Bis die Kompostwürmer ihr Salatblatt vertilgen vergeht eine gute Woche. Andere organische Reste benötigen auch mehrere Wochen, bis sie von Bakterien, Pilzen oder anderen Kleinstlebewesen genügend zersetzt wurden. Das bedeutet, dass es sinnvoll wäre, die Wurmfarm zuerst mit einer Schicht aus 5 bis 10 cm organischen Resten anzusetzen, um die Kompostwürmer erst 14 Tage später hinzu zu geben. Es kann allerdings auch etwas fertig gekauftes Wurmfutter gegeben werden, dazu später mehr.
Neben altem Laub, zerkleinerten Zeitungen und Kartonagen (leistungsstarker Aktenvernichter) oder auch Staudenresten (Gartenhäcksler) können bereits die üblichen frischeren Reste aus der Küche oder dem Garten dazu gegeben werden. Diese fangen teils an zu schimmeln, dann sollen sie unter die andere Masse drunter gehoben werden. Dafür entsteht schnell das passende Gefühl, man lernt es nach und nach, wie die Wurmfarm zu füttern ist, damit diese Probleme nicht überhandnehmen.
Die Würmer scheuen sich vor Licht. Die unterste Ebene der Wurmfarm kommt also auf die Auffangwanne, die obere wird immer mit einer Zeitung oder einer Hanfmatte abgedeckt. Damit können die Würmer wirken und sind zugleich vor dem Austrocknen geschützt. Auch wenn es einem in den ersten Tagen vor Neugierde unter den Fingernägeln juckt sollten die Würmer nicht zu sehr gestört werden. Es macht allerdings Sinn, mit einem Holzstab wöchentlich die Oberfläche zur Seite zu schieben und zu schauen, wie es den Würmern geht.
Woher kommen die Würmer?
Für die Wurmfarm werden Kompostwürmer benötigt. Diese finden in der Wurmfarm nicht nur gute Lebensbedingungen, sie vertilgen auch reichlich Biomasse. Bis zu 50% ihres Körpergewichts wird durch diese Kompostwürmer täglich verarbeitet. Es mag dabei auch auf den Gehalt vom Futter ankommen, andere Wurmarten sind hingegen weniger fleißig.
Für die eigene Wurmfarm können die Kompostwürmer der hier aufgeführten Arten im Handel erworben werden:
- Eisenia fetida
- Eisenia andrei
- Eisenia hortensis
- Dendrobena veneta
Dieses sind die gängigen Kompost- und Rottwürmer, die es im Handel gibt. 1000 Stück kosten 30 bis 50 Euro. Neben den Würmern gibt es auch Angebote, in denen die Wurmkokons geliefert werden, die sich besser transportieren lassen.
Es wird empfohlen am Anfang mit 1000 Würmern pro Person im Haushalt zu rechnen, um den organischen Haushaltsabfall zu verwerten. Wer noch Gartenreste zu Wurmhumus und Wurmtee umwandeln möchte, der hätte hohe Kosten. Das muss nicht sein, da diese Würmer sich schnell vermehren und durchaus acht Jahre alt werden können. Es dauert nach dem Schlüpfen nur drei Monate, bei Kälte oder knapper Nahrung etwas länger, bis die Würmer selber Kokons bilden. Man kann einfach mit einer kleinen Wurmfarm starten und später eine größere bauen oder kaufen.
Die nötigen Würmer finden sich häufig unter Laubschichten oder an anderen Stellen, wo etwas organischer Abfall als dünne Schicht auf dem Boden liegt. Es sind mittelgroße rötliche Würmer. Selbst mit nur 50 von diesen Würmern könnte die eigene Wurmfarm angesetzt werden, um dann nach einem Jahr eine große Wurmfarm zu betreiben. Die Ebenen einer Wurmfarm sollen nicht zu hoch sein, sowie tausende oder sogar über 10.000 Würmer auf einem m² Grundfläche ihr Unwesen treiben, das allerdings nur als Maßstab.