Als „Federfressen“ bezeichnet man, wenn die Hühner Federn picken. Obwohl es lange Zeit als psychisches Problem der Hennen angesehen wurde, weiß man inzwischen, dass Hennen, die Federn picken, sich oft nicht wohl fühlen.
Was genau das Federfressen bedeutet, warum die Hennen es machen und wie Sie dies verhindern können, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Was ist Federfressen überhaupt?
Federfressen bedeutet, dass die Hennen Federn herausrupfen, und zwar nicht bei sich selbst, sondern bei den anderen Hühnern im Stall. Eine verschärfte Form hiervon wäre der Kannibalismus, der im Hühnerstall ebenfalls vorkommen kann. In diesem Fall haben es die Hennen nicht auf die Federn, sondern auf die Haut der anderen Hennen abgesehen.
Die Folge können unangenehme Schmerzen und schwere Verletzungen sein. Letztendlich kann das gepickte Huhn sogar sterben, beispielsweise wenn es sich eine Blutvergiftung zuzieht.
Wodurch kommt es zum Federfressen?
Experten vermuten, dass das Federfressen aus verschiedenen Gründen entstehen kann.
Einer dieser Gründe ist natürlich ein psychisches Problem der Hennen, beispielsweise weil sie selbst von ihren Artgenossen verletzt werden und sich dieses Handeln abschauen.
Außerdem ist davon auszugehen, dass vermehrt die Hühner Federn picken, die sich unwohl fühlen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn sie von den anderen Hennen attackiert werden oder wenn sie krank sind. Auch hygienische Missstände, schlechte Haltungsbedingungen oder ein Futtermangel können zu diesem Unwohlsein beitragen.
Ein weiterer Punkt, den Experten im Zusammenhang mit dem Federfressen immer wieder anführen ist, dass die Hennen, die Federn picken, möglicherweise im Wachstum nicht genug Futter abbekommen haben. Sie versuchen deshalb, diesen Mangel auszugleichen, indem sie Federn picken.
Schritt 1: Hochwertiges Futter anbieten
Wie Sie das Federpicken im Hühnerstall unterbinden können
Anhand der oben genannten Ursachen lässt sich bereits erkennen, wie Sie gegen das Federfressen möglichst hühnerschonend vorgehen können.
Zur Akuthilfe empfehlen wir folgendes.
Unsere Empfehlung:
Optimale Haltungsbedingungen schaffen
Achten Sie darauf, dass alle Hennen ausreichend Platz haben. Dies gilt nicht nur für den Stall, sondern auch für den Auslauf.
Leben zu viele Hennen auf einer zu kleinen Fläche, kann dies das Federpicken begünstigen.
Der Stall und der Auslauf müssen sauber sein
Damit die Hennen sich wohlfühlen, sollten Sie auf einen sauberen Stall achten. Entfernen Sie täglich die Kotreste von den Sitzstangen, aus den Legenestern und von den Kotbrettern und reinigen Sie den Stall einmal pro Woche gründlich.
Halten Sie nach Milben Ausschau und desinfizieren Sie den Stall bei Bedarf, um eine saubere Atmosphäre zu schaffen, in der die Hennen gerne leben.
Hochwertiges Futter in ausreichender Menge
Für die Hennen ist es wichtig, dass sie hochwertiges Futter bekommen. Genau dies sichert nämlich, dass die Tiere mit allen wichtigen Nährstoffen optimal versorgt werden. Achten Sie deshalb auch darauf, dass jedes Tier ausreichend Futter bekommt.
Durchaus kann auch ein Nährstoffmangel beispielsweise dazu führen, dass sich die Psyche eines Huhnes verändert.
Unsere Empfehlung:
Die Hennen sollten stressfrei leben
Achten Sie darauf, dass die Hühner möglichst wenig Stress haben. Schützen Sie das Gehege optimal vor Fressfeinden und bereiten Sie den Hennen einen schönen, ruhigen Ort, der auch wind- und wettergeschützt ist.
Separieren Sie das pickende Huhn
Natürlich ist das nicht die optimale Lösung. Aber wenn ein Huhn permanent alle anderen angreift, sollten Sie es für einige Zeit aus der Gruppe entfernen. Dies hilft unter Umständen, Krankheiten eines Huhnes aufzudecken und es zu behandeln, sodass es nach einiger Zeit möglicherweise wieder zur Gruppe gelassen werden kann, ohne dass es zu weiteren Verletzungen kommt.
Wenn auch diese Maßnahmen nicht helfen …
… gibt es weitere Möglichkeiten, um dem Federfressen vorzubeugen. Diese sind allerdings wenig hühnerfreundlich und sollten daher möglichst niemals angewendet werden.
Entzug von Tageslicht
Durch den Lichtentzug sinkt die Bereitschaft der Hennen, etwas zu unternehmen. Folglich haben sie auch weniger Lust, andere Hennen zu attackieren.
Kürzen der Schnäbel
Bereits im Kükenalter – etwa um den zehnten Lebenstag herum – können die Schnäbel der Küken gekürzt werden, sodass das Federfressen hierdurch unterbunden wird. Eingesetzt wird diese Variante in der Regel in Großbetrieben, wo viele Hennen auf einem engen Raum, also unter widrigen Bedingungen, leben.