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Leghorn

robust

Leghorn Hühner© olgasalt – stock.adobe.com

Steckbrief: Leghorn

Herkunftsland

Amerika

Eigenschaften

robust

Farbschläge

weiß

Eier

60 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

55 g

Legeleistung

220 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 1,7 - 2,2 kg, Hahn: 2 - 2,7 kg

Brutlust

10 %

Flugfähigkeit

60 %

Platzbedarf

50 %

Der Name dieser Hühnerrasse

Trotz der hohen Legeleistung geht der Name nicht auf diese Eigenschaft zurück. Der italienische Hafen Livorno heißt im englischen „Leghorn“. Dieser wird auch nicht wie „legen“ sondern wie das englische Wort „Bein“ ausgesprochen.

Haltung

Als Legerasse im Landhuhnschlag stellen Leghorn Hühner keine besonderen Ansprüche an den Halter oder das Futter. Sie brauchen durchaus einen Auslauf. Wer keinen richtigen Freilauf gewähren kann, der soll auf eine hohe Einzäunung oder eine Überdachung mit einem Netz achten. Der Auslauf soll wenigstens von mittlerer Größe sein. Leghorn Hühner können wie andere Landhühner auch höhere Hindernisse überwinden und schlafen mitunter in den Bäumen.

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Legende Hühner brauchen mehr Futter. Selbst mit einem Freilauf, der viel Futter bietet, soll etwas hinzugefüttert werden. Wenn es nur einen begrenzten Auslauf gibt, muss das Futter für legende Hühner neben der nötigen Energie auch genug Kalk liefern.

Das Leghorn kann durchaus zahm werden, es wird jedoch nie streichelzahm und ist damit kein Familienhuhn. Als Hühner für Selbstversorger mit großer Fläche eignen sich diese Hühner hingegen sehr gut, da die Hähne auch als Tafelhuhn taugen und immer achtsam über ihre Hühnerschar wachen.

Bei der Haltung der Leghorn Hühner muss bei sehr tiefen Temperaturen sehr darauf geachtet werden, dass der Kamm und die Kehllappen mit säurefreier Vaseline eingerieben werden. Ansonsten kommt es schnell zu Erfrierungen.

Eier und Legeleistung

Das Leghorn kann im ersten vollen Legejahr bis zu 220 Eier legen. Im zweiten sind es noch 200 und im dritten immerhin noch 160 weiße Eier mit einem Gewicht von 50 bis 60 Gramm. Häufig legen diese Hühner auch im Winter einige Eier.

Küken

Wer es auf die Küken abgesehen hat, der braucht Leihhennen oder einen Brutkasten.

Die Küken wachsen sehr schnell heran und sind leicht aufzuziehen. Die Hennen beginnen schon nach einem knappen halben Jahr mit dem Legen.

Farbschläge

Leghorn gibt es nur im Farbschlag weiß.

Gut zu wissen

  • Trotz der hohen Legeleistung geht der Name nicht auf diese Eigenschaft zurück. Der italienische Hafen Livorno heißt im englischen „Leghorn“. Dieser wird auch nicht wie „legen“ sondern wie das englische Wort „Bein“ ausgesprochen.
  • Auch das Fleisch dieser Hühnerrasse lässt sich gut verwerten. In Anbetracht der Eiermenge gelten diese Hühner dennoch als Lege- und nicht als Zwiehühner.
  • Neben den großen Hühnerrasse gibt es die Zwerg-Leghorn Hühner, die in den USA erzüchtet wurden. In Deutschland sind diese deutlich seltener als die Großform.
  • Vom deutsch-niederländischen Rassevertreter gibt es allein über zehn Farbschläge. Vom Britischen und dem Amerikanischen Rassevertreter gibt es auch viele verschiedene Farbschläge. Ähnlich sieht es beim Zerg-Leghorn aus. Abgesehen vom weißen werden diese ganzen Farbschläge in den meisten Ländern nicht anerkannt.

Leghorn kaufen

Möchte man Leghorn kaufen, so ist die erste Anlaufstelle sicher der örtliche Kleintierzüchterverein. Wird man dort nicht fündig, dann stellen Geflügelbörsen eine weitere Möglichkeit dar, nach dieser Hühnerrasse zu suchen. Kann man dort auch keine Leghorn kaufen, dann kann man Kontakt zum Sonderverein „SV der Züchter der Amerikanischen Leghorn und Zwerg-Leghorn“ aufnehmen. Dort erhält man Adressen der Züchter in der Nähe und viele Tipps zur Rasse.

Die Hühnerrasse Leghorn

Ursprünge der Leghorn

Im Jahr 1835 wurden weiße Italiener über den italienischen Hafen Livorno nach New York und nach Britannien verschifft. In den USA wurden diese Hühner wegen der guten Legeleistung schnell als eigene Rasse weiter gezüchtet. Schon aus dem Jahr 1853 liegen Berichte über die erstaunliche Legeleistung vor.

Im Jahr 1870 kamen aus den USA diese Leghorn Hühner nach Europa zurück und wurden auch in den Niederlanden und Deutschland weiter gezüchtet. Als Ursprungsland für die Leghorn wird trotz der drei eigenständigen Linien die USA genannt. Ab ca. 1850 kann von der Rasse „Leghorn“ gesprochen werden.

Das Leghorn ist sehr nahe mit dem Italiener verwandt und sie gelten in vielen Ländern als eine Rasse. Zugleich gibt es vom Leghorn viele Farbschläge. Meist wird wie in Deutschland jedoch nur der weiße Farbschlag anerkannt. Wer über das Leghorn Informationen sammelt, muss also immer genau erwägen, ob in diesen das Leghorn und das Italiener als eine oder als getrennte Landhuhnrassen betrachtet werden.

Entwicklung der Rasse Leghorn

Von den drei Linien ist die Englische höhergestellt, die Hähne haben einen ungespreizten Schwanz, den sie niedrig tragen. Sie bilden einen größeren Kamm aus, der sich bei den Hennen komplett zur Seite neigt. Die Zuchtstandards in Deutschland liegen nahe an denen aus den USA. Dennoch gibt es auch hier kleine Unterschiede.

Das deutsch-niederländische Leghorn soll einen mittelgroßen Kamm mit fünf gleichmäßigen Zacken tragen. Bei den Hennen bleibt der erste Zacken aufrecht, der restliche Kamm legt sich ohne Sichtbehinderung zur Seite, wie es bei vielen guten Legehennen ist. Die volle Brust und der volle Bauch deuten bei den Hennen ebenfalls auf die gute Legeleistung hin.

Kamm und Kehllappen sind von mittlerer Größe und kräftig rot. Auch das befiederte Gesicht ist rot. Die mittelgroßen Ohrscheiben sind weiß, cremeweiß oder beige. Leghorn Hühner haben rote Augen, einen kräftigen Schnabel und federlose gelbe Läufe, die bei den Hennen blasser ausfallen können. Die Federn sind weich, sowie die Hühner mit enganliegenden Flügeln dicht befiedert sind. Das gesamte Federkleid ist weiß.

Insgesamt ist das Huhn ein sehr elegantes, feinknochiges, lebendiges und auffallend bewegliches Legehuhn. Es ist mittelhoch, breit gestellt mit breiten Schultern. Das ganze Huhn weist keine Kante, sondern nur gleichmäßig fließende Linien auf. Es entspricht dem Landhuhntyp mit langgestrecktem Körper. Der Körper soll im Idealfall tief und waagerecht getragen werden. Der leicht hohle Rücken geht ohne Winkelknick als Linie in den reichlich befiederten Schwanz über.

Die Hähne kommen auf 2 bis 2,7 und die Hennen auf 1,7 bis 2,2 Kilo Körpergewicht. Abgesehen der typischen Unterscheidungsmerkmale von Schwanz, Kamm und Kehllappen unterscheiden sich Hahn und Henne nur im Gewicht. Der lange Hahnenschwanz mit den gebogenen Sicheln wird hoch und gespreizt getragen. Die Hennen haben gerade Schwanzfedern, aber dennoch einen recht großen Schwanz.

Zuchtziele der Leghorn Hühner

Die Landhühner in der Gegend des italienischen Hafens Livorno hatten seit langem einen ausgezeichneten Ruf für ihre sehr gute Legeleistung. Deswegen wurden im Jahr 1835 Hähne in die USA und nach Britannien ausgeführt. Es wurde die Legerasse Leghorn erzüchtet. Die Hähne wurden mit geeigneten Hühnern gekreuzt und ein Rassestandard aufgestellt. In den Anfängen waren Hühner dieser Rasse deutlich leichter, als in der heutigen Zeit. Durch gezielte Einkreuzungen anderer Rassen haben sie und ihre Eier an Masse gewonnen, ohne ihre Legeleistung einzubüßen.

Mit der Ausfuhr 1870 aus den USA nach Europa begann die Zucht in den Niederlanden und Deutschland. Zu diesem Zeitpunkt waren diese Hühner in England und den USA noch sehr nahe beieinander. Aus diesen historischen Gründen gibt es also drei Linien vom Leghorn, die sich voneinander unterscheiden.

In Deutschland war das Leghorn früh bekannt, konnten sich aber erst nach dem ersten Weltkrieg etwas durchsetzen. Nach dem zweiten Weltkrieg hat sich ein Sonderverein gegründet, der sich am Rassestandard aus den USA orientiert und die Rasse bekannter machte.

Es kommt sogar noch schlimmer: In vielen Ländern ist „Leghorn“ eine Bezeichnung für Italiener und dort werden die Tiere auch mit diesen gekreuzt. Es ist auch deswegen bis heute nur mit Mühe möglich, ein Leghorn vom weißen Italiener zu unterscheiden.

Das Italiener Huhn gibt es in vielen Farbschlägen. Beim Leghorn gibt es auch viele Farbschläge, von denen meist nur der weiße oder nur einige Farbschläge im Rassestandard des jeweiligen Landes anerkannt werden.

In Deutschland gelten Leghorn und Italiener als zwei Rassen. In anderen europäischen Ländern heißt die deutsch-niederländische Linie vom Leghorn direkt „Amerikanisches Leghorn“, da der deutsche Rassestandard des BDRGs an den Rassestandard aus den USA anlehnt. In vielen Ländern wird der Name „Leghorn“ mit einem weiteren kategorisierenden Wort genannt, um die Linie direkt einordnen zu können.

Heutige Bedeutung der Leghorn Hühner

Diese Hühner galten in den USA als die besten Eierleger und wurden auch in anderen Ländern wegen der vielen schweren Eier bei sehr guter Futterverwertung geschätzt. Diese Eigenschaften hat das Leghorn in verschiedene Legehybriden eingebracht, hat ansonsten aber keine wirtschaftliche Bedeutung.

Ging es einst um die vielen Eier, so werden diese Hühner heute gerne von Ausstellern präsentiert. Einigen Züchtern geht es um die Erhaltung dieser wirtschaftlichen Hühnerrasse. Aber auch Selbstversorger werden ihre Freude an diesen Hühnern haben, die neben den Eiern auch das Tafelhuhn liefern.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

In Deutschland hat sich nach dem zweiten Weltkrieg der Sonderverein der Züchter der Amerikanischen Leghorn und Zwerg-Leghorn gegründet.

Kenner in Deutschland wussten schon früh um diese Hühnerrasse, die auch vereinzelt gehalten wurde. Erst nach dem ersten Weltkrieg wurden diese Hühner bekannt, nach dem zweiten Weltkrieg wurden sie noch bekannter und verfielen mit dem Aufkommen der Legehybriden direkt wieder in die wirtschaftliche Unbedeutsamkeit.

Züchter, Aussteller und Selbstversorger haben jedoch ihre Freude an dieser Hühnerrasse, die dennoch keine großen Bestände aufbauten. Die „Zentrale Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland“ zählt für 2016 bei 56 Züchtern 544 Hennen und 108 Hähne als Zuchttiere. Im Jahr 2000 waren es noch 1382 Hennen und 268 Hähne. Seit 2005 gehen die Bestände zurück.

Da sich die Zuchttiere nicht auf verschiedene Farbschläge aufteilen, kann sogar von einem für den Erhalt der Rasse genügenden Bestand gesprochen werden.