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Hühnerhaltung im Wohngebiet

Hühnerhaltung im Wohngebiet?

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Wenn Sie davon träumen, Hühner im eigenen Garten zu halten, sollten Sie bei der Hühnerhaltung im Wohngebiet einiges beachten. Dies bezieht sich jedoch nicht nur darauf, potenziellem Ärger mit den Nachbarn vorzubeugen. Auch das Tierschutzrecht spielt hier eine entscheidende Rolle.

Übrigens

Da Hühner als Kleintiere gelten, dürfen Sie diese generell auch in einem Wohngebiet halten. Hier kommt es jedoch im Streitfall auf die Größe der Herde an. Fünf Hennen stellen sicherlich kein Problem dar. Wenn Sie jedoch 30 Hühner halten möchten, wird im Zweifelsfall der Richter entscheiden, ob dies im Rahmen des Möglichen liegt oder nicht.

Was Sie bezüglich der Hühnerhaltung im Wohngebiet beachten müssen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Hühner im Wohngebiet

Was ist hinsichtlich des Tierschutzrechtes zu beachten?

Das Tierschutzrecht ist einer der wesentlichen Aspekte, die es bei der Haltung von Hühnern im Wohngebiet einzuhalten gilt. Schließlich sollte es Ihren Hennen rundum gutgehen.

Die Nutzertierhaltungsverordnung regelt die Mindestanforderungen für die Haltungsbedingungen von Hühnern. Jedoch sind diese Mindestanforderungen derart gering, dass eine artgerechte und für das Huhn schöne Lebensweise kaum gegeben ist. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Nutztierhaltungsverordnung für gewerbliche Hühnerhalter konzipiert wurde.

Sie als privater Hühnerhalter, dem das Wohlergehen der Hennen wirklich am Herzen liegt, können sich somit zwar an der Verordnung orientieren, werden Sie aber wahrscheinlich eher nutzen, um das Optimum an Lebensqualität für Ihre Hühner herauszuholen.

Anmeldung der Hennen beim Veterinäramt

Sobald Sie sich Hühner gekauft haben, müssen Sie jedes einzelne Huhn beim zuständigen Veterinäramt anmelden. Ebenso müssen Sie eine Meldung an die Tierseuchenkasse abgeben. Dies ist wichtig, damit die Behörden eine Übersicht haben, wo Geflügel gehalten wird. Kommt es dann zu Ausbrüchen der Vogelgrippe, wie es in den letzten Jahren mehrfach der Fall war, haben die Behörden eine direkte Möglichkeit, mit Ihnen in Kontakt zu treten, damit Sie Ihre Hennen schützen können. Hierdurch wird eine Verbreitung des Virus verhindert.

Damit sich bestimmte Krankheiten, wie die Newcastle-Krankheit, nicht erst ausbreiten, müssen Sie Ihre Hennen zudem alle drei Monate impfen. Auch eine Impfung gegen Salmonellen ist mancherorts vorgeschrieben. Die entsprechenden Impfnachweise sind aufzubewahren.

Ehe Sie Ihre Hennen zum ersten Mal aus dem Stall lassen oder besser, bevor Sie neue Hennen kaufen, sollten Sie prüfen, ob es für Ihre Region eine Ausnahmegenehmigung für die Freilandhaltung gibt. Ansonsten kann es sein, dass Ihre Hühner im Rahmen der Geflügelpest-Verordnung zeitweise einer Stallpflicht unterliegen.

Hallten Sie weniger als 100 Hühner und kommt es innerhalb von 24 Stunden dazu, dass mindestens 3 Hühner sterben, so ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um einen Befall mit Vogelgrippe handelt. Lassen Sie dies von einem Tierarzt überprüfen. Damit es nicht zu einer Ausbreitung kommt, müssen Sie bzw. der Tierarzt unverzüglich eine Meldung an die offiziellen Stellen abgeben.

Unser Tipp: Bestandsbuch ist Pflicht in Deutschland!

In Deutschland gibt es auch für private Hühnerhalter die Pflicht ein Bestandsbuch zu führen. In diesem werden Zu- und Abgänge, Impfungen und Besonderheiten eingetragen. Eine Kontrolle findet regelmäßig durch das Veterinäramt statt.

Unsere Empfehlung:

Baurechtliche Vorschriften bezüglich der Hühnerhaltung im Wohngebiet

Um sicherzustellen, dass Sie kein baurechtliches Problem wegen des Hühnerstalles bekommen, greifen Sie am besten bei der Hühnerhaltung im Wohngebiet auf einen mobilen Hühnerstall zurück. Dieser lässt sich jederzeit an einen neuen Platz verschieben, sollte sich beispielsweise ein Nachbar beschweren, dass die Hennen zu nahe an seinem Grundstück picken.

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Beabsichtigen Sie den Bau eines festen Hühnerstalles, sollten Sie im Vorfeld die folgenden Fragen klären.

Wichtige Fragen vor dem Bau des Hühnerstalles

  1. Wie viele Hühner sollen im Stall Platz finden?
    Dies müssen Sie wissen, um die Stallgröße entsprechend anzupassen, sodass alle Hühner ausreichend Platz bekommen.
  2. Wo möchten Sie den Hühnerstall errichten?
    Den Hühnerstall direkt am Gartenzaun zum Nachbarn zu platzieren, ist – zumindest, wenn Sie sich mit Ihren Nachbarn nicht verstehen – keine sinnvolle Lösung. Suchen Sie nach Alternativen innerhalb Ihres Grundstückes.
  3. Welche baurechtlichen Vorschriften sind zu beachten?

Die baurechtlichen Vorschriften werden auf Landesebene geregelt, sodass wir diesbezüglich keine genauen Angaben machen können. Informieren Sie sich in der für Sie geltenden Bauordnung, wie groß der Hühnerstall maximal sein darf, wie weit er von der Grundstücksgrenze entfernt liegen und wie hoch er maximal sein darf. Informieren Sie sich ebenso, ob für den Bau eines festen Hühnerstalls eine Baugenehmigung eingeholt werden muss.

Hühnerhaltung: Was passiert, wenn die Nachbarn sich belästig fühlen?

Nachbarschaftsstreitigkeiten wegen Hühnerhaltung im Wohngebiet beschäftigen jeden Tag zahlreiche Anwälte und Gerichte. Damit nicht auch Sie eines Tages vor dem Gericht enden, sollten Sie bereits im Vorfeld abklären, ob die Hühnerhaltung im Wohngebiet sich möglicherweise als Problem erweist.

Stellen sie sich vor dem Hühnerkauf folgende Fragen:

  1. Wie schätze ich selbst meine Nachbarn ein?
    Wenn Sie bereits Probleme mit Ihren Nachbarn haben oder von anderen Anwohnern wissen, dass derartige Probleme denkbar wären, müssen Sie zwar nicht auf die Hühnerhaltung verzichten. Sie sollten sich jedoch von Anfang an darum bemühen, schallisolierende und auf die jeweilige Tageszeit abgestimmte Maßnahmen zu ergreifen.
  2. Haben Sie ein gutes Verhältnis zu Ihren Nachbarn?
    Dann fragen Sie am besten direkt nach, ob die Hühnerhaltung für die Nachbarn ein Problem darstellen könnte und wenn ja, was Sie nach der Meinung Ihrer Nachbarn unternehmen sollten.
  3. Müssen Sie den Hühnerstall aus Platzgründen an der Grenze zum Nachbargrundstück aufstellen?
    Dann sollten Sie im besten Fall eine schriftliche Genehmigung vom Nachbarn einholen, um im Zweifelsfall zu belegen, dass dieser damit einverstanden ist.

Unser Tipp

Manchmal kann es helfen, wenn Sie den Nachbarn frische Landeier zum günstigen Preis in Aussicht stellen. Viele Menschen bevorzugen Eier, deren Herkunft sie kennen und von denen sie wissen, dass sie wirklich frisch sind.
Hühnereier für den Nachbarn

Was Sie unternehmen können, wenn ein Nachbar sich bereits beschwert hat

Hier kommt es darauf an, was die liebe Nachbarschaft bemängelt.

Wir möchten Ihnen nachfolgend einige Möglichkeit benennen, mit denen Sie versuchen können, den Streit zu schlichten, ehe er eskalieren kann.

Tipps um die Nachbarn zu schonen

  1. Der Hahn kräht den ganzen Tag über
    Lassen Sie den Hahn morgens erst zu einer Zeit aus dem Haus, die für den Nachbarn als erträglich erscheint und sperren sie ihn abends rechtzeitig in den Stall. Sollte der Hahn tagsüber im Freien viel Lärm machen, ist es hilfreich, wenn Sie mit Ihren Nachbarn Zeiten vereinbaren, in denen der Hahn vorrübergehend im Stall bleibt. Den Großteil des Tages sollte er jedoch, wie die Hennen auch, seine Freiheit genießen dürfen.
    Wenn nichts hilft, sollten Sie den Hahn natürlich nicht den ganzen Tag einsperren, sondern ihn zu seinem eigenen Schutz lieber abgeben.
  2. Die Hühner gelangen in den Garten des Nachbarn
    Ohne Zweifel kann selbst das kleinste Huhn einen großen Schaden hinterlassen. Wenn sich herausstellt, dass Ihre Hennen in den Garten des Nachbarn gelangen, sollten Sie schnellstmöglich etwas hiergegen unternehmen. Denn bedenken Sie, dass diese Situation nicht nur für die Nachbarn unangenehm ist. Sie kann auch für Ihr Huhn bedrohlich werden, beispielsweise, wenn die Nachbarn einen Hund haben, der gern Hühner jagt.
    Finden Sie heraus, wie das Huhn in den Garten der Nachbarn gelangt. Eventuell gibt es Schlupflöcher im Zaun. Diese sollten Sie schnellstmöglich stopfen.
    Fliegen die Hühner über den Zaun, sollten Sie nicht als erstes an das Stutzen der Flügel denken, sondern Sie können in diesem Fall auch ein einfaches Geflügelnetz über das Gehege spannen.
  3. Die Hühner oder der Hahn sind nachts zu laut
    Nächtliches Gegacker im Stall ist durchaus möglich. Vor allem, wenn Sie das Licht eingeschaltet lassen oder die Sonne spät unter oder zeitig aufgeht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Hühner mit dem Gackern beginnen, recht hoch. In diesem Fall können Sie zum einen den Stall isolieren, sodass die Geräusche nur noch sehr gedimmt nach außen dringen.
    Zum anderen kann es helfen, das Licht nachts auszuschalten und die Fenster abzudunkeln.

Unser Tipp

Indem Sie einen automatischen Türöffner verwenden, legen Sie fest, ab wann und bis wann die Hennen täglich im Freien herumlaufen können.

Hühnerhaltung in Kleingarten-Anlagen

In vielen Wohngebieten befinden sich zudem Kleingartenanlagen. Wenn Sie ebenfalls einen solchen Garten besitzen und dort Hühner halten möchten, gilt für Sie das Bundeskleingartengesetz.

Dieses Gesetz besagt, dass Sie Kleintiere generell nicht in einem Kleingarten halten dürfen. Da Hennen zu den Kleintieren gehören, müssen Sie sich entweder vom Gedanken der Hühnerhaltung verabschieden oder in der Satzung Ihres Kleingartenvereins schauen, ob diese die Hühnerhaltung im Einzelfall und mit vorliegender Genehmigung erlaubt.

Häufige Fragen zum Thema Haltung