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Sebright

gute Futtersucher, quirlig, zutraulich

Sebright Zwerghühner

Steckbrief: Sebright

Herkunftsland

England

Eigenschaften

gute Futtersucher, quirlig, zutraulich

Farbschläge

silber, gold

Eier

30 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

30 g

Legeleistung

80 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: < 0,5 kg, Hahn: < 0,6 kg

Brutlust

50 %

Flugfähigkeit

100 %

Platzbedarf

30 %

Hinweis

Auf Sebright Zwerghühner geht weltweit der erste eingetragene Geflügelverein sowie Sonderverein zurück, der 1815 von Sir John Sebright mit befreundeten Züchtern gegründet wurde. Dieser hat kurz nach 1800 gezielt die Sebright erzüchtet.

Die einmalig schöne Erscheinung macht Sebright Zwerghühner bis zum heutigen Tag zu sehr beliebten Zierhühnern.

Haltung

Sebright Zwerghühnern gehören zu den kleinsten bekannten Haushuhnrassen. Die kleinen Hühner sind sehr gute Flieger, die ihre Flügel gerne benutzen.

Stall und Auslauf

Bei Platzmangel wird die Haltung in einem kleinen Hühnerstall mit Voliere empfohlen. Für kalte Winter wird die Innenhaltung angeraten, obwohl die kleinen Hühner mit Kälte insgesamt gut klarkommen, aber etwas träger wirken. Wer die Möglichkeit hat, der lässt die fleißigen Futtersucher einfach laufen.

Sebright Hühner auf einer großen Wiese

Diese Haltungsform wird den aktiven kleinen Zwerghühnern am gerechtesten. Mit freilaufenden Sebrights kann es jedoch passieren, dass die Hennen in den Bäumen nisten oder die Hühner dort übernachten.

Charakter

Adulte Sebrights gelten als robust und lebhaft. Sie suchen gerne nach Futter, neigen bei Frost nicht zu Erfrierungen, lassen sich leicht zähmen, fressen sogar aus der Hand oder springen auf die Schulter.

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Zudem krähen die Hähne nur leise und verstehen sich untereinander, wenn sie genug Fläche und genügend Hühnern vorfinden. Sebright Zwerghühner vertragen sich gut mit den Hennen anderer Hühnerrassen und scheuchen selbst Großrassen vor sich her.

Die hübschen Zierhühner stellen an ihren Lebensraum und an das Futter keine besonderen Ansprüche außer, dass sie die Körner in die kleinen Schnäbel bekommen und einen geschützten sowie sauberen Hühnerstall vorfinden.

Eier und Legeleistung

Die leichten Zwerghennen legen rund 80 Eier im Jahr und davon den Großteil im Frühjahr. Es scheint Linien zu geben, die weniger oder auch mehr Eier im Jahr legen.

Die Eier wiegen zwischen 25 bis 30 Gramm und sind weiß bis cremefarben.

Während der Erzüchtung oder im späteren Verlauf wurden die Hähne „faul“ und auch „kälteempfindlich“. Im kühlen Frühjahr sind die Eier meist unbefruchtet. Wer befruchtete Eier für die Naturbrut oder eine Brutmaschine wünscht, der soll die warmen Wochen von April bis Juni abpassen und dem Hahn zur Sicherheit nur zwei Hennen zugestehen.

Küken

Sebright Zwerghühner gelten als schwierig in der Zucht. Dieses liegt neben den hohen Ansprüchen an Form und Federkleid vor allem an den empfindlichen Küken.

Sebright Küken auf Hand

Diese sind in den ersten Wochen sehr empfindlich und benötigen die besondere Pflege eines erfahrenen Züchters. Dieser soll nicht vergessen, gegen die Mareksche Lähme zu impfen. Gegen diese tödlich verlaufende Erkrankung sind Sebrights sehr empfindlich. Es trifft häufig die heranwachsenden Tiere im Alter, in dem die Hennen erste Eier legen.

Auch wenn die Hennen nicht außergewöhnlich häufig brüten, so können sie als gute Glucken glänzen, wenn sie denn mit den Küken abgesondert werden, um diese im geschützten Rahmen aufzuziehen.

Wer Sebright Jungvögel ersteht, der soll sich vom Züchter vergewissern lassen, dass diese gegen die Mareksche Krankheit geimpft wurden.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • gold
  • silber
  • chamois weißgesäumt
  • zitronengelb (in den Niederlanden)

Sebright Hühner kaufen

Sollen die attraktiven Sebright Hühner in den Stall einziehen sollte man als Einsteiger ein kleines Stämmchen aus 3 Hennen und einem Hahn von einem erfahrenen Züchter erwerben. Im Idealfall wohnt der Züchter in der Nähe und kann ab und an mit Rat aushelfen. Hier vermittelt der örtliche Kleintierzuchtverein meist eine Züchteradresse.

Erst wenn man bereits mehrere Jahre Erfahrung mit anderen Hühnerrassen gesammelt hat, stellt die Kunstbrut eine Alternative zum Hühnerkauf dar. Da die Küken jedoch recht empfindlich sind, haben Anfänger hier häufig wenig Glück bei der Aufzucht. Viele Tipps und hochwertige Tiere bekommt man beim „Deutscher Sebright Club“.

Unsere Empfehlung

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Gut zu wissen

  • Trotz der geringen Größe sind Sebright Urzwerge sehr vital, robust und damit für den Freilauf geeignet.
  • Sebrights gehören zu den kleinsten derzeit bekannten Zwerghuhnrassen und wiegen nur rund halb so viel wie normal große Zwerghühner.
  • Wer Hühner halten, aber seine Nachbarn nicht ärgern will, der findet mit Sebright Zwerghühnern eine Rasse, deren Hähne nur leise krähen, da sie selber sehr klein sind.
  • Sebrights werden zu den Urzwergen gerechnet, in die keine Großrassen einfließen. Viele Zwerghuhnrassen werden aus Großrassen mit anderen Zwerghühnern verzwergt und sind damit keine Urzwerge.
  • In den USA wurde versucht, die Sebrights mit anderen Hühnern zu einer Großform weiterzuentwickeln. Das gelang nicht, die entstehende Haushuhnrasse heißt heute Wyandotten.
  • Sebrights gehören zu den ältesten bekannten reingezüchteten Zwerghühnern weltweit.
  • Die roten Kopfpartien waren einst tief Purpur und entwickelten sich im Laufe der Zeit eher zu einem Rot.
  • Der Geburtsort der Sebright Zwerghühner war die Grafschaft Hertfordshire, nördlich an London gelegen. Hier hatte Sir John Sebright als Landbesitzer sein Anwesen und widmete sich nicht allein der Zucht von Schafen oder Geflügel. In den Jahren 1807 bis 1835 vertrat er die Grafschaft als Parlamentsmitglied.
  • 1815 gründete Sir John Sebrigt mit anderen Geflügelzüchtern den weltweit ersten Geflügelzuchtverein, der zugleich der erste Sonderverein war. Es konnte nur Mitglied werden, wer von einem bestehenden Mitglied empfohlen wurde. Vielfach wird als Gründungsjahr 1810 angegeben.
  • Über die Entstehung der Sebright Urzwerge gibt es viele Theorien und nicht alles lässt sich eindeutig belegen. Dabei gibt es noch zu Lebzeiten von Sir John Sebright bereits ab 1845 viele ausführliche und eindeutige Beschreibungen zu dieser Hühnerrasse.
  • Erst Jahre nach der Erzüchtung um 1850 wurden die kleinen Urzwerge zu Ehren ihres Erzüchters nach ihm benannt. Im Jahr 1874 wurden die beiden Farschläge golden und silbern laut einiger Quellen getrennt betrachtet und erst 1899 als eine Rasse definiert.
  • 2009 zählt die Zentrale Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland knapp 3500 Zuchttiere, im Jahr 2016 waren es nur noch rund 2200 bei immerhin 260 Züchtern.

Die Hühnerrasse Sebright

Ursprünge der Sebright Zwerghühner

Sir John Saunders Sebright lebte von 1767 bis 1846 und widmete sich nach 1800 der Erzüchtung der später nach ihm benannten Sebright Zwerghühner. Die Zierhühner sollten eine gleichmäßige Bänderung an jeder Feder aufweisen, die bei normalen Hähnen kaum zur Geltung käme. Dieses Unterfangen gelang nur, da er von Anfang an hennenfiedrige Hähne einfließen ließ. Nicht nur das Federkleid der kleinen Zwerghühner kann überzeugen, sondern auch der Körperbau, die aufrechte Haltung und das kecke Wesen.

Entwicklung der Rasse Sebright

Es ist nicht sicher belegt, welche Rassen Sir John Sebright in seine Hühnerrasse einfließen ließ. Möglicherweise gingen die Zuchtbemühungen erst um 1810 los. In diesem Jahr soll Sir John Sebright in Norwich eine sehr kleine gelbe Zwerghenne mit schieferfarbigen Läufen erworben haben. In Watford erwarb er einen hennenfiedrigen rötlichen Hahn. Diese beiden Tiere bildeten mit einer weiteren kleinen Henne, die den goldenen Hamburgern ähnelt, den ersten Zuchtstamm.

Nach rund fünf Jahren wurde die Linie etwas einheitlicher und wies eine erste zart gesäumte Zeichnung auf. Über 20 Jahre wurde weiter mit konsequenter Inzucht an dieser Linie der goldenen Zwerghühner mit schwarzer Bänderung gearbeitet. Es kann schon fast von einer Lebensaufgabe gesprochen werden, da die meisten Hühnerrassen in weniger als zehn Jahren erzüchtet und dann nur noch gefestigt werden.

Nachdem die ersten Gehversuche mit dem goldenen Farbschlag fruchteten, erhielt Sir John Sebright aus dem Zoologischen Garten einen kleinen weißen Hahn, vermutlich aus London. Mit diesem erzüchtete er den silbernen Farbschlag. Die entstehenden Farbschläge wurden vermutlich vorübergehend goldene und silberne Bantams genannt, da die offizielle Umbenennung zu Ehren von Sir John Sebright erst nach seinem Tode erfolgte, so die lückenhafte Überlieferung.

Es dauerte rund 30 Jahre seit Zuchtbeginn, bis die ersten Sebrights der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Diese waren in ihrem Federkleid noch nicht perfekt, das Vorhaben war jedoch kein Leichtes.

Zu den Ausgangsrassen gehören vermutlich Nankin-Zwerghühner, die inzwischen sehr selten und in Europa kaum bekannt sind. Diese Zwerghühner mit Rosenkamm und schieferfarbenen Füßen stammen aus Südostasien und bilden ein gleichmäßig gelbes Federkleid mit schwärzlichen Schwanzfedern aus. Auf diese Basis sollte die Säumung der goldenen Paduaner einfließen. Damit die Säumung besser zur Geltung kommt, wurde auf hennenfiedrige Tiere gezüchtet. Diese Vorgehensweise war eine geniale und bis heute einmalige Zuchtstrategie. Es war vermutlich der einzige Weg, um zu diesen schönen Zierhühnern zu gelangen.

Weitere Ursprungstheorien besagen, dass goldfarbige gesprenkelte Hamburger, holländische Weißhauben, Bantam-Hühner oder auch ein polnisches Huhn einflossen. Ob es sich jeweils um Hühner oder nur ein Huhn handelte, wäre eine weitere nicht exakt zu klärende Frage. Als überliefert gilt jedoch, dass Sir John Sebrigt mit sehr wenigen Ausgangstieren arbeitete und dadurch in den Anfängen ganz automatisch eine konsequente Inzucht betrieben haben muss.

Heutige Bedeutung der Sebright Urzwerge

Wie eh und je sind Sebright Zwerghühner reine Zierhühner, an denen sich das Auge erfreut. Weil diese Urzwerge nur halbsogroß wie die meisten anderen Zwerghühner sind, mit wenig Platz auskommen und wirklich ein sehr schönes Federkleid und eine stolze aufrechte Haltung aufweisen, sind sie sehr beliebte Zierhühner. Ob es nur um den schönen Anblick im Garten oder um Preisverleihungen geht, Sebrights erfreuen das Auge und können sehr zutraulich werden. Es sind zugleich schöne Hühner für Züchter, die Herausforderungen suchen.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

In Deutschland wurde 1926 der „Deutscher Sebright-Club“ gegründet, der bis heute existiert. Auch wenn die Bestände der Zuchttiere übersichtlich wirken, so hat diese Zwerghuhnrasse den Vorteil, dass sie an Schönheit und Eleganz kaum zu übertreffen ist. Deswegen gibt es mehr Züchter und Zuchtstämme, als bei einigen anderen alten Hühnerrassen.

Auch in anderen Ländern koordinieren sich Züchter, um ihren Genpool aufzufrischen. Selbst wenn Sir John Sebright in den Anfängen auf Inzucht setzte, so wäre diese Strategie langfristig der sichere Untergang der nach ihm benannten Urzwerge.

Zuchtziele der Sebright Zwerghühner

In der Erhaltungszucht gibt es für Sebright Zwerghühner drei schwierige Hürden.

  • faule Hähne führen zu vielen unbefruchteten Eiern
  • die Küken sind sehr empfindlich in der Aufzucht
  • es ist sehr schwierig, fehlerfreie Zucht- und Ausstellungshühner zu erhalten, da die Anforderungen an Form, Haltung und Federkleid sehr hoch sind

Die Zwerghuhnrasse Sebright soll hennenfiederig sein, wobei befürchtet wird, dass diese Eigenschaft zu niedrigen Befruchtungsraten durch faulere Hähne führt. Einige Züchter gehen deswegen dazu über, Hähne mit Ansatz von Schwanzfedern für die Zucht zu wählen, da sie sich davon bessere Befruchtungsraten erhoffen. Dieses ist jedoch ein Spagat, da die Hühner für die saubere Säumung jeder einzelnen Feder weiterhin hennenfiedrig bleiben sollen.

Die Hähne und Hennen unterscheiden sich kaum. Hähne sind etwas größer und haben einen rötlich wirkenden Kopf, während der Hennenkopf mit dem kleinen Rosenkamm und kurzen Kehllappen sowie einem etwas schwächerem Rot unscheinbarer wirkt. Außerdem ist der Legebauch bei Junghennen noch nicht, aber bei älteren Hennen ausgeprägter als beim Hahn, der jedoch etwas stattlicher wirkt.

Sebright Hühner haben einen mittelhohen Stand und weisen eine kurze, breite sowie gerundete Form auf. Die Hühner stehen sehr senkrecht und wirken nicht nur edel, sondern auch mutig. Beides trifft zugleich auf ihr Wesen zu. Hähne haben einen fest aufsitzenden mittelgroßen feingeperlten Rosenkamm, der breit ansetzt und keilförmig in einen leicht ansteigenden Dorn ausläuft. Die mittelgroßen Kehllappen und Ohrlappen sind genau wie das glatte Gesicht rot. Der Kopf ist insgesamt klein und wird zurückgetragen. Die Augen sind groß und dunkel, der Schnabel hingegen kurz und meist dunkelhornfarbig.

Hähne haben weder Hals- noch Sattelbehang und es fehlen ihnen die Sicheln und Nebensicheln. Ihre oberen Schwanzfedern dürfen die unteren etwas überragen. Insgesamt sollen die Schwanzfedern bei Hahn und Henne möglichst breit und gerundet sein. Mit der ersten Mauser sind die Schwanzfedern kürzer. Insgesamt wird der Schwanz gut gespreizt und hochgetragen. Das restliche Gefieder ist mit dichter Struktur kurz und liegt fest an.

Sebrights entwickeln eine volle breite Brust, die sie hoch tragen, bilden aber nur einen kurzen Rücken und wirken insgesamt gedrungen. Die Flügel fallen fast senkrecht ab und werden tief getragen, dürfen den Boden aber nicht berühren.

Inzwischen gibt es vier Farbschläge, drei werden in Deutschland anerkannt. Allen gemein ist, dass die Federn eine Grundfarbe aufweisen und jede einzelne Feder durch eine gleichmäßige Säumung umrandet ist. Bei den goldenen, silbernen oder zitronenfarbenen Sebrights ist es eine schwarze Säumung, Chamois Sebrights sind weiß gesäumt. Die goldenen werden häufig als leuchtend und tiefgold umschrieben. Bei den goldenen und silbernen Sebright Zwerghühnern soll die schwarze Säumung grünlich glänzen.

Die Säumung aller Farbschläge darf nicht zu schmal oder breit auftreten. Auch die Kopfpunkte müssen sich klar ausprägen, um bei Ausstellungen gute Wertungen zu erhalten.

Neben diesen Faktoren sollen letztendlich auch das Wesen und die Robustheit adulter Tiere erhalten bleiben. Außerdem sollen Hennen rund 500, Hähne rund 600 Gramm wiegen, aber nicht viel mehr.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • Erhalt als hennenfiedrige Zierhuhnrasse
  • gleichmäßig ausgeprägte Säumung an jeder einzelnen Feder
  • Erhalt der satten Farben oder klaren Konturen vom Federkleid
  • aufrechte und prüfende Haltung
  • lebendiges und selbstbewusstes Auftreten
  • edel und mutig in der Erscheinung und im Wesen
  • agilere Hähne für bessere Befruchtungsraten
  • Erhalt der Größe und Statur