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Gekeimtes Getreide als Futter

Gekeimtes Getreide für Hühner

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In der Hühnerzucht spielt gekeimtes Getreide seit vielen Jahren eine große Rolle. Dies hängt damit zusammen, dass es hervorragende Voraussetzungen für die Aufzucht schafft. Warum es sich lohnt, gekeimtes Getreide zu verfüttern, wie Sie dieses herstellen und welche Getreidearten verwendet werden können, erklären wir Ihnen nachfolgend.

Welche Vorteile hat das gekeimte Getreide für die Hühner?

Hennen, die gekeimtes Getreide fressen, erbringen nachweislich eine deutlich bessere und höhere Legeleistung. Auch die Befruchtungschancen verbessern sich erheblich und nach Meinung von Experten wirken sich die Nährstoffe im gekeimten Getreide obendrein positiv auf die Entwicklung des Embryos aus.

Gerade wenn Sie auf Zuchtfutter oder das spezielle Legehennenfutter verzichten möchten, erweist sich das gekeimte Getreide als hervorragende Alternative.
Allerdings sollten Sie es nicht in Kombination mit Zucht- oder Legehennenfutter verfüttern, da der Eiweißgehalt in diesem Fall deutlich zu hoch wäre.

Weizen in einem Teller
Weizenkeimlinge nach wenigen Tagen

Die Vorteile des gekeimten Getreides in der Übersicht:

  • Hervorragend geeignet für die Hühnerzucht
  • Die Henne wird optimal mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt
  • Die Legeleistung verbessert sich
  • Die Befruchtungschancen steigern sich erheblich
  • Der Embryo bildet sich hervorragend aus

Das sollten Sie beachten, wenn Sie gekeimtes Getreide verfüttern

Wie erwähnt, hat gekeimtes Getreide einen deutlich höheren Eiweiß-Anteil als herkömmliches Getreide. Man geht davon aus, dass der Anteil etwa doppelt so hoch ist.
Der hohe Proteinanteil bringt jedoch nicht nur Vorteile mit, sondern auch einige Nachteile. Deshalb sollten Sie bei der Verwendung des gekeimten Getreides stets auf eine angemessene „Dosis“ achten.
Durch den hohen Eiweißgehalt kann es passieren, dass das Ei zu viel Eiweiß enthält. Dies wiederum kann dazu beitragen, dass das Küken schlechter schlüpfen kann.

Welche Getreidesorten eignen sich für die Herstellung des gekeimten Getreides?

Im Grunde bieten sich alle Getreidesorten, die ansonsten auch im Futter enthalten sind, für das Keimen an. Allerdings verwenden die meisten Züchter vor allem Hafer oder Weizen.

Grundsätzlich können Sie z. B. die folgenden Getreidesorten verwenden:

  • Hafer
  • Weizen
  • Gerste
  • Mais

Unsere Keimfutter-Empfehlung:

Wie Sie gekeimtes Getreide kinderleicht selbst herstellen können

Um das Getreide zu keimen, können Sie verschiedene Möglichkeiten nutzen. Wir möchten Ihnen nachfolgend einige Varianten erläutern:

Getreide in einer flachen Kiste keimen

  1. Nehmen Sie so viel Getreide zur Hand, dass dieses zwei Tages-Futterrationen entspricht.
  2. Geben Sie das Getreide in ein Gefäß mit lauwarmem Wasser.
  3. Lassen Sie es nun mindestens einen Tag lang stehen, damit es aufweichen kann. Das Gefäß mit dem Getreide sollte bei Zimmertemperatur gelagert werden. Es darf weder zu warm, noch zu kalt sein.
  4. Bereiten Sie eine flache Kiste vor. Im Boden der Kiste sollten sich einige Löcher befinden, durch die Staunässe entweichen kann.
  5. Legen Sie ein Stofftuch auf den Boden der Kiste.
  6. Nehmen Sie nun die Körner aus dem Wasser und breiten Sie sie sorgfältig in der Kiste aus.
  7. Durch das Tuch, was sich unter den Körnern befindet, wird eine gewisse Grundfeuchtigkeit gehalten, die wichtig ist, damit sich die Keime weiter ausbilden.
  8. Decken Sie das Getreide mit einem Tuch ab, damit es sich gleichmäßig entwickelt.

Getreide in einem Eimer keimen

  1. Führen Sie die Schritte 1 bis 3 – wie oben beschrieben – durch.
  2. Bereiten Sie nun einen Eimer vor. Auch in dessen Boden sollten sich Löcher befinden. Ist dies nicht der Fall, so bohren Sie entsprechend Löcher hinein. Am besten verwenden Sie deshalb einen Eimer aus Kunststoff.
  3. Legen Sie auch hier wieder ein Stofftuch auf den Boden des Eimers.
  4. Entnehmen Sie die Körner aus dem Wasser und legen Sie sie in den Eimer.
  5. Decken Sie den Eimer mit einem Tuch ab, um eine gleichmäßige Keimung zu erreichen.

Getreide keimen mit einem Sieb

Hierbei handelt es sich um die einfachste Methode, da Sie nicht viel vorbereiten müssen.

  1. Führen Sie die Schritte 1 bis 3 aus dem Abschnitt „Getreide in einer flachen Kiste keimen“ durch.
  2. Nehmen Sie ein größeres Sieb (beispielsweise ein Nudelsieb) zur Hand.
  3. Legen Sie ein Tuch in das Sieb.
  4. Nehmen Sie nun die Körner aus dem Wasser und legen Sie sie in das Sieb. Die Körner sollten nicht übereinander liegen.
  5. Decken Sie ebenfalls alles mit einem Tuch ab, damit das Ergebnis gleichmäßig wird.

Wann kann ich das gekeimte Getreide verfüttern?

Wie erwähnt, ist das gekeimte Getreide eine wahre Eiweißbombe. Lassen Sie es daher keinesfalls zu lange keimen, ehe Sie es verfüttern, da der Proteingehalt hierdurch immer weiter steigt.
Wenn die sich bildende Spitze so groß ist, wie das Korn selber, hat es die ideale Größe zum Verfüttern. Dies sollte nach spätestens drei bis vier Tagen der Fall sein. Entnehmen Sie es einfach aus der Kiste, aus dem Sieb oder aus dem Eimer und verfüttern Sie es an die Hühner.

Weizenkeimling zum Verfüttern

Was Sie beim Keimen von Getreide generell beachten sollten

Es gibt einige Sachen, die beim Keimen von Getreide sehr wichtig sind und die Sie daher unbedingt beachten sollten.

Tipps zum Keimen von Getreide

  1. Keimen Sie das Getreide am besten bei Zimmertemperatur, damit es sich gleichmäßig entwickelt.
  2. Wenn Sie beim Keimen des Getreides einen muffigen Geruch (etwa wie Schimmel) wahrnehmen oder wenn es säuerlich riecht, sollten Sie die gekeimten Getreidekörner nicht mehr verfüttern. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie durch zu viel Feuchtigkeit geschädigt wurden, ist sehr hoch.

Getreide im Garten aussäen: geht das?

Durchaus besteht die Möglichkeit, das Getreide direkt im Garten auszusäen. Gehen Sie diesbezüglich folgendermaßen vor:

Getreide im Garten aussähen

  1. Säen Sie die Körner im Frühjahr direkt in ein dafür vorgesehenes Beet im Garten aus. Am besten stecken Sie sie ca. einen Zentimeter tief in den Boden.
  2. Achten Sie darauf, den Boden gleichmäßig feucht zu halten.
  3. Nach einigen Tagen werden die ersten Spitzen aus dem Boden sprießen.

Wenn diese etwa vier bis sechs Zentimeter Länge erreicht haben, können Sie sie abschneiden und unter das herkömmliche Futtermittel mischen.
Der Vorteil bei dieser Variante, die Sie übrigens auch im Blumenkübel anwenden können, besteht darin, dass Sie nicht ständig neue Keimlinge setzen müssen. Die Aussaat im Boden wächst schließlich weiter, sodass Sie die Spitzen mehrmals abschneiden und verfüttern können.