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Schijndelaar

Grüneierleger, quirlig, robust

Schijndelaar

Steckbrief: Schijndelaar

Eier

45 g

Farbe der Eier: Grün

Mindestgewicht für Bruteier

45 g

Legeleistung

190 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 1,5 - 2 kg, Hahn: 2 - 2,5 kg

Brutlust

50 %

Flugfähigkeit

50 %

Platzbedarf

60 %

Hinweis

Die Idee zu den Schijndelaar entstand nach einem Vortrag. In diesem ging es darum, dass es dank der Mendelschen Regeln durch Genetik möglich sei, ein Huhn ganz neu herauszuzüchten. Vorab werden die gewünschten Merkmale festgelegt, um sich mit geeigneten Rassen gezielt anzunähern.

Das Schijndelaar soll also einen Rosenkamm tragen, grüne Eier legen und einen langen Schwanz sehr flach tragen. Das Designer-Huhn muss insgesamt einem Fasan ähneln.

Die Zucht begann in den späten 1970er Jahren, die Anerkennung in den Niederlanden gelang 2001. Die Schijndelaar sind nicht nur eine junge, sondern die einzig grün legende niederländische Hühnerrasse. Trotz dessen erobert sie bereits Übersee durch Brutei-Transport oder Zuchttier-Import.

Haltung

Erzüchtet wurden Schijndelaar in einer Entfernung von rund 100 km zur Nordsee. Einige Ausgangsrassen sind genau dieses raue Klima gewohnt. Außerdem werden Schijndelaar auf kleine Rosenkämme und kleine Kehllappen optimiert, haben nur einen kleinen Schopf, nackte Läufe, aber ein gutes Federkleid. Sie sind also bestens auf raues und kaltes Wetter eingestellt. Sie eignen sich damit auch für die Haltung in rauen Höhenlagen.

Diese Grünleger sollen wohl nicht allein äußerlich an Fasane erinnern. Sie brauchen also reichlich Freilauf zum Wohlfühlen und werden auch mittelhohe Hindernisse spielend überwinden. Aber insgesamt gelten diese Hühner nicht nur als robust, sondern auch einfach in der Haltung.

Unser Tipp

Wichtig ist die Fütterung mit einer genügenden Protein- und Calciumquelle für die überdurchschnittliche Legeleistung. Für die Vitamine soll das ganze Jahr durchgehend etwas Grünfutter oder Gemüse verfügbar sein.

Schijndelaar-Hühner brauchen neben ihrem Auslauf auch den sicheren Stall. Dieser soll vor Wind und Wetter, aber auch vor Beutegreifern schützen. Für die Abstände der Hühnerstangen ist der lange Schwanz zu berücksichtigen.

Die fasanenartigen Hühner sind keine guten Familienhühner, aber sehr schön anzusehen. Außerdem kann die Legeleistung oder Wetterhärte auch Selbstversorger überzeugen.

Eier und Legeleistung

Ein Zuchtziel der Schijndelaar sind die grünen Eier, die auf Araucana zurückgehen. Auch andere Rassen flossen ein und die Eifarbe geht bis ins Bläuliche hinein, soll aber dennoch grün erscheinen.

Rund 190 Eier mit einem Gewicht um 45 Gramm werden es im ersten vollen Legejahr unter guten Haltungsbedingungen.

Küken

Die Hennen der Schijndelaar können in Brutstimmung geraten, häufig werden jedoch Bruteier versendet und im Inkubator ausgebrütet.

Wachsen die Küken bei der Henne auf, erlernen sie wichtige Verhaltensmuster, die zugleich ihre Überlebenschancen im Freien erhöhen. Doch zuerst müssen die Küken mit oder ohne Henne im geschützten Bereich bleiben. Sie brauchen zumindest eine Wärmequelle, Hygiene, passendes Kükenfutter und immer frisches Wasser.

Nach zwei Wochen freuen sich die Küken über Zapfen, Kartonrollen und einige frische Halme oder Zweige. Mit passender Befiederung können sie bei gutem Wetter im Auslauf ihre ersten Runden drehen.

Schijndelaar kaufen

Häufig ist die blaugrüne Eifarbe ein Grund, warum man Schijndelaar kaufen möchte. Neben den Braunlegern wie den Maran und Grünlegern wie den Araucana bieten Schijndelaar Hühner noch eine weitere, äusserst seltene Eifarbe im Legenest.

Da diese Hühnerrasse jedoch in Deutschland bisher noch nicht anerkannt ist, findet man im örtlichen Kleintierzüchterverein nur selten Züchter dieser besonderen Rasse. Aus diesem Grund bleiben meist Kleinanzeigenportale im Internet die einzige Möglichkeit einige Bruteier der Schijndelaar zu kaufen. Der größte Vorteil beim Kauf von Bruteiern von Schijndelaar ist, das man sofort die Eifarbe beurteilen kann und nicht später überrascht wird, wenn die Hühner braune Eier legen.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

In Deutschland bislang nicht anerkannt. In den Niederlanden anerkannt oder standardisiert:

  • weiß
  • gesperbert
  • schwarz
  • blau
  • splash
  • schokoladenbraun
  • schokoladenbraun-gesperbert
  • khaki

Für wen eignen sich Schijndelaar?

Hühner für Familien mit Kindern sind Schijndelaar nicht unbedingt. Die Hühner brauchen viel Platz, überwinden Zäune ohne Mühe und sind extrem robust, eignen sich daher speziell für kalte Regionen. Für Berg- oder Aussiedlerhöfe bietet sich eine Freilauf-Haltung an. Die Hühner gleichen nicht nur optisch den Fasanen, sondern bevorzugen auch eine halbwilde Haltung.

Gut zu wissen

  • Die junge Hühnerrasse hat bereits in der Neuen Welt Fuß gefasst. Einschlägige Websites für Bruteier und Junghühner bieten Schijndelaar an. Außerdem erklären europäische Züchter, dass sie Bruteier rund um die Welt versenden.
  • Neben den niederländischen gibt es auch viele deutsche Züchter. Dennoch sind Schijndelaar zumindest im Jahr 2021 noch nicht durch den BDRG anerkannt.
  • Zu den Ausgangsrassen gehören Araucana, welche an einer sehr hohen Kükensterblichkeit leiden. Dieser genetische Effekt, welcher als „Allele“ bezeichnet wird, liegt auf der Veranlagung für die Ohrkrause, die beim Schijndelaar nicht vorkommt. Dadurch fließt die hohe Kükensterblichkeit nicht ein.
  • Norwegische Züchter erklären, dass Schijndelaar den meisten Klimazonen standhalten werden.
  • Die Züchter wollen zwar die Legeleistung verbessern, aber auch ein schönes Huhn erhalten. Besonders schöne Exemplare haben häufig eine schlechte Leistung, weswegen ein goldener Mittelweg gesucht wird.
  • Schijndelaar zeichnen sich durch ihre Ahnen durch leichte Kämpfereinschläge aus.
  • Neben der Großform gibt es inzwischen bereits Zwerg-Schijndelaar, die in den Niederlanden bereits anerkannt sind. Das Mindestgewicht für Bruteier liegt bei 30 Gramm, die Grünleger-Hennen kommen auf 700, die Hähne auf 900 Gramm. Auch diese Erzüchtung geht auf Ruud Kaasenbrood zurück.

Die Hühnerrasse Schijndelaar

Ursprünge der Schijndelaar

Die Schijndelaar entstanden nach einem Vortrag aus einer Bierlaune heraus. Demnach gehören Vorträge zum gewohnten Programm bei der „Eerste Schijndelse Kleindieren Vereniging“ (E.S.K.V.). Diese befindet sich in Schijndel, nördlich vom niederländischen Eindhoven. Hier ist Ruud Kaasenbrood Mitglied und hält einen Vortrag darüber, dass sich mit den Mendelschen Regeln sehr gezielt durch die richtige Wahl der Genetik ein ganz neues Huhn erzüchten lässt. Es könnte grüne Eier legen, einen kleinen Erbsenkamm mit insgesamt wenig Kopfschmuck haben und den langen Schwanz sehr flach tragen.

Die Züchter im Publikum waren von der Idee nicht angetan. In der anschließenden Bierrunde entstand zur Beschreibung eine Bierdeckel-Zeichnung. Auch war sich die Diskussionsrunde einig, dass es seine Reize hat, eine Hühnerrasse mit dem Vereins- oder Ortsnamen zu erzüchten.

Es ging noch etwas Zeit ins Land, dann begann Ruud Kaasenbrood in den späten 1970er Jahren mit der gezielten Erzüchtung der Schijndelaar. Doch leider ist das Anerkennungsverfahren in den Niederlanden kompliziert und zieht sich über drei Jahre. Im Jahr 1999 wird dieses Verfahren vereinfacht, wodurch ein Jahr zur Anerkennung genügt. Das war für Ruud Kaasenbrood der Impuls, um es zu versuchen. Bereits im Jahr 2001 waren weiße Schijndelaar in den Niederlanden mit Rassestandard durch den KLN und NHDB anerkannt.

Schon lange vorher haben sich weitere Züchter an der Erzüchtung beteiligt, um die Schijndelaar vor Inzucht zu bewahren und verschiedene positive Eigenschaften einzukreuzen.

Entwicklung der Rasse Schijndelaar

Schijndelaar sollen grüne Eier legen und einen langen Schwanz relativ flach tragen – ein schwieriges Unterfangen. Es ging Ende der 1970er Jahre damit los, dass ein rebhuhnfarbener Araucana-Hahn mit Sumatra-Hennen gekreuzt wurde. In die schwanzlosen Grünleger fließen also die langen Schwanzfedern und die niedrige Schwanzhaltung der Sumatras ein. Weiterhin fließen bereits früh einige Brabanter für den kleinen Schopf und Australorps für mehr Gesamtgröße ein.

Es entstand ein Nutzgeflügel mit der Anmut der Sumatra und der Härte und den grünen Eiern der Araucana. Diese ersten Zuchterfolge waren hart erkauft, da von 100 Küken nur 4 bis 5 in die weitere Zucht flossen. Die Sumatra setzen durchaus deutliche Akzente. Bis die Schwanzlosigkeit der Araucana verblasst, vergehen jedoch Generationen. Diese ersten Erfolge wurden ausgestellt, anschließend haben sich weitere Züchter an der Zuchtarbeit beteiligt.

Zuerst gab es nur die schwarzen und blauen Schijndelaar. Harrie van de Oetelaar war praktisch von Anfang an dabei und hat irgendwann Leghorn einkreuzte. Er wollte die Legeleistung verbessern und hat dadurch zugleich Anfang der 1990er Jahre den dominant weißen Farbschlag erzüchtet. Dieser wurde dann als erster in den Niederlanden anerkannt.

Vorher gab es ein weiteres Problem: Häufig sind gut geratene Hähne für die Zucht entscheidend, diese legen jedoch keine Eier. Es ist deswegen unklar, ob sie reinerbig grüne Eier weitergeben oder nicht. Also wurden diese Hähne mit Sumatra-Hennen gekreuzt, um deren Eier auszubrüten. Sobald genug Hennen mit dem Legen beginnen, zeichnet sich ab, ob die Eier alle grün, weiß oder zum Teil grün oder weiß sind. Nur, wenn alle Eier grün sind, vererbt der Hahn reinerbig und ist für die Zucht geeignet.

Für einen größeren Erbsenkamm floss bereits in den 1980er Jahren eine kuckucksfarbene Holländer Haubenhenne ein. Auf diese geht zugleich der Kuckucks-Farbschlag zurück.

Ebenfalls in den 1980er Jahren brachte ein Züchter aus England eine grünlegende bärtige Zwerghenne mit, eventuell ein rasseloses Tier. Auf „Mildred“ gehen der rezessiv weiße und der perlgraue Farbschlag zurück. Außerdem fließt sie entscheidend in die Zwerg-Schijndelaar ein.

Während der Zuchtarbeit flossen außerdem Yokohama und Dominikaner ein, um Form und Farbschläge herauszuzüchten. Letztendlich entsteht das fasanenartige Hohn mit Erbsenkamm, Schopf, waagerecht getragenem Schwanz und grünen Eiern, wie es die Bierdeckelzeichnung wünscht.

Heutige Bedeutung der Schijndelaar

Während viele alte Wirtschaftsrassen um ihr Überleben kämpfen, scheint die junge Designer-Rasse Schijndelaar noch in ihrer Blüte zu stehen. Gerade erst anerkannt, beginnt der internationale Versand von Zuchttieren oder Bruteiern bis nach Südafrika oder in die USA. Diesem Erfolg geht ein Gedanke zur Zuchtidee voraus: Überall gibt es Liebhaber für fasanenähnliche Hühner, wodurch das Schijndelaar seine Anhänger finden muss. Dieses Huhn ist dadurch zugleich für Züchter und Aussteller interessanter.

Neben der äußeren Erscheinung und dem angenehmen Wesen der Hühner bringen die Hennen zugleich eine gute Legeleistung für Selbstversorger mit.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Die Rasse Schijndelaar geht auf  Ruud Kaasenbrood und andere Züchter zurück, die zumindest in der Anfangszeit überwiegend Mitglied im „Eerste Schijndelse Kleindieren Vereniging“ E.S.K.V. waren. Immer noch befindet sich hier ein Züchterkern, der an dieser neuen Hühnerrasse arbeitet.

In den Niederlanden sind diese Hühner samt ihrer Zwergform bereits anerkannt, in Deutschland nicht. Wegen der Nähe gibt es bereits gewissenhafte Züchter in Deutschland, Stand 2021. Besonders der Züchter Michael Kruppert tut sich mit seiner deutschsprachigen Website hervor. Eine offizielle Anerkennung und die Gründung oder Aufnahme der Rasse in einem Sonderverein sollte also nur eine Frage der Zeit sein.

Bislang haben die Schijndelaar viele Länder und mehrere Kontinente erreicht. Ob hier nach Rassestandard gezüchtet oder um eine Anerkennung der Rasse gekämpft wird, wäre die andere Frage. Zumindest hat sich eine professionell zusammenwirkende Züchtergemeinschaft herausgebildet, die diese junge Hühnerrasse etablieren will.

Zuchtziele der Schijndelaar

Von Anfang an sollen Schijndelaar in ihrer Körperform und Befiederung einem Fasan ähneln. Außerdem müssen sie grüne bis grünbläuliche Eier legen. Sie sollen einen nicht zu großen Erbsenkamm und insgesamt wenig Kopfschmuck ausprägen.

Aus diesen Vorgaben mündet das mittelgroße Huhn mit kleinem Kopf und langem Hinterteil. Dennoch sollen nicht nur der Kamm und die kurzen Kehllappen beim Hahn rot erscheinen. Auch das schwach befiederte Gesicht ist leuchtend rot. Weil der kleine Schopf auch beim Hahn schon seitlich des Erbsenkamms ansetzt, wirkt der leicht gerundete Kopf nicht übermäßig rot und bei den Hennen eher blass rot. Der Schopf ist bei den Hennen so breit wie lang.

Der nicht zu große Erbsenkamm soll tief am Kopf ansetzen und drei Reihen bilden, von denen die mittlere deutlich höher ist. Dieser unregelmäßige Erbsenkamm und auch die Kehllappen sollen fein im Gewebe sein. Die Ohrlappen sind ebenfalls klein, rot und fein im Gewebe.

Zu den anderen sichtbaren Kopfpunkten gehören der kräftige und leicht nach unten gebogene kurze Schnabel, der meist blass oder satt gelb erscheint. Die großen orange-roten bis rot-braunen Augen wirken lebhaft und sind häufig von einem gelben Ring eingebettet.

Der mittellange breite Rücken kann bei Hennen waagerecht wirken, fällt aber eher etwas ab, Hähne stehen noch etwas aufrechter. Zumindest kann die Rückenlinie fast gerade in den Schwanz übergehen, dieser kann sich aber auch leicht anheben, mehr aber nicht. Insgesamt ist der Rumpf verhältnismäßig lang.

Der breite Bauch und die abgerundete breite Brust werden etwas hoch getragen. Die kräftigen Flügel liegen straff an und können deutlich nach unten weisen. Aus dem Rumpf treten die kräftigen Oberschenkel hervor, diese sollen mittellang und gut befiedert sein. Die Läufe münden in vier Zehen, diese Gliedmaßen sind jeweils mittellang, feinknochig und blass bis satt gelb gefärbt.

Hähne haben reichlich Behang am mittellangen Hals und Sattel. Sie sollen einen leicht gespreizten üppigen Hahnenschwanz mit gut gebogenen Sicheln und zahlreichen Nebensicheln über den Steuerfedern bilden. Auch das restliche Gefieder ist bei Hahn und Henne üppig mit langen und breiten Federn entwickelt. Bis auf Schopf und Behang ist das Gefieder eher straff anliegend. Dennoch wirken viele Hähne und einige Hennen geradezu flauschig.

Die einfließenden Rassen bringen ein anmutiges und fasanenartiges Huhn mit leichten Kämpfereinschlägen hervor.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • fasanenartige Erscheinung
  • Rosenkamm, ansonsten wenig Kopfschmuck
  • hohe Legeleistung
  • grüne bis grünbläuliche Eier