (hier „AT“) befindet sich der Ländercode und die übrigen Ziffern im hinteren Teil des Codes stellen die Erzeugernummer dar (hier „0000000“).

Die Ziffern am Anfang haben die folgende Bedeutung:

  • „0“: Bio-Eier aus ökologischer Erzeugung
  • „1“: Freilandhaltung
  • „2“: Bodenhaltung
  • „3“: Käfighaltung

Die Länderkürzel haben die folgende Bedeutung:

(Wir nennen nur einige Länderkürzel)

  • „DE“: Deutschland
  • „NL“: Niederlande
  • „FRA“: Frankreich
  • „AT“: Österreich

Hinweis

Es besteht die Möglichkeit, dass Sie auf der Verpackung einen anderen Code finden, als auf dem Ei selbst. Dies kann daran liegen, dass die Eier beispielsweise aus Deutschland stammen, aber in Österreich verpackt werden.

Sie sollten daher stets auf den Code achten, der sich direkt auf dem Hühnerei befindet.Nur hierdurch finden Sie heraus, ob in der Verpackung wirklich die Eier liegen, die auf der Verpackung versprochen werden.

Leckere Hühnereier unterschiedlicher Rassen

Bio-Eier, Freilandhaltung, Bodenhaltung oder Käfighaltung: Für was soll ich mich entscheiden?

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass die Hühnereier-Regale im Supermarkt prall gefüllt sind mit Eiern aus verschiedenen Haltungsformen. Sie finden dort Aufschriften wie „Hühnereier aus Bodenhaltung“, „Hühnereier aus Freilandhaltung“, „Bio-Hühnereier“ oder „Hühnereier aus Käfighaltung“.

Tendenziell würden Sie die Eier aus Käfighaltung wahrscheinlich als letztes wählen, da der Begriff „Käfighaltung“ bereits vermuten lässt, dass es die Hennen in einem solchen Betrieb schwer haben und unter widrigen Bedingungen leben.

Mit Bio-Eiern wird jedoch suggeriert, dass es sich um „hochwertige“ Eier handelt, sodass Sie vermutlich davon ausgehen werden, dass es diesen Hühnern gut geht.

Doch spätestens bei den Bezeichnungen „Bodenhaltung“ und „Freilandhaltung“ wissen viele Verbraucher nicht, welche der beiden Varianten die bessere ist.

Wir möchten Sie daher unterstützen und Hintergründe zu den Haltungsformen liefern.

Haltungsform für Bio-Eier

Was sind Bio-Hühnereier? (Code „0“)

Bei Bio-Eiern handelt es sich um Eier, die aus einem als „Biohof“ zertifizierten Betrieb stammen. Nicht jeder Hühnerhof darf sich so nennen, denn es gelten besondere Bestimmungen, die der Bauer erfüllen muss, um das Bio-Siegel zu erhalten.

Bei Bio-Eiern werden die Hühner so gehalten:

  • Die Hennen müssen in offenen Ställen gehalten werden
  • Das Kürzen der Hühnerschnäbel ist verboten
  • Pro Quadratmeter Stallfläche dürfen max. 6 Hennen gehallten werden (für die Hobbyhaltung empfehlen wir, maximal 3 Hühner auf einem Quadratmeter zu halten)
  • Dort sind für alle Hennen Sitzstangen vorhanden, wobei jeder Henne rein rechtlich 18 Zentimeter Platz zustehen (für Hühner im eigenen Stall werden übrigens 30 Zentimeter pro Henne empfohlen)
  • Alle Hennen haben einen Auslauf von mind. 4 Quadratmetern (wir empfehlen für Ihre Haltung 10 Quadratmeter pro Henne)
  • In einem Stall dürfen max. 3.000 Hühner leben
  • Der Stallboden muss zu einem Drittel aus einer geeigneten Einstreu bestehen
  • Die Hühner erhalten ausschließlich hochwertiges Bio-Futter, das nicht genmanipuliert sein darf

Was ist Freilandhaltung? (Code „1“)

Bei der Freilandhaltung gibt es erste Einschnitte im Platzbedarf der Hühner. Dennoch bekommen die Hennen täglich Auslauf, was immer noch besser ist, als bei den Haltungsformen Boden- oder Käfighaltung.

Bei Freiland-Eiern werden die Hühner so gehalten:

  • Die Käfighaltung ist nicht erlaubt
  • Die Hennen leben in Ställen
  • Dort werden 9 Hühner auf einem Quadratmeter Fläche gehalten
  • Die Hennen bekommen täglich Auslauf, und zwar 4 Quadratmeter pro Huhn
  • Die Hennen erhalten normales, teilweise genmanipuliertes Futter

Was ist Bodenhaltung? (Code „2“)

Bodenhaltung ist zwar besser als Käfighaltung, da die Hennen hier nicht in kleinen Käfigen gehalten werden. Das Wort „Bodenhaltung“ lässt jedoch für viele den Trugschluss zu, dass es sich um eine natürliche und artgerechte Haltungsform handelt. Dem ist allerdings nicht so. Denn der Platz, den die Hennen hier für sich beanspruchen können, ist sehr gering.

Hühnereier aus Bodenhaltung

Außerdem ist das Fatale an dieser Haltungsform, dass die Betriebe hier die Hennen häufig quasi „stapeln“. Sie werden schlichtweg auf mehreren Etagen „gelagert“, um auf möglichst kleinem Raum so viele Hennen wie möglich halten zu können.

Bei Bodenhaltungs-Hühnereiern werden die Hühner so gehalten:

  • Die Käfighaltung ist verboten
  • Die Hennen leben nur im Stall, bekommen aber keinen Auslauf im Freigehege
  • Sie erhalten einen kleinen Bereich, in dem sich eine Einstreu befindet, in der sie scharren können
  • Auf einem Quadratmeter Fläche werden 9 Hennen gehalten
  • Hennen aus Bodenhaltung bekommen kein Bio-Futter, sondern werden mit industriellen und teilweise genmanipulierten Futtermitteln ernährt

Was ist Käfighaltung? (Code „3“)

Die Käfighaltung wird auch als „Kleingruppenhaltung“ bezeichnet. Eier dieser Klasse werden im Handel zum Glück nur noch selten angeboten.

Eier aus Käfighaltung

Bei Kleingruppenhaltungs-Eiern werden die Hühner so gehalten:

  • Die Hennen werden in Käfigen, also auf kleinstem Raum, gehalten
  • Sie bekommen keinerlei Auslauf und keine Fläche zum scharren
  • Sie werden mit industriellen und genmanipulierten Futtermitteln gefüttert

Welche Hühnereier sind die besten?

Grundsätzlich sind die Bio-Eier vor den Freiland- und Bodenhaltungs-Eiern zu empfehlen. Eier aus Käfighaltung sollten Sie vermeiden, denn sie sorgen dafür, dass die Hennen unter widrigsten Bedingungen leben.

Die besten Hühnereier

Leider gibt es für viele Verbraucher zwei große Probleme, die den Kauf hochwertiger Eier weiter erschweren.

Punkt 1: Die unterschiedlichen Preise der Hühnereier

Natürlich sind Bio-Eier teurer als Eier aus Käfig- oder Bodenhaltung. Das ist auch kein Wunder, denn die Bio-Bauern müssen, um das Huhn nach den entsprechenden Vorschriften zu halten, deutlich mehr Geld investieren. Nur dann kann es den Tieren gut gehen und der Bauer kann existieren.

Je geringer die Anforderungen allerdings werden, desto geringer wird auch der Eierpreis. Wer wenig Geld zum Leben hat, der wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die günstigen Eier zurückgreifen, weil er sich teure Bio-Eier oder Eier aus Freilandhaltung schlichtweg nicht leisten kann.

Preise für Hühnereier im Vergleich:

Haltungsart Preis pro Ei
Bio-Eier 25 bis 50 Cent pro Stück
Eier aus Freilandhaltung 20 bis 30 Cent pro Stück
Eier aus Bodenhaltung 10 bis 20 Cent pro Stück
Eier aus Käfighaltung 5 bis 10 Cent pro Stück

Punkt 2: Verarbeitete Eier können Käfigeier sein

Haben Sie schon einmal die Zutatenliste eines Fertigkuchens oder eines anderen Fertigproduktes durchgelesen? Häufig sind in diesen Produkten ebenfalls Eier verarbeitet. Das Problem: Es besteht für Eier in Fertigprodukten keine Kennzeichnungspflicht. Das heißt, dass wir oft Eier aus schlechten Haltungsbedingungen verzehren, ohne es zu wissen.

Schließlich sind genau diese Eier besonders günstig und daher für die Hersteller von Fertigprodukten die begehrteste Lösung.

Hinweis

Auch fertig gefärbte Eier aus dem Handel bedürfen keiner Kennzeichnungspflicht, da sie als Fertigprodukte gelten.

Sind die Hühnereier aus dem Handel immer frisch?

Sie können davon ausgehen, dass die Eier, die Sie im Supermarkt kaufen können, maximal 48 Stunden alt sind.

Da Eier in den ersten 6 Tagen den besten Geschmack aufweisen, können Sie sie bis zu 4 Tage nach dem Kauf absolut genießen.

Frische Eier aus dem Supermarkt

Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass die Eier ca. 28 Tage haltbar sind. 20 Tage lang können Sie diese an einem kühlen Ort außerhalb des Kühlschrankes lagern, denn die Eier weisen während dieser Zeit eine natürliche Schutzschicht auf. Danach sollten Sie sie bis zum Ablaufdatum im Kühlschrank lagern.

Nach dem 20. Tag sollten Sie die Eier nicht mehr roh verzehren, sondern nur noch zum Braten oder Backen verwenden.

Welche Alternativen gibt es zu Hühnereiern aus dem Handel?

Wenn Sie nicht auf Eier verzichten möchten, jedoch nicht im Handel kaufen wollen, können Sie frische Eier auch direkt beim Bauern um die Ecke kaufen.

Dies hat den Vorteil, dass Sie den Stall kennen und ihn oft auch besichtigen können. Außerdem profitieren Sie von frischen Eiern und Sie können sich davon überzeugen, ob die Hühner wirklich Auslauf bekommen oder nicht.

Artgerechte Hühnerhaltung

Zwar sind Eier beim Bauern oft teurer als im Handel. Wenn Sie jedoch Wert darauf legen, dass Sie frische Eier von glücklichen Hühnern bekommen, erweist sich dies wahrscheinlich als beste Lösung.

Alternative zu Eiern: Der Ei-Ersatz

Heute gibt es zahlreiche Ersatzprodukte für Eier, die Sie beispielsweise zum Kochen oder Backen verwenden können, ohne, dass es dem Geschmack schaden würde.

Benötigen Sie die Eier beispielsweise beim Kuchenbacken, lässt sich dies auch gut durch Apfelmark oder Bananen ersetzen.

Je nach Verwendungsart können Sie das Ei unter anderem auch durch Chia-Samen, Soja-Produkte oder Kichererbsenmehl ersetzen.

Unser Tipp: Hühnereier aus Zwiehuhnhaltung kaufen

Auch, wenn sich die Situation in einigen Gluckenbetrieben langsam ändert, gibt es in der gewerbsmäßigen Hühnerzucht immer noch ein großes Problem: Während die Hennen zum Legen der Eier benötigt werden, werden die männlichen Küken oft auf grausame Weise entsorgt, da man für diese keine Verwendung hat.

Eier aus Zwiehuhnhaltung vermindern dieses Risiko, denn bei dieser Haltungsform werden auch die Hähne behalten. Das hohe Kükensterben wird hierdurch verhindert.

Zwar werden die Hähne später zu Suppenhühnern oder dergleichen verarbeitet, da sie schmackhaftes Fleisch bieten. Bis dahin haben sie jedoch die Chance auf ein einigermaßen glückliches Leben.

Häufige Fragen zum Thema Legeleistung