Wenn Sie sich für die Wachtelzucht entscheiden, müssen Sie einiges beachten, denn die Wachtelküken Aufzucht verlangt das nötige Fingerspitzengefühl.
In diesem Artikel erfahren Sie, worauf es bei der Wachtelaufzucht ankommt und wie Sie Schritt für Schritt vorgehen müssen.
Das Kükenheim für die Wachteln vorbereiten
Das Kükenheim ist der Stall, in den die Küken ca. einen Tag nach dem Schlupf gesetzt werden. Sie können sich dort artgerecht entwickeln, denn dieses Heim bietet alle notwendigen Voraussetzungen.
Unser Tipp
Es muss nicht unbedingt ein teures Kükenheim aus dem Handel sein. Ein größerer Karton reicht aus und kann nach der Wachtelküken Aufzucht einfach entsorgt werden.Damit die Aufzucht der Wachtelküken problemlos verläuft, bereiten Sie den Stall am besten schon einige Tage vor dem Schlupf auf die Ankunft der Neulinge vor.
Folgendes ist hierbei zu beachten:
1. Legen Sie in den ersten zwei Wochen den Boden mit Küchenpapier aus
Sie können auch Zeitungspapier oder einen leichten Stoff verwenden. Allerdings hat das Küchenpapier einige Vorteile, die den Küken zugutekommen. So können sie durch die Maserung des Papiers beispielsweise nicht wegrutschen. Außerdem saugt die Küchenrolle Urin auf, sodass der Stall im Vergleich zur Verwendung anderer Materialien halbwegs sauber bleibt.
Das Küchenpapier muss täglich ausgetauscht werden.
2. Eine Heizung im Kükenheim installieren
Die Temperatur sollte in den ersten Tagen bei 37° C liegen und dann nach und nach gesenkt werden. Bei dieser Temperatur können sich die Küken gerade in den ersten Tagen optimal entwickeln.
Unser Tipp
Wir raten von einer Infrarotlampe (Wärmelampe) dringend ab und empfehlen eine geeignete Wärmeplatte. Eine Wärmeplatte ist natürlicher (Gluckenähnlicher), stromsparend absolut sicher. Von einer heißen Infrarotlampe direkt über Küchenpapier oder Holzspänen geht eine hohe Branndgefahr aus.Unsere Empfehlung:
3. Sorgen Sie für eine minimale Beleuchtung
Diese ist wichtig, damit die Küken sich entwickeln und damit sie sich zurechtfinden. Allerdings sollte es sich um ein sehr leichtes Licht handeln, denn Wachtelküken vertragen eine enorme Helligkeit gerade in den ersten Lebenswochen nicht. Dies gilt vor allem für die Wachteln, deren Farbschlag Zimt ist, denn sie haben extrem empfindliche Augen.
4. Futter und Wasser müssen zur Verfügung stehen
Verwenden Sie eine kleine Futterschale, die sie am äußeren Rand des Stalles aufstellen, da dort die niedrigsten Temperaturen herrschen. Außerdem müssen die Küken jederzeit Zugang zum Wasser haben. Am Anfang sollten Sie eine geeignete Tränke verwenden oder sich für eine sehr flache Wasserschale entscheiden, die maximal bis zu einem halben Zentimeter befüllt sein sollte. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass die Küken hineinfallen und ertrinken.
Selbstverständlich sind sowohl das Futter als auch das Wasser täglich zu erneuern. Ebenso sollten die Näpfe täglich gründlich gereinigt werden, damit sich keine Krankheitserreger einnisten können. Schließlich sind die Wachtelküken zu diesem Zeitpunkt noch sehr empfindlich, da sich das Immunsystem noch nicht ausreichend aufbauen konnte.
Unser Tipp
Wachtelküken benötigen spezielles Wachtelkükenfutter. Futter für Hühnerküken, Legemehl oder Putenstarter sind nicht geeignet und liefern den Wachteln nicht die notwendigen Nährstoffe. Beim normalen Kükenfutter ist beispielsweise der Rohproteingehalt viel zu gering.Unsere Empfehlung:
Welche Kükenheime eignen sich?
Im Handel können Sie verschiedene Varianten kaufen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, das Kükenheim selbst zu bauen.
Diese Dinge eignen sich als Kükenheim:
- Größerer Karton
- Leeres Aquarium
- Hamsterkäfig
- Kleiner Kaninchenstall
Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass das Kükenheim zugluftgeschützt ist. Es eignen sich daher Varianten mit einer hohen Bodenwanne.
Wie geht es weiter mit der Wachtelküken Aufzucht?
Natürlich ändert sich der Bedarf an Wärme, Licht, Futter und Untergrund mit der Zeit, denn die Küken werden älter und mobiler.
Deshalb sollten Sie ab Mitte der ersten Aufzuchtwoche auf Folgendes achten:
1. Verwenden Sie eine geeignete Einstreu
Sobald sich die Wachtelküken ein Alter von 10 Tagen erreicht haben, können Sie das Küchenpapier gegen eine richtige Einstreu austauschen. Hier eignet sich beispielsweise Kleintierstreu.
2. Senken Sie die Temperatur ab
Ab dem vierten Lebenstag sollten Sie die Temperatur täglich um ca. 1°C senken. Dies ist wichtig, da die Küken inzwischen ausreichend eigene Körperwärme produzieren.
Bei einer Heizung oder bei einer regulierbaren Lampe ist es recht einfach, die Temperatur zu senken. Sie drehen einfach am Thermostat. Eine Wärmeplatte wird, durch die verstellbaren Füße, einfach etwas höher eingestellt.
Wenn Sie jedoch mit einer herkömmlichen Wärmelampe arbeiten, sieht die Sache etwas anders aus. In diesem Fall können Sie die Lampe etwas höher stellen oder höher hängen, je nachdem, welche Art Lampe Sie verwenden. Überprüfen Sie mit einem handelsüblichen Thermometer, welche Temperaturen auf der Höhe der Küken im Stall herrschen, um sicherzugehen, dass die Wärmezufuhr passt.
3. Sandbad zur Gefiederpflege in den Stall stellen
Ab der fünften Lebenswoche sollten Sie ein kleines Sandbad in den Aufzuchtstall stellen. Dieses dient den Wachtelküken zur Gefiederpflege und hilft gleichzeitig dabei, Parasiten abzuwehren.
Unsere Empfehlung:
Das richtige Futter für die Wachtelaufzucht
Damit sich die Wachtelküken prächtig entwickeln, sollten Sie bei der Fütterung einiges beachten. So kann beispielsweise die Gabe von zusätzlichen Vitaminen sinnvoll sein. Angeboten werden beispielsweise Calcium- oder andere Vitaminpräparate.
Alternativ kann man auf ein naturnahes Wachtelkükenfutter zurückgreifen, das den Wachteln alles bietet, was diese benötigen.
Unsere Empfehlung:
Diese Fütterung empfehlen wir zur Wachtelküken Aufzucht in den ersten Wochen:
Lebensalter | Fütterung |
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Tag 1 bis 3 |
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Tag 4 bis zum Ende der 2. Lebenswoche |
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Woche 3 bis zum Ende der 4. Lebenswoche |
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Ab der 5. Lebenswoche |
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Geschlechter erkennen – Die Wachtelküken trennen
Ab der sechsten Lebenswoche werden die Wachtelküken flügge. Wenn Sie sie jetzt nicht trennen, kann es zu unschönen Auseinandersetzungen kommen, bei denen sich vor allem die Hähne stark verletzen können.
Sie erkennen, ob Sie die Geschlechterbestimmung bereits durchführen sollten, wenn die ersten Kämpfe im Aufzuchtstall ausgetragen werden.
Wie erkenne ich, ob es sich um ein Männchen oder um ein Weibchen handelt?
Hähne erkennen
Wen Sie die Kloake betrachten, werden Sie sehen, dass die Kloake der Hähne im hinteren Bereich über eine Art Beule verfügt. Drücken Sie auf diese, kommt ein weißes Sekret zum Vorschein.
Hennen erkennen
Die Hennen verfügen über eine „normale“ Kloake ohne weitere Anzeichen.
Unser Tipp
Führen Sie den Geschlechtertest mehrfach im Abstand von einigen Tagen durch, um sicherzugehen, dass Sie Hähne und Hennen richtig bestimmt haben. Einige Küken bilden die Geschlechtsorgane erst später sichtbar aus.Haben Sie die Geschlechter solide bestimmt und sind die Tiere kräftig genug, können Sie in den normalen Wachtelstall übergesiedelt werden.