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Unterschiedliche Wurmfarm Typen

Gängige Typen der Wurmfarm

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Von ganz klein bis riesengroß für landwirtschaftliche Betriebe

Die Wurmfarm ist einem Komposthaufen sehr ähnlich, kann jedoch die Biomasse effektiver und damit schneller zersetzen, sowie der Wurmsaft und der Wurmhumus hochwertiger als einfacher Kompost sind. Hier wurde bislang nur die Wurmfarm mit mehreren Ebenen erwähnt. Es gibt jedoch auch die Wurmkiste, die möglichst länglicher Natur sein soll, oder die flache und in den Boden eingelassene Wurmfarm, welche auf große Mengen abzielt.

Wurmfarm mit Ebenen, wie in den Fotos

Für kleine bis mittelgroße Wurmfarmen für den Hausgebrauch sind Wurmfarmen mit Ebenen geeignet. Wären diese Ebenen zu groß, dann können die oberen nicht mehr abgenommen werden, um die untere zu entnehmen. Damit stößt dieses Konzept an seine natürlichen Grenzen.

Wurmfarm im Betrieb

Wenn eine Ebene auf die andere gestapelt wird, erhält die untere Wurmfarm-Ebene noch Luft von dem Seitenschlitz. An dieser Stelle sollen die Ebenen also nicht zu dicht abschließen. Bei der Upcycling-Wurmfarm auf den Fotos ist das bereits ein Problem. Besser wäre es, drei viereckige 60 Liter Zementkübel in einen 90 Liter Kübel zu stellen. 60 Liter Zementkübel wären deswegen die Obergrenze, da beim Umstapeln sonst bereits eine kräftige Person ins Schwitzen käme. Solange die unterste Ebene nur bis zur Hälfte nachsackt, bleibt bei den etwas schrägeren Seitenwänden ein genügender Luftschlitz über. Zu viel Luft von den Seiten könnte die Verdunstung sogar zu sehr fördern. Wichtig bleibt, dass der untere 90 Liter Kübel etwas schräg steht, die oberen jedoch waagerecht stehen, also zur einen Seite aufgebockt werden. Die Würmer gelangen in diese Auffangwanne und nehmen anscheinend gerne mal ein Bad. Sie können aber hoch kriechen und durch die Löcher zurück in den Wurmhumus gelangen.

Das wäre das Problem bei der Upcycling-Wurmfarm gewesen. Die Würmer gelangten von dem untersten 11 Liter Topf in den 20 Liter Maurereimer. Die Töpfe waren im Eimer aufgebockt. Deswegen wurde der Maurereimer mit 2 mm starken Nägeln gelocht und in einen zweiten gesetzt. Nun wurde eben der Maurereimer im zweiten Maurereimer aufgebockt und der Topf stand in dem oberen auf dem Boden. Doch der Wurmtee lief nicht gut ab, weswegen ein 6 mm Loch in diesen gebohrt und mit einem spitzen Stab aus Holz versiegelt wurde. Immer, wenn der Wurmtee zurück staut, wird der Stab gezogen, um die Würmer zu vertreiben. Diese verschwinden auch, wenn sie mit einer Lampe angestrahlt werden.

Wenn die Kompostwürmer einen Tag im Wurmsaft liegen, dann macht das nicht einmal etwas. Solange die Würmer können, werden sie auch nach oben ausweichen. Es ist jedoch sehr ärgerlich, wenn ständig Würmer im Wurmtee ersaufen oder wenn nach und nach sogar alle Würmer ersaufen. Mit dieser behelfsmäßigen Methode gelangen keine Würmer mehr in den Wurmtee und es macht wenig Arbeit.

Möglicherweise würde es noch besser funktionieren, wenn ein Bereich der Aufbockung den Eimerrand erreicht. Die Würmer kriechen gerne an den Seitenwänden, erreichen diese Brücke und gelangen über das Abflussloch des Topfes zurück in den Wurmhumus. Doch die Abflusslöcher in den Kunststofftöpfen sind zu groß und die Würmer würden zu viel Wurmhumus raus in den Auffangeimer drücken. Diese Abflusslöcher könnten eventuell mit passend großen unverrottbaren und kalkfreien Steinen wie Stücke von gebrannten Ziegelsteinen verjüngt werden. Stücke dieser Ziegelsteine wären auch als Aufbockung geeignet. Sinnvoller wäre es, längliche Gefäße wie eckige Zementkübel am Boden mit vielen kleinen 6 mm Löchern zu versehen und waagerecht in eine schräg stehende Auffangwanne zu stellen. In die Auffangwanne kommt ein Zapfhahn, wie er im Baumarkt aus Plastik erhältlich ist. Wenn alles aufgebockt wird, kann der Wurmtee einfach in einen Eimer auslaufen und in diesem bleiben, bis gegossen wird.

Wurmkiste aus atmendem Holz

Der recycelte Kunststoff atmet nicht und gefällt nicht jedem. Deswegen legen einige ihre Wurmfarm lieber in einer Kiste aus Holz an. Lerche ist günstig und gegen Feuchtigkeit beständiger, als einige andere Hölzer. Kiefer ginge noch, Fichte rottet sehr schnell durch. Das Holz atmet jedoch, womit die Wurmfarm gut arbeiten kann, dennoch wird auch hier Wurmtee entstehen. Die Wurmkiste aus Holz muss also den Wurmtee in einem Becken auffangen, von dem alles abgezapft werden kann.

Diese Wurmkiste aus Holz wird nicht mit Ebenen betrieben, weswegen sie länglich sein soll. Sobald sie halbvoll ist, soll der Inhalt zur einen Seite geschoben werden, womit die andere Seite frei wird. Nun wird diese nach und nach aufgeschichtet, bis sie voll ist. Damit kann die andere Seite geerntet werden, da nach und nach die Würmer aus dieser in die frische Seite ziehen. Kurz vor der Ernte soll die Wurmfarm zudem zur reifen Seite trockener werden, um besser ernten zu können. Deswegen macht es Sinn, wenn die Wurmkiste länglich ist, um die Seiten einfacher unterteilen zu können.

Es gibt auch einige, die eine alte Badewanne als Wurmfarm betreiben. Der frische Teil soll dann natürlich beim Ausguss liegen. Wird der alte Teil geerntet, dann wird der frische Teil halt zur anderen Seite geschoben. Dabei wird meist auch der ein oder andere Wurm Schaden nehmen. Das bleibt jedoch bei keiner Wurmfarm gänzlich aus.

Flache Großflächen-Wurmfarm

Die Wurmfarm mit Ebenen und auch die Wurmkiste sind nur bis zu einer begrenzten Größe sinnvoll. Wer hingegen als Landwirt seinen Pferdemist zu Wurmhumus verarbeitet, der wird mit einer flachen Wurmfarm arbeiten. Diese kann in den Boden eingelassen werden, um im Winter nicht komplett einzufrieren. Die organischen Abfälle sollen nicht zu viel Wasser enthalten, da sie dann zu sehr nachgeben würden oder in die anaerobe Zersetzung kippen könnten. Die verwendete Biomasse wird bis zu 70 cm hoch geschichtet. Anstelle der Hanfmatte wird alles mit einer Schicht aus Stroh abgedeckt. Pro m² können 8000 Würmer aktiv sein. Es müssen also bereits beim Ansetzen tausende Würmer ausgesetzt werden. Doch mit jeder Ernte werden weit mehr zurückgewonnen. Es empfiehlt sich für diese Dimensionen eine längliche und zur anderen Seite offene waagerechte Siebtrommel zu verwenden, um die Würmer und großen Teile vom Wurmhumus zu trennen.

Diese Großflächen-Wurmfarm wird durch Regen oder auch bei Trockenheit durch Wässern ihren Wurmtee erzeugen. Es soll selbst bei kleineren Wurmfarmen und bei diesen Großflächen-Wurmfarmen sogar unbedingt vermieden werden, dass dieser Wurmtee einfach im Grundwasser versickert. Die Großflächen-Wurmfarm soll also nicht nur ein in den Boden gelassener Fahrsillo sein. Dieser soll zudem eine Dränage in einen Auffangtank haben. Der Wurmtee wäre zu kostbar und würde das Grundwasser mit Nitraten belasten, als dass er einfach versickern dürfte.

Betreiber einer Großflächen-Wurmfarm werden ihren Wurmhumus und die Würmer nicht selber verwerten, sondern verkaufen. Dieser Dünger ist zu wertvoll, als dass er auf Getreide- oder Maisfelder aufgetragen wird. Selbst der Wurmtee wird eingedickt und in Kanistern im Handel veräußert.

Die eigene Wurmfarm

Es bleibt einem selber überlassen, eine Wurmfarm im Handel mit Ebenen oder als Holzkiste zu kaufen oder eben selber zu bauen. Wie beim Mineralmix ist kaufen einfacher und es können weniger Fehler gemacht werden. Für Eigenbauten oder eigene Mineralmischungen sollen bereits Erfahrungswerten vorliegen. Klein anfangen reicht zum Lernen sowie mit dem Erfolg die teuren Würmer für die große Wurmfarm bereits vorhanden sind.

Wer die Flächen und Abfälle hat, der könnte sich auch zwei Großflächen-Wurmfarmen anlegen und betreiben. Es wäre deswegen mit mehreren dieser Wurmfarmen zu arbeiten, um mit den geernteten Würmern direkt die nächste neu anzusetzen. Für den Hausgebrauch wäre es einfacher, mit mehreren kleineren Wurmfarmen zu arbeiten als direkt eine Betonwanne mit Auffangbecken in den Boden zu versenken. Auch mit kleineren Wurmfarmen können viele Würmer für die eigenen Hühner herangezogen werden. Am sinnvollsten ist es, diese dann zu verfüttern, wenn andere tierische Eiweißquellen Mangelware sind.

Das ständige Füttern der Wurmfarm ist kaum mehr Arbeit, als wenn die Gartenabfälle oder Küchenreste auf den Kompost geworfen werden. Den Wurmtee oder den Wurmhumus zu entnehmen ist ebenfalls nicht viel Arbeit, dauert aber doch etwas länger als nur zu füttern. Dafür werden organische Reste sehr sinnvoll entsorgt, guter Dünger wird gewonnen und die Hühner erhalten sogar noch ihr Eiweißfutter.

Häufige Fragen zum Thema Wurmfarm