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Yokohama Hühner

brütet gerne, robust, kälteunempfindlich

Yokohama Hühner© cynoclub – stock.adobe.com

Steckbrief: Yokohama Hühner

Herkunftsland

Japan

Eigenschaften

brütet gerne, robust, kälteunempfindlich

Farbschläge

weiß, rotgesattelt

Eier

40 g

Farbe der Eier: Gelb-Rot

Mindestgewicht für Bruteier

40 g

Legeleistung

80 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 1,3 - 1,8 kg, Hahn: 2 - 2,5 kg

Brutlust

90 %

Flugfähigkeit

30 %

Platzbedarf

90 %

Lange Geschichte der Yokohama Hühner

In die Yokohama Hühner fließt die Linie der Kampfhühner ein. Die Ahnen ihrer Ahnen wurden vor rund 1000 Jahren nach Japan importiert.

Haltung

Auch im fernen Japan gibt es kalte Winter. Das robuste und kältebeständige Wesen geht von den Minohiki Hühnern damit in die Yokohama Hühner über. Diese sind deswegen sehr leicht zu halten. Die Hennen legen nur wenige Eier, sie brüten dafür aber gerne und zuverlässig.

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Die Yokohama sind eigentlich sehr friedliche Hühner, die sogar zutraulich werden können. Dennoch soll der Halter auf aggressive Hähne achten und diese gegebenenfalls austauschen oder isolieren.

Wer seine Yokohama Hähne ausstellen möchte, der wird das Problem haben, dass es auf die langen weißen Schwanzfedern ankommt, die schnell schmutzig werden oder abbrechen. Yokohama Hühner brauchen wegen ihrem Wesen und ihrer langen Schwanzfedern im Stall und im Freien viel Platz, der wenigstens stellenweise einen natürlichen Bewuchs aufweist. Damit die langen Schwanzfedern erhalten bleiben, sollen im Stall oder im Freigehege alle Bodengründe wenig verschmutzen und leicht zu reinigen sein. Neben den grünen Stellen können die anderen Bereiche im Freigehege also mit Rindenmulch bedeckt werden. Im Stall soll ebenfalls auf das Einstreu und auf regelmäßiges Wechseln geachtet werden. Außerdem soll die Schlafstange wenigstens auf einen Meter Höhe gehangen werden.

Weiterhin kann den Yokohama Hühnern oder deren Schwanzfedern regelmäßige Nässe zum Verhängnis werden. Sind die Federn schwerer, fallen sie schneller aus oder saugen noch mehr Schmutz auf. Im Freigehege soll also eine große Stelle überdacht sein, wo die Yokohama Hühner sich unterstellen können.

Selbst dann, wenn all diese Empfehlungen befolgt werden, nehmen die Schwanzfedern in der Gruppenhaltung schnell Schaden. Wer seinen Hahn ausstellen möchte, sollte ihn deswegen für sich alleine halten. Wird nicht auf die speziellen Haltungsbedingungen geachtet, dann werden die Hähne vermutlich ihre Schwanzfedern jedes Jahr durch eine Mauser erneuern. Ansonsten können diese auch bis zu drei Jahre wachsen und pro Jahr einen Meter Länge zu legen.

Zur Bildung der Federn wird viel Protein benötigt. Es muss also bei der Fütterung sehr auf den Proteingehalt und die Qualität vom Futter geachtet werden, da normales Hühnerfutter nicht genug Protein enthält und die Hühner nicht immer genug Insekten finden.

Eier und Legeleistung

Die Hennen legen ca. 80 Eier im Jahr mit ca. 40 Gramm Gewicht.

Für Bruteier werden wenigstens 40 Gramm vorausgesetzt. Die Eier sind rötlich-gelb oder gelblich.

Küken

Die Hennen gehen gerne zur Brut über und sind dann sehr zuverlässig.

Die Küken der Yokohama wachsen nur langsam heran und werden von den Glucken gut umsorgt.

Gut zu wissen

  • In die Yokohama fließt die Linie der Kampfhühner ein. Die Ahnen ihrer Ahnen wurden vor rund 1000 Jahren nach Japan importiert und vielleicht deswegen weiter gezüchtet, da diese wirtschaftlich unbedeutenden Hühner auch für Hahnenkämpfe taugen. Das ist jedoch nicht belegt. Auch die Schönheit dieser Hühnerrassen reicht als Grund, um sie zu erhalten. Die Japaner legen mit ihren japanischen Gärten immerhin sehr viel Wert auf die perfekte Gestaltung, Langschwanz-Zierhühner runden alles ab.
  • Es gibt eine Zwergform, die Zwerg-Yokohama Hühner. Diese sind abgesehen von ihrer Größe und vom Gewicht identisch zur Großform.

Japanische Hühner

Man darf zurecht behaupten das die besonderen Hühner aus Japan kommen. Neben den Yokohama Hühnern sind die amselgroßen Chabo die wohl bekanntesten Japanische Hühner. Doch auch Kampfhühner-Rassen wir die Ko Shamo haben ihren Ursprung in Japan.

In Japan besitzt die Hühnerzucht einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft. Ähnlich wie bei der Koizucht erlangen die Züchter durch ihre Arbeit ein hohes Ansehen. Besonders hochwertige Tiere wechseln häufig zu astronomischen Summen ihren Besitzer.

Die Hühnerrasse Yokohama

Die Ursprünge der Yokohama Hühner

Die Ahnen der in Deutschland erzüchteten Yokohama stammen aus Japan, es handelt sich vermutlich um Minohiki Hühner. Diese Hühnerrasse wurde im Jahr 1864 durch den Missionar Girard nach Paris und von dort im Jahr 1869 nach Deutschland importiert. Dass diese Hühnerrasse „Yokohama“ heißen liegt vermutlich an Verständigungsproblemen. Die Minohiki Hühner wurden über den japanischen Hafen Yokohama verschifft. Damit hießen die in Deutschland erzüchteten Hühner Yokohama.

In Japan wird im Übrigen vermutet, dass die Vorläufer der Minohiki die Shokoku sind und bereits in der Heian-Periode von 794-1186 n. Chr. aus China nach Japan kamen. Die Minohiki wurden damit vermutlich in der Tokugawa-Periode von 1603-1867 n. Chr. erzüchtet. Es gibt sogar Fachmeinungen, dass die Minohiki abgesehen anderer Farbschläge noch heute identisch mit den Yokohama sind.

Entwicklung der Rasse Yokohama

Einst wurden die Minohiki Hühner aus Japan nach Paris importiert und gelangten bereits 1869 nach Deutschland, wo die gezielte Zucht begann. Dass es sich um Minohiki Hühner handelte, wusste man bereits beim Verschiffen nicht mehr und bezeichnete sie deswegen nach dem Ausfuhrhafen. In Deutschland hatte man also nur die Hühner aus Paris und hätte nicht einmal gewusst, wie aus Japan weitere Exemplare beschafft werden können, da dort mit dem genannten Namen keiner eine Hühnerrasse in Verbindung gebracht hätte.

Die Yokohama Hühner ähneln den Minohiki nicht nur wegen ihrem Fasanenkörper und den sehr langen Schwanzfedern. In Deutschland wurde lediglich auf den Erhalt vom Körperbau und die langen Schwanzfedern geachtet, wobei auf andere Farbschläge gezüchtet wurde. Das würde bedeuten, dass alle anderen Unterschiede zwischen beiden Rassen auf Zufälle und nicht auf eine gezielte Zucht beruhen und die Unterschiede deswegen gering sind. So gibt es Unterschiede bei der Gesichtsfarbe, der Farbe von Schnabel und den Füßen sowie sich auch weitere Details bei näherer Betrachtung abgesehen vom Farbschlag sich etwas unterscheiden.

Minohiki sind rot mit schwarzen Schwanzfedern und wirken optisch dadurch ganz anders als Yokohama Hühner. Um auf die gewünschten Farbschläge zu kommen, wurden vermutlich durch Hugo du Roi einige Malaien Hühner eingekreuzt. In Deutschland wurde also mit den neuen Farbschlägen eine neue Linie gefunden, der man bis heute hin treu bleibt.

Ein weiteres Zuchtkriterium ist das angenehme und ruhige Temperament, welches diese Hühner gegenüber den Menschen haben. Hähne werden untereinander, zu anderen Hühnern und im Einzelfall gegenüber den Menschen jedoch aggressiv. Yokohama sind Langschwanz-Zierhühner, die man gerne auch aus der Nähe betrachtet. Dass diese Hühnerrasse zum Menschen schnell zutraulich wird, ist deswegen als Zuchtziel sehr erwünscht.

Heutige Bedeutung der Yokohama Hühner

Die heutige Bedeutung der Yokohama Hühner ist noch die gleiche, wie bereits bei den Ahnen in Japan: Es sind einfach schöne Hühner, die keinen wirtschaftlichen Nutzen haben. Die Yokohama Hühner legen nur 80 Eier im Jahr, die gerade einmal 40 Gramm wiegen. Zudem wachsen sie langsam und setzen nicht viel Fleisch an. Dafür haben sie jedoch sehr lange Schwanzfedern. Es soll in Japan Minohiki Exemplare geben oder gegeben haben, deren Schwanzfedern sogar bis zu sechs Meter lang wurden. Die Hähne werden auf hohen Stangen gehalten, haben am Tag nur kurz Auslauf und erhalten spezielles Futter. Die Japaner verehren diese Hühnerrasse gerade zu, die damit einen sehr hohen Status hat. In Deutschland lassen die Züchter die Yokohama Hühner noch Hühner sein und gewähren mehr Auslauf, womit durch die häufigere Mauser die Schwanzfedern kürzer bleiben.

Yokohama Hühner gelten als eine der schönsten Hühnerrassen der Welt und sind deswegen auch weltweit verbreitet.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Seit dem Jahr 1921 gibt es den Sonderverein der Züchter der Sumatra, Zwerg-Sumatra, Yokohama und Zwerg-Yokohama, der jedoch unter anderem Namen gegründet wurde. In diesem Verein werden auch die in Deutschland erzüchteten Yokohama Hühner gezielt weiter gezüchtet. Neben deutschen Züchtern erfreuen sich auch Züchter in England an den Yokohama und haben hier mehr Farbschläge, als in Deutschland anerkannt werden.

Da diese Hühnerrasse inzwischen weltweit verbreitet ist, gibt es auch in anderen Regionen Zuchtbemühungen, um die Nachfrage der Halter zu bedienen.

Zuchtziele der Yokohama Hühner

Bei den Yokohama Hühnern sind die wichtigsten Kriterien, dass die Hühner von der Schnabelspitze bis zum Ende der Schwanzfedern in einer harmonischen Linie ohne „Ecken und Kanten“ verlaufen. Die Schwanzfedern der Hähne sollen sehr lang gewachsen sein und ermöglichen damit den optischen Eindruck dieser Hühner. Erst dann wird auf die anderen Kriterien geachtet. Das bedeutet, dass leichte Fehler in den Farbschlägen oder an anderen Details weniger wiegen, als wenn die stromlinienförmige Fasanen-Linie mit langen Schwanzfedern nicht erreicht wird.

Es werden in Deutschland zwei Farbschläge anerkannt, es gibt jedoch weitere. In Deutschland werden die rot-weißen und zugleich rotgesattelten sowie die weißen Yokohama Hühner anerkannt. Diese wirken auf satt grünem Rasen besonders gut. In Showgärten sollen die Yokohama Hühner die Menschen möglichst nah herankommen lassen, womit sie ein sanftes und zutrauliches Wesen mit bringen sollen. Sie sollen gerade zum Halter schnell zahm werden.

Es wird also nur auf die schöne Wirkung, das sanfte Wesen und auf eine gesunde Linie gezüchtet, damit diese Hühnerrasse auch noch in Jahrzehnten ihre Qualitäten bewahrt.

Neben den bereits genannten Merkmalen haben die Yokohama Hühner einen kleinen Kopf mit kleinem Wulstkamm, kleinen Kehllappen und ein Gesicht, welches ebenfalls in einem blass-rotem Ton gehalten ist. Der Schnabel und die Läufe sind gelb. Die Augen sind rot oder rot-orangen. Vom Körperbau handelt es sich bei den Yokohama um sehr zierliche Hühner mit „Fasanenkörper“, die feinknochige Läufe aufweisen. Die Stellung dieser Hühnerrasse ist mittelhoch.

Die Hähne sind mit 2 bis 2,5 Kilo etwas größer als die Hennen, die auf 1,3 bis 1,8 Kilo kommen. Hahn und Henne haben die gleiche Zeichnung. Die Hennen haben keinen buschigen Sattel und ihr Schwanz ist lang, aber ebenfalls nicht buschig. Die Schwanzfedern liegen eng zusammen und bilden einen geschlossenen Körper.

Die Hähne haben hingegen viele feine lange Federn am Hals zum Sattel sowie ihre Steuerfedern, Sicheln und Nebensicheln lang wachsen und die Sicheln und Nebensicheln nach hinten abfallen. Die Sicheln sind schmal aber stabil, womit sie noch nicht direkt durch ihr eigenes Gewicht abfallen. Sie schleifen mit den Enden über den Boden. Bei besonders guten Yokohama Hähnen fallen die Nebensicheln wie bei den Minohiki Hähnen bereits ab dem Sattel herab.

Bei Hennen und Hähnen fällt die Rückenlinie etwas ab, bei Hähnen etwas stärker. Die Schwanzfedern sind fast eine gerade Verlängerung der Rückenlinie, werden jedoch gerade getragen. Unabhängig zu den Schwanzfedern sind Yokohama üppig mit Federn ausgestattet, vor allem die Hähne.

Beim weißen Farbschlag sind alle Federn weiß. Bei den rotgesattelten Exemplaren sind die flache Brust, die Flügel, der schlanke Bauch und die schlanken Schenkel rot-weiß getupft. Die Flügel sind nur teilweise rot-weiß getupft sowie diese Bereiche auch einfarbig rot wirken können.

Neben dem Körperbau, der an Fasanen erinnert, liegt auch die Kämpferlinie in den Yokohama. Dennoch können diese Hühner zu Menschen sehr zutraulich werden. Sie prägen ein ruhiges sowie friedliches Gemüt aus, wenn auf ihre Lebensbedürfnisse geachtet wird und sie nicht gestresst werden.