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Schwarzkopfkrankheit

Schwarzkopfkrankheit

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Die Schwarzkopfkrankheit, im Englischen blackhead disease, ist vor allem unter Putenzüchtern gefürchtet, da die Typhlohepatits, wie die Krankheit ebenfalls genannt wird, in kurzer Zeit zum Tod vor allem von Jungtieren in der Putenzucht führen kann. Der Parasit Histomonas meleagridis befällt aber auch alle anderen Hühnervögel und ist aufgrund seiner weltweiten Verbreitung schlecht zu bekämpfen.

Da die Schwarzkopfkrankheit, ähnlich wie die Kokzidien aus dem Stamm Eimeria, zu den parasitischen Protozoen gehört, liegt eine Gefährlichkeit auch in der Tatsache, dass sie sich langfristig zyklisch vermehren: sie können als Eier bis zu vier Jahre in ihren Zwischenwirten, den Hühnerspulwürmern (Heterakis gallinarum) überleben. Auch zeigen sich Regenwürmer als potentielle Überträger, in denen wiederum die Hühnerspulwürmer ihre Wirte finden können, was eine Bekämpfung der Schwarzkopfkrankheit vor allem bei Freilandhaltung zusätzlich erschwert.

Den eigentlichen Lebenszyklus haben die Parasiten mit symptomatischer Auswirkung im Wirtstier, wo sie zunächst als Geißeltierchen den Blinddarm befallen und nekrotische Herde bilden, von dort aus ins Blut gelangen und dann in der Leber schließlich eine Zerstörung des Organs herbeiführen.

Merkmale und Diagnose der Schwarzkopfkrankheit

Neben den oben genannten gravierenden Auswirkungen, die bereits letalen Befall anzeigen, verweist gelber, flüssiger Kot bei Puten als Folge der zerstörten Leber auf eine Erkrankung mit der blackhead disease. Hühner prägen dieses Symptom offenbar erst später oder gar nicht aus, sodass es nicht als Merkmal herangezogen werden kann. Sie haben flüssig-wässrigen Kot, der aber viele andere Ursachen haben kann.

Die namengebende Schwarzfärbung des Kopfes, beziehungsweise der Kopfhaut, ist ein Zeichen ausgeprägten Befalls und hat ihre Ursache in Durchblutungsstörungen des Gewebes. Auch sie ist kein zwingendes Begleitsymptom, sodass eine Infektion mit der Schwarzkopfkrankheit bei Hühnern auch gänzlich ohne Schwarzfärbung der Kopfhaut und Kopfanhängsel sowie ohne symptomatisches Kotbild verlaufen kann.

Neben den schweren Symptomen zeigen sich Schwäche und Apathie.

Da Hühner nicht die primären Wirte zu sein scheinen, kann es in der Hühnerhaltung zu leichten Verlaufsformen der Schwarzkopfkrankheit kommen, die nicht tödlich sind und die lediglich Einbußen in der Legeleistung verzeichnen lassen.

Prävention gegen Schwarzkopfkrankheit

Da es für Tiere, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen, in der EU aktuell (2014) keine zugelassenen prophylaktischen Medikamente gibt, besteht eine Hauptmaßnahme darin, den Auslauf sauber und wurmfrei zu halten. Außerdem muss als Prävention gegen die Schwarzkopfkrankheit regelmäßig entwurmt werden, um den Übertragungsweg über die Zwischenwirte auszuschalten.

Akutmaßnahmen bei Auftreten der Schwarzkopfkrankheit

Tritt die Schwarzkopfkrankheit im Bestand auf, können immunstärkende Maßnahmen ergriffen werden. Vermeiden von Zugluft, vitaminreiche Nahrung und die Verdauung wenig belastendes Futter (vor allem fettarm, um die Leber zu schonen) können zu einer erfolgreichen Genesung beitragen.

Zusätzlich sollte die Erde im Auslauf mittels Sumpfkalk (Vorsichtsmaßnahmen beachten!) desinfiziert werden, idealerweise sogar abgetragen werden, um eine Infektion nachfolgender Generationen zu vermeiden.

Häufige Fragen zum Thema Krankheiten