Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn Sie Ihre Hühner auch im Winter draußen halten. Sie sollten jedoch einige Sicherheitsvorkehrungen treffen, denn die Hühner können sich ansonsten unter anderem gefährliche Erfrierungen zuziehen.
Was Sie diesbezüglich beachten müssen und was Sie tun können, wenn Sie Erfrierungen am Kamm feststellen, lesen Sie in diesem Artikel.
Wodurch kommt es zu den Erfrierungen?
Während der Körper des Huhns durch ausreichend Fett vor Erfrierungen geschützt ist – es sei denn, es herrschen arktische Temperaturen – ist dies beim Kamm und bei den Kehllappen nicht der Fall. Diese bestehen ausschließlich aus Haut und verfügen über keinerlei schützendes Fett. Hinzu kommt, dass dieser Bereich fast gar nicht durchblutet wird. Diese beiden Umstände können zu den unangenehmen Erfrierungen führen.
Die Winter in Deutschland sind meist nicht zu kalt. Erst bei Temperaturen ab unter minus 10 Grad Celsius müssen Sie sich ernsthaft über die Gesundheit Ihrer Tiere Gedanken machen. Bis zu etwa minus 10 Grad Celsius können die Tiere die Wärmeverteilung in ihrem Körper recht gut regulieren, sodass es nur selten zu Problemen kommen wird. Dennoch sollten Sie bei Minusgraden generell mehr auf die Gesundheit Ihrer Hühner achten. Dies gilt vor allem für sehr junge und für sehr alte Tiere. Auch erkrankte Hennen benötigen einen besonderen Schutz vor Kälte.
Welche Hühner sind besonders anfällig?
Es gibt einige Hühnerrassen, bei denen sowohl der Kamm als auch die Kehllappen besonders stark ausgeprägt sind. Diese Tiere haben natürlich ein deutlich höheres Risiko, Erfrierungen an diesen Stellen zu erleiden als Rassen, deren Kämme und Kehllappen deutlich kleiner sind. Dennoch kann man auch bei diesen Rassen eine Erfrierung nicht ausschließen.

Damit die Tiere keine Schmerzen erleiden und möglicherweise sogar sterben, sollten Sie gut vorbeugen.
Wie Sie die Erfrierungen erkennen
Damit es zu Erfrierungen kommen kann, müssen die Temperaturen zunächst einmal tief in den Keller gehen. Vorher müssen Sie sich also keine Gedanken machen.
Ab Temperaturen von ca. 10 Grad minus beobachten Sie am besten sowohl den Kamm als auch die Kehllappen. Bilden sich hier Flecken, deutet dies auf erste Anzeichen für eine Erfrierung hin. In der Regel werden die Flecken dunkel sein, doch auch eine andere Färbung dieser Stellen kann auf eine Erfrierung hinweisen.
Werden große, schwarze Stellen sichtbar, ist die Erfrierung bereits voll im Gange. Sie müssen jetzt umgehend handeln.
Sinnvoller ist es daher, wenn Sie von Anfang an auf jedes Anzeichen achten und den Erfrierungen vorbeugen, denn Sie ersparen Ihren Hennen hierdurch großes Leid.
Übrigens können auch Infektionen im Bereich des Kehllappens oder des Kammes auf eine Erfrierung hindeuten.
Was Sie bei Erfrierungen tun können
Sollten Sie leichte Erfrierungen feststellen, handeln Sie am besten, indem Sie die betroffenen Stellen beobachten. Kleinere Erfrierungen erholen sich nach einiger Zeit von selbst wieder.
Bei starken Erfrierungen hilft es leider meistens nur, das Huhn von seinem Leid und den starken Schmerzen zu befreien. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass es hierzu erst gar nicht kommt.
Erfrierungen am Kamm vorbeugen
Die beste Möglichkeit ist natürlich, wenn Sie den Erfrierungen vorbeugen.
Fallen die Temperaturen weit ab, sollten Sie eine Ausgangssperre für die Hennen verhängen. Schließen Sie die Stalltüre und achten Sie gleichzeitig darauf, dass die Hennen im Stall alles Lebensnotwendige haben und dass der Stall sauber ist.
Futter und Wasser müssen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Ebenso sollten Sie frische Einstreu und ein Sandbad integrieren, damit es den Tieren an nichts fehlt.
Alternativ haben Sie die Möglichkeit, die Tiere für einige Minuten am Tag unter Beobachtung aus dem Stall zu lassen. Sie können dann kurz frische Luft schnappen. Länger als fünf Minuten sollte dieser Ausflug bei sehr eisigen Temperaturen jedoch nicht dauern.
Wenn der Hühnerstall nicht isoliert ist, empfiehlt sich die Anbringung einer Wärmequelle. Dies verhindert, dass die Hennen zu stark auskühlen und sorgt zudem dafür, dass sie auch während der Wintermonate zumindest ein paar Eier legen. Die allgemeine Legeleistung wird jedoch stark nachlassen. Als Wärmequelle eignet sich beispielsweise ein Heizstrahler. Dieser muss so eingerichtet werden, dass es den Hennen niemals zu heiß werden kann. Am besten befestigen Sie ihn daher an der Decke.