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Rhodeländer

anfängerfreundlich, robust, Hähne vertragen sich, friedlich

Rhodeländer Hühner© Ophie – stock.adobe.com

Steckbrief: Rhodeländer

Herkunftsland

Amerika

Eigenschaften

anfängerfreundlich, robust, Hähne vertragen sich, friedlich

Farbschläge

weiß, rot

Eier

60 g

Farbe der Eier: Braun

Mindestgewicht für Bruteier

58 g

Legeleistung

200 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2,4 - 3 kg, Hahn: 3 - 4 kg

Brutlust

30 %

Flugfähigkeit

60 %

Platzbedarf

50 %

Rhodeländer begeistern durch viele Eier

Rhodeländer sind schnell wachsende, frühreife Hühner, die das Futter gut verwerten oder es sogar in Mengen selber suchen. Damit können diese Hühner sehr gut als Zwiehühner genutzt werden, ihre Stärke sind jedoch die vielen Eier.

Haltung

Wer es bei der Hühnerhaltung leicht haben möchte, der trifft mit den Rhodeländern eine gute Wahl. Natürlich brauchen auch diese Hühner über Nacht einen guten Stall und über Tag etwas Freilauf oder sogar wirklich ihre Freiheit.

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Wenn sie nicht genug Futter finden, müssen sie etwas oder komplett zugefüttert werden. Aber ansonsten kann der Halter schon fast nichts mehr verkehrt machen. Rhodeländer brauchen nicht zwingend viel Platz, mögen es jedoch nicht, wenn sie zu dicht aufeinander gehalten werden. Dann, oder wenn es nur wenige Hennen gibt, können auch die Hähne untereinander aggressiv werden. Wer jedoch genug Fläche und genug Hennen bietet, der kann mehrere Hähne halten.

Die Rohdeländer können fliegen, machen dieses jedoch nur aus der Not heraus. Damit reicht bereits eine niedrige bis mittelhohe Einfriedung, um das mittelschwere Huhn im Gehege zu halten. Dieses ist robust, kräftig, munter, wird schnell zutraulich und bringt ein angenehmes Temperament mit. Rhodeländer sind durchaus aktiv und suchen sich ihr Futter gerne selber. Dennoch sind diese mittelschweren Hühner im Wesen sehr ruhig. Das gilt unter einander und gegenüber den Menschen. Damit eignen sie sich auch für Familien mit kleinen Kindern.

Außerdem wachsen Rhodeländer sehr schnell und die Hennen fangen mit vier bis fünf Monaten das Legen an. Sie legen über mehrere Jahre viele Eier. Aber auch ihr Fleisch kann in der Küche den Gaumen begeistern.

Eier und Legeleistung

Als Legehuhn legen die Rhodeländer nicht nur 200 Eier im ersten und zweiten Jahr, diese sind zugleich von hellbrauner bis brauner Farbe.

Für die Bruteier gilt ein Mindestgewicht von 58 Gramm. Das Gewicht der Eier liegt im Schnitt bei 50 bis 64 Gramm, das ist für so große Hennen jedoch nicht sehr viel. Wenn diese Legehühner sich in der warmen Jahreszeit wirklich frei bewegen dürfen und dabei auch fündig werden, werden der Dotter und natürlich auch der Geschmack kräftiger.

Wer hingegen füttern muss, der kann pro Legehenne mit rund 123 Gramm am Tag rechnen.

Rhodeländer bringen den Vorteil mit, dass sie nicht nur die ersten zwei Jahre gut legen. Die Legeleistung nimmt ab dem dritten Jahr durchaus ab, aber nicht so stark wie bei anderen Legerassen. Wegen der vielen Eier und auch deswegen werden sie Langzeitleger genannt. Rhodeländer sind jedoch keine Winterleger.

Küken

Wer gerne eine Naturbrut aufziehen möchte, der wird an den Rhodeländern verzweifeln. Als gutes Legehuhn wird das Rhodeländer nur selten brütig. Wer die Eier keinen anderen Hennen unterschieben kann, müsste auf Kunstbrut zurückgreifen oder wirklich viel Glück mit seinen Hennen haben.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge

  • rot
  • weiß

Gut zu wissen

  • Ursprünglich wurden die Rhodeländer als Zwiehuhn erzüchtet, welches neben den vielen Eiern auch ein gutes Tafelhuhn abgeben soll. Es handelt sich um schnell wachsende, frühreife Hühner, die das Futter gut verwerten oder es sogar in Mengen selber suchen. Damit können diese Hühner sehr gut als Zwiehühner genutzt werden, ihre Stärke sind jedoch die vielen Eier. So können die überschüssigen Hähne samt den Eiern der Hühner auf den Tisch.
  • Einst hatten die Rhodeländer Probleme mit Wachstumshemmungen im Gefieder. Durch eine professionelle Zucht konnte dieses Problem jedoch ausgemerzt werden.
  • Neben der Großrasse gibt es auch noch die Zwerg-Rhodeländer. Für diese Zwergform wurde 1928 eigens in Deutschland der „Sonderverein der Zwerg-Rhodeländer-Züchter“ gegründet.

Wo kann man Rhodeländer kaufen?

Das hervorragende Legehuhn findet man häufiger auf Geflügelbörsen, auf Kleintiermärkten und auch in Kleinanzeigenportalen. Möchte man Rhodeländer kaufen, dann nimmt die Suche nach einem Züchter in der Nähe häufig nicht viel Zeit in Anspruch.

Möchte man jedoch in die professionelle Geflügelzucht einsteigen und benötigt sehr hochwertige Tiere, dann ist der „Sondervereins der Züchter des Rhodeländerhuhnes“ eine hervorragende Adresse. Über 100 Züchter freuen sich über Einsteiger in die Hühnerzucht und helfen mit Rat und Tat weiter.

Die Hühnerrasse Rhodeländer

Ursprünge der Rhodeländer

Dem Namen nach entstand das Rhodeländer im US Bundesstaat Rhode Island, welcher nord-östlich von New York liegt. Die dort heimischen Hühner wurden ab 1860 mit schweren asiatischen Rassen gekreuzt. Es ging dabei um die Verbesserung der Legeleistung. Von Rhode Island ausgehend wurden die Rhodeländer sehr schnell auch im nördlich angrenzenden Massachusetts gehalten.

Rhodeländer Hühner wurden einst nur in Rot gezüchtet, auch wenn es ab 1906 einen weißen Farbschlag gibt. Es wird also gerne von den „Rhode Island Reds“ oder „Reds“ gesprochen. Aufgrund der sehr guten Legeleistung wurden diese Legehühner, die sich wegen ihrem guten Fleisch auch als Tafelhuhn eignen, weltweit bekannt. Bereits um 1900 gelangten diese Hühner in die alte Welt.

Entwicklung der Rasse Rhodeländer

Ab dem Jahr 1860 wurde sehr gezielt gezüchtet, um eine Hühnerrasse mit sehr guter Legeleistung zu erhalten. Die heimischen Hühner wurden mit schweren asiatischen Rassen gekreuzt. Sehr sicher flossen braunrote Malaien und gelbe Cochins ein. Auch weitere Hühnerrassen wie Shanghai, Java oder Italiener sind während der laufenden Zucht in diese Hühnerrasse eingeflossen. Da in Rhode Island gezüchtet wurde, heißen diese Legehühner, die zugleich schmackhaftes Fleisch erzeugen, Rhodeländer.

Selbst wenn diese Hühnerrasse ab 1860 gezielt auf die Legeleistung erzüchtet wurde, dauerte es doch bis 1904, bis die „Reds“ mit Einfachkamm und bis 1905, bis die „Reds“ mit Rosenkamm im amerikanischen Standard aufgenommen wurden. Es gab zuerst auch nur den roten Farbschlag, da einstige Züchter nur auf Leistung setzten. Sie glaubten, dass die roten am besten legen und arbeiteten nur noch mit diesem Farbschlag. Es entstanden später auch weiße Rhodeländer, die in den USA jedoch als eigene Rasse gelten und nur in wenigen anderen Ländern überhaupt anerkannt werden.

Neben der sehr guten Legeleistung und dem zugleich schönen Erscheinungsbild sind Rhodeländer sehr friedlich, leicht zu zähmen, sehr robust und anpassungsfähig. Auch deswegen konnte diese Hühnerrasse sich schnell durchsetzen.

Heutige Bedeutung der Rhodeländer

In der heutigen Zeit der Hybrid-Hühner, die aus zwei Rassen entspringen und in ihren Eigenschaften nur für eine Generation stabil bleiben, sehen die Rhodeländer „alt“ aus. Wer jedoch keine „Turbo-Hybriden“ sondern robuste, zutrauliche und fleißige Legehühner wünscht, die sich auch als Tafelhuhn eignen, der wird sich noch heute für die Rhodeländer begeistern.

Es ist geradezu ein Anfängerhuhn, bei dem nur wenig falsch gemacht werden kann. Neben den Ausstellern, Liebhabern, Selbstversorgern oder Familien sind es jedoch die Erhaltungszüchter, die sich dem Rhodeländer annehmen. Es handelt sich immerhin um eines der bekanntesten, beliebtesten und auch einflussreichsten Legehühner weltweit, welches seine Gene in viele Stammrassen zur Produktion der Hybridhühner einfließen lässt. Sehr viele der heutigen Industriehühner finden in ihren Ahnen die Rhodeländer. Genau das wird in der näheren Zukunft oder sogar für die gesamte Epoche der „Industrie-Hybriden“ so bleiben.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Das Rhodeländer war aufgrund seiner leichten Haltung und guten Leistung schon in den Anfangsjahren mehr als nur beliebt. Bereits 1907 gab es in den USA einen Rhodeländer Club, der 1200 Mitglieder zählte. Ab 1909 gründete sich auch in England ein noch heute existierender Club, der sich den Rhodeländer Hühnern widmet. Es handelte sich bei den Mitgliedern nicht um die viel größere Zahl der Halter, sondern um diejenigen, die sich wirklich ernsthaft für diese Hühnerrasse interessierten und eine Bestandszucht betreiben.

Um 1900 wurden die Rhodeländer auch in andere Länder exportiert und aufgrund ihrer damaligen Überlegenheit schnell durch die ansässigen Halter und Züchter angenommen. W. Radtke brachte die Rhodeländer 1901 nach Berlin, noch bevor diese Rasse im amerikanischen Standard aufgenommen wurde.

In der heutigen Zeit gibt es also nicht nur in den USA oder in Rhode Island fähige Züchter, die das Rhodeländer „am Leben erhalten“. Diese Erhaltungszucht ist zugleich auch notwendig, da mit den modernen Hybriden und der industrialisierten Landwirtschaft praktisch alle vormals als Wirtschaftshuhn verwendeten Hühnerrasse zu Boden gingen und ohne Erhaltungszucht aussterben werden.

Zuchtziele der Rhodeländer Hühner

Als oberstes Zuchtziel beim Rhodeländer gilt die hohe Legerate von möglichst über 200 braunen Eiern im Jahr. Da einstige Züchter die roten Exemplare für die besseren hielten, gibt es bis heute nur die roten oder selten auch die weißen Rhodeländer. Einst waren die „roten“ jedoch rot, heute sind sie dunkler und eher rotbraun bis schwarz gezeichnet. Neben den vielen Eiern und dem schönen Farbschlag werden Rhodeländer auch auf ihr friedliches und sehr robustes Wesen gezüchtet. Damit werden diese anpassungsfähigen Hühner vor allem für Anfänger oder weniger „gewissenhafte“ Hühnerhalter empfohlen.

Rhodeländer Hühner gehört zu den „backsteinförmigen“ Hühnern. Von der Brust bis zum Schwanzansatz ist der Körper der Hähne und Hennen kastenförmig in den Proportionen von einem nicht zu flachen Backstein. Die mittelschweren und frühreifen Hühner tragen den Rücken waagerecht, der kurze Schwanz wird nur schwach nach oben getragen. Selbst der Hahn rundet diesen Schwanz nur mit kurzen, sich etwas nach unten biegenden und breit getragenen Sicheln ab.en einen guten Glanz aus.

Beim Kamm dürfen die „Reds“ einen mehrfach gezackten Einfachkamm oder Rosenkamm haben, beim weißen Farbschlag wird nur der Rosenkamm geduldet. Dieser Rosenkamm hat jeweils viele kleine Fleischperlen und einen gesenkten kurzen Dorn. Neben dem mittelgroßen Kamm sind auch das Gesicht, die großen Ohrlappen und der große Kehllappen kräftig rot. Bei der Henne sind diese Merkmale wie der Schwanz deutlich unscheinbarer ausgebildet. Dennoch wirkt das Rot mit den orange roten Augen auf dem eher dunkelroten Federkleid sehr gut. Die Läufe sind hingegen gelb oder orange-gelb. Die Hühner bilden einen breiten Stand aus und spreizen ihre vier Zehen.

Der Körper vom Rhodeländer ist langgestreckt mit tiefer Brust, wobei die Hennen einen ausgeprägten Legebauch hervor bilden. Die Hähne erreichen 3 bis 4 Kilo, die Hennen 2,4 bis 3 Kilo und fangen bereits mit vier oder fünf Monate mit dem Legen an.