Was ist ein Gluckenstall?
Das Legenest im Hühnerstall ist kein geeigneter Platz um Küken auszubrüten. Die anderen Hennen wollen ihr Ei, wie gewohnt, in das Legenest legen und auch der Hahn lässt der Glucke oft keine Ruhe.
Die Glucke muss an einen geeigneten, etwas abgedunkelten Platz umgesetzt werden, an dem sie sich ungestört um ihre Bruteier kümmern kann: Der Gluckenstall!

Ein Gluckenstall sollte 1-2 m² groß, etwas abgedunkelt und fernab von den anderen Hühnern aufgestellt sein. In der Praxis haben sich Kaninchenställe, Stall mit Auslauf-Kombinationen oder abgetrennte Stallabteile als Gluckenstall bewährt.
Unser Tipp
Bei der Auswahl eines Gluckenstalls empfehlen wir eine Stall mit Auslauf-Kombination zu wählen. Denn in diesem kann die Glucke mit den Küken auch nach dem Schlupf bleiben und die Küken darin aufziehen. So wird der Gluckenstall zum Aufzuchtstall für die Junghühner.Einen Gluckenstall kaufen – 2 Empfehlungen
Gerade bei brutfreudigen Hühnerrassen stellt sich jedes Jahr wieder die Frage, wo die Glucke in Ruhe ihre Küken ausbrüten kann. Der Platz im Hühnerstall ist knapp und ein Gluckenstall muss her!
Gluckenstall kaufen – Diese 3 Kriterien beachten:
- Kunststoff oder Metall wählen: Den Gluckenstall benötigt man über Jahre hinweg immer im Frühjahr und Sommer. Modelle aus dünnen Spanplatten halten oft nur ein bis zwei Jahre. Daher empfehlen wir Modelle aus Kunststoff und Metall.
- Anschließender Auslauf vorteilhaft: Gerade wenn die Küken einige Tage alt sind, können sie im Auslauf Gräser, Ameisen und andere Leckereien entdecken. Ein Gluckenstall mit Auslauf ermöglicht eine sehr naturnahe Aufzucht.
- Ausreichend Platz: In den Gluckenstall muss ein großes Brutnest, Tränke, Futterspender und wenn möglich auch ein Sandbad passen. Daher sollte man etwas geräumigere Ställe bevorzugen.
Wir wollen an dieser Stelle 2 Gluckenställe vorstellen, die wir bei uns schon über Jahre verwenden.
Gluckenstall 1: Omlet Eglu Cube®
Unsere absolute und uneingeschränkte Empfehlung für einen Gluckenstall ist der Omlet Eglu Cube®.
Der Stall ist aus stabilem Kunststoff gefertigt und wird von einem Rahmen aus Metall getragen. Wir sind uns sicher, dass dieser Stall auch noch in 10 Jahren im Einsatz ist, was man leider nur von den wenigsten Hühnerställen erwarten kann.

Der Stallbereich, der durch eine doppelwandige Kunstruktion sehr gut isoliert ist, erlaubt Glucken sowohl in den kalten Nächten im März, aber auch an heißen Tagen im Sommer eine erfolgreiche Brut.
Wenige Tage nachdem die Küken geschlüpft sind, dürfen sie mit der Glucke in den Auflauf. Hierfür muss jedoch die Hühnerleiter in eine kükentaugliche Rampe umgebaut werden.

Gluckenstall 2: Kerbl® ECO-Kunststoffstall Barney
Auch der Kerbl® ECO-Kunststoffstall Barney ist ein solider Gluckenstall mit zwei kleineren Macken: Zum einen müssen einige Ecken mit Silikon abgedichtet werden, um bei Regen das Wasser draußen zu halten. Zum anderen schafft die doppelwandige Konstruktion, die an den Stirnseiten offen ist, zahlreiche Milbenverstecke.
Wird der Kerbl® ECO-Kunststoffstall Barney jedoch nur gelegentlich als Gluckenstall verwendet und man ist bereit, selbst noch etwas zu „optimieren“, erhält man einen soliden und dauerhaften Gluckenstall zu einem günstigen Preis.

Besonders die beiden Öffnungen an der Seite und der Front erlauben es, den Stall einfach um einen Auslauf zu erweitern. Der Vorteil bei diesem Stall ist der ebenerdige Übergang zwischen Gluckenstall und Auslauf, der es den Küken einfach macht, in den Auslauf zu gelangen.
Einen Gluckenstall selber bauen
Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich ein Gluckenstall selber bauen. Hierzu trennt man entweder eine Ecke im Hühnerstall mit einigen Holzplatten ab, oder baut eine günstige quadratische Box aus OSB-Platten. Hierbei genügt eine quadratische Box, die man nach oben hin mit einem Stück Volierengitter abdeckt und in die Garage stellt.

Teilweise hat man jedoch bereits beim Bau des Hühnerstalls einige abgetrennte Gluckenställe und Aufzuchtboxen in den Hühnerstall integriert, die man nun nutzen kann.

Brutnest im Gluckenstall bauen
Steht der Gluckenstall bereit, kann man ein solides Brutnest für die Glucke bauen. Doch was muss man dabei beachten? Das Brutnest sollte groß und stabil gebaut sein! Zugleich sollte die Form des Nestmaterials noch so beschaffen sein, dass die Bruteier in die Mitte des Nests rollen.
Wir wollen nun am Beispiel von 3 Brutnester erläutern, wie man ein stabiles und praxistaugliches Brutnest bauen kann.
Beispiel 1: Brutnest im Omlet Eglu Cube®

Im Omlet Eglu Cube® Hühnerstall verwenden wir den Legenest-Bereich als Brutnest. Dort begrenzen wir die Breite durch einen schweren Betonstein. Dann wird das Nest mit Stroh ausgekleidet und mit den Eiern für die Brut ausgestattet.
Beispiel 2: Brutnest im Kerbl® ECO-Kunststoffstall Barney

Im Kerbl® ECO-Kunststoffstall Barney bauen wir uns mit Hilfe zweier Holzklötze einen Rahmen, der später die Nestmulde stabilisiert. Dieser wird dann mit Stroh ausgekleidet.
Beispiel 3: Brutnest in Stallabteil

Bei diesem Brutnest in unserem Karantäneabteil bauen wir mit einer stabilen Holzbox eine Brutecke. In diesem Stall haben wir viel Platz, daher stabilisieren wir das Brutnest nur zur Seite hin und statten das große Nest mit sehr viel Stroh aus. Dadurch bildet sich eine schöne Brutkuhle.
Weitere Einrichtung neben dem Gluckennest
Während der Brut im Gluckenstall sitzt die Henne fest auf dem Brutnest, um die Eier zu wären. Nur alle ein bis zwei Tage verlässt sie das Nest um zu trinken, zu fressen und zu koten.
Deshalb sollte die Henne neben dem Brutnest jederzeit frisches Futter und Wasser zur Verfügung haben.

Ein Sandbad wird im Gluckenstall häufig vergessen, doch die Vorteile sind groß: Während die Glucke im feuchtwarmen Klima im Nest sitzt, können sich Milben und Federlinge ungestört vermehren. Schnell nimmt die Anzahl der Parasiten überhand und die Glucke wird so sehr geplagt, bis sie die Brut abbricht.
Ein kurzes Sandbad ermöglicht der Glucke zum einen die Parasiten loszuwerden, zum anderen sorgt der kühle Sand gerade im Sommer für eine kurze Abkühlung während der anstrengenden Brut.
Gut zu wissen
Während normale Hühner alle paar Minuten Kot absetzen, kotet die Glucke nur alle 1-2 Tage. Ein solcher „Gluckenschiss“ ist riesig und der Geruch treibt einem nicht selten die Tränen in die Augen. Daher sollte man den Gluckenstall alle 2-3 Tage reinigen.Die Küken schlüpfen – Gluckenstall wird zum Aufzuchtstall
Nach 21 Tage der Brut kann man leises Piepsen hören und vielleicht streckt auch schon das ein oder andere Küken den Kopf unter dem Flügel der Glucke hervor. Endlich, die Küken sind geschlüpft. Nachdem man der Glucke mit den Küken noch einige Stunden Ruhe gönnt, wechseln die Anforderungen an den Stall: Der Gluckenstall wird zum Aufzuchtstall.

Nun wollen die Küken die Welt entdecken und brauchen schnell mehr Platz. Hat der Gluckenstall einen angeschlossenen Auslauf, sodass die Glucke mit den Küken auf die Wiese können, ist dies ideal: Gräser, Kräuter, kleine flinke Krabbeltiere (Ameisen), … es gibt soooo viel zu entdecken.

Ist kein Auslauf am Gluckenstall vorhanden, so wird die Glucke mit den Küken zusammen in einen größeren Aufzuchtstall umgesetzt.