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Antwerpener Bartzwerge

quirlig, zutraulich, anfängerfreundlich, robust

Antwerpener Bartzwerge

Steckbrief: Antwerpener Bartzwerge

Eier

34 g

Farbe der Eier: Chremfarben

Mindestgewicht für Bruteier

32 g

Legeleistung

90 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: < 0,6 kg, Hahn: < 0,7 kg

Brutlust

40 %

Flugfähigkeit

100 %

Platzbedarf

10 %

Hinweis

Die Antwerpener Bartzwerge sind eine der ältesten Zwerghuhnrassen und gehören zu den leichtesten Zwerghühnern überhaupt. Da es nie eine Großform gegeben hat, zählen sie zu den Urzwergen.

Rassetypische Merkmale sind der Bart, der aufrechte Stand mit der nach vorne gewölbten Brust und einem mähnenartigen Halsbehang. Das breit gebaute Zwerghuhn wirkt gedrungen und putzig.

Es ist ein reines Zierhuhn, welches jedoch viele Halter für sich begeistert. Das beweist sich allein dadurch, dass weit über 20 Farbschläge gezählt werden, Tendenz steigend. Diese Beliebtheit geht auch darauf zurück, dass Antwerpener Bartzwerge bereits auf kleinem Raum artgerecht gehalten werden können. Diese Urzwerge sind die perfekten Gartenhühner für Familien und Hobbyhalter.

Haltung

Bart auch bei Stalleinrichtung beachten

Bei der Haltung der Antwerpener Bartzwerge ist auf eine Besonderheit zu achten:

  • Die Tränken müssen sich für Hühner mit Bart eignen. Der Wasserstand soll nur sehr niedrig sein. Es wird teils empfohlen, die Tränken auf Kopfhöhe anzubringen. Andere Züchter empfehlen eine Rundtränke mit Wassertank in der Mitte. Die nächsten weisen darauf hin, dass gerade im Winter auf diese Problematik zu achten ist, damit ein nass werdender Bart nicht zusammen friert.
  • Ebenfalls muss der Halter mit breiigem Feuchtfutter sehr vorsichtig umgehen. Bleibt dieses im Bart hängen, geht das Federpicken los. Besser ist es, wenn die Hühner sich das gar nicht erst angewöhnen.

Diese Vorsichtsmaßnahmen sind jedoch für alle Barthühner sowie Haubenhühner zu beachten. Dafür sind Antwerpener Bartzwerge mit der üppigen Befiederung, den Bärten und kleinen Rosenkämmen beständiger gegen Winterkälte, brauchen aber dennoch ihren geschützten Stall.

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Hühnerstall und Auslauf

Erfahrene Halter dieser Urzwerge erklären, dass Antwerpener Bartzwerge selbst auf wenig Fläche artgerecht gehalten werden können.

Dieses gilt auch für den Auslauf. Wer einen großen Garten hat, kann die Hühner direkt frei laufen lassen, da sie wegen ihrer kleinen Größe kaum Schaden in den Rabatten anrichten. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass neben Raubtieren auch Nachbars Katzen oder Hunde den kleinen Hühnern nicht zur Gefahr werden.

Da diese Urzwerge im Vergleich mit anderen Hühnern sehr gute Flieger sind, aber nur wenig Raum benötigen, bietet sich der Bau von einem Hühnerzaun an. Dieser kann anschließend mit einem Netz überspannt werden. Damit sind die Zwerghühner zugleich gegen Raubvögel gesichert.

Während der Paarungszeit können die ansonsten friedlichen Hähne aggressiv werden. Sie picken selbst nach der fütternden Hand. Wer kleine Kinder hat, muss das bedenken.

Eier und Legeleistung

Aufgrund der geringen Körpermasse können Antwerpener Bartzwerge nicht viele schwere Eier legen. Aus dem Gesichtspunkt sind 90 Eier mit rund 30 Gramm im ersten Legejahr bereits eine beachtliche Leistung.

Die Eier sind weiß oder cremefarben.

Küken

Die Küken vieler Farbschläge der Antwerpener Bartzwerge haben schwarzes Flaumgefieder mit goldbraunem Bart. Dadurch wirken sie besonders interessant.

Die Hennen einiger Zuchtlinien brüten häufig und dann auch zuverlässig. Die Glucken führen die Küken gut. Dennoch müssen diese erst in einem geschützten Raum mit Wärmelampe und Kükenstarter unterkommen.

Für gute Befruchtungsraten kann ein Hahn mit maximal fünf Hennen gehalten werden. Die Haltung von zwei Hähne mit zehn Hennen hat sich auch bewährt.

Weiterhin kann es helfen, die Tageslänge ab Mitte Januar mit Kunstlicht zu verlängern. Eine Beleuchtung von 6 bis 20 Uhr wäre denkbar. Werden die Hennen nicht brütig, können Leihhennen oder Brutkästen die Eier ausbrüten.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • Schwarz
  • Weiß
  • Rot
  • Gelb
  • Perlgrau
  • Gesperbert
  • Blau-Gesäumt
  • Silber-Schwarzgesäumt
  • Wachtelfarbig
  • Blau-Wachtelfarbig
  • Silber-Wachtelfarbig
  • Perlgrau-Silberwachtelfarbig
  • Gelb-Schwarzcolumbia
  • Gelb-Blaucolumbia
  • Weiß-Schwarzcolumbia
  • Goldhalsig
  • Blau-Goldhalsig
  • Orangehalsig
  • Silberhalsig
  • Rotgesattelt
  • Schwarz-Weißgescheckt
  • Perlgrau-Weißgescheckt
  • Gold-Porzellanfarbig
  • Isabell-Porzellanfarbig
  • Gelb mit weißen Tupfen

Antwerpener Bartzwerge kaufen

Möchte man Antwerpener Bartzwerge kaufen wird es dem zukünftigen Hühnerhalter leicht gemacht. Selten findet man einen Kleintiermarkt, auf dem keine Bartzwerge angeboten werden. Auch auf Kleintierportalen findet man zahlreiche Angebote und Züchter.

Legt man hingegen Wert auf sehr hochwertige Tiere und strebt die Zucht an empfehlen wir die Tiere von Mitgliedern des „Sonderverein der Züchter Antwerpener Bartzwerge“ zu beziehen. Hier hat man sich zur Aufgabe gemacht die hochwertigen Eigenschaften dieser Hühner zu erhalten und weiter zu veredeln. Hier bekommt man nicht nur hochwertige Tiere sondern auch viele Tipps zur Haltung und Pflege dieser bärtigen Hühner.

Gut zu wissen

  • Erstmalig erwähnt werden Antwerpener Bartzwerge 1817 in französischer Literatur. Als Ursprungsregion wird fälschlicherweise die Niederlande angegeben.
  • In den Anfangszeiten wurden schwarze, weiße und 1881 gesperberte Antwerpener Bartzwerge erzüchtet. Aus diesen entstanden inzwischen über 20 weitere Farbschläge.
  • Ein typischer und weit verbreiteter sowie früher Farbschlag der Antwerpener Bartzwerge ist der wachtelfarbige mit all seinen Varianten. Dieser mutierte weltweit einmalig in Belgien aus den wildfarbenen und ist als Rarität um so gefragter.
  • Schwarze Exemplare dieser Urzwerge kommen wie die wachtelfarbenen gehäuft vor, silber-schwarzgesäumte oder rotgesattelte sowie einige andere Farbschläge sind jedoch selten.
  • Die kleinen Hähne krähen so häufig, dass sie bereits heiser wirken. Das Krähen ist hoch und schrill. Häufig sind die Gewinner auf Krähwettbewerben Antwerpener Bartzwerge.
  • Wenn die Nachbarn sich am Krähen der Hähne stören, kann möglicherweise ein gut gedämmter Hühnerstall Abhilfe verschaffen. Dem Halter spielt in die Hände, dass diese Urzwerge ohnehin wenig Platz beanspruchen und ergänzend etwas später am Tag rausgelassen werden können.
  • In den Niederlanden heißen Antwerpener Bartzwerge auch „Baardjes“. Um 1929 hießen sie Antwerpener Pausbäckchen. Noch früher wurden sie als eine bärtige Variante der Bantams umschrieben.
  • Einige Züchter führen eine mäßige Fruchtbarkeit der Hähne darauf zurück, dass vielfach auf weibliche Merkmale gezüchtet wird. Kamm, Ohrlappen oder auch die Schmuckfedern sollen sich nicht üppig ausprägen. Doch genau diese Merkmale machen vitale Hähne aus.
  • Aussteller haben wiederholt Probleme, dass die Ausstellungstiere nicht legen oder die Befruchtungsrate schlecht ist. Ausstellungstiere werden häufig zu gut gefüttert und haben zu wenig Bewegung. Auch werden Hähne als Hahnengruppe gehalten, damit sie sich untereinander besser verstehen. Die Zuchtstämme müssen jedoch früh gebildet werden, damit die Hühner sich aneinander gewöhnen. Wenn möglich, sollen Zuchttiere nicht ausgestellt werden.
  • Das schwanzlose Gegenstück zu den Antwerpener Bartzwergen stammt aus dem Jahr 1904 und wurde ebenfalls nach seinem Ursprungsort benannt. Roman Pauwels bemerkte die schwanzlose Mutation und erzüchtete damit Grübbe Bartzwerge.
  • Aus den Antwerpener Bartzwergen und federfüßigen Zwerghühnern gingen 1904 die federfüßigen und einfachkämmigen Ukkeler Bartzwerge hervor. Die schwanzlose Variante heißt Everberger Bartzwerge und entstand 1906. Auch entsprangen die im Jahr 1922 erstmals gezeigten Watermaalsche Bartzwerge den Antwerpenern. Rassetypisch sind der Schopf, ein dreigeteilter Bart und der Rosenkamm mit Dreifachdorn. Die schwanzlose Variante heißt Bosvoorder Bartzwerge und entstand Ende des 20ten Jahrhunderts. Diese jüngsten Varianten mit Schopf sind derzeit wohl noch eine Randerscheinung unter den belgischen Bartzwergen.
  • Mit ihrer aufrechten Haltung und dem vollen Hals wirken Antwerpener Bartzwerge bereits ein wenig wie Eulen. Die schwanzlosen Grübbe Bartzwerge nehmen eine noch aufrechtere Haltung ein, womit sich diese Eigenart verstärkt. Diese schwanzlosen Bartzwerge haben eine komplett andere Wirkung. Unkundige Halter würden sie rein optisch nicht einmal für Hühner halten.
  • Belgien, dort vor allem Flandern, aber auch die Niederlande sind Kerngebiete der Antwerpener Bartzwerge. Dennoch wurden Farbschläge erzüchtet, die hier noch nicht, aber bereits in anderen Ländern anerkannt sind. Beispiele: In Deutschland die gelben, in England perlgrau-wachtelfarbige und Dänemark porzellanfarbige-blaugezeichnete.
  • Die belgische Nationalrasse sind Antwerpener Bartzwerge. Die belgische Post widmete den Urzwergen bereits eine Briefmarke mit wachtelfarbenem Hahn.
  • Selbst in Australien oder Südafrika gibt es Antwerpener Bartzwerge.

Die Hühnerrasse Antwerpener Bartzwerge

Ursprünge der Antwerpener Bartzwerge

Bislang ist der Ursprung der Antwerpener Bartzwerge unklar. In einem Ölgemälde von Aelbert Cuyp aus dem 17ten Jahrhundert ist bereits eine wachtelfarbige Urzwerghenne zu sehen, die auf einen Vorläufer der Antwerpener Bartzwerge hindeutet. Wie dieser Vorläufer nach Flamingen gelangte oder aus welchen Rassen er entstand, bleibt bislang ein Rätsel.

Eine ernsthafte Zucht der bärtigen Urzwerge begann im Raum von Antwerpen und auch Brüssel. Das erklärt die Namensgebung „Antwerpener Bartzwerge“. Aus diesen entstanden weitere zwei Hühnerrassen sowie alle drei Urzwerge inzwischen eine schwanzlose Variante haben. Diese gelten ebenfalls als eigenständige Rassen.

Entwicklung der Rasse Antwerpener Bartzwerge

Als Zeitpunkt der Entstehung dieser Urzwergrasse wird aufgrund fehlender Daten die zweite Hälfte des 19ten Jahrhunderts angegeben. Ab 1880 wurden Antwerpener Bartzwerge vermehrt ausgestellt. Dieses würde nahelegen, dass zu diesem Zeitpunkt bereits eine gezielte Zucht betrieben wurde.

Heutige Bedeutung der Antwerpener Bartzwerge

Die kleinen Urzwerge sind perfekte Gartenhühner für Hobbyhalter, da sie mit wenig Grundfläche bereits zufrieden sind. Antwerpener Bartzwerge waren schon immer Zierhühner, die sich für Ausstellungen eignen und bei Krähwettbewerben meist die Sieger stellen. Deswegen erfreuen sich viele Züchter an diesen Urzwergen und erzüchten einen Farbschlag nach dem anderen. Antwerpener Urzwerge sind weltweit in vielen Ländern verbreitet und haben es selbst bis Australien und Südafrika geschafft.

Zusammengefasst haben Antwerpener Bartzwerge heute noch denselben Stellenwert wie in ihren Anfängen: Es sind schöne Zierhühner für den Hobbyhalter und eine gute Rasse für Aussteller.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Aufgrund ihrer Beliebtheit haben sich in verschiedenen Ländern Sondervereine oder Clubs gegründet. Hier finden Züchter Ansprechpartner und können Zuchttiere tauschen, um ihre Blutlinie aufzufrischen. Es gibt zwar über 20 Farbschläge, doch von einigen nicht viele Zuchttiere, womit eine organisierte Zucht mit Zuchtbuch unerlässlich bleibt.

Sondervereine und Clubs haben sich unter anderem in Belgien (1904), Deutschland (1954), England und sogar Australien gegründet. Der deutsche Sonderverein der Antwerpener Bartzwerge betreut zugleich Grübbe Bartzwerge, Ükkeler Bartzwerge, Everberger Bartzwerge und Bosvoorder Bartzwerge, jedoch nicht Watermaalsche Bartzwerge.

Auch wenn der belgische Standard als Blaupause in anderen Ländern diente, gibt es kleine Unterschiede. Demnach sind deutsche Linien z.B. etwas größer als die belgischen.

Zuchtziele der Antwerpener Bartzwerge

Bei der Zucht der Antwerpener Bartzwerge muss zuerst der Typ, erst dann der Farbschlag getroffen werden. Diese kleinen Urzwerge müssen also vor allem zwergenhaft, aber zugleich kräftig und gedrungen in ihrer Erscheinung auftreten. Deswegen muss der Rücken und somit der gesamte Körper kurz, aber dafür um so breiter sein. Der gewünschte Eindruck lässt sich nur durch einen aufrechten Stand, einer vorgewölbten Brust und einer mähnenartigen Halsbefiederung erwirken. Rassetypisch ist außerdem der namensgebende Bart. Dieser wird aus Backen- und Kinnbart dreigeteilt gefordert.

Der mähnenartige Halsbehang bildet bei Hennen eine Krause und geht bei Hähnen bereits in die hartfiedrigen Schwanzfedern über, womit der breite Sattel zumindest teilweise überdeckt wird. Wegen der üppigen Befiederung des Halses wirken die Urzwerge vorne breiter als zum Hinterteil. Auch sollen optisch 2/3 des Zwerghuhns vor den Läufen liegen. Es wird von der rassetypischen Rumpf-Aufteilung zwei zu eins gesprochen. Der kurze, aber breit abfallende Rücken ist hohlrund. Gerade bei Hennen mit kleinerem Schwanz zeichnet sich vom Hals bis Schwanz ein Halbkreis ab, der bei Hähnen etwas spitzer wirkt. Die Brustlinie soll bei Hähnen und auch Hennen wie eine Halbkugel wirken, in Fülle sowie Breite.

Bei Aufrechter Haltung wird die Brust weit nach vorne gewölbt, die länglich wirkenden Flügel liegen gesenkt an. Im aufrechten Stand fallen die Flügel schon beinahe senkrecht ab. Der Hahn trägt seinen mittellangen Schwanz leicht gefächert im stumpfen Winkel zum Rücken. Die schwach gekrümmten und spitz endenden Sicheln sind nur etwas länger als die Stoßfedern.

Der Rosenkamm wird auf dem relativ kräftigen Kopf zierlich ausgebildet und verjüngt sich keilförmig, um in einen Kammdorn auszulaufen. Dieser folgt der Halslinie. Der rote Rosenkamm ist fein geperlt. Kehl- und Ohrlappen sollen höchstens klein ausgeprägt sein und vom Bart komplett überdeckt werden. Sichtbare Bereiche vom Gesicht erscheinen rot. Die Farbe vom kräftigen, leicht gebogenen kurzen Schnabel kann je nach Farbschlag von Hellgrau bis Schiefergrau variieren. Die Augen erscheinen meist Tiefbraun, aber auch Orangerot.

Ein Großteil der Hähne entwickelt keine Sporen. Mit Ausnahme vom gesperberten Farbschlag sind die unbefiederten, kaum mittellangen Läufe schieferblau. Die Urzwerge bilden einen breiten Stand aus. Wegen der geknickt gehaltenen Fersengelenke und kurzen Schenkel wirkt der Stand tiefer.

Hennen prägen die Krause deutlicher als Hähne aus und sind im Stand etwas tiefer, wobei die Flügel etwas höher liegen. Ansonsten unterscheiden sich Hennen nur durch geschlechtsspezifische Merkmale zu den Hähnen.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • Festigung der aufrechten Haltung samt mähnenartiger Halsbefiederung
  • Erhalt vom dreigeteiltem Bart und weiterer markanter Kopfpunkte
  • 2/3 vom Körper soll vor den Füßen, 1/3 hinter diesen liegen
  • Erhalt der unterschiedlichen Farbschläge
  • Festigung der Vitalität und des Wesens