Hühner-Hof Logo
Küken nach dem Schlupf

Küken Aufzucht Anleitung zum Nachmachen: Kinderleicht selbst Küken aufziehen!

Gefunden auf: https://www.huehner-hof.com/haltung/kuekenaufzucht/

In dieser Anleitung zeigen wir dir, wie du auch ohne Vorwissen selbst Küken aufziehen kannst. Wir erklären dir Schritt für Schritt wie eine erfolgreiche Küken Aufzucht auch bei dir zu Hause möglich ist und wie viel Spaß es macht, frisch geschlüpfte Küken heranwachsen zu sehen. Natürlich mit vielen Fotos und Tipps aus 25 Jahren Erfahrung.

Viel Spaß beim Lesen, Schauen und Nachmachen!

Fotos zur Kükenaufzucht

Frisch geschlüpfte Küken aus der Brutmaschine

Sind zahlreiche Küken in der Brutmaschine geschlüpft, stellt sich schnell die Frage, wie es nun mit der Küken Aufzucht weiter geht? Aber erstmal vorneweg: Erst einmal die Ruhe bewahren! Die Küken bleiben auch nach dem Schlüpfen noch für 24 Stunden in der Brutmaschine.

Frisch geschlüpfte Küken Aufzucht

Diese Zeit können wir nutzen, um alles für die Küken Aufzucht vorzubereiten. Zuerst bereiten wir das Kükenheim, also den Stall in dem die Küken die ersten Wochen verbringen werden, vor.

Kükenaufzucht im Kükenheim

Kükenheim für die Küken-Aufzucht vorbereiten – So geht’s!

Ein fertiges Kükenheim muss es nicht unbedingt sein. Ein größerer Karton oder ein Hamsterkäfig genügt völlig.

Hühnerküken groß ziehen im Kükenheim

Das benötigt man zur Kükenaufzucht:

  • Wärmeplatte: Die Wärmeplatte gehört zur Basisausstattung und bietet für die Küken eine naturnahe Form der Wärme.
  • Kükentränke: Wichtig ist eine Tränke mit kleinem Wasserrand. Hier sollen die Küken keinesfalls ins Wasser fallen können, denn in den ersten Tagen können sie leicht ertrinken.
  • Futterbrett: Ein Deckel einer Kunststoffdose oder ein flacher Blumenuntersetzer dient in den ersten Tagen als Futterschüssel.
  • Zeitungen oder Druckerpapier: Sie dienen als Unterlage und saugen Feuchtigkeit auf.
  • Küchenpapier: Küchenpapier bietet eine rutschfeste und zugleich saugfähige und warme Unterlage.

Kükenfutter: Kükenfutter können wir selbst herstellen, aber auch im Handel kaufen. Hierauf gehen wir später noch genauer ein.

Küken Aufzucht - Welches Zubehör brauche ich?

Unser Tipp

Teilweise findet man Empfehlungen, die früher üblichen Wärmelampen – anstatt einer Wärmeplatte – zu verwenden. Wir möchten ausdrücklich davon abraten denn: Eine Wärmeplatte braucht mit nur 20 Watt nicht nur deutlich weniger Strom, wie eine Wärmelampe (100 bis 200 Watt), sondern bietet den Küken eine deutlich natürlichere Form der Wärme. Zudem kann es bei Wärmelampen bei einem Defekt oder falscher Anwendung schnell zu einem Feuerbrand während der Küken Aufzucht kommen.

Unsere Empfehlung:

Beachtet man bereits bei der Einrichtung des Kükenheims die einige Punkte, so lassen sich im Vorfeld Fehler vermeiden, die zum Tode der Küken führen können. Daher möchten wir euch nun Tipps geben, wie man die häufigsten drei Fehler bei der Hühnerküken Aufzucht vermeidet.

Tipp 1: Keine Einstreu in den ersten Tagen – Immer wieder kommt es vor, dass Küken in den ersten Tagen große Mengen Einstreu wie Holzspäne fressen. Sie verhungern dann bei vollem Magen. Daher verzichten wir in den ersten Tagen der Kükenaufzucht auf Einstreu. Dafür verwenden wir mehrere Lagen Zeitungspapier und legen darüber eine Lage Küchenpapier.

Tipp 2: Wärmeplatte nicht in die Ecke stellen – Die Küken suchen sich unter der Wärmeplatte einen Platz, an dem es ihnen angenehm ist. In der Mitte ist es besonders warm, an den Rändern eher kühl. Steht die Wärmeplatte an der Wand bildet sich ein Hitzestau und gerade, wenn die Wärmeplatte in einer Ecke steht, wissen sich die Küken oft nicht zu helfen, wenn es ihnen zu heiß wird.

Tipp 3: Futter und Wasser entfernt von der Wärmequelle aufstellen – Bei Wärme verdirbt sowohl das Wasser, als auch das Futter der Küken schnell. Daher stellt man dieses bereits bei der Einrichtung des Heims weit von der Wärmequelle entfernt auf.

Kükenheim einrichten

Endlich, die Küken aus der Brutmaschine ins Kükenheim setzen

Das Kükenheim ist vorbereitet und die Küken dürfen endlich einziehen. Zuvor solltest du die Wärmeplatte jedoch einschalten, denn diese benötigt 10 bis 15 Minuten bis sie sich vollständig erwärmt hat.

Dann dürfen die Küken in das neue Heim einziehen.

Küken aufziehen im Kükenheim

Zugegeben, man sieht diesen Hühnerküken die Verwunderung an: Eben noch in der engen Brutmaschine und nun so viel Platz?

Hühnerküken erkunden ihr Heim

Nun wird das neue Heim ausgiebig erkundet!

Küken unter der Wärmeplatte

Kurz darauf haben die Küken die mollige Wärme der Wärmeplatte entdeckt und nutzen den Platz um sich gemütlich vom ersten kleinen Erkundungsausflug zu erholen. Zeit und Platz zum gemütlichen Dösen.

Unser Tipp

Man erkennt Küken, denen es kalt ist, an einem lautem Piepsen. In den ersten Minuten kann man solche Küken nehmen und unter die Wärmeplatte schieben. So lernen die Küken schnell, wo die Wärme zu finden ist.

Wärme – Wie erkenne ich, dass die Küken nicht frieren?

Wenn die Küken frieren machen sie es uns als Halter sehr einfach dies zu erkennen. Ein lautes, schrilles Piepsen zeigt uns sehr deutlich, wenn es den Flauschbällen kalt ist. Auch in der Natur zeigen sie es der Glucke auf diese Weise.

Wie erkenne ich das es Küken kalt ist?

Selbst über mehrere Räume ist dieses Piepsen noch zu hören.

Unser Tipp

Die Wärmeplatte sollte man auf eine solche Höhe einstellen, dass diese ungefähr auf Schulterhöhe der aufrechtstehenden Küken liegt.

Liegen die Küken dicht beisammen ist es ihnen noch zu kalt und die Wärmeplatte sollte abgesenkt werden. Liegen sie hingegen an den Rändern der Platte ist es ihnen zu warm, dann sollte man die Wärmeplatte etwas anheben. Wenn die Hühnerküken lose verteilt unter der Wärmeplatte liegen ist die Höhe der Platte perfekt eingestellt.

Küken Füttern – Was frisch geschlüpften Küken füttern?

Um die winzigen Flauschbälle zu stattlichen Junghennen heranwachsen zu lassen, benötigen diese hochwertiges Futter. Doch was genau ist denn das beste Futter für Küken?

Was fressen Küken - Kükenfutter oder selbstgemachtes Futter

Als Halter hat man zwei völlig unterschiedliche Möglichkeiten die Küken zu füttern:

  1. Hochwertiges Kükenfutter aus dem Handel
  2. Kükenfutter selber herstellen

Jede dieser Möglichkeit Küken zu füttern hat Vorteile: Fertiges Kükenfutter aus dem Handel hat eine ideal aufeinander abgestimmte Menge an Mineralien, Vitaminen und Eiweißen. Selbst hergestelltes Futter aus Kräutern, Gemüse und Getreide hat eine sehr naturnahe Struktur und bereitet die Küken ideal auf die Ernährung im Freilauf und das eigenständige Futtersuchen vor.

Unsere Empfehlung zu Kükenfutter aus dem Handel

Anzeige

My Little Farm Bio-Kükenstarter, 2 kg

Analytische Bestandteile: 14,33 % Rohprotein, 6,54 % Rohfett, 3,73 % Rohfaser, 8,52 % Rohasche, 2,47 % Calcium,…
Konsistenz: Mehlform
Nachhaltigkeit: BIO
Kokzidiostatika enthalten: nein

Nur beste Bio-Zutaten, wie Mais, Weizen, Rote Bete und Sonnenblumenkerne,…

Preis: ca. 10,95 € (5,48 € / kg) Jetzt bei Amazon ansehen
(Bewertungen anderer Käufer und Details ansehen)

Cocc. im Kükenfutter

Es gibt sowohl Kükenfutter mit, als auch Kükenfutter ohne den Zusatz Kokzidiostatika (.cocc). Bei Küken aus Naturbrut oder wenn die Küken gegen Kokzidien geimpft werden, sollte ein Futter ohne Kokzidiostatika gewählt werden.

Unsere Empfehlung, wenn man Kükenfutter selber herstellen möchte

Bereits unsere Großeltern haben dieses Kükenfutter-Rezept erfolgreich eingesetzt um Hühnerküken von Hand aufzuziehen. Bis heute begeistert es viele Halter und Züchter, da es ausgewogen und einfach herzustellen ist.

Zutaten Kükenfutter-Rezept:

  • Haferflocken
  • Möhren
  • Brennnessel
  • Hartgekochtes Ei
  • Bierhefe
Kükenfutter selber herstellen - Rezept mit Zutaten

Haferflocken, geraspelte Möhren mit den kleingeschnittenen Brennnesseln und dem zerkleinerten Ei vermischen und einen Teelöffel Bierhefe dazugeben. Alles gut vermischen und es den Küken in kleinen Portionen anbieten.

Kükenfutter selber machen

Unsere Empfehlung:

Was fressen Küken am liebsten?

Häufig werden wir gefragt, welches Futter die Küken denn am liebsten fressen. Dies können wir eindeutig beantworten. Die Küken sind verrückt auf selbst gemachtes Kükenfutter und lassen dafür jedes Kükenfutter aus dem Handel liegen.

Unser Tipp

Nicht immer hat man genügend Zeit, um Brennnesseln zu sammeln und frisches Kükenfutter zuzubereiten. Wir bieten unseren Küken dauerhaft Kükenfutter aus dem Handel an. In den ersten Tagen mehrfach täglich und danach alle zwei Tage bekommen sie unser selbstgemachtes Futter als besonderen Snack zusätzlich.

Sauberkeit und Hygiene bei der Küken-Aufzucht

Um die Küken vor Erkrankungen zu schützen sollte man die Unterkunft während der Aufzucht immer sauber halten.

Sauberkeit bei der Kükenaufzucht

Unsere Empfehlung:

  • 1-mal täglich: Zeitungen und Küchenpapier vollständig austauschen
  • 2-3-mal täglich: Eine weitere Lage sauberes Küchenpapier über das verschmutzte Papier legen
  • 2-3-mal täglich: Futterbehälter und Tränke leeren, reinigen und frisch befüllen

Hinweis

Nach 7 Tagen wechseln wir die Einstreu von Küchenpapier auf Kleintierstreu. Zuvor sollten die Küken aber unbedingt gelernt haben, das Futter aus einer Futterschale oder einem Futtersilo aufzunehmen.
Hühnerküken Futterspender bei der Aufzucht

Die Küken wachsen – Erste Federn und Entwicklung

Bereits nach wenigen Tagen wachsen nicht nur die Küken, sondern auch ihre Federn sprießen. Zuerst sind an den Flügelspitzen die ersten Federchen zu sehen, dann folgen die weitere an Schwanz und Rücken.

Küken am ersten Tag

Hühnerküken nach dem Schlüpfen

Küken nach 3 Tagen

Küken nach 3 Tagen

Küken mit einem Alter von 5 Tagen

Küken mit einem Alter von 5 Tagen

Küken mit 10 Tagen

Hühnerküken mit einem Alter von 10 Tagen

Küken nach 3 Wochen

Küken mit einem Alter von 3 Wochen

Je mehr sich die Küken befiedern, desto weniger nutzen sie die Wärmequelle im Kükenheim. Nun können wir die Füße der Wärmeplatte etwas herausziehen und die Platte dadurch höher einstellen.

Küken beschäftigen – Tipps gegen Langeweile

Während Hühnerküken in der Natur mit der Glucke umherziehen und ihr Umfeld erkunden, gibt es für unsere Küken in der Aufzuchtbox wenig Abwechslung und Beschäftigung. Doch auch hier können wir auf einfache Weise für etwas Abwechslung sorgen.

Beschäftigung bei der Kükenaufzucht

5 Tipps für mehr Abwechslung im Kückenheim:

  1. Karottengrün: Ist superinteressant und wird gerne gefressen
  2. Moos aus dem Garten: Ein kleines Moospolster im Kükenheim
  3. Häufchen aus Heu: Zum Picken und erkunden
  4. Kleine Äste: Perfekt zur Beschäftigung
  5. Abwechslung beim Futter: Etwas geraspelten Apfel, etwas Löwenzahn, … (So lassen sich die Küken bereits jetzt an Strukturfutter gewöhnen)

Wann dürfen die Küken zu den anderen Hühnern?

Wann die Küken zu den anderen Hühnern dürfen hängt sehr stark von der Hühnerrasse ab. Bei kleineren, friedlichen Hühnerrassen wie den Chabo (Küken auf den Fotos) kann dies bereits nach 3-4 Wochen gelingen. Bei etwas ruppigen Hühnerrassen dauert es auch mal drei Monate bis eine Vergesellschaftung mit den anderen Hühnern klappt.

Junghennenaufzuchtstall

Bei uns dürfen die Küken 3 Wochen im Kükenheim bleiben und kommen danach in einen Junghennenaufzuchtstall. Von dort aus haben sie bereits Sichtkontakt mit den anderen Hühnern. Nach 2 Monaten öffnen wir eine kleine Klappe, sodass sie von selbst in den Stall der großen Hühner, aber dann auch wieder zurück in den Junghennenaufzuchtstall können. Meist dauert es nur wenige Tage bis die Junghennen vollständig in die Gruppe integriert sind.

Wie lange brauchen Küken Wärme?

Wer an dieser Stelle eine genaue Angabe in Tagen erwartet, den müssen wir enttäuschen. Denn: Küken mancher Hühnerrassen sind bereits nach zwei Wochen befiedert und benötigen dann keine Wärme mehr. Küken anderer Hühnerrassen benötigen doppelt so lange bis ihr Körper befiedert ist.

Zudem macht es einen Unterschied, ob die Küken sich im Sommer bei 24 Grad im Hühnerstall aufhalten oder bereits im März geschlüpft sind, wenn während der Küken Aufzucht noch Temperaturen von 7°C im Stall herrschen.

Hinweis

Als groben Richtwert kann man jedoch mit 3 bis 6 Wochen rechnen, in denen man die Küken mit künstlicher Wärme versorgen muss.

Wie erkennt man überhaupt, dass die Küken keine Wärmelampe oder Wärmeplatte mehr brauchen?

Das ist eigentlich ganz einfach: Man bietet den Küken eine Wärmequelle an und beobachtet, ob sie diese überhaupt noch nutzen. Suchen die Küken die Wärmequelle nicht mehr auf, kann man tagsüber beginnen, diese für eine Stunde abzuschalten. Am Folgetag pausiert man zwei Stunden usw. Dabei beobachtet man die Küken genau: Vernimmt man ein lautes Piepsen und sitzen die Küken dicht beisammen brauchen sie noch Wärme und es ist zu früh, um die Wärmequelle abzuschalten.