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Welsumer

anfängerfreundlich, zutraulich, friedlich, gute Futtersucher

Welsumer Hühner Rasse

Steckbrief: Welsumer

Eier

70 g

Farbe der Eier: Braun

Mindestgewicht für Bruteier

65 g

Legeleistung

160 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2 - 2,5 kg, Hahn: 3 - 3,5 kg

Brutlust

10 %

Flugfähigkeit

60 %

Platzbedarf

30 %

Welsumer legen sehr schwere Eier

Welsumer legen schwere braune Eier. Das Mindestgewicht für Bruteier liegt bei 65 Gramm, die Eier können allerdings auch 80 Gramm und mehr erreichen.

Haltung

Die Welsumer gehen auch auf „Hofhühner“ zurück, die sich unkontrolliert mit den Hühnern kreuzten, die über die Höfe liefen. Es waren eben Hühner, die auf den Höfen lebten, ohne dass die Menschen sich um diese wirklich kümmerten. Die Folge lautet, dass von ganz alleine die robustesten und am besten angepassten in die nächsten Generationen eingehen. Auch das heutige Welsumer ist deswegen sehr robust und einfach zu halten. Es kann sich in der warmen Jahreszeit selbst versorgen, wenn es denn frei herumlaufen darf. Wenn es dieses nicht darf, eignet es sich auch für die Stallhaltung oder die Einzäunung. Es muss jedoch bedacht werden, dass Welsumer über kurze Strecken fliegen können. Der Zaun sollte möglichst mit einem Netz nach oben hin geschützt werden.

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Weil Welsumer sehr robust sind, können sie sehr gut frei laufend gehalten werden. Über Nacht oder für den Winter genügt bereits ein kleiner Hühnerstall, der auch eine „Bretterbude“ genannt werden könnte. Über Winter sollen die Welsumer jedoch gefüttert werden, da sie nicht viel natürliches Futter finden werden.

Welsumer sind auch Kindern gegenüber sehr friedliche Hühner, die gut im Familiengarten gehalten werden können. Wer sich gut um die Tiere kümmert, der kann sie sogar anfassen und streicheln.

Es muss natürlich bei der Aufzucht auf die Junghähne geachtet werden. Wenn diese sich nicht mehr verstehen, müssen sie getrennt werden. Auch die adulten Hähne dürfen nicht zu dicht auf einander kommen und sollen einige Hennen zum Aufteilen haben.

Eier und Legeleistung

Das mittelgroße Huhn legt schwere braune Eier.

Das Mindestgewicht für Bruteier liegt bei 65 Gramm, die Eier können allerdings auch 80 Gramm und mehr erreichen.

Bei frisch gelegten Eiern hat sich die Pigmentierung noch nicht verfestigt, womit diese sogar abgewaschen werden kann. Deswegen wurde in den Anfangszeiten auch Fälschungen bei den Eiern unterstellt. Weiterhin ist die Eischale eher etwas rau und ohne Glanz.

Küken

Geht es um das Brüten, so taugen die Welsumer Hennen gar nicht. Sie werden allerhöchstens im späten Frühjahr brütig und sind bei einem Erfolg keine guten Mütter.

Welsumer Glucke mit Küken

Die Eier können entweder anderen Hennen untergeschoben oder im Brutkasten ausgebrütet werden.

Wer einen verlässlichen Züchter kennt, der sollte einfach Küken erstehen und diese groß ziehen. Für den Züchter ist es kaum Mehraufwand, wenn er ein paar Eier mehr ausbrütet. Für den Halter ist es jedoch Mehraufwand, wenn er einen Brutkasten erstehen und betreiben muss.

Farbschläge

Rost-Rebhuhnfarbig

Die Hähne haben am Hals einen rostroten Behang, der etwas dunkler werdend in den Sattel über geht. Die Schwanzfedern sind schwarz und schimmern mit einem Käfergrün. Die unteren Federpartien haben Schwarz als Grundton sowie immer einige rostrote Federn durchkommen.

Welsumer Hennen haben vom Hals bis zu den Schwanzfedern hellere und dunklere Federn, die von gelb bis dunkelbraun gehen. Der Halsbehang und die Brust sind heller und die Federchen liegen hell und dunkel nebeneinander. Zum Rücken und Hinterleib wird es einfarbig und dunkler wobei die Spitzen der Schwanzfedern ins Schwarze gehen.

Orange

Der Hahn ist genau wie beim rost-rebhuhnfarbenen Farbschlag aufgeteilt. Lediglich der Behang am Hals sowie der Sattel sind deutlich heller. Bei den Hennen ist nur die Halspartie deutlich heller.

Perlgrau Orangefarbig

Beim Hahn sind der Behang am Hals und der Sattel noch etwas heller als beim organgenen Farbschlag. Abgesehen vom schwarzen Schwanz sind alle anderen Partien silbern. Die Hennen sind hingegen komplett weiß.

Welsumer Hahn Farbe perlgrau

Legeleistung erkennen

Hennen, die sehr gut legen, produzieren ab der dritten Woche der Legesaison hellere Eier. Es sind also zuerst dunkelbraune und später noch braune Eier. Gut legende Hennen können an den hell werdenden Beinen erkannt werden. Diese sind eigentlich gelb. Wenn die Hennen jedoch viel legen, werden diese für diese Zeit des Jahres heller.

Auch wenn satt braune Eier schöner wirken und diese Eier deswegen sehr beliebt sind, sollen die heller werdenden Eier für die Brut verwendet werden. Diese stammen immerhin von Hennen mit besonders hoher Legeleistung.

Gut zu wissen

  • Nachdem das Welsumer als Rasse anerkannt wurde, wurde später auch das Zwerg-Welsumer erzüchtet, welches in vielen Regionen häufiger als das eigentliche Welsumer vorkommt.

Welsumer kaufen

Mit Eiern, die ein Gewicht von bis zu 80 Gramm aufweisen, haben sich die Welsumer Hühner einen Namen gemacht. Doch der Hauptgrund, weshalb diese Hühnerrasse viele Halter findet, ist ihr robustes Wesen und ihre Eignung als Selbstversorgerhuhn. Möchte man Welsumer kaufen, so findet man meist schnell einen Züchter in der Nähe.

Werden hingegen hochwertige Zuchttiere benötigt, kann der „Sonderverein der Welsumer und Zwerg Welsumer Züchter“ Züchter nennen, die in der näheren Umgebung sehr hochwertige Welsumer züchten.

Die Hühnerrasse Welsumer

Ursprünge der Welsumer

Der Name vom Welsumer Huhn geht auf Welsum als seinen Entstehungsort zurück. Welsum liegt direkt an der Ijssel, nahe dem Ort Apeldoorn in den Niederlanden. Hier hat A. Woorhorst als Züchter entscheidend in diese entstehende Hühnerrasse eingegriffen, womit sie nach seinem Wohnort benannt wurde.

Die recht junge Hühnerrasse hat sich aufgrund ihrer großen braunen Eier und der Eignung als Tafelhuhn schnell ausbreiten können. Es handelt sich um gute Selbstversorger, die selbst im Winter noch legen. Zudem ist diese Hühnerrasse sehr robust, womit sie mit geringem Aufwand gehalten werden kann.

Entwicklung der Rasse Welsumer

Es war ab Mitte des 18ten Jahrhundert die Zeit, als das Hühnerzüchten in Mode kam, da über die Schifffahrt viele neue Rassen nach Europa kamen. Gerade die asiatischen Hühner sind schwer, ruhig und bieten hochwertiges Fleisch. Aus diesen Gründen haben sich in Welsum verschiedene Rassen vorgefunden und wurden gekreuzt. Diese rasselosen Hühner mit Landhuhncharakter wurden als Ausgangsbasis mit anderen Hühnerrassen weiter gezüchtet. Dabei gab es unzählige Farbschläge oder auch Exemplare mit 5 Zehen.

Rassenmix Welsumer

Rassen, die in die Welsumer einflossen oder flüchtig eingekreuzt wurden, sind Orpingtons, Malaien, Brahma, Leghorn, Wyandotten, rebhuhnfarbige Cochin, Faverollos oder für den ursprünglichen Farbschlag Italiener, Dorkings, Rohdeländer und auch einige Kämpferrassen. Barnevelder und Rhodeländer haben im Welsumer Huhn mehr Gewicht, als andere Hühnerrassen.

Die gezielte Zucht

Von einer gezielten Zucht kann ab 1911 gesprochen werden. Im Jahr 1924 wurden die Welsumer verfrüht in den niederländischen Rassestandard aufgenommen. Die Züchter wussten bereits, wo sie hinwollten, hatten dieses Ziel jedoch noch nicht ganz erreicht. Somit stabilisierten sie den Bestand innerhalb von fünf weiteren Jahren.

Die Welsumer sind jedoch bereits 1924 nach Deutschland gelangt und hier ab 1925 auf Hühnerausstellungen zu sehen. In Deutschland wurde zugleich der orangene Farbschlag erzüchtet. In den Niederlanden ist weiterhin nur der Farbschlag rost-rebhuhnfarbig anerkannt, der Ur-Farbschlag der Welsumer Hühner.

Die frühe Verbreitung ist zumindest dafür mitverantwortlich, dass die Welsumer in den Niederlanden einen glockenförmigen und in Deutschland einen etwas länger gestreckten Walzen-Körperbau haben.

In England waren zu der Zeit braune Eier gefragt, womit das Welsumer hier bereits 1930 im Rassestandard aufgenommen wurde. Diese junge Hühnerrasse konnte sich schnell über weite Landteile verbreiten und ist inzwischen weltweit anzutreffen.

Heutige Bedeutung der Welsumer

Gute Hennen kommen auf 160 Eier im Jahr, die bis 90 Gramm schwer werden können. Zugleich handelt es sich um gute Tafelhühner. Bei den industriell genutzten Hybriden kommen sie gegenwärtig nicht mit. Dennoch lohnt die Erhaltungszucht, um Welsumer in künftige Hühnerrassen oder Hybriden einfließen zu lassen.

Aber auch in der heutigen Zeit handelt es sich um sehr gute Hühner für Privatpersonen. Diese können sich dank der pflegeleichten und emsig nach Futter suchenden Welsumer selber mit Eiern und Fleisch versorgen. Zugleich handelt es sich um friedliche, zutrauliche und robuste Hühner, die selbst im Winter ein paar Eier legen und sich sehr gut mit Kindern verstehen werden. Weiterhin sind es sehr schöne Hühner. Der urtypische rost-rebhuhnfarbige Farbschlag bringt sehr schön gezeichnete „Hof-Hähne“ hervor, wobei die Hennen etwas gewöhnlicher gezeichnet sind.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Mit den 1924 formulierten Rassestandards wurde in den Niederlanden zugleich mit der Erhaltungszucht begonnen. Das Welsumer breitete sich schnell über die Grenzen Hollands hinweg aus. Damit wird es in verschiedenen Ländern im Rassestandard aufgenommen und sehr gezielt erhalten.

In Deutschland gibt es den Sonderverein der Welsumer und Zwerg Welsumer Züchter Deutschland. Dieser Verein ist so groß, dass er sich wiederum in Bezirke unterteilt, die im Bezirk einen eigenen Vorstand haben. Nicht nur in Deutschland ist die Rassebeschreibung für die einzelnen Farbschläge umfangreich, womit Welsumer sehr genau auf „Linie“ erhalten bleiben.

Zuchtziele der Welsumer

Welsumer sollen als mittelschwere Hühner viele schwere braune Eier legen und sich als Tafelhuhn bewähren. Zudem sollen die robusten und guten Futterverwerter auch dem Winter trotzen und sich ihr Futter im restlichen Jahr sogar selber suchen. Zugleich sollen diese Hühner sehr friedlich und ruhig bleiben. Vom Gewicht liegen Hähne bei 3 bis 3,5 und Hennen bei 2 bis 2,5 Kilo. Es gibt jedoch auch Hähne mit 4 und Hennen mit 3 Kilo Körpergewicht.

Körper der Welsumer

Soweit die wirtschaftlichen Zuchtziele. Bei der Erscheinung und den Farbschlägen gibt es jedoch viele Details, auf die der Züchter achten muss. Die deutschen Welsumer bringen einen waagerecht getragenen Walzenkörper und mittelhohen Stand mit. Der Schwanz steht im stumpfen Winkel oder hoch. Vom Kopf bis zu den Schwanzfedern bildet sich also eine U-Form.

Die Hennen sind an Brust, dem Hinterleib und am Bauch fülliger als die Hähne, womit sie sich als gute Legehennen auszeichnen. Hennen sind im Federkleid deutlich schlichter als Hähne. Welsumer verfügen über gut entwickelte Flügel, mit denen sie kurze Strecken fliegen können. Die Flügel werden fest anliegend getragen. Die Federn der Welsumer liegen dicht an und sind breit ausgeprägt, womit sie dem Wetter besser trotzen können.

Die Hähne haben zum Hals reichlich Behang und einen voll befiederten Sattel. Der mäßig lange Schwanz ist mit einer vollen sowie gebogenen Besichelung gut entwickelt.

Hähne und Hennen haben einen kleinen bis mittelgroßen Kopf mit unbefiedertem rotem Gesicht. Sie haben zudem einen mittelgroßen, tief gezackten, stehenden roten Einfachkamm aus feinem Gewebe. Die Kehllappen sind eher kurz, gerundet und ebenfalls strahlend rot. Die mittelgroßen, mandelförmigen Ohrlappen sind im gleichen Rotton. Diese Merkmale sind bei den Hennen entsprechend kleiner ausgeprägt, sowie diese auch einen kompakteren sowie nicht buschigen Schwanz tragen.

Die großen Augen erscheinen in einem lebhaften Orange, der mittelgroße Schnabel ist genau wie die nackten Läufe gelb. Die Zehen werden gut gespreizt.

Hinweis: Die Fotos der Welsumer wurden uns freundlicherweise vom Sonderverein http://www.svwelsumer.de/ zur Verfügung gestellt. Die Bilder dürfen nicht kopiert oder anderweitig verwendet werden.