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Dorking

brütet gerne, anfängerfreundlich, robust, friedlich

Dorking Hühner© marilyn barbone – stock.adobe.com

Steckbrief: Dorking

Eier

55 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

55 g

Legeleistung

140 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2,5 - 3,5 kg, Hahn: 3,5 - 4,5 kg

Brutlust

80 %

Flugfähigkeit

30 %

Platzbedarf

60 %

Haltung

In der Haltung sind Dorking Hühner sehr unkompliziert und robust. Wie könnte es für eine Hühnerrasse, die seit über 2000 Jahren vorwiegend im regnerischen und kühlen England gehalten wird, auch anders sein? Die Hähne werden mit zwei Jahren geschlechtsreif. Bei guten Haltungsbedingungen können Dorkings sieben Jahre oder älter werden.

Für die Haltung der Dorking Hühner ist es wichtig, dass der Halter ihnen wenigstens einen Freilauf von mittlerer Größe bieten kann. Diese Haushuhnrasse muss sich bewegen, sonst verfettet sie. Der Platz ist auch deswegen notwendig, da Dorkings bei zu wenig Fläche schnell gestresst sind. Aus diesen Gründen muss auch der Hühnerstall etwas größer ausfallen. Es sind immerhin Riesenhühner.
Also müssen auch die Hühnerklappen und Legenester größer bemessen werden.

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Dorkings suchen sich ihre Nahrung gerne selber. Dennoch benötigen sie auch in der warmen Jahreszeit etwas Futter. Wenn sie noch wachsen, können Mehlwürmer als Eiweißquelle gegeben werden, damit die Federn besser gebildet werden.

Als schwere Hühnerrasse können Dorkings nicht sehr hoch fliegen. Ein Zaun von ca. 1,5 Meter Höhe wird für den Hühnerfreilauf genügen. Solange innerhalb von der Einzäunung genug Platz ist, werden die Hühner kaum den Drang verspüren, über hohe Zäune zu fliegen. Wenn es keinen Zaun, sondern nur Freilauf gibt, werden Dorking Hühner sogar noch zufriedener sein.

Im Wesen sind Dorking Hühner sehr ruhig. Sie sind weder scheu, noch aggressiv. Das gilt untereinander, wie auch gegenüber den Menschen. Es handelt sich auch wegen der Größe um gemütliche Hühner. Dennoch müssen adulte Hähne einander aus dem Weg gehen können.

Eier und Legeleistung

Dorking Hennen legen fast ausschließlich in der Legesaison vom Frühjahr über den Sommer. Sie kommen im ersten Legejahr auf bis zu 140 weiße Eier, die ca. 55 Gramm wiegen. Als Brutei-Mindestgewicht gelten 55 Gramm.

Küken

Die Hennen werden leicht brütig und führen die Küken sehr zuverlässig.

Die Küken und Jungtiere sind jedoch etwas empfindlicher. Wer seine Hennen zeitig im Frühjahr zur Brut bringt, hat gute Chancen, dass die Tiere über den ersten und entscheidenden Winter kommen.

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Die Küken sind frohwüchsig, lassen sich schnell mästen, brauchen bis zum letztendlichen Körpergewicht aber dennoch ihre Zeit.

Farbschläge

Hier alle Farbschläge:

  • silberhalsig
  • goldhalsig
  • silber-wildfarbig (dunkel)
  • gold-wildfarbig (rotbraun)
  • weiß
  • gesperbert

Die Hähne und Hennen sind einander beim weißen und gesperberten Farbschlag sehr ähnlich. Beim weißen Farbschlag sind Hahn und Henne weiß, Hähne dürfen ein schwach cremefarbenes Schmuckgefieder ausbilden. Bei den gesperberten haben Hähne mit jeder Feder mehrere gleich breite schwarze und weiße Streifen. Bei den Hennen sind die schwarzen Streifen breiter, womit diese dunkler wirken.

Bei silber- und goldhalsigen Farbschlägen haben die Hähne von Kopf über Hals und Rücken silberne oder eben goldene Federn. Die restlichen Federn sind schwarz und können einen käfergrünen Glanzschimmer ausprägen. Bei den Hennen enden die Schwanzfedern schwarz, der ganze Körper hat einen graubraune oder braunschwarze, leicht scheckige Befiederung sowie der Hals sich dezent mit weißschwarzen oder braunschwarzen Federn absetzt.

Bei den silber- und goldhalsigen wildfarbenen Dorkings sind die schwarzen Federpartien eher ein dunkler Braunton.

Die weißen und gesperberten Farbschläge prägen immer einen Rosenkamm aus. Als beliebtester Farbschlag gilt silber-wildfarbig.

Gut zu wissen

  • Das Ur-Dorking floss vor allem während oder direkt nach der victorianischen Zeit z.B. entscheidend in folgende schwere Hühnerrassen ein: Creve Coeur, Sundheimer, Houdan, Faverolles, Italiener, Wyandotten, Deutsche Reichshühner, Orpington, Plymouth Rocks.
  • Damit das Federkleid der Dorkings eine gute Wirkung entfaltet, sollen die Hühner gelegentlich dem Regen ausgesetzt sein. Ein Auslauf ohne Überdachung wird deswegen empfohlen.
  • Abgesehen der Dorkings haben auch die alten Hühnerrassen Seiden- und Sultanhühner eine fünfte Zehe. Warum diese drei Rassen diese unnütze Mutation unabhängig zueinander ausprägen, kann derzeit nicht geklärt werden. Aufgrund dieser drei Hühnerrassen gibt es inzwischen weitere erzüchtete Hühnerrassen mit fünf Zehen.
  • Neben der Großrasse gibt es auch die Zwerg-Dorking Hühner. Diese sind der Großform abgesehen der Körpergröße sehr ähnlich.

Gefährdung der Dorking Hühner

Es gibt nur wenige Hühnerrassen, die so direkt vom Aussterben bedroht sind, wie die Dorking. Inzwischen gibt es nur noch 20 Züchter in ganz Deutschland, die diese seltene Rasse züchten. Wir möchten daher ein Apell an unsere Leser richten und anregen diese Hühnerrasse in den Blick zu nehmen. Hier kann jeder einzelne unterstützen und dazu beitragen, dass es diese wunderbare Hühnerrasse auch noch in 10 Jahren gibt. Erster Ansprechpartner ist der „Sonderverein zur Erhaltung der Zucht der Dorking und Zwerg- Dorking“.

Die Hühnerrasse Dorking

Die Ursprünge der Dorking

Der exakte Ursprung oder die exakte Abstammung vom Dorking sind nicht mehr bekannt. Es handelt sich um eine der ältesten oder die älteste Haushuhnrasse überhaupt, die bereits seit dem Jahr 55 v. Chr. in der Zeit von Julius Cäsar bekannt ist. Es war die Zeit, als die Römer Fuß auf England fassen wollten. Hier entstanden erste Aufzeichnungen, die auf die Ur-Dorking Hühner zurück gehen. Die Ur-Dorkings wurden im Laufe von über 2000 Jahren züchterisch verändert. Zu Zeiten der britischen Königin Victoria war die Hühnerzucht eine Mode. Im 19ten Jahrhundert wurden die Ur-Dorkings also noch einmal neu geformt und waren als moderne Dorkings im Vergleich zu den Ur-Dorkings nicht mehr das gleiche Huhn.

Es gibt verschiedene, aber nicht belegte Theorien zu den Dorking Hühnern. Entweder brachten die Römer diese nach England, wo sie regen Anklang fanden. Oder die Römer fanden die Dorkings hier und waren die ersten, die Aufzeichnungen machten.

Weiterhin bleibt unklar, ob Dorkings eine Kreuzung zwischen einer europäischen Landhuhnrasse und einer schweren asiatischen Hühnerrasse sind oder nicht. In jeder Riesenhuhnrasse sind asiatische Wurzeln zu finden, Dorkings sind vielleicht eine Ausnahme. Wenn die Römer die Dorkings bereits in England vorfanden, woher sollen die Engländer vor 2000 Jahren schwere asiatische Hühner haben? Die Römer hätten hier wiederum eher die Möglichkeit zur Beschaffung dieser schweren Hühner.

Wurden die schweren asiatischen Hühner erst zu Zeiten von Königin Victoria eingekreuzt? Selbst bei lückenhafter Dokumentation zur Geschichte der Dorking Hühner wäre davon auszugehen, dass uns zumindest das bekannt wäre. Zu diesen Zeiten gab es immerhin genügend Malereien und Aufzeichnungen in England. Weiterhin gibt es einen Bericht aus Römerzeiten von 3 n. Chr., der bereits das schwere Huhn mit fünf Zehen in Südengland beschreibt. Bereits vor über 2000 Jahren viel es dem Betrachter offensichtlich auf, dass Dorkings schwere Hühner sind.

Entweder wurden die Dorking Hühner nach der südenglischen Stadt Dorking benannt, oder umgekehrt. Es ist eine uralte und typische englische Hühnerrasse, die vor allem in England gezüchtet wurde.

Entwicklung der Rasse Dorking

Wenn auch die genaue Entstehung der Hühnerrasse Dorking bislang nicht exakt geklärt werden kann, so lässt sich dennoch einiges zu den Dorking Hühnern sagen: Sie waren und sind eine ungewöhnlich schwere Hühnerrasse, die über einen guten Fleischansatz verfügt.

In England wurde bei der Zucht, die sich auf über 2000 Jahre erstreckt, vermutlich überwiegend mit Dorking Hühnern gearbeitet, ohne dass andere Haushuhnrassen entscheidend einflossen. Von einer gezielten Hühnerzucht kann zumindest im europäischen Raum erst seit einigen hundert Jahren geredet werden. Dorking Hühner wurden einfach gehalten und dominierten einige Regionen in England, womit sie sich als Rasse bewahren konnten.

In der victorianischen Zeit wurden sie entscheidend weiterentwickelt. Zu diesen Zeiten wurden die Dorking Hühner zum zweiten Mal international bemerkt und in andere Länder eingeführt. Zwischen 1850 und 1860 kamen sie nach Deutschland, fanden hier jedoch nie großen Anklang.

Spätestens ab der Zeit von Königin Victoria, geboren am 24ten Mai 1819, gestorben am 22 Januar 1901, wurden Dorking Hühner sehr gezielt gezüchtet. Da es sich für damalige Zeiten um eine ungewöhnlich schwere Rasse handelte, die sich für die Fleischproduktion sehr gut eignete, wurde sie in viele andere schwere Hühnerrassen eingekreuzt.

Heutige Bedeutung der Dorking Hühner

Auch wenn Dorking Hühner als Hühnerrasse für die kommerzielle Haltung in der heutigen Hybridhuhnzeit keine nennenswerte Bedeutung haben, so sind sie indirekt dennoch sehr bedeutend. Sie wurden und werden zur Erzüchtung schwerer Hühnerrassen benötigt, auf die dann wieder die industrielle Hühnerhaltung zurückgreift. Dorking Hühner können auch künftig für die Erzüchtung neuer schwerer Fleischrassen sehr interessant bleiben.

In Deutschland konnten sich Dorking Hühner noch nie richtig durchsetzen und sind ab 1945 fast verschwunden. Erst im Jahr 2017 gründete sich ein Sonderverein für Dorking Hühner. In diesem soll eine Erhaltungszucht stattfinden sowie besonders schöne Exemplare auf Ausstellungen zur Schau gestellt werden.

Gerade in England als ihr Heimatland gibt es deutlich mehr Dorking Hühner, als derzeit in Deutschland. Dennoch sind sie auch hier und damit weltweit eher selten bis sehr selten oder nicht vorhanden.

Abgesehen der Züchter und Aussteller können Selbstversorger mit großem Grundstück ihre Freude an den Dorking Hühnern haben. Neben dem guten Fleischansatz legen die Hennen auch ca. 140 Eier im ersten Legejahr. Diese Haushuhnrasse kann mit viel Mühe sogar sehr zahm werden, andere Haushuhnrassen wären als Familienhuhn dennoch geeigneter.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

In Deutschland finden sich fast keine Dorking Hühner. Der im Jahr 2017 gegründete Sonderverein für Dorking Hühner möchte das ändern und wird gewiss Bruteier aus England importieren. Hier werden die Dorkings als alte und wertvolle Hühnerrasse erhalten, finden allerdings ebenfalls nicht mehr viel Anklang. Einigen Züchtern ist die Erhaltung der Haushuhnrasse Dorking jedoch sehr wichtig, da sie immerhin ein jahrtausendealtes lebendiges Zeitzeugnis ist.

Zuchtziele der Dorking Hühner

Dorkings entsprechen vom Gefieder der Linie heimischer Landhühner, von der Körpermasse Masthühnern oder einem Kämpfer. In der Zucht geht es zuerst um die Körperform und erst dann um die Farbschläge. Unabhängig zu den Farbschlägen sind der große, mehrfach gezackte Kamm, die langen Kehllappen aus feinem Gewebe und kleinen Ohrlappen wie auch das bei Hennen befiederte Gesicht immer von kräftig roter Farbe. Beim Hahn kann das satt rote Gesicht schwach befiedert sein. Die Augen sind lebendig orangerot. Der Schnabel und die Läufe sind fleischfarben. Die Läufe können auch weiß erscheinen. Diese Riesenhuhnrasse hat einen großen Kopf.

Kamm der Dorking Hühner

Dorkings können einen mehrfach gezackten einfachen Stehkamm haben, der sich bei legenden Hennen zur Seite neigt. Sie können auch einen fein geperlten Rosenkamm ausprägen, der nach vorne breit ansetzt und nach hinten in einen einzelnen waagerechten Dorn ausläuft. Dieser läuft nicht parallel zur Rückenlinie. Für Hennen haben Dorkings einen großen Stehkamm und lange Kehllappen, die Ohrlappen treten jedoch fast gar nicht in Erscheinung.

Körperbau und Federkleid

Dorkings gehören zu den Riesenhühnern. Die Hähne kommen auf 3,5 bis 4,5 Kilo, die Hennen auf 2,5 bis 3,5 Kilo. Sie haben einen kurzen Hals mit vollem Behang. Die Schenkel setzen sich optisch im Federkleid nicht ab. Der Stand ist wegen der knapp mittellangen Beine niedrig und bei Hennen niedriger als beim Hahn. Es wird auch gesagt, dass die Dorkings recht locker in ihrem Federkleid sitzen. Die Deckfedern liegen nicht ganz geschlossen, sondern leicht struppig auf. Das Federkleid ist lang und üppig.

Dorking Hahn und Henne

Die Hennen bilden einen geraden und mittellangen Schwanz aus, der bis 45° nach oben angewinkelt wird. Der hoch getragene Schwanz vom Hahn ist kaum länger, die breiten Sicheln und Nebensicheln biegen sich jedoch runter, sowie auch einige schmale lange Federn vom Sattel herabhängen. Genau wie die Schenkel setzen sich die Flügel optisch kaum ab.

Die Hähne haben eine leicht abfallende Rückenlinie und von der Seite betrachtet einen lang gezogenen, rechteckigen Körper. Die Hennen bilden eine waagerechte Rückenhaltung aus und sind eher Kastenförmig. Sie haben eine tiefe Brust mit gut befiedertem Hinterteil, womit sie direkt als gute Glucken erkannt werden können. Dorkings haben demnach nicht nur lang gestreckte, sondern auch breite Körper, die wegen dem tiefen Stand noch wuchtiger wirken.

Besonderheit: 5 Zehen

Eine Besonderheit der Dorkings ist die fünfte, nach oben gerichtete lange Zehe am Hühnerfuß. Es ist also eine doppelte Hinterzehe, die erste bleibt deutlich kürzer und nach unten gerichtet. Beide Zehen liegen deutlich zueinander getrennt. Bei Kreuzungen mit anderen Hühnern mit vier Zehen können die Nachkommen vier, fünf oder an einem Fuß vier, am anderen fünf Zehen haben.