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Friesenhuhn

scheue Hühner, winterleger, kleine Rasse, frohwüchsig, friedlich

Steckbrief: Friesenhuhn

Eier

50 g

Farbe der Eier: Chremfarben

Mindestgewicht für Bruteier

52 g

Legeleistung

160 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 1,2 - 1,3 kg, Hahn: 1,5 - 1,6 kg

Brutlust

60 %

Flugfähigkeit

90 %

Platzbedarf

80 %

Hinweis

Das Friesenhuhn gehört zu der nordeuropäischen Gruppe der Sprenkelhühner, die Hennen sind besonders hübsch anzusehen. Sie sind bereits so alt, dass ihre genauen Wurzeln im Dunklen liegen. Vielleicht lebten ihre Vorläufer bereits zu Beginn unserer Zeitrechnung in der Region. Als eigenständige Hühnerrasse leben sie zumindest seit Jahrhunderten im niederländischen Friesland.

Diese leichten Landhühner sind dem Wetter gut angepasst. Zudem suchen diese halbwilden Hofhühner den Großteil ihres Futters selber und legen dennoch viele große Eier. Es ist also kein Wunder, dass sie sich großer Beliebtheit erfreuten. Doch ab 1900 änderten sich die Ansprüche an Wirtschaftshühner und sie starben zwischenzeitlich fast aus.

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Haltung

Das Friesenhuhn ist auf der einen Seite zwar anspruchslos, stellt auf der anderen Seite jedoch Ansprüche: Das bewegliche und lebendige Hühnchen wünscht einen sehr großen und abwechslungsreichen Auslauf. Dann sucht es sich in der warmen Jahreszeit fast sein ganzes Futter selber.

Freilauf

Wer diesen Auslauf eingrenzen muss, soll einen besonders hohen Zaun wählen oder ein Hühnernetz darüber spannen. Die robusten Friesenhühner fliegen auf Dächer und Bäume, in denen sie selbst bei Kälte nächtigen. Zu Erfrierungen am Kamm scheint es nicht zu kommen, Züchter berichten, dieser würde im Winter auf ein Drittel seiner Größe schrumpfen.

Zumindest flattern Friesenhühner problemlos über einen 2 Meter hohen Hühnerzaun und können bei Gefahr bis zu 40 Meter am Stück fliegen. Außerdem sind diese aktiven Hühner vorsichtig und scheu, was ihnen im Freilauf zugute kommt.

Wer ein Schoßhuhn im kleinen Garten wünscht, wählt besser eine andere Rasse. Die Hühnchen bleiben zu ihrem Halter zwar freundlich und werden zahm, aber kaum handzahm. Außerdem sind Friesenhühner schreckhaft und brauchen einen ruhigen Freilauf, auch ihr Halter soll sich immer ruhig verhalten.

Hühenrstall

Es wird berichtet, dass sich Friesenhühner auch in einem genügend großen Stall wohlfühlen. Doch leider wird den Hühnchen schnell langweilig. Besser ist es, diesen Stall oder eine beengte Voliere gut zu strukturieren.

Hier vier einfache Beispiele:

  • Ein paar Körner in die Einstreu
  • Etwas Grünfutter an einer Leine aufgehangen
  • Zudem soll es „Bäume“ zum Aufbaumen geben
  • Hühnerschaukel im Stall aufhängen

Unser Tipp

Friesenhühner wollen besonders intensiv scharren. Sie müssen also passende Einstreu oder im Freilauf passende Erdflächen vorfinden. Haben sie Zugang zum Gemüsegarten, werden sie diesen direkt umgraben.

Vergesellschaftung mit anderen Hühnern

Friesenhühner wollen nicht alleine leben, verstehen sich in beengten Verhältnissen aber bereits untereinander schlechter. Bei einer Vergesellschaftung mit anderen Hühnerrassen ist also darauf zu achten, ob alle Hühner friedlich bleiben oder es zu anhaltenden Konflikten kommt. Aber auch ansonsten sind Friesenhühner eine laute Hühnerrasse, die empfindliche Nachbarn stört.

Unbegrenzte Freilandhaltung

Perfekt ist also die Haltung mit Bäumen und Deckung im unbegrenzten Freilauf. Der Hühnerstall ist wie für andere Hühnerrassen einzurichten. Damit die Hühnchen nicht in den Bäumen bleiben, kann die Fütterung in die Abendstunden verlegt werden. Dann ist es wahrscheinlicher, dass die Hennen in den Morgenstunden ihre Eier auch in die Legenester und nicht irgendwo unter Büschen legen.

Für wen eignet sich das Friesenhuhn?

Das Friesenhuhn ist für den Selbstversorger mit genügender Grundfläche ein Segen, für einen beengten Familiengarten jedoch eine Fehlbesetzung. Wer die Voraussetzungen für diese Hühner mitbringt, sie lieber aus der Ferne betrachtet und die Eier einsammelt, hat ein pflegeleichtes und robustes Huhn.

Aber auch für Aussteller eignen sich Friesenhühner, die wegen ihrer rassetypischen Flockung für den Züchter eine Herausforderung bleiben.

Eier und Legeleistung

Die leichten Hennen glänzen mit 160 weißen Eiern im ersten vollen Legejahr. Diese Eier wiegen rund 50 Gramm. Das ist eine beachtliche Leistung – rund 8 kg Eimasse im Jahr von einem Hühnchen, das nur 1,2 bis 1,3 kg wiegt.

Erstaunlicherweise ist auch der Futterverbrauch etwas geringer, als bei anderen guten Legerassen. Als wäre das noch nicht genug, legen Friesenhühner sogar noch im Winter.

Außerdem wird berichtet, dass die Hennen selbst im fünften oder sogar achten Jahr noch einige Eier legen. Dennoch ist es besser, regelmäßig ein paar Junghennen in die Gruppe zu integrieren, auch, da die Winterlegetätigkeit schneller stagniert.

Küken

Viele Halter berichten, dass ihre Friesenhühner schnell in Brutstimmung geraten, andere meinen, dass dieses eher die Ausnahme bliebe. Wenn die Hennen jedoch brüten, sind sie mit ihrer Brut und Kükenaufzucht sehr erfolgreich. Die Bruteier eignen sich zudem für die Kunstbrut oder können anderen Hennen untergeschoben werden.

Die robusten Küken sind in der Aufzucht einfach. Doch in den ersten Tagen sollen sie mit der Glucke oder einer anderen Wärmequelle in einem geschützten Bereich bleiben. Auch nach den ersten Wochen sollen sie zuerst nur bei gutem Wetter raus.

Für die erste Zeit sollen die Halter sehr auf geeignetes Kükenfutter, sauberes Wasser und einen zugfreien und sauberen Raum achten. Nach ein paar Tagen freuen sich die Küken über etwas Abwechslung. Tannenzapfen, kleine Zweige, Salatblätter, Möhrengrün oder andere Kleinigkeiten sind willkommen.

Bei den geflockten Farbschlägen wird die Flockung ab ca. der achten Woche im Gefieder sichtbar, verschwindet bei Hähnen jedoch im Altgefieder. Hähne sind dann einfarbig mit der typischen Dreiteilung des Gefieders: Halsbehang, Sattelbehang und der untere Rumpfbereich bilden jeweils eine Farbstufe.

Friesenhuhn kaufen

Für Halter, die ausreichend Platz haben und ein kleines, aber leistungsstarkes Huhn suchen, ist diese Hühnerrasse ideal. Möchte man Friesenhühner kaufen findet man bei vielen örtlichen Kleinzierzuchtvereinen Züchter, meist sogar im nahen Umfeld.

Bleibt die Suche vergebens oder möchte man sehr hochwertige Friesenhühner kaufen oder interessiert sich für einen seltenen Farbschlag lohnt die Kontaktaufnahme mit dem „Sonderverein der Friesenhühner und Zwerg-Friesenhühner„. Hier kümmen sich über 50 engagierte Züchter um die Erhaltung dieser Hühnerrasse.

Unser Tipp

Auf der Webseite findet man eine Liste mit den Züchtern und kann so bereits schnell prüfen ob ein Züchter im Umfeld wohnt.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • gelb-weißgeflockt
  • zitron-schwarzgeflockt
  • gold-schwarzgeflockt
  • silber-schwarzgeflockt
  • rot-schwarzgeflockt
  • rot-schwarzgeflockt mit weißen Federenden
  • schwarz
  • weiß
  • blau
  • gesperbert
  • schwarz-weißgescheckt

Gut zu wissen

  • Es gibt Ausgrabungen auf alten Warften. Dieses sind hochwassersichere Aufschüttungen für Hofanlagen. Zu den Funden gehören Hühnerskelette, welche in ihrer Form dem Friesenhuhn von 1900 sehr ähneln.
  • Bereits im Jahr 1565 werden die Vorläufer heutiger Friesenhühner schriftlich erwähnt. Es wurde im Dokument die Ausfuhr aus Friesland für Kälber, Schafe, Schweine, Enten und geflockter Hühner verboten.
  • Einigen Berichten zufolge gibt es geschichtlich Aufzeichnungen über das Friesenhuhn aus dem Jahre 1000, die keine Quelle nennen. Prof. van Giffen geht sogar noch weiter zurück und datiert gesprenkelte und geflockte Hühner auf die fränkische Zeit. Friesische Volksstämme brachten sie laut dieser These mit in die heutigen Niederlande.
  • Die Besonderheit der Friesenhühner ist ihre Zugehörigkeit zu den Sprenkelhühnern mit ihrer einmaligen Gefiederzeichnung. Diese stammen meist aus dem Raum der westlichen Nordseeküste des Festlandes. Die aus diesem Raum stammenden Sprenkelhühner sind eng miteinander verwandt. Je nach Rasse unterscheidet sich diese Gefiederzeichnung, die beim Hahn meistens nicht hervortritt.
  • Bei den geflockten Hennen der Friesenhühner liegen auf geflockten Federn drei bis fünf Tupfen paarweise nebeneinander. Diese sehen aus wie Weizenkörner und erinnern an eine Weizenähre.
  • Es wird vermutet, dass Friesenhühner und Drenther gleiche Urspünge haben. Diese beiden Hühnerrassen ähneln einander so stark, dass einst nur geflockte Friesenhühner im niederländischen Standard aufgenommen wurden. Drenther werden hingegen als Wildfarben beziehungsweise wildfarbige Varianten anerkannt.
  • Einst gab es kurzbeinige oder auch schwanzlose Friesenhühner, letztere hießen „Kruipers“, das leitet sich von Kriechen ab. Diese Zuchtlinien verschwanden inzwischen.
  • Ab 1900 kamen Leghorn, Minorca und Wyandotten auf, wodurch die Beliebtheit der Friesenhühner abnahm. Während des Ersten Weltkrieges verschwanden diese fast ganz, da die Niederlande Futtermittel bereitstellte, aber nur für Wirtschaftsrassen, zu denen Friesenhühner nicht mehr zählten.
  • 1922 gründete sich der „Fryske Hinne Klub“ der inzwischen „Friese Hoenders Club“ heißt. Die Initiatoren waren H. J. Von den Berg, K. E. Pieterzene sowie J. De Loor, die damit das Friesenhuhn vor dem Aussterben retteten. Mit dem Zweiten Weltkrieg ging es wieder bergab und 1957 zählte der Verein noch sieben Mitglieder. Ein Buch über Friesenhühner brachte erneuten Auftrieb, der Verein zählt heute hunderte Mitglieder, über zweidrittel in Friesland.
  • In den Niederlanden ist bereits der Farbschlag „Sandgelb“ anerkannt. Weiterhin gibt es die Farbschläge gold-blaugeflockt und silber-blaugeflockt.
  • Das Friesenhuhn bringt nicht viel Fleischansatz, eignet sich aber dennoch als Tafelhuhn. Sein Fleisch ist fest und entfaltet einen angenehmen Geschmack.
  • Neben den Friesenhühnern gibt es Zwerg-Friesenhühner, die 450 bis 600 Gramm wiegen können.

Die Hühnerrasse Friesenhuhn

Ursprünge der Friesenhühner

Es gibt archäologische Funde aus der Zeit um das Jahr 0 von alten Warften. Es handelt sich um aufgeschüttete Hügel, auf denen Bauern ihren Hof aufbauen und bei Überschwemmungen sicher sind. Zu den Funden gehören Überreste von Hühnern, die dem Friesenhuhn, wie es um 1900 existierte, sehr ähneln. Diese Hühnchen könnten also die Vorläufer heutiger Friesenhühner sein.

Prof. van Giffen datiert das Auftreten erster gesprenkelter und geflockter Hühner in die fränkische Zeit. Das Fränkische Reich existierte in der Zeit des 5. bis 9. Jahrhunderts nach Christi. Dieses würde sich mit anderen Schätzungen ergänzen, die davon ausgehen, dass es das Friesenhuhn um das Jahr 1000 bereits gegeben hat. Das Kernland war und ist noch immer das niederländische Friesland. Es waren friesische Volksstämme, die ihre Hühner während der fränkischen Zeit in die heutigen Niederlande brachten.

Entwicklung der Rasse Friesenhuhn

Es wird vermutet, dass Friesenhühner und auch Drenther direkte Nachfahren europäischer Wildhühner sind. Zur anderen Seite wird bei anderen Sprenkelhühnern wie den Westfälischen Totlegern vermutet, dass ein sogenanntes türkisches Huhn der entscheidende Urahn für die Sprenkelung ist. Dann wäre nicht auszuschließen, dass dieses sich mit europäischen Wildhühnern kreuzte.

Die andere Frage lautet, ob es diese „europäischen Wildhühner“ in dieser Region gegeben hat. Dem Züchter Alfred Muntau gelang es nicht, ein „Buschhuhn“ zu erzüchten, welches in unserer Landschaft eigenständig überlebt. Außerdem zählen Hühner ursprünglich nicht zum heimischen Wildbestand, sie wurden durch Menschen nach Nordeuropa eingeführt. Verwilderte Exemplare könnten sich zwischenzeitlich jedoch in Hofnähe zu „Europäischen Wildhühnern“ entwickelt haben.

Als unumstößlich gilt hingegen, dass Friesenhühner in der niederländischen Region Friesland entstanden. Über Jahrhunderte wurden keine oder höchstens wenige Hühner eingekreuzt. Es handelt sich also über sehr lange Zeit um einen abgeschlossenen Bestand. Dieser wurde 1880 durch R. Houwnik als eigene Rasse definiert. Er beschrieb die Hühner aus den Orten Appelschau, Makkinge, Oberjissel und Oldeberkopp als „goldgedrillt“. Diese gleichen am ehesten den noch immer typischen gelb-weißgeflockten.

Erst ab 1900 kam es zu gezielten Einkreuzungen. Mehrfach flossen Hamburger ein, für die Verzwergung wurden vermutlich Sebrights verwendet.

Für das bereits vorhandene kleine Landhuhn wurde also nur noch in der Zeit um 1900 ein Rassestandard definiert, um es auf Linie zu züchten. Selbst wenn es inzwischen einfarbige Farbschläge gibt, sind die geflockten rassetypisch. Wegen der gezielten Zucht auf gewünschte Merkmale unterscheidet sich das heutige Friesenhuhn zu dem ursprünglichen von 1900.

Heutige Bedeutung der Friesenhühner

Genau wie andere Hühner im nordeuropäischen Raum liefen die Friesenhühner über die Höfe, suchten ihr Futter und legten einige Eier. Sie passten sich den Witterungsverhältnissen an, behielten ihre Fluchtinstinkte und die Bauern selektierten bereits unbewusst. Sie holten ihre neuen Hühner von den Höfen, wo sie besonders gut legten.

Auch heutige Friesenhühner sind robust und resistent gegen Krankheiten. Mit wenig Pflege legen sie viele Eier und auch ihr festes Fleisch hat einen guten Geschmack. Friesenhühner eignen sich also für die Haltung im Freilauf für Selbstversorger und Landbesitzer in ruppigen Regionen. Wegen des geringen Gewichtes zählen sie jedoch nicht zu den Zweinutzungshühnern, sondern zu den Legerassen.

Die Hühner entfalten mit ihrer Körperform und der Flockung auf den Federn zugleich eine sehr gute Wirkung. Sie sind auf Ausstellungen beliebt, bleiben jedoch eine Herausforderung für Züchter. Diese müssen zuerst auf den Typ, dann auf die perfekte Flockung achten. Letztere setzt eine perfekte Wahl der Zuchttiere voraus.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Ab 1900 waren auch in Friesland schwerere Hühner gefragt, weswegen Friesenhühner fast untergingen. In den Niederlanden bildet sich deswegen im Jahr 1922 der „Fryske Hinne Klub“, inzwischen „Friese Hoender Club“. Diesem gelang die Erhaltungszucht, obwohl er zwischenzeitlich den Zweiten Weltkrieg und danach die aufkommenden Hybrid-Rassen kaum überlebte. Der Züchterclub zählte nur noch sieben Mitglieder. Zumindest zeitweise landete das Friesenhuhn in den Niederlanden deswegen auf der roten Liste.

Im niederländischen Friesland finden Friesenhühner ihr Kerngebiet. Die niederländische Zuchtgemeinschaft hat mit dem heutigen „Sonderverein der Friesenhühner und Zwerg-Friesenhühner“ seit Januar 1998 einen Ableger. Sind es in den Niederlanden hunderte, so in Deutschland immerhin Dutzende Mitglieder. Doch außerhalb dieser Länder ist das Friesenhuhn eher ein Exot, selbst wenn es in vielen europäischen Ländern und selbst in Südafrika bekannt ist.

Die Erhaltungszucht der Friesenhühner und ihrer Farbschläge kann nur in den Niederlanden und Deutschland gelingen. In anderen Ländern fehlt es für den Austausch von Zuchttieren und Bruteiern bislang an Züchtern. Diese sind auf Kontakte nach Deutschland oder in die Niederlande angewiesen, wenn sie Inzucht vermeiden wollen.

Die TGRDEU zählt von 2000 bis 2016 mehr oder weniger stabile Bestände in Deutschland mit rund 500 bis 700 Hennen und rund 130 bis 190 Zuchthähnen. Erschwerend wirken sich die vielen Farbschläge aus. 2016 fallen rund die Hälfte der gezählten Zuchttiere auf gelb-weißgeflockte Friesenhühner. Die gesperberten, die rot-schwarzgeflockten mit weißem Federende und die weißen liegen hingegen bei 10 oder weniger Zuchttieren.

Zuchtziele der Friesenhühner

Die leichten Friesenhühner sind ein vorsichtiges, sehr bewegliches und aktiv suchendes Landhuhn. Die Schultern setzen breit an, zum Schwanz verjüngt sich die Rückenlinie und der hoch getragene Schwanz läuft bei Hahn und Henne von hinten betrachtet spitz zu. Ihre Befiederung liegt straff an. Die leicht nach unten weisenden, fest anliegenden Flügel sollen den Rumpf nicht überragen. Die kleinen Landhühner sollen mit ihrem Rumpf eine leichte Walzenform bilden und feinknochig sein.

Rassetypisch sind die geflockten Farbschläge. Während Hähne diese Flockung nicht ausbilden, aber vererben, müssen die Hennen vom unteren Hals bis Schwanzansatz eine deutliche Flockung aufweisen.

Beim Friesenhuhn wird die Brust hoch getragen und immer hervorgestreckt. Ansonsten erscheinen Hähne zu hoch im Stand, haben einen schmalen Körper und zu lang wirkende Flügel. Während Hähne eine leicht aufrechte Haltung einnehmen, soll die Rückenlinie der Hennen waagerecht bleiben oder nur leicht abfallen. Für diese ist zugleich der gut ausgeprägte Legebauch typisch.

Der Hahnenschwanz soll eine starke Biegung der Sicheln und Nebensicheln aufweisen. Die langen Steuerfedern können sozusagen gerade durch die Sicheln hervorstoßen. Hähne sollen zudem einen guten Hals- und einen üppigen Sattelbehang vorweisen.

Das oberste Zuchtziel der Friesenhühner ist Form und Typ. Dicht dahinter kommt bei den geflockten Farbschlägen die gleichmäßige Flockung. Erfahrene Züchter selektieren nicht allein die schönsten Exemplare für die weitere Zucht. Damit die Flockung bei den Hennen perfekt zur Geltung kommt, müssen die Hähne bestimmte Eigenschaften mitbringen. Diese sollen auf dem Rücken die Flockung im Junggefieder zeigen, welche sich im Altgefieder verliert. Eine blasse Flockung behalten diese Zuchthähne jedoch im Halsbehang, Oberrücken und auch dem Flankengefieder. Die Innenseiten der Handschwingen dürfen nicht zu stark geflockt sein.

Die Grundfarbe der Zuchthähne soll hingegen sehr gleichmäßig bleiben. Diese bildet mit Halsbehang, Sattelbehang und dem unteren Rumpfteil je einen Farbton, wie es für viele Farbschläge typisch ist. Weitere Erkennungsmerkmale für gute Zuchthähne sind fein gesäumte Deckfedern am Schwanz und gesäumte Steuerfedern und Sicheln.

Besonders gute Zuchthennen zeigen ab dem unteren Halsbehang und auf dem Brustgefieder eine leichte Flockung. Am Rücken, den Flügeldecken, dem Sattel und den Deckfedern des Schwanzes muss die Flockung besonders ausgeprägt sein. Die Flocken erinnern an Weizenkörner, die sich zum Schaftstrich paarweise gegenüberliegen. Diesen und auch den Federrand dürfen die Flocken nicht berühren. Um dieses zu erreichen, ist zugleich eine breite Feder die Voraussetzung. Da mehrere Paare übereinander liegen, entsteht sogar der Eindruck einer Weizenähre.

Mit großen Zuchtstämmen oder einer Fallnestkontrolle gehen entscheidende Details häufiger unter. Erfolgreiche Züchter arbeiten deswegen mit kleinen Zuchtstämmen, da sie durch eine exakte Selektion im kleinen Genpool mehr Kontrolle über die Vererbung behalten. Teils wird sogar mit Geschwisterlinien gezüchtet, um Merkmale zu festigen.

Trotz guter Selektion der Zuchttiere kann es von Jahr zu Jahr zu deutlichen Schwankungen im Grundton des Gefieders kommen. Ungeflockte Farbschläge sind demnach deutlich einfacher in der Nachzucht.

Bei den Kopfpunkten soll der nicht zu große einfache Stehkamm möglichst nur fünf gleichmäßige Zacken aufweisen. Beim Hahn muss dieser stehen, die Kammfahne soll leicht nach oben weisen. Bei Hennen darf sich der Kamm zur Seite neigen, dieses deutet wie bei anderen Rassen auf eine andauernde Legetätigkeit hin. Der Kamm und die kurzen Kehllappen sind beim Hahn leuchtend rot. Das Gesicht wirkt ebenfalls leuchtend rot, bei denen Hennen eher blass orange.

Bei allen Farbschlägen haben Friesenhühner weiße Ohrlappen, schiefergraue Läufe und orange-rote Augen.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • Festigung von Form und Typ
  • gleichmäßige Flockung des Gefieders der Hennen
  • Verbesserung der Legeleistung
  • Erhalt des robusten und eigenständigen Huhnes