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Mareksche Krankheit

Mareksche Krankheit

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Die Mareksche Krankheit, auch Mareksche Lähmung oder Geflügelherpes, wird verursacht durch ein dem menschlichen Epstein-Barr-Virus verwandtes Herpesvirus, das vorwiegend bei Küken und Jungtieren bis zum Legebeginn gravierende Auswirkungen hat.
Erkranken sie am Virus, kann es je nach Virustyp zu zeitweiser Lähmungen des Ischiasnerves, aber auch zu Tumorbildung und zu Todesfällen kommen.
Die Viren besetzen die Nervenbahnen und breiten sich entlang dieser aus. Es kommt zu knotigen Verdickungen und Anschwellungen, die Lähmungserscheinungen verursachen können.

Sie bleiben lange ansteckend und können sich in Staub und Haut- und Federzellen lange erhalten, da sie sich in diesen vermehren.

Eine Reduktion des Immunsystems, beispielsweise durch Stress, kann einen Ausbruch begünstigen, im Anschluss an eine Marek-Erkrankung ist der Bestand häufig anfälliger für Folge- und Begleiterkrankungen.

Die Mareksche Krankheit unterliegt nach dem Tierseuchengesetz der Meldepflicht.

Symptome und Diagnose der Marekschen Krankheit

Unabhängig vom Infektionszeitraum zeigt sich die Mareksche Krankheit bei Junggeflügel zwischen den ersten drei Lebenswochen und den ersten sechs bis sieben Lebensmonaten mit teilweise massiven Symptomen.

In diesem Zeitraum kann sie, vor allem bei frühzeitigem Ausbruch, zu großen Verlusten im Geflügelbestand führen. Erkranken die Tiere in höherem Alter, können sie symptomfrei bleiben, fungieren aber als Überträger.

Die Mareksche Krankheit tritt je nach Virustyp in unterschiedlichen Erscheinungsformen auf, grundsätzlich ist bei der Marekschen Krankheit aber auch auf Hautveränderungen zu achten. Da sich die Viren Hautzellern und Federfollikel als Wirtszellen suchen, kommt es oftmals zu knotigen Stellen und Verdickungen.

Die klassische Form: Nervenlähmung der Gliedmaßen

Bei der sogenannten „klassischen Form“ ist aufgrund einer Verdickung des Ischiasnervs ein Bein gelähmt und abgespreizt, die Lähmung kann sich aber auch auf andere Organe erstrecken. Die Sterblichkeitsrate ist bei dieser symptomatisch eindrücklichen Form jedoch vergleichsweise gering und liegt bei etwa 10%.

Die akute Form: Tumorbildung

Die „akute Form der Marekschen Krankheit“ hingegen bringt massive Tumorbildung beim Geflügel mit sich, die durch entsprechende Raumforderung im Körper der Tiere, vor allem der Küken, bei etwa dreiviertel der Herde zu Infektionen und nicht selten zum Tod führt.

Die okulare Form: Erblindung und Veränderung der Regenbogenhaut

Die sogenannte „okulare Form der Marekschen Krankheit“ betrifft vor allem den Befall des Sehnervs und tritt exponiert bei adulten Tieren auf. Es kommt zu einer Verfärbung der Iris und zuweilen auch zur vollständigen Erblindung der Tiere. Diese Form bringt kaum letale Verluste mit sich, plötzliche Erblindungen von Einzeltieren sollten also gründlichst untersucht werden, um sicher zu gehen, dass das Marek-Virus sich nicht in der Herde ausbreitet.

Prävention gegen die Mareksche Krankheit

Da es keine Therapie gegen das Marek Virus gibt, kommt der Prävention eine entsprechende Schlüsselstellung zu: eine Impfung der Küken am ersten Lebenstag hilft in großen Zuchtbeständen, einen Ausbruch der Erkrankung zu verhindern. Auch die Stallhygiene ist aufgrund der Verschleppungsmöglichkeit virusbefallener Hautzellen durch unbelebte oder lebende Überträger wie Schadnager, aber eben auch durch Staub an Arbeitsgerät, essentiell.

Hat ein Halter einmal die Mareksche Krankheit im Bestand, gilt die Regel, dass der Bestand grundsätzlich als infiziert zu betrachten ist. Eine Heilungsmöglichkeit besteht nicht, ein Ausmerzen der Krankheit lässt sich nur über das Brachliegen der Stallung über mehrere Jahre herbeiführen. Eine Impfung aller nachfolgenden Kükengenerationen ist die einzige Möglichkeit, Folgegenerationen vor einem Marek-Ausbruch zu bewahren.

Häufige Fragen zum Thema Krankheiten