Enten haben ein dichtes Gefieder, sodass sie in freier Wildbahn problemlos durch den Winter kommen. Die Enten, die Sie in der Hobbyzucht halten, sind jedoch andere Verhältnisse gewöhnt, da sie sich wahrscheinlich zwischendurch im Stall aufwärmen können. Deshalb sollten Sie den Tieren während der Wintersaison helfen, damit diese die eisigen Temperaturen problemlos überstehen.
Wie Sie Ihre Enten über den Winter bekommen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Können Enten im Winter draußen sein?
Wie erwähnt, haben die Tiere ein dichtes Gefieder, sodass es sich für sie als problemlos erweist, auch bei Temperaturen von bis zu minus 10°C draußen herumzulaufen. Dennoch sollten die Tiere während der Wintermonate jederzeit die Möglichkeit erhalten, in den Stall zu gehen, um sich aufzuwärmen.
Entleeren Sie den Gartenteich
Damit die Enten im Winter bei eisigen Temperaturen nicht auf die Idee kommen, im Gartenteich zu plantschen oder auf dem gefrorenen Teich herumzutapsen und möglicherweise einzubrechen, sollten Sie vor Wintereinbruch das Teichwasser abpumpen.
Dennoch ist es immens wichtig, dass das Geflügel weiterhin jederzeit Zugang zu frischem Wasser hat. Die Enten benötigen dies nicht nur zum Trinken, sondern auch um Insekten abzuwaschen, bevor sie diese essen.
Idealerweise integrieren Sie die Tränke in den Stall. Da hier höhere Temperaturen herrschen, kühlt das Wasser nicht zu sehr ab und die Gefahr, dass es gefriert, ist deutlich geringer.
Wir empfehlen, die Temperatur des Wassers während der Wintermonate täglich mehrfach zu messen und darauf zu achten, dass es nicht kälter als 18°C ist. Sie können entweder das erkaltete Wasser gegen erwärmtes Wasser austauschen oder eine Heizplatte verwenden, die dafür sorgt, dass permanent eine konstante Temperatur gehalten wird.
Unser Tipp
Benutzen Sie eine Heizplatte, an der sich die Enten nicht verbrennen können und stellen Sie eine moderate Temperatur ein.Enten halten: Winter Teichersatz
Wenn Sie Ihren Enten auch im Winter den Badespaß nicht verderben möchten und der Stall groß genug ist, können Sie dort ein kleines Planschbecken integrieren.
Beim Bad im Winter sollten Sie jedoch folgende Dinge beachten:
- Füllen Sie warmes Wasser erst dann ein, wenn die Enten ihre Badezeit haben und leeren Sie das Wasser nach dem Baden sofort wieder aus. Kühlt das Wasser zu sehr ab, können sich die Enten erkälten
- Während der Badezeit sollte die Stalltür geschlossen sein. Hierdurch bleibt im Stall eine konstante Temperatur erhalten, sodass sich die Enten nicht erkälten können. Wenn es auch im Stall sehr kalt ist, können Sie eine zusätzliche Heizung integrieren. Hierfür eignen sich beispielsweise handelsübliche Heizstrahler
- Nach dem Baden sollten die Enten so lange im Stall bleiben, bis das Gefieder vollständig getrocknet ist
- Ein kleines, aufblasbares Planschbecken eignet sich für den Winter sehr gut, denn dieses können Sie nach dem Gebrauch wieder aus dem Stall herausnehmen, sodass die Enten mehr Platz zum Laufen haben
Natürlich müssen Sie den Tieren nicht jeden Tag ein solches Bad ermöglichen, denn dies wäre mit einem hohen Aufwand verbunden.
Auf den richtigen Stall kommt es an
Die Enten lieben es, nach einem Spaziergang an der kalten Winterluft oder durch den Schnee zurück in den Stall zu kehren, um sich dort aufzuwärmen. Aus diesem Grund sollte der Stall für den Winter optimal vorbereitet sein.
Worauf es beim „Winterstall“ ankommt:
Der wichtigste Punkt ist sicherlich, dass im Stall konstante, angenehme Temperaturen herrschen. Auch Zugluft sollte es nicht geben, denn hierdurch besteht eine große Gefahr für Erkältungen.
Wenn Ihre Enten in einem massiv errichteten Stall aus Betonziegeln oder dergleichen wohnen, werden automatisch höhere Temperaturen herrschen, als in einem einfachen Stall aus Holz, bei dem es durch die Ritzen zieht.
Ihre Erste Aufgabe wird es daher sein, den Stall bereits im Herbst entsprechend zu dämmen, damit sich die Tiere im Winter wohlfühlen. Diese Dämmung kann übrigens das ganze Jahr über bestehen bleiben, denn während sie im Winter extreme Kälte fernhält, sorgt sie im Sommer dafür, dass im Stall keine brütend heißen Temperaturen herrschen.
Im Baumarkt gibt es verschiedene Dämmmaterialien, die sich auch für die Isolierung an einem Holzstall eignen. Verwenden Sie auf jeden Fall ein staub- und faserarmes Material. Dämmplatten eignen sich sehr gut. Wenn Sie feststellen, dass Ihre Enten daran herumpicken, können Sie eine zusätzliche, dünne Holzverkleidung anbringen.
Hinweis
Wenn Sie einen Holzstall dämmen, besteht die Gefahr der Schimmelbildung, denn dadurch, dass Sie alle Luftschlitze verschließen, ist die bisherige Zirkulation gehindert. Sie sollten deshalb darauf achten, ausreichend Luftschlitze zu belassen oder neue, kleine Luftlöcher zu integrieren.Eine zusätzliche Wärmequelle
Fallen die Temperaturen im Winter sehr stark in den Minusbereich ab, was in Deutschland zumindest in den letzten Jahren praktisch nicht vorgekommen ist, sollten Sie ggf. eine zusätzliche Wärmequelle wie beispielsweise einen Heizstrahler in den Stall integrieren.
Verwenden Sie am besten ein stromsparendes Modell und achten Sie darauf, dass die Temperatur dem entsprechenden Bedarf nach reguliert werden kann.
Den Stall großzügig einstreuen
Enten schlafen auf dem Boden. Dieser wird während der Winterzeit jedoch stark abkühlen. Eine Bodendämmung erweist sich als vorteilhaft.
Zusätzlich können Sie eine dickere Schicht Einstreu auf den Boden legen, sodass eine größere Polsterung entsteht. Diese hält die Tiere warm und sorgt für einen gemütlichen Liegeplatz.
Zusätzliches Licht integrieren
Im Winter sind die Tage kurz. Es wird morgens später hell und abends eher dunkel. Enten fühlen sich wohl, wenn der Stall mit Licht ausgestattet ist. Achten Sie daher auf eine zusätzliche Lampe. Diese sollte am besten dimmbar sein.
Wenn Sie nicht bei Dunkelheit noch einmal zum Stall gehen möchten, verwenden Sie am besten eine Lichtquelle, die mit einer Zeitschaltuhr gekoppelt ist.
Enten brauchen im Winter hochwertiges Futter
Während der warmen Jahreszeit benötigen die Enten kaum zusätzliches Futter. Ohnehin werden sie im Garten Grünfutter und Insekten – am liebsten natürlich Schnecken – verspeisen.
Im Winter gestaltet sich die Situation jedoch vollkommen anders, denn frisches Grün ist kaum vorhanden und Insekten gibt es ebenfalls nicht. Umso wichtiger ist es für das Geflügel, dass Sie im Winter ausreichend hochwertiges Futter zufüttern. Hierbei kann es sich um Getreidepellets handeln, die Sie unter anderem im Zoofachgeschäft erhalten.
Ebenso sollten Sie Ihren Enten zusätzlich täglich frisches Obst und Gemüse anbieten, denn dieses hat viele Vitamine und Mineralstoffe.
Um den fehlenden Proteingehalt, den die Enten normalerweise über die Insekten aufnehmen, auszugleichen, können Sie ihnen entweder getrocknete Insekten anbieten, die Sie im Handel erhalten oder Sie rühren regelmäßig etwas Naturquark oder gekochte und kleingeschnittene Eier unter das Futter.
