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Küken aus einem Flächenbrüter

Der richtige Umgang mit dem Flächenbrüter

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Der Flächenbrüter gilt als Einstiegsmodell in die Kunstbrut, denn er wird im Vergleich zum Motorbrüter deutlich günstiger angeboten.

Wir möchten Ihnen in diesem Artikel diverse Tipps zum Umgang mit dem Flächenbrüter geben, damit Sie eine möglichst hohe Schlupfrate erzielen.

Was ist ein Flächenbrüter?

Bei einem Flächenbrüter handelt es sich um einen kleinen Kasten, der für die Kunstbrut von Hühnerküken verwendet werden kann.

Im Inneren des Kastens befindet sich eine herausnehmbare Rollhorde, bei der es sich um eine Art Blech handelt. Auf der Fläche dieses Bleches legen Sie nebeneinander die Hühnereier ab. Genau deshalb hat dieser Brutautomat den Namen „Flächenbrüter“ erhalten.

Flächenbrüter haben eine streng limitierte Kapazität, sodass sie nur für eine relativ geringe Anzahl an Eiern geeignet sind. Im Vergleich dazu können Sie mit einem Motorbrüter sehr viel mehr Eier auf einmal ausbrüten, und zwar ohne einen großen Aufwand. Der Motorbrüter funktioniert vollautomatisch, während Sie beim Flächenbrüter viele Einstellungen manuell vornehmen müssen. Allerdings ist der Flächenbrüter deutlich günstiger, was ihn für Zuchteinsteiger überaus attraktiv macht.

Damit Sie die Brut jederzeit beobachten können, ist der Kasten an der Oberseite mit einem Sichtfenster ausgestattet. Einige Modelle haben sogar von allen Seiten (abgesehen von der Unterseite) Sichtfenster.

Für den Bruterfolg muss der Flächenbrüter vor allem vier Funktionen erfüllen:

  1. Er muss die ideale Bruttemperatur erreichen.
  2. Er muss für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen.
  3. Das regelmäßige Wenden der Eier muss gewährleistet sein.
  4. Ein regelmäßiger Luftaustausch ist unverzichtbar.

Deshalb sind die meisten Flächenbrüter zum einen mit Heizdrähten ausgestattet, die für die nötige Wärme sorgen. Zum anderen verfügen Sie über eine Wasserschale oder über eine Wasserrinne, mit deren Hilfe in Kombination mit der Wärme die notwendige Luftfeuchtigkeit erzielt wird, damit sich die Küken prächtig entwickeln können.

Die Eier müssen mehrmals täglich gewendet werden. Gleichzeitig kann hierbei der dringend notwendige Luftaustausch erfolgen. Dies ist wichtig, damit die Küken nicht an der Eierschale festkleben. Ob Sie das Wenden per Hand erledigen müssen oder eine entsprechende Automatik verwenden können, hängt von der Ausstattung des jeweiligen Brutapparates ab.

Unsere Empfehlung:

Die optimalen Ausgangsbedingungen für die Brut mit dem Flächenbrüter schaffen

Um eine hohe Schlupfrate zu erzielen, reicht es nicht aus, den Flächenbrüter aufzustellen und die Eier hineinzugeben. Auch die äußerlichen Bedingungen müssen stimmen. Nachfolgend möchten wir auf die drei wichtigsten Faktoren eingehen:

Den richtigen Aufstellort für den Flächenbrüter finden

Das A und O für einen hohen Bruterfolg ist, dass innerhalb des Flächenbrüters immer die optimale Temperatur herrscht.

Um dies zu garantieren, sollten Sie den Flächenbrüter in einem Raum aufstellen, in dem es zu keinerlei Temperaturschwankungen kommt. Eine zu hohe Sonneneinstrahlung oder das totale Absinken der Temperaturen während der Nacht könnten sich auf die Brut negativ auswirken.

Am besten eignet sich daher ein Raum, der recht dunkel ist und gleichbleibende Temperaturen ermöglicht. Viele Züchter stellen den Flächenbrüter daher in einem Kellerraum auf. Dort scheint aufgrund fehlender Fenster in der Regel keine Sonne und da es keine Heizung gibt, müssen Sie auch nicht mit starken Temperaturschwankungen rechnen.

Die Reinigung vor der Brut

Ehe Sie die Eier in den Brutautomaten legen, müssen Sie sicherstellen, dass dieser einwandfrei sauber ist. Nur ein hoher Hygienestandard trägt dazu bei, dass die Küken sich prächtig entwickeln.

Nehmen Sie den Brutautomaten vollständig auseinander und reinigen Sie diesen nach der Vorgabe des Herstellers. Unter Umständen kann eine Desinfektion sinnvoll sein.

Setzen Sie danach alle Teile wieder zusammen.

Starten Sie einen Probelauf von 2 Tagen

Um die Brut nicht zu gefährden, sollten Sie zunächst überprüfen, ob der Flächenbrüter wie gewünscht arbeitet. Hält er die benötigte Temperatur und erreicht er die optimale Luftfeuchtigkeit? Wie wenden Sie am besten die Eier, damit diese keinen Schaden nehmen?

Dies finden Sie heraus, indem Sie den Flächenbrüter vor dem offiziellen Einsatz 2 Tage lang testen.

Alles Wichtige zur Temperatur im Flächenbrüter

Für die optimalen Brutbedingungen in einem Flächenbrüter ist es besonders wichtig, dass alle Eier gleichmäßig gewärmt werden. Deshalb empfehlen wir solche Modelle, bei denen sich die Heizspirale über die gesamte Horde erstreckt.

Es gibt auch Modelle, bei denen ein Heizelement an einem zentralen Ort fixiert ist. Hierdurch wird die Wärme jedoch meist nicht optimal verteilt.

Da die Küken im Ei zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Bruttemperaturen benötigen, kaufen Sie am besten einen Flächenbrüter, der mit einem Temperaturregler ausgestattet ist. Dieser sollte eine stufenlose Regelung ermöglichen, um stets die Optimal-Temperatur zu erreichen.

Wenn Sie sich für eine digitale Steuerung entscheiden, profitieren Sie zudem davon, dass Sie die Temperatur einfacher, schneller und besser ablesen können.

Verwenden Sie ein analoges Thermostat, müssen Sie zusätzlich mit einem Brutthermometer regelmäßig die Temperatur im Bereich der Eier ermitteln.

Wo und wie Sie die Temperatur messen

Damit sich die Küken optimal entwickeln, müssen Sie bei der Kunstbrut besonderes Augenmerk auf die Temperaturen legen.

Starke Temperaturschwankungen über mehrere Stunden hinweg sollten Sie unbedingt vermeiden, denn Kälte oder Hitze schaden der Entwicklung des Kükens. Bestenfalls liegen die Temperaturen zwischen 37,5 und 38°C.

Wenn Sie die Eier im Flächenbrüter lagern, ermitteln Sie die Temperatur an der Oberkante des Eies.

Unser Tipp

Zwei bis drei Tage vor dem Schlupf entwickelt sich das Küken noch einmal deutlich weiter, sodass es im Ei bereits selbst Wärme produziert. Diese ist nicht sehr hoch, reicht aber aus, um das Küken zu schützen. Am besten senken Sie die Temperatur im Flächenbrüter daher in den letzten zwei bis drei Tagen vor dem Schlupf um ca. 0,2°C ab.

Die Eier täglich kurz kühlen

Schauen wir uns die Naturbrut an, stellen wir fest, dass die Glucke jeden Tag für mehrere Minuten das Nest verlässt, um auf Futtersuche zu gehen. Während dieser Zeit kühlen die Eier herunter, was nicht bedenklich ist. Es handelt sich nur um ein paar Minuten, die für den Schlupf nicht gefährlich werden.

Es empfiehlt sich daher, die Eier täglich für ca. eine viertel Stunde aus dem Flächenbrüter herausnehmen, um diese natürliche Begebenheit nachzuahmen.

Die Eier müssen täglich gewendet werden

Damit die Küken nicht an der Eierschale kleben bleiben, müssen die Eier täglich mehrfach gewendet werden.

Ob Sie dies von Hand erledigen müssen, hängt davon ab, mit welchem Flächenbrüter Sie arbeiten. Es gibt bereits Modelle, die die Eier automatisch mehrfach täglich wenden. Sollte dies nicht der Fall sein, öffnen Sie den Flächenbrüter vorsichtig und drehen Sie jedes Ei eine viertel Umdrehung herum.

Verwenden Sie einen vollautomatischen Flächenbrüter, wird das Ei durchgehend gewendet. Mit bloßem Auge werden Sie dies jedoch kaum sehen, da der Vorgang sehr langsam vonstattengeht.

Hinweis

Etwas zwei bis drei Tage vor dem Schlupf sollten Sie die Eier nicht mehr wenden.

Abgesehen von der vollautomatischen und von der manuellen Variante gibt es auch noch den halbautomatischen Flächenbrüter. Bei diesem müssen Sie das Wenden ebenfalls von Hand vornehmen. Allerdings betätigen Sie hierfür nur einen Hebel, der sich an der Außenseite des Flächenbrüters befindet. Sie müssen den Brutautomaten also nicht öffnen.

Die einfachste und schnellste Methode bietet sicherlich der vollautomatische Flächenbrüter. Allerdings ist dieser auch deutlich teurer als der halbautomatische oder der manuelle Brutautomat. Die günstigsten Flächenbrüter erhalten Sie im Handel für unter 50 Euro. Teure Varianten können mehrere hundert Euro kosten.