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Croad-Langschan

friedlich, robust, werden schnell zutraulich, gute Futtersucher

Langschan Hahn im Auslauf© Ruckszio - stock.adobe.com

Steckbrief: Croad-Langschan

Eier

60 g

Farbe der Eier: Braun

Mindestgewicht für Bruteier

58 g

Legeleistung

160 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 3 - 3,5 kg, Hahn: 3,75 - 4,25 kg

Brutlust

60 %

Flugfähigkeit

30 %

Platzbedarf

60 %

Hinweis

Major A. L. Croad importierte die schwarzen Hühner im Jahr 1872 aus China nach England. Hier waren die Geflügelzüchter erst der Meinung, dass es sich um Cochin handelt. Die Nichte des Majors war anderer Meinung und hat diese Hühner in einer eigenen Linie weiter gezüchtet.

Die Zuchtlinie wurde im Laufe der Zeit etwas angepasst, um einige positive Eigenschaften der schweren Zweinutzungshühner zu stärken. Die nach ihr benannten Croad-Langschan haben sich durchaus international verbreitet. Sie waren aber nie so beliebt wie Cochin und gelten als selten.

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Haltung

Freilauf

Viele asiatische Rassen sind ruhig, gemütlich, friedlich, brutfreudig, schlechte Flieger und setzen viel Fleisch an. Croad-Langschan unterscheiden sich lediglich dadurch, dass sie sehr aktiv und fleißig nach Futter suchen. Diese Hühnerrasse freut sich deswegen, wenn ihr Auslauf wenigstens von mittlerer Größe ist.

Sie überwinden gerne niedrige Hindernisse, der Hühnerzaun müsste also wenigstens über einen Meter Höhe aufweisen, für Junghühner etwas höher. Zur Not würde dieser Rasse auch Innenhaltung reichen, wenn diese im Gegenzug mehr Bewegungsfläche bietet.

Die schweren Hühner werden keine großen Runden drehen. Wer keine Straßen, Nachbarn oder Beutegreifer fürchtet, kann sie nach einer Eingewöhnung frei laufen lassen. Dennoch soll es wegen eventueller Hühnerhabichte alle paar Meter Deckung geben.

Croad-Langschan haben Federfüße. Morgentau oder Regen sollen nicht wegen einer hohen Wiese oder Schlamm zum Problem werden. Außerdem ist hohes Gras bei der Fortbewegung mit Federfüßen hinderlich. Wegen dieser heben die Hühner ihre Beine erst hoch und bewegen sie dann weiter, um aufzusetzen.

Hühnerstall

Ein Fertig-Hühnerstall zielt eher auf Hühner mittlerer Größe ab und wäre für die schweren Croad-Langschan eventuell zu beengend. Es ist also darauf zu achten, dass die Hühnerklappe, die Sitzstange, die Legenester und andere Elemente zur Größe der Croad-Langschan passen. Die Hühnerstange soll außerdem nicht zu hoch angebracht werden. Im Stall ist wie für andere Hühner auf die Hygiene zu achten.

Die schweren und dennoch legefreudigen Hühner suchen zwar fleißig nach Futter, müssen aber selbst im Sommer zugefüttert werden. Croad-Langschan sind unempfindlich gegen Hitze und Kälte.

Charakter und Eigenschaften

Insgesamt gilt diese Rasse als robust, pflegeleicht und damit anfängertauglich. Denn die ruhigen und friedlichen Hühner sind leicht zähmbar und werden zum perfekten Huhn für Familien, Selbstversorger oder Hobby-Halter. Einige Aussteller vertreten sogar den Standpunkt, dass Croad-Langschan zu den schönsten und eindrucksvollsten Großhühnern überhaupt gehören.

Eier und Legeleistung

Im ersten vollen Legejahr schaffen die Hennen stolze 160 Eier, die knapp 60 Gramm wiegen. Die Schalenfarbe ist dunkelbraun und weist teils einen Glanz wie bei Pflaumen auf.

Mit Glück legen die Hennen sogar im Winter ein paar Eier.

Küken

Wegen ihrer asiatischen Wurzeln geraten Croad-Langschan jedoch schnell in Brutstimmung. Die Hennen führen ihre Küken gut.

Vorteilhaft ist es, diese zuerst in einem geschützten Raum mit Glucke oder Wärmequelle, guter Hygiene und Kükenstarter heranzuziehen. Ein paar Zweige, Zapfen oder Kartonrollen sind ein interessantes Spielzeug und sorgen dadurch für Abwechslung.

Letztendlich werden Küken der Croad-Langschan sich ganz normal entwickeln und stellen damit keine besonderen Ansprüche an den Halter. Es handelt sich jedoch um langsam heranreifende Hühner, die dadurch bis zur Lege- oder Schlachtreife auch deutlich mehr Futter verbrauchen. Dieses mindert die Wirtschaftlichkeit der ganzen Rasse empfindlich.

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Croad-Langschan kaufen

So faszinierend diese Hühnerrasse auch ist, leider findet sich nur wenige Züchter in Deutschland. Ob dies an dem Trend zu immer kleineren Hühnerrassen oder an der mangelnden Bekanntheit dieser Rasse liegt, steht in den Sternen.

Hat man sich jedoch für diese Hühnerrasse entschlossen und möchte Croad-Langschan Hühner kaufen, findet man beim „SV der Langschanzüchter von 1895 e.V.“ einen hervorragenden Ansprechpartner. Hier freut man sich über jeden Halter, der seinen Beitrag zum Erhalt dieser Hühnerrasse leisten möchte und hilft mit Rat und Tat weiter. Gerade wenn man die Hühner nicht nur halten, sondern auch züchten möchte, ist man bei diesem Sonderverein goldrichtig.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • schwarz
  • weiß
  • blau-gesäumt

Gut zu wissen

  • Die Ausgangshühner, aus denen heutige Croad-Langschan hervorgehen, wurden in China seit Jahrhunderten gezüchtet. Es gibt diese Hühner dort noch immer, sie heißen nun Langshan. Es gibt sogar die Langshan Farm, in der sie im schwarzen und weißen Farbschlag anscheinend mit rund 200.000 Tieren im Jahr gezüchtet werden. Es gibt Zuchtlinien unterschiedlichen Gewichts.
  • Nach dem Import nach England im Jahr 1872 wurden diese Hühner im Jahr 1878 aus England und aus China in die USA importiert. Hier etablierte sich die junge Rasse schnell als Wirtschaftshuhn und wurde bereits 1883 anerkannt. Die weißen folgten 1893, die blau-gebänderten 1987.
  • Croad-Langschan werden in den 1880er Jahren aus England, Nordamerika und vermutlich China nach Australien importiert. Hier wurden die Australian Langshan erzüchtet.
  • Im Jahr 1879 erreichten Croad-Langschan über Kiel auch Deutschland. Praktisch ab diesem Zeitpunkt wurden Rassen eingekreuzt, wodurch Deutsche Langschan entstanden. Sie verdrängten die eigentlichen Croad-Langschan. Diese gelangten nach dem Zweiten Weltkrieg vermutlich im Jahr 1955 erneut nach Deutschland und werden im selben Sonderverein erhalten.
  • Aus den Croad-Langschan gingen Deutsche Langschan, Australian Langshan und Modern Langshan (in England) hervor. Sie sind zudem eine der Ausgangsrassen für Marans, Barnevelder oder die schwarzen Orpington.
  • In den 1950er und 1960er Jahren waren Croad-Langschan in vielen oder vielleicht allen Ländern fast ausgestorben.
  • Neben der Großform gibt es die Zwerg-Croad-Langschan, welche ihren Ursprung in England und in Nordamerika haben. Hähne wiegen 1,2, Hennen nur 1 kg. Sie legen 160 braune Eier mit 40 Gramm.

Die Hühnerrasse Croad-Langschan

Ursprünge der Croad-Langschan

Die Ursprünge der Croad-Langschan lassen sich bislang nicht abschließend aufdecken. Demnach wird vermutet, dass ihre Vorläufer aus Nordchina stammen. Es waren anscheinend robuste Riesenhühner, die es bereits vor 5000 Jahren gab. Aus dieser Linie stammen die Croad-Langschan, die in Nordchina lebten. Auch die Mandschurei und Sibirien werden als Verbreitungsgebiet genannt. Der genaue Entstehungsort könnte das Nordufer des Jangtsekiang sein, welcher eher zentral von Ost nach West durch China fließt.

Der Jangtsekiang mündet bei Shanghai in den Pazifik. Lang Shan heißt „Wolfs-Berg“, es gibt diesen Ort deswegen mehrfach in China. Lang Shan ist auch der westliche Teil des Yinshan-Gebirges, welches in der Grenzregion von China zur Mongolei liegt. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Major A. L. Croad aus Durrington die Hühner von einer Tempelanlage bei den Langshan Hills hat. Diese liegt rund 100 km von Shanghai entfernt.

Major A. L. Croad importierte diese Hühner 1872 nach England. Die schweren schwarzen Hühner ähnelten den einstigen Cochin. Deswegen lautete die Frage in England, kurz darauf in Deutschland und wohl auch in anderen Ländern, ob es sich um Cochins handelt. Major Croad und seine Nichte sprachen sich dagegen aus. Auch wenn häufig Major Croad genannt wird, so scheint seine Nichte Miss A.C. Croad die eigentliche Züchterin zu sein, welche Croad-Langschan als Rasse erhielt. Diese wird nach ihr und dem „Wolfs-Berg“ benannt.

Entwicklung der Rasse Croad-Langschan

Die schwarzen Erstimporte aus China waren noch nicht die heutigen Croad-Langschan, sondern das Rohmaterial. Die Nichte des Major Croad und nachfolgende Züchter haben in diese Erstimporte Orpington, Cochin und auch einige Kämpfer einfließen lassen. Die weißen entstanden vermutlich sehr früh, möglicherweise zufällig. Die Blauen wurden später durch Einkreuzungen erzüchtet. Außerdem gibt es inzwischen vermutlich Splash, welche dann ebenfalls durch Einkreuzungen entstanden.

Es gab zwischenzeitlich Zuchtlinien, die einen besonders hohen Stand aufweisen. Diese haben sich jedoch nicht durchgesetzt. Auch heutige Croad-Langschan wirken hochgestellt, da ihre Läufe eine sehr gerade Haltung einnehmen und der hohe Rumpf durch den stumpfen Schwanz noch höher wirkt. Hähne erreichen bis maximal 90 cm Höhe.

Heutige Bedeutung der Croad-Langschan

Wer eine schwere Hühnerrasse bevorzugt, die nicht jeder hat, die gut legt und Fleisch ansetzt, wird mit Croad-Langschan fündig. Es ist lediglich auf die Federfüße zu achten, dann sind die robusten Hühner sehr einfach in der Haltung. Sie eignen sich für Anfänger, Selbstversorger, Familien, Züchter und Aussteller.

Die Zweinutzungshühner legen durchaus 160 mittelschwere Eier im Jahr. Sie haben aber auch einen guten Fleischansatz, wodurch die Aufzucht der Bruderhähne sich lohnt. Wegen der späten Reife sind Croad-Langschan im Vergleich zu anderen Wirtschaftsrassen jedoch uninteressanter.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Nicht nur in Deutschland sind Croad-Langschan sehr selten. Doch gerade in Deutschland ist das Interesse an dieser Hühnerrasse geringer, da aus ihnen bereits Deutsche Langschan hervorgingen. Die TGRDEU zählt deswegen seit 2000 bis 2016 jeweils gute 100 Zuchttiere. Die Bestände sind damit bislang stabil auf sehr niedrigem Niveau.

Die gezählten Hennen und Hähne teilen sich auf drei Farbschläge. Die Zuchtbasis in Deutschland wäre ohne internationalen Austausch von Bruteiern und Zuchttieren auf lange Sicht nicht haltbar. Sie würde ohne Einkreuzungen innerhalb von Jahrzehnten an Inzucht untergehen müssen. Ähnlich ist es in anderen typischen Heimatländern der Croad-Langschan.

In Deutschland werden Croad-Langschan zusammen mit den Deutschen Langschan und Zwerg-Croad-Langschan durch den Sonderverein der Langschanzüchter von 1895 e.V. betreut.

In England gründete sich der Langschan-Züchter-Club 1904. Hier entstanden neben den Croad-Langschan auch die Modern Langshan.

Auch in Australien gibt es eine Züchtergemeinschaft, diese hat zugleich die Australian Langshan hervorgebracht.

Den American Langshan Club gibt es seit 1887, er widmet sich den Croad Langschan. Die anderen Langschan-Formen sind hier nicht etabliert.

Zuchtziele der Croad-Langschan

Die schweren Croad-Langschan zeichnen sich durch eine aufrechte Haltung aus. Ihre Größe sollen sie nicht allein durch den höheren Stand, sondern durch die Rumpftiefe erlangen. Insgesamt müssen Croad-Langschan mit ihrem gedrungenem Rumpf und dem hohen Schwanz hoch, aber nicht zierlich wirken. Bei den Hennen geht die vorgestreckte Brust gerade runter in den gut entwickelten Legebauch. Die Hähne wirken dynamischer. Auf ihre Höhe wirkt der Rumpf sehr kurz, sie werden bis 90 cm hoch.

Der lange Schwanz wird bei Hahn und Henne hochgetragen. Er bildet mit dem abfallenden Hals und kurzem Rücken ein Zwischenstück aus einem „U“ und „V“. Es wird von der „Lyraform“ gesprochen. Diese kurze Rückenlinie wird bei Hahn und Henne sehr waagerecht getragen. Die Schwanzfedern erreichen im aufrechten Stand also die Höhe des Kopfes.

Bei Hahn und Henne sind die langen Steuerfedern des Schwanzes gut ausgebildet und geben die Breite. Die gut gebogenen Sicheln und Nebensicheln verdecken die Steuerfedern des Hahnes zu den Seiten. Hähne sollen außerdem einen möglichst langen Behang an Hals und Sattel bilden. Meist ist dieser dennoch nicht überlang.

Abgesehen von Hals- und Sattelbehang oder Flaumbereiche ist das Gefieder straff anliegend. Die Unterkante der Flügel ist waagerecht oder leicht nach unten weisend. Die Flügel liegen insgesamt straff am Körper an und ihre Unterkannte kann sich optisch abheben.

Ob Rücken, Schultern, Brust oder Bauch – alles wird breit ausgebildet. Der etwas höhere Stand lässt sich eher durch die großen Schenkel und gestreckten Läufe erklären. Das Fersengelenk soll sich kaum anwinkeln.

Croad-Langschan haben auf ihrem mittelgroßen breiten Kopf einen einfachen Stehkamm mittlerer Größe. Dieser bildet bei Hahn und Henne im Idealfall 5 nicht zu tief geschnittene Zacken. Die Kammfahne soll zumindest bei den Hähnen etwas vom Nacken abstehen, doch auch bei Hennen muss der Kamm stehen.

Bei Hähnen sind Kamm wie auch die gerundeten Kehl- und schmalen Ohrlappen nicht nur größer, sondern auch leuchtender rot. Das Gesicht der Hennen ist etwas, das der Hähne allerhöchstens leicht befiedert. Der Kopf der Hähne wirkt dadurch strahlend rot, obwohl das große schwarzbraune Auge wie ein dunkler Fleck wirkt. Bei Hahn und Henne ist der kräftige Schnabel nach unten gebogen. Die Farbe ist wie die Lauffarbe abhängig vom Farbschlag.

Rassetypisch sind bei Hahn und Henne die seitlich befiederten Läufe. Die Federn ziehen sich runter bis zum Ende der Außenzehe. Die inneren Zehen sind nicht befiedert. Dennoch wirkt sich auch diese nicht zu üppige Befiederung an den Läufen auf das Schreiten aus.

Bei dem schwarzen Farbschlag sollen nicht nur die Hähne ordentlich Grünglanz auf dem Deckgefieder ausbilden. Der Schnabel ist dunkelhornfarbig mit heller Spitze, die Läufe blau-schwarz.

Beim weißen Farbschlag dürfen Hähne einen gelblichen Anflug im Schmuckgefieder zeigen. Der Schnabel ist hell, die Läufe sind schieferblau.

Bei blau-gesäumten sollen die Hähne und Hennen ein möglichst reines Taubenblau bilden. Jede Feder muss einen dunkelblauen Saum zeigen. Doch Hals- und Sattelbehang sowie Flügeldecken und Rücken sind bei Hähnen schwarzblau, der Schwanz dunkelblau. Die Hähne wirken dadurch dunkler, als die Hennen. Diese sollen auch taubenblau erscheinen, der Halsbehang ist jedoch etwas dunkler. Schnabel und Läufe sind wie bei den Schwarzen gefärbt.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • aufrechte und damit hochgestellte Körperhaltung
  • Lyra-Form von Hals über Rücken zum Schwanz
  • Federfüße
  • robustes und aktives Huhn
  • stetige Auffrischung der Blutlinie
  • freundliches und damit anhängliches Wesen