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Bruderhähne Problematik unter Küken

Bruderhähne – Problematik und Lösungsansätze

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Bruderhähne hatten in der Vergangenheit leider ein kurzes – meist schmerzhaftes Dasein, denn sie waren für die meisten profitorientierten Geflügelbetriebe schlichtweg nicht zu gebrauchen. Glücklicherweise ändern sich die Zeiten, sodass es für die Bruderhähne endlich gute Überlebenschancen gibt.

Was ist ein Bruderhahn?

Bei einem Bruderhahn handelt es sich um ein männliches Küken. Während die Hennen entweder wichtig für die Eierproduktion oder – wenn sie gemästet werden – für die Fleischproduktion sind, hatten die Bruderhähne bisher kaum langfristige Überlebenschancen. Schließlich geben sie weder Eier, noch setzen sie viel Fleisch an. Für die Aufzucht als Brathähnchen eigneten sie sich daher nicht.

Bruderhähne als Küken nicht töten

Deshalb wurden Bruderhähne lange Zeit bereits im Kükenalter getötet, denn sie warfen keinen Profit ab. Stattdessen verfütterte man die männlichen Küken, die teilweise sogar geschreddert wurden, an andere Tiere.

Das Problem

Geflügelmastbetriebe oder Unternehmen, die auf die Produktion von Eiern ausgelegt sind, möchten natürlich so viel Umsatz wie möglich machen. Die Bruderhähne verhindern genau das.

Nur Hennen legen Eier, Hähne nicht

Den Verbrauchern war in der Vergangenheit nicht klar, dass die Bruderhähne einfach getötet werden, und zwar teilweise qualvoll. Die Eier und das Hühnerfleisch wurden ahnungslos in Massen verspeist und hierdurch immer höhere Produktionsmengen generiert, die wiederum mehr Tötungen von Bruderhähnen mit sich brachten.

Nachdem diese Praktiken vor einigen Jahren bekannt wurden, ist langsam ein Umdenken spürbar. Die Verbraucher bemerken, was hinter dieser Massenproduktion steckt und schauen sich immer öfter nach Alternativen um, um sowohl die Lege- und Masthennen, als auch die Bruderhähne zu schützen und für eine artgerechte Haltung zu sorgen.

Lösungsansätze für die Bruderhähne

Vor allem Bio-Betriebe, aber auch einige Großproduzenten haben sich inzwischen dazu entschieden, den Bruderhähnen eine Chance zu geben. Sie garantieren ihnen ein längeres Leben, indem sie sie als Masthähne verwenden.

Dies stellt die wirtschaftlich agierenden Betriebe jedoch vor eine besondere Herausforderung, denn die Aufzucht der Hähne ist erheblich teurer als die Hennenzucht. Das hängt damit zusammen, dass die Hähne nur sehr langsam Fleisch ansetzen, sodass sie deutlich mehr Futter benötigen. Dies wiederum ist mit hohen Kosten für den Produzenten verbunden.

Würde das Fleisch der Bruderhähne im Handel zu dem Preis verkauft werden, wie es nötig wäre, damit der Produzent davon leben könnte, müsste dieses Fleisch etwa doppelt so teuer sein, wie das der Hennen. Dies ist natürlich nicht möglich, da es wohl kaum einen Verbraucher gäbe, der diesen Preis bezahlen wollen würde.

Dennoch gibt es in vielen Betrieben inzwischen gute Lösungsansätze. Einer davon ist es beispielsweise, die Preise für die Eier um wenige Cent anzuheben. Die Gewinnsteigerung reicht dann aus, um in das Futter und die Haltung der Bruderhähne zu investieren.

Hennen und Hühner zusammen halten: Lösungsansatz Bruderhähne

Für kleinere Betriebe und Bauern lohnt sich diese Methode oft nicht. Doch auch diese haben einen recht guten Lösungsansatz für sich gefunden. Viele Bauern sind inzwischen wieder dazu übergegangen, sogenannte Zweitnutzungshühner zu halten. Das bedeutet, dass die Hühner Eier legen und später als Fleischhuhn verwendet werden können. Dies gibt vor allem den Hühnerrassen eine Chance, die in den vergangenen Jahrzehnten artgefährdet waren.

Häufige Fragen zum Thema Legeleistung