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La Fleche

scheue Hühner, winterleger, quirlig, gute Flugfähigkeit

La Flèche Hühner© cynoclub – stock.adobe.com

Steckbrief: La Fleche

Eier

70 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

60 g

Legeleistung

180 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2,5 - 3 kg, Hahn: 3 - 4 kg

Brutlust

30 %

Flugfähigkeit

80 %

Platzbedarf

60 %

Teufelshühner

Die La Flèche Hühner werden seit Jahrhunderten auch Teufelshühner genannt, da sie einen interessanten Hörnerkamm haben und die typische Farbe schwarz ist.

Haltung

Die „Teufelshühner“ bringen noch sehr deutlich das urtypische Verhalten von Hühnervögeln mit: Sie sind sehr vorsichtig! Hühner sind immerhin für Fuchs, Marder, Greif oder andere Räuber ein willkommener Leckerbissen. Die La Flèche sind deswegen immer sehr aufmerksam, misstrauisch, wachsam und auch neugierig. Das gilt für viele Hühnerrassen, Teufelshühnern entgeht jedoch nichts.

Auch der ungemeine Bewegungsdrang und die sehr guten Flugeigenschaften sind für schwere Hühner ungewöhnlich. Wer die La Flèche in der Einzäunung halten möchte, der muss mit zwei Metern Zaunhöhe kalkulieren.

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Wer sie frei laufen lassen kann, der spart sich in jedem Fall einen Großteil der Futterkosten. Er soll jedoch die Hühner jeden Abend etwas füttern, damit diese zum Stall kommen und auch in diesem schlafen. Ansonsten nächtigen die Teufelshühner gerne in den Bäumen. Insgesamt sind La Flèche Hühner robust.

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Eier und Legeleistung

Das einstige Fleischhuhn wurde im Laufe der Zeit auf die Legeleistung optimiert und gilt nun als Zwiehuhn. La Flèche Hennen legen 180 schwere weiße Eier im Jahr, die gelegentlich leicht ins rosafarbene gehen.

Das Mindestgewicht für Bruteier ist 60 Gramm, besser sind 65 bis 70 Gramm. Ältere Hennen schaffen oft auch über 70 Gramm. Die Hennen legen über Jahre und das auch im Winter.

Küken

La Flèche Hennen geraten selten in Brutstimmung, führen die Küken dann allerdings sehr gut. Wer laufend viele Küken haben möchte, braucht Leihhennen oder einen Brutkasten.

Wer sich bereits um die Küken kümmert, der kann diese Hühner durchaus zähmen, er wird dennoch nie ein Streichelhuhn erhalten. Es kommt aber immer auch darauf an, dass diese Hühner sich sicher fühlen, damit sie dicht an den Halter herankommen.

Wer den Küken wenig Beachtung schenkt, der wird die Hühner später als misstrauisch und distanziert erleben.

Je nach Entwicklungsstand wachsen die Küken sehr schnell oder brauchen etwas länger. In den ersten drei Wochen entwickeln sich La Flèche Küken zu kleinen Geiern. Bis zur 13ten Woche sind es langbeinige Teufel, bis zur 23ten Woche edle Jungtiere.

Farbschläge

Diese Farbschläge werden bei den La Flèche anerkannt:

  • schwarz
  • weiß
  • gesperbert
  • blau gesäumt
  • perlgrau

Hühner des schwarzen Farbschlags sind mit den roten Hörnern richtige Teufelshühner. Auf den schwarzen Federn liegt ein tiefgrüner Glanz. Der Schnabel ist grauschwarz mit heller Spitze. Die Läufe sind erst dunkel-schiefernfarbig, werden im Alter jedoch bleigrau.

Hühner des weißen Farbschlags sind rein weiß. Der Hahn darf im Schmuckgefieder einen leichten Gelbstich aufweisen. Schnabel und Läufe sind fleischfarben, schiefergrau wäre ebenfalls gestattet.

Der Gesperberte Farbschlag bildet auf jeder Feder einen mehrfachen Wechsel von Schwarz zu Blaugrau, der quergebändert ist. Die Streifen sind beim Hahn gleichbreit. Bei der Henne sind die dunklen Streifen breiter als die hellen, womit sie dunkler wirkt. Das Untergefieder ist schwach gezeichnet. Schnabel und Lauffarbe sind fleischfarbig, sie dürfen leicht gefleckt sein.

Hühner des Blaugesäumten Farbschlags haben dunkelhornfarbene Schnäbel und schieferblaue Läufe. Die Hähne dürfen ein wenig dunkler als die Hennen erscheinen.

Die Perlgrauen La Flèche sind mit Hahn und Henne einheitlich im hellgrauen Farbton. Der Hahn darf ein etwas dunkleres Schmuckgefieder ausbilden.

Wirtschaftlichkeit und Eigenschaften

Wer schnell reifende Hühner sucht, ist mit dieser Rasse vermutlich enttäuscht. Wer hingegen auf die Futterkosten schaut und die Tiere laufen lässt, der hat selbst als semiprofessioneller Hobbyhalter sein perfektes Wirtschaftshuhn. Ist nur wenig Platz vorhanden, wären andere Hühnerrassen zu bevorzugen.

Für die Zucht sind die Teufelshühner eine Herausforderung. Den Jungtieren sieht man es erst spät im Entwicklungsverlauf an, ob sie zur Zucht taugen oder nicht. Aber auch dann muss der Züchter Geduld und Ehrgeiz für langfristige Zuchterfolge aufbringen.

Vom Wesen sind die La Flèche durchaus scheu und vorsichtig, sie sind dennoch nicht aggressiv.

Gut zu wissen

  • In Skandinavien sind nur die schwarzen Rassevertreter anerkannt. In allen anderen Ländern werden auch die weißen, blau gesäumten und gesperberten im Rassestandard aufgenommen, wenn denn die La Flèche in diesem geführt werden. In Deutschland sind sogar die perlgrauen Rassevertreter im Rassestandard anerkannt
  • Neben der Großform gibt es auch die Zwerg-La Flèche. Diese wurden in Deutschland erzüchtet.

Gibt es Zwerg La Fleche Hühner?

Ja, es gibt auch Zwerg La Fleche Hühner. Mit großem Aufwand und durch Einkreuzung von Deutschen Zwerghühnern und Rheinländern konnte man bereits Ende der 50er Jahre Zwerg La Fleche Hühner züchten. Bis die Tiere jedoch erbfest waren und dem Leitbild ensprachen, dauertes es nochmals über 20 Jahre. Erst 1973 konnten Spitzentiere dieser neuen Rasse präsentiert werden.

Die Hühnerrasse La Fleche

Die Ursprünge der La Fleche

Dem Namen nach gehen La Flèche Hühner auf die französische Stadt La Flèche zurück. Die kleine Gemeinde liegt südwestlich von Le Mans. Bereits im 15ten Jahrhundert gab es Hühner, die als Teufelshühner bezeichnet wurden und den La Flèche Hühnern geähnelt haben. Eine gezielte Zucht erfolgte aber erst im 17ten Jahrhundert in La Flèche. Um 1850 brachte Dr. Lax Hildesheim die ersten La Fléche Hühner nach Deutschland.

Die „Teufelshühner“ wurden als Fleischhuhn mit sehr guter Fleischqualität erzüchtet. Erst später wurde auf die Legeleistung geachtet, wodurch die Hennen inzwischen 180 große weiße Eier im ersten Legejahr zustande bringen. Es handelt sich um eine sehr alte französische Hühnerrasse, die wegen dem Hörnerkamm immer wieder auch als Teufelshuhn oder Wiesenteufel bezeichnet wird.

Entwicklung der Rasse La Fleche

In Frankreich gelten andere Zuchtziele, als in England oder Deutschland. Es geht wirklich um das Leistungshuhn. Wie dieses aussieht, ist nicht weiter wichtig, solange es sich wirtschaftlich halten lässt. Damit wurden in der Region um La Flèche zuerst vermutlich per Zufall und ab dem 17ten Jahrhundert gezielt Hühnerrassen gekreuzt, mit denen das La Flèche entstand und schwerer sowie zugleich schmackhafter wurde. Das weiße Fleisch wird von einer sehr weißen Hühnerhaut umschlossen und verwöhnt damit bereits das Auge.

In die La Flèche flossen unter anderem Dorkings, Haubenhühner, schwarze Spanier, Crève-Coeur, Polveras und Nordfranzösische Kämpfer ein. Nachdem diese schwere Hühnerrasse unter anderem nach Deutschland kam, wurde sie neben der schweren und plump wirkenden französischen auch in einer eleganteren Linie gezüchtet.

Nach dem zweiten Weltkrieg waren in Deutschland oder auch Österreich die La Flèche fast ausgestorben. Zuerst war die französische Rasse nicht „heimisch“ und in den letzten Kriegsjahren kam der Hunger hinzu. Nach dem Krieg wollten die Züchter jedoch keine Zuchttiere aus Frankreich beschaffen. Also wurden ab 1949 die Augsburger rein gekreuzt. Diese Hühnerrasse hat zu einem guten Teil zur Erzüchtung der Augsburger beigetragen, womit diese sich zum Auffrischen der Gene eigneten.

Damit sind die deutschen La Flèche Hühner weiterhin eleganter als die französischen, die jedoch ein paar hundert Gramm mehr auf die Waage bringen.

Heutige Bedeutung der La Flèche Hühner

Als Zwiehuhn bringen diese Hühner eine beachtliche Größe mit. Die Küken brauchen jedoch ihre Zeit, bis sie zum Tafelhuhn heranreifen oder mit dem Legen beginnen. Dennoch können diese Hühner für Selbstversorger und Hobbyhalter noch immer wirtschaftlich interessant sein, da sie sehr aktiv sind und weite Strecken am Tag zurücklegen. Sie suchen dabei einen großen Teil vom Futter selber.

Die La Flèche Hühner werden seit Jahrhunderten auch Teufelshühner genannt, da sie einen interessanten Hörnerkamm haben und die typische Farbe schwarze ist. Diese Tiere sind zugleich sehr vorsichtig und entfalten auch deswegen eine interessante sowie elegante Wirkung. Damit eignen sie sich als sehenswerte Hühnerrasse für Züchter und Aussteller. Teils geht es auch um die Erhaltungszucht.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Außerhalb von Frankreich sind diese Hühner sehr selten geworden. Dass es sich um verschiedene Zuchtlinien handelt, macht alles komplizierter. In Deutschland nimmt sich der „SV der Haubenhühner und seltener Hühnerrassen“ auch der Teufelshühner an. Die TGRDEU zählt für 2016 bei 27 Züchtern als Zuchttiere 263 Hennen und 53 Hähne. Von den Weißen gibt es nur 14 Hennen und zwei Hähne, von den Blaugesäumten 38 Hennen und sieben Hähne, von den Gesperberten 55 Hennen und acht Hähne. Auf den typisch schwarzen Farbschlag entfallen 156 Hennen und 36 Hähne.

Im Jahr 2000 waren es noch 439 Hennen und 93 Hähne.

Zuchtziele der La Fleche Hühner

Außerhalb von Frankreich geht es bei der Zucht dieser Hühner zum einen um die Größe, Leistung und Qualität, es geht aber auch um das elegante Huhn, welches das Auge des Betrachters erfreut. Das gilt auch für die deutsche Linie. Das La Flèche soll damit eine stolz anmutende Gestalt mitbringen.

Erscheinung und Körperbau

Es handelt sich um hochgestellte, kräftige und gestreckte große Hühner. Der Rumpf ist walzenförmig, breit und wird beim Hahn aufrechter mit leicht abfallendem Rücken getragen. Diese Hühner bilden ein reichliches und straff anliegendes Gefieder. Am Hals und Sattel sind die Federn beim Hahn hingegen luftiger und noch reichlicher entwickelt. Die fest anliegenden Flügel sind lang und kräftig. Der Hahn trägt den Schwanz mit langen, breiten Haupt- und vielen Nebensicheln hoch, teils bis zum rechten Winkel. Die breite Brust ist deutlich vorgewölbt, der Bauch ist voll und breit. Die langen und kräftigen Schenkel sind wegen dem straffen Gefieder beim Hahn gut sichtbar. Die langen Läufe sind kräftig und glatt. Der Hahn kommt auf 3 bis 4 Kilo, die Henne auf 2,5 bis 3.

Kopf der La Flèche

Die Kopfform der La Flèche macht gerade bei den schwarzen Exemplaren viel Eindruck. In diese Hühnerrasse flossen Haubenhühner ein, womit der Kamm sich zu zwei Hörnern zurückbildete, die gleichmäßig und walzenförmig möglichst senkrecht nach oben stehen. Sie sind beim Hahn zwei bis drei und bei der Henne ein bis zwei cm lang. Hinter den Hörnern sind einige kurze schmale Federchen auf einer verdickten Stelle, es ist der Rest einer Haube, der mit etwas Entfernung zum Huhn leicht übersehen wird.

Die Teufelshühner haben neben den roten Hörnern auch lange rote Kehllappen, wobei die gestreckten, mandelförmigen Ohrscheiben von zarter Struktur weiß sind und bereits auf weiße Eier hindeuten. Auch das unterschiedlich stark befiederte Gesicht ist rot, die großen Augen sind rotgelb. Auf dem mittellangen Schnabel sitzen aufgeweitete Nasenlöcher. Der Schnabelrücken bildet einen hufeisenförmigen Quersattel aus, der eine kleine Fleischwarze ausprägen kann.

Die Hennen habe nicht nur kleinere Hörner und kleinere Kehllappen sowie ihr Schwanz kürzer und mit geraden Federn etwas flacher getragen wird. Weiterhin wird der Rumpf tiefer und waagerechter getragen. Die Läufe sind nicht lang, sondern nur mittellang sowie die Schenkel wegen der volleren Befiederung weniger sichtbar sind.