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Häufige Enten Krankheiten

10 häufige Enten Krankheiten

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Es gibt einige Entenkrankheiten, die zum Teil sehr gefährlich werden können. Erschwerend kommt hinzu, dass es nur wenige Tierärzte gibt, die die Enten behandeln können. Den meisten Tierärzte fehlt schlichtweg die Erfahrung im Umgang mit Enten Krankheiten.

Wir möchten Ihnen in diesem Artikel die Krankheiten vorstellen, von denen Enten am häufigsten betroffen sind.

1. Die Entenpest

Die sogenannte Entenpest, die auch als „Vogelgrippe“ bezeichnet wird, ist eine der häufigsten Viruserkrankungen von Enten. Sie kann jedoch auch Schwäne oder Gänse betreffen und gilt als sehr gefährlich. Ausgelöst wird sie durch Herpesviren.

Eingeschleppt wird der Virus oft durch Wildvögel, die sich beispielsweise am Entenfutter bedienen.

Wie Sie die Entenpest erkennen:

  • Die Enten fressen nicht mehr richtig oder überhaupt nicht mehr
  • Sie benehmen sich apathisch
  • Ihr Gefieder wirkt struppig
  • Sie bewegen sich nur noch wenig
  • Ausfluss läuft aus Nase und Augen
  • Die Enten reagieren empfindlich auf Licht
  • Es kommt zu extremem Durchfall
  • Gravierende Bewegungsstörungen sorgen dafür, dass die Ente nicht mehr laufen kann

Wie erfolgt die Behandlung?

Da es bei dieser Erkrankung keine Chance auf Heilung gibt, müssen Sie leider darüber nachdenken, die Ente friedlich einschlafen zu lassen.

Damit es erst gar nicht soweit kommt, besteht die Möglichkeit zur Vorsorgeimpfung.

2. Die Newcastle Disease

Auch bei der Newscastle Disease handelt es sich um eine Viruserkrankung, die mit großer Wahrscheinlichkeit zum Tod führen wird. Die Tiere stecken sich untereinander an. Aufgrund des großen Risikos der schnellen Verbreitung müssen Sie jede Ente, die Sie in Ihrer Hobbyzucht halten, bei der Tierseuchenkasse melden. Haben Sie den Verdacht, dass Ihre Ente an ND leidet, suchen Sie umgehend den Tierarzt auf und informieren Sie das Veterinäramt.

Der Krankheitserreger kann direkt von Tier zu Tier wandern. Es besteht jedoch auch die große Gefahr, der „indirekten“ Übertragung. Dies bedeutet, dass beispielsweise der infizierte Kot über Autoreifen aufgenommen und verbreitet wird.

Wie Sie die ND erkennen:

  • Enten, die bisher viele Eier gelegt haben, werden plötzlich kaum noch legen
  • Die Schale der Eier ist sehr dünn und teilweise überhaupt nicht vorhanden
  • Das Eiweiß ist nicht dehnbar und zähflüssig, sondern wässrig
  • Die Tiere leiden unter einem wässrigen Durchfall
  • Teilweise kommt es zu Blut im Stuhl
  • Die betroffenen Tiere wirken apathisch und bekommen überhaupt nicht mehr mit, was um sie herum eigentlich passiert
  • Sie fressen kaum noch und nehmen auch kein Wasser auf. Es besteht deshalb die Gefahr der Dehydrierung
  • Betroffene Tiere leiden oft unter Atemnot
  • Auch geschwollene Augenlider können ein Anzeichen für die Newcastle Krankheit sein

Wie erfolgt die Behandlung?

Eine Chance auf Heilung gibt es nicht, sodass die betroffenen Tiere von ihrem Leid befreit werden müssen.

Damit es erst gar nicht zum Ausbruch der Erkrankung kommt, müssen alle Halter von Geflügel – also auch Sie als Entenhalter – die Tiere regelmäßig gegen diese schwerwiegende Erkrankung impfen lassen.

Der Tierarzt stellt Ihnen einen entsprechenden Nachweis aus, den Sie ggf. bei der Tierseuchenkasse einreichen müssen.

3. Die Salmonellose

Hierbei handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die in der Regel zum Tod führt. Das Gefährliche hieran: Die Salmonellen können auf den Menschen übertragen werden und verlaufen bei einer Ansteckung ebenfalls sehr problematisch. Sollten Sie die Befürchtung haben, mit einem infizierten Tier in Kontakt gewesen zu sein, reinigen Sie Ihre Hände gründlich und desinfizieren Sie diese.

Abgesehen davon, können sich schon Küken, die noch nicht geschlüpft sind, über das Eidotter mit der Salmonellose anstecken. Sterben sie nicht kurz vor oder nach dem Schlupf, werden auch die Küken die Bakterien weiter übertragen, sodass diese sich rasend schnell ausbreiten können.

Eine der Hauptursachen ist sicherlich mangelnde Hygiene, vor allem im Bereich des Futters und Wassers. Aber auch durch eine stark verschmutzte Einstreu können sich Salmonellen rasend schnell ausbreiten.

Wie Sie die Salmonellose erkennen:

  • Die Enten fressen kaum noch oder überhaupt nicht mehr
  • Sie leiden an starkem Durchfall
  • Das Gefieder bzw. die Daunen wirken struppig
  • Die Tiere frieren erheblich und suchen ganz offensichtlich nach einer Wärmequelle
  • Sie wirken antriebslos und schwach
  • Es kann Atemnot auftreten
  • Die Augenlider schwellen an und es kann zu Bindehautentzündungen kommen
  • Es kann zu Lähmungserscheinungen kommen, sodass die Motorik stark gestört ist
  • Betroffene Enten können kaum noch das Gleichgewicht halten

Wie erfolgt die Behandlung?

Um die Tiere zu heilen, wendet der Tierarzt ein Antibiotikum an. Dieses muss unbedingt für Enten geeignet sein.

4. Wurmerkrankungen

Eine weitere häufige Erkrankung bei Enten ist der Wurmbefall. Vor allem die sogenannten Rundwürmer nisten sich im Entenköper ein und ernähren sich von dessen Blut. Sowohl der Dickdarm, als auch der Dünndarm oder beispielsweise der Magen können von verschiedenen Wurmarten befallen sein. Die inneren Orange werden hierdurch zum Teil stark beschädigt.

Die Würmer im Entenkörper bilden sich, nachdem die Enten Wurmeier aufgenommen haben. Gerade in verunreinigten Ufergebieten kommen diese häufig vor. Auch in verschmutzten Gewässern können sich Wurmeier vermehren. Deshalb ist es wichtig, dass Sie an sämtlichen Wasserquellen, die Ihren Enten zur Verfügung stehen, eine gute Hygiene walten lassen.

Wie Sie den Wurmbefall erkennen:

  • Betroffene Enten sind antriebslos und schlafen viel
  • Sie nehmen kaum noch Nahrung auf und verweigern diese zum Teil sogar ganz
  • Extrem dunkler Kot weist ebenfalls auf einen Wurmbefall hin
  • Bei einigen Wurmerkrankungen kann es zu starkem Durchfall kommen, in dem auch Blut auftreten kann
  • Auch Entwicklungsstörungen sind möglich
  • Die Enten verlieren das Gleichgewicht
  • Krampfanfälle gehören im späteren Verlauf ebenfalls zum Krankheitsbild
  • Ein akuter Wurmbefall kann zum Tode führen, wenn er nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird

Wie erfolgt die Behandlung?

Der Wurmbefall wird als erstes durch eine Kotuntersuchung nachgewiesen. Danach müssen Sie Ihren Tieren die sogenannten Antiparasitika verabreichen.

5. Die Ornithose

Die Ornithose ist auch unter dem Namen „Papageienkrankheit“ bekannt. Es handelt sich dabei um eine bakterielle Erkrankung, die in erster Linie über die Atemwege übertragen wird. Auch durch die Berührung von infiziertem Kot kann eine Verbreitung erfolgen. Dies jedoch ist eher selten der Fall.

Im schlimmsten Fall kann die Krankheit tödlich verlaufen.

Als Ursachen sind vor allem eine nicht artgerechte Fütterung, mangelnde Hygiene und verschiedene Umwelteinflüsse zu nennen.

Wie Sie die Ornithose erkennen:

  • Die Tiere fressen kaum noch und nehmen hierdurch innerhalb kurzer Zeit stark ab
  • Sie wirken müde und schlafen sehr viel
  • Infizierte Enten lassen die Flügel hängen
  • Es kommt zu starkem Durchfall, der beinahe wässrig ist
  • Das Gefieder wirkt struppig
  • Die Tiere frieren sehr stark, sodass sie permanent nach Wärme suchen. Dies ist unschwer daran zu erkennen, dass sie zittern
  • Betroffene Tiere leiden unter Koordinationsstörungen und können deshalb kaum noch aufrecht gehen
  • Die Nase trieft stark und die Augen können von einer Bindehautentzündung betroffen sein
  • Die Augen der betroffenen Tiere wirken trüb

Wie erfolgt die Behandlung?

Bevor der Tierarzt ein Medikament überreicht, sollte er eine Kotuntersuchung durchführen. Anschließend werden der Ente sogenannte Tetracycline verschrieben.

6. Die Derzsysche Krankheit

Hierbei handelt es sich um eine Viruserkrankung der Leber, von der ausschließlich Warzenenten und Moschusenten betroffen sein können.

Betroffen sind vor allem junge Enten, die die Krankheit nur selten überleben. Sie können bereits im Ei mit dem Virus infiziert werden und es besteht das Risiko, dass erkrankte Enten ihre Artgenossen rasch anstecken.

Wie Sie die Leberentzündung erkennen:

  • Die betroffenen Küken sind in ihrer Entwicklung schwer gestört. Auch das Gefieder bleibt aus oder es bilden sich nur wenige Federn
  • Sie fressen kaum oder überhaupt nicht
  • Es kommt zu erheblichen Wassereinlagerungen im Bauchbereich
  • Häufig leiden betroffene Entenküken unter extremen Herzproblemen

Wie erfolgt die Behandlung?

Leider kann diese Krankheit nicht behandelt werden, sodass die betroffenen Tiere eingeschläfert werden müssen.

Damit es nicht soweit kommt, sollten Sie Ihre Enten impfen lassen. Dies gilt vor allem, wenn Sie die Entenzucht planen. Die Prophylaxe besteht aus zwei Impfungen. Leider kann auch durch die Impfung kein hundertprozentiger Schutz gewährt werden.

7. Ansteckung mit Kolibakterien

Kolibakterien sind in der Regel nicht bedenklich, denn sie sind nicht nur in Enten, sondern auch in Menschen regulär angesiedelt. Bei einem geschwächten Immunsystem können sie jedoch ihr Unwesen treiben, was schwerwiegende Folgen haben kann.

Eine Verbreitung ist ebenfalls auf eine mangelnde Hygiene zurückzuführen. Besonders problematisch ist, dass infizierte Muttertiere auch ihre Küken infizieren können, und zwar schon dann, wenn sie noch gar nicht geschlüpft sind.

Wie Sie die Kolibakterien-Infektion erkennen:

  • Betroffene Enten fressen sehr wenig
  • Sie leiden unter starkem Durchfall, der extreme Gerüche verursachen kann
  • Im Kot findet man kleine, weiße, klebrige Substanzen, die sich auch an den Bruteiern ablagern können
  • Es kann zu einem Darmverschluss kommen
  • Die Enten können sich vor Schmerzen kaum noch bewegen

Wie erfolgt die Behandlung?

Bevor eine Behandlung erfolgen kann, sollte der Tierarzt herausfinden, um welche Art Kolibakterien es sich handelt. Andernfalls wird möglicherweise ein falsches Medikament verabreicht, welches keinerlei Wirkung erzielt. Um den richtigen Erreger herauszufinden, wird ein sogenanntes Antibiogramm erstellt. Danach kann das Tier mit den passenden Antibiotika behandelt werden.

8. Die Aspergillose

Bei der Aspergillose handelt es sich um eine Pilzerkrankung, welche durch Schimmelpilze übertragen wird. Die Pilzsporen können sich sowohl in der Lunge als auch im Verdauungstrakt absetzen. Gelangen sie in die Blutbahn, besteht ein hohes Risiko für Organentzündungen aller Art.

Als Ursache muss man hier als erstes ein zu feuchtes Klima im Stall in Betracht ziehen. Ebenso können die Pilze aber von Futter übertragen werden, welches bereits geschimmelt war.

Wie Sie die Aspergillose erkennen:

  • Die Enten atmen durch den geöffneten Schnabel und bekommen kaum Luft
  • Sie fressen deutlich schlechter als normalerweise und magern ab
  • Einige Tiere wirken völlig apathisch und reagieren kaum noch
  • Im schlimmsten Fall kann der Tod eintreten

Wie erfolgt die Behandlung?

Wird die Erkrankung festgestellt, ist es leider meistens schon zu spät, sodass die Tiere befreit werden müssen.

Wird die Krankheit hingegen in einem frühen Stadium festgestellt, kann sie unter anderem durch Verabreichung von Nystatin und ähnlichen Medikamenten erfolgreich behandelt werden.

9. Die Enteninfluenza

Die Enteninfluenza ist eine Erkältungskrankheit, die sowohl durch Bakterien als auch durch Viren ausgelöst werden kann. Meist spielen beide Faktoren, die sich gegenseitig begünstigen, eine Rolle.

Ein hoch pathogener Influenzavirus ist die sogenannte „Geflügelpest“, die in der Regel zum Tod der betroffenen Tiere führt. Sie ist allerdings nicht mit einer herkömmlichen Influenza zu vergleichen.

Die Ursachen können vielseitig sein. So können sich die Enten beispielsweise einen Virus einfangen, wenn sie im Winter mit nassem Gefieder draußen herumlaufen. Ebenso tragen ein schlecht durchlüfteter Stall sowie unhygienische Haltungsbedingungen und auch der Kontakt zu anderen Vögeln zu einem Ausbruch der Krankheit bei.

Wie Sie die Enteninfluenza erkennen:

  • Wie Menschen, die an Grippe leiden, kommt es auch bei den Enten zu einem vermehrten Ausfluss von Nasensekret. Teilweise niesen die Enten sogar
  • Sie fühlen sich matt und abgeschlagen
  • Das Hungergefühl bleibt aus, sodass sie deutlich weniger als sonst oder überhaupt nichts mehr fressen
  • Es kann auch sein, dass die Tiere sehr wenig trinken. Dies jedoch ist gefährlich, da der Körper schnell dehydriert. Achten Sie daher stets darauf, dass Ihre Enten ausreichend Wasser zu sich nehmen
  • Einige Tiere atmen sehr schwer, was auf Entzündungen im Mund- und Rachenbereich zurückzuführen ist
  • Tränende Augen sind ebenfalls ein Anzeichen für eine bestehende Influenza

Wie erfolgt die Behandlung?

Es können sowohl Antibiotika als auch homöopathische Arzneimittel verabreicht werden. In der Regel dauert es nur kurze Zeit, bis sich die Enten wieder deutlich fitter fühlen.

10. Die Bürzeldrüsenentzündung

Die Bürzeldrüse befindet sich im Bereich der Schwanzspitze der Ente. Sie kann verstopfen, was für die Enten unangenehme Folgen hat. Sie leiden an starken Schmerzen.

Zum Verschluss der Drüsen kommt es in erster Linie dadurch, dass die Enten nicht ausreichend baden. Ein Ententeich, in dem sich die Tiere pflegen können, ist daher Pflicht. Wenn Sie keinen Ententeich errichten möchten, gibt es weitere Möglichkeiten, die denselben Zweck erfüllen. Wichtig ist, dass die Enten regelmäßig die Gelegenheit auf ein wohltuendes Bad erhalten.

Wie Sie die Bürzeldrüsenentzündung erkennen:

  • Die Enten können vor Schmerzen kaum richtig laufen. Sie krümmen sich scheinbar
  • Die Bürzeldrüse ist stark angeschwollen. Es kann ein gelbliches Sekret hervortreten, welches mitunter unangenehm riecht
  • Betroffene Enten halten den Schwanz meistens schief oder sie ragen ihn in die Höhe. Dies lindert den Schmerz ein wenig, da der auf die Bürzeldrüse ausgeübte Druck vermindert wird
  • Wenn die Enten sich kaum noch bewegen und stattdessen herumliegen, kann auch dies auf eine Bürzeldrüsenentzündung hinweisen
  • Es gibt Tiere, die sich die Federn herausreißen, um eine Schmerzlinderung zu erlangen

Wie erfolgt die Behandlung?

Die Behandlung richtet sich danach, wie problematisch die Situation ist. Haben sich Abszesse gebildet, müssen diese durch einen Tierarzt professionell entfernt werden.

Bei einer leichten Entzündung und leicht verstopften Drüsen können Sie selbst zur Tat schreiten. Weichen Sie die Drüsen zunächst in einer Kombination aus Wasser und Seife ein. Danach drücken Sie die Drüsen solange aus, bis das gesamte Sekret abgeflossen ist.

Hinweis

Das Sekret hat einen wirklich unangenehmen Geruch. Wenn Sie darauf empfindlich reagieren, bitten Sie lieber jemand anderen, die Drüsen freizudrücken.

Indem Sie auf eine gute Stallhygiene achten und den Tieren ein eigenen schönen Teich oder einen geeigneten Wasserbehälter zur Verfügung stellen, senken Sie das Risiko, dass Ihre Enten unter dieser Krankheit leiden, erheblich.

Häufige Fragen zum Thema Enten halten