Wenn Sie schon einmal Enten in der freien Wildbahn beobachtet haben, werden Sie sicherlich festgestellt haben, dass diese nahezu immer im oder am Wasser zu finden sind. Sie brauchen die Gewässer einfach zum Leben, weshalb Sie auch bei der Entenhaltung im Garten unbedingt einen Ententeich zur Verfügung stellen sollten.
Enten nutzen diesen Teich nicht nur, um sich sauber zu halten oder daraus zu trinken. Er ist auch wichtig, damit die Tiere die erbeuteten Schnecken und andere Insekten erst säubern können, ehe sie sie fressen. Hierdurch wird das Schlucken erheblich erleichtert.
Wenn Sie in Ihren Garten einen Ententeich integrieren möchten, sollten Sie unsere nachfolgenden Tipps unbedingt lesen.
Wie groß muss der Ententeich sein?
Die Größe des Ententeiches ist nicht entscheidend. Je mehr Enten Sie halten, desto größer sollte der Teich jedoch sein, damit alle Tiere gleichermaßen gut darin baden können. Ist Ihr Grundstück recht klein, macht es mehr Sinn, lieber weniger Enten in einem kleinen Teich zu halten.
Grundsätzlich sollte der Ententeich zumindest so groß sein, dass die Tiere sich darin uneingeschränkt bewegen können. Halten Sie beispielsweise kleine Zierenten, empfehlen wir eine Teichgröße von mindestens zwei Quadratmetern.
Die Tiefe des Ententeiches
Ententeiche müssen generell nicht besonders tief sein. Allerdings sollten die Tiere die Möglichkeit haben, abzutauchen, denn dies machen sie besonders gern. Für kleine Entenrassen sollte die Wassertiefe daher mindestens 50 cm betragen. Wenn Sie große Entenrassen halten möchten, sollte die Wassertiefe bei mindestens 70 bis 80 cm liegen.
Unser Tipp
Wenn Sie den Teich nicht komplett selber bauen möchten, können Sie auch einen Teicheinsatz aus Kunststoff verwenden, wie Sie ihn in jedem Baumarkt erhalten. Er wird in verschiedenen Größen angeboten, sodass Sie ein Modell finden werden, welches den Enten genügt und sich hervorragend in Ihren Garten integrieren lässt.Der Teich muss mit einer kleinen „Uferzone“ ausgestattet werden
Natürlich in der Landschaft entstandene Teiche verfügen über eine Uferzone. Diese bietet den Enten zwei entscheidende Vorteile:
- Die Tiere gelangen problemlos in das Wasser.
- In den Büschen und Sträuchern der Uferzone finden die Enten Schutz.
Deshalb sollte auch der heimische Ententeich mit einer „Uferzone“ ausgestattet werden. Diese legen Sie am besten aus Kies an. Zwischen die kleinen Steine können Sie verschiedene Teichplatzen wie beispielsweise Schilf integrieren, sodass sich die Enten bei Bedarf verkriechen können.
Die Uferzone muss nicht riesengroß sein, sollte aber eine Mindestbreite von 30 cm aufweisen.
Bereits beim Teichbau an die Hygiene denken
So schön Sie sich Ihren Ententeich auch vorstellen – verabschieden Sie sich am besten von dem Gedanken, den Ententeich mit der Schönheit eines herkömmlichen Gartenteiches vergleichen zu können.
Dadurch, dass die Enten permanent im Wasser plantschen, wird die Wasserqualität innerhalb kurzer Zeit abnehmen. Sie werden feststellen, dass das Wasser sehr schnell grün wird und das – wenn Sie den Teich nicht regelmäßig reinigen – von der mangelnden Wasserqualität wiederum eine Gefahr für die Enten, aber auch für die Teichpflanzen ausgeht.
Wie kommt es zu diesen Verschmutzungen?
Zunächst einmal baden sich die Enten in dem Wasser, wodurch regelmäßig Schmutz vom Gefieder abgewaschen wird. Auch das Abwaschen der Schnecken verunreinigt das Wasser. Dies jedoch sind nicht die Hauptfaktoren, die dazu führen, dass das Wasser blitzschnell „kippen“ kann und plötzlich grün ist.
Dies liegt vielmehr daran, dass die Tiere auch ihr großes und kleines Geschäft im Wasser verrichten. Außerdem picken sie gerne auch Pflanzen am Teichboden. Dies führt zum Umwälzen des Wassers, sodass Verschmutzungen, die eigentlich am Boden lägen, an die Oberfläche gelangen und auf dem Wasser schwimmen.
Im Sommer sorgen die hohen Temperaturen zusätzlich dafür, dass sich Algen deutlich schneller bilden, was ebenfalls zu einer erheblichen Wasserverschmutzung beiträgt.
Wie die permanente Verschmutzung vermieden werden kann
Indem Sie den Teich von Anfang an clever planen, können Sie das Risiko einer permanenten Verschmutzung deutlich minimieren.
Idealerweise binden Sie den Ententeich an einen kleinen Bachlauf an. Diesen können Sie ebenfalls im Garten anlegen.
Kommt ein Bachlauf für Sie nicht infrage, haben Sie natürlich die Möglichkeit, mit einer Teichpumpe inklusive einer Filteranlage zu arbeiten. Das Gerät sollte eine hohe Umwälzleistung sowie eine große Filtermenge erreichen, damit alle Schmutzpartikel umgehend entfernt werden. Auf diese Weise können Sie größtenteils verhindern, dass das Wasser „umschlägt“. Ganz vermeiden lässt es sich gerade in sehr heißen Sommern jedoch nicht.
Unser Tipp
Sie können auch einen Filterteich anlegen. Hierbei handelt es sich um einen zweiten, sehr viel kleineren Teich, in dem entsprechende Filtersteine liegen. Das verschmutzte Wasser aus dem Teich wird dorthin geleitet, gereinigt und kann danach wieder in den Ententeich einfließen. Arbeiten Sie zusätzlich mit einer sogenannten UVC-Lampe, werden sämtliche Bakterien vollständig abgetötet, sodass Algen keine Chance mehr haben.Die Größe der Teichpumpe bzw. des Filters sollte sich nach der Größe des Teichs richten. Je größer der Teich, desto größer muss natürlich auch die Leistung der Pumpe sein, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
Achtung
Gerade in ländlichen Gegenden gibt es viele Grundstücke, die direkt an einen Bach oder an einen kleinen Flusslauf grenzen. Die ideale Voraussetzung also, um das verschmutzte Wasser aus dem Ententeich abzuleiten.Allerdings dürfen Sie das Wasser nur in die öffentlichen Gewässer einleiten, wenn diesbezüglich eine entsprechende Genehmigung von der Wasserbehörde vorliegt. Erfragen Sie am besten bei der Gemeinde, welches Amt die entsprechenden Anträge bearbeitet und was Sie bei der Beantragung beachten müssen.
Welche Teichmaterialien eignen sich?
Herkömmliche Teichfolie eignet sich für einen Ententeich nur bedingt. Dies liegt daran, dass die Enten auch auf dem Teichboden herumlaufen oder Futter vom Boden picken. Hierdurch kann die Teichfolie durchlöchert werden.
Damit dieses Problem nicht besteht, stehen Ihnen die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung:
- Wenn Sie mit Teichfolie arbeiten möchten, verwenden Sie eine dicke Folie, die eine Stärke von 2 mm aufweist. Außerdem sollten Sie unter die Teichfolie eine Vliesschicht integrieren, die die Teichfolie von unten her schützt
- Schachten Sie das für den Ententeich vorgesehene Loch im Garten aus und gießen Sie den Boden sowie die Wände mit Beton aus
- Verwenden Sie einen Einsatzteich aus Kunststoff
Unsere Empfehlung:
Die regelmäßige Reinigung des Ententeichs
Selbst mit der besten Filtertechnik werden Sie nicht darum herumkommen, den Teich gelegentlich vollständig zu reinigen. Dies ist wichtig, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Außerdem kann der Ententeich unter Umständen starke, unangenehme Gerüche verursachen, die auf den Bakterienbefall zurückzuführen sind.
Wir empfehlen, den Teich während der Sommermonate spätestens alle 6 bis 8 Wochen zu reinigen.
So reinigen Sie den Ententeich:
Wir möchten Ihnen nachfolgend eine kleine Anleitung zur Reinigung des Ententeichs geben.
Hinweis
Verwenden Sie für den Ententeich niemals Chlor oder andere chemische Reinigungs- und Algenmittel, da diese für die Enten gefährlich sind.- Lassen Sie das Teichwasser ab. Wenn Sie einen Einsatzteich haben, sollten Sie den Stöpsel an der Unterseite des Teiches planen. Verfügt Ihr Ententeich nicht über einen Stöpsel, pumpen Sie das Wasser mit einer entsprechenden Pumpe komplett ab.
- Reinigen Sie den Teichboden sowie die Wände gründlich. Schrubben Sie Verschmutzungen und Algen gründlich ab. Wenn Sie einen Ententeich aus Teichfolie gebaut haben, verwenden Sie eine weiche Bürste, die die Folie nicht beschädigt. Bei einem Kunststoff- oder Betonteich können Sie auch einen Schrubber verwenden.
- Spülen Sie die abgewischten Rückstände mit einem Schlauch gründlich ab und entfernen Sie auch dieses Wasser, indem Sie den Stöpsel ziehen oder eine Pumpe verwenden.
- Reinigen Sie sämtliche Filter und Pumpen. Nehmen Sie diese ggf. auseinander, um auch die Innenfilter gründlich zu säubern. Ebenso sollten alle Zu- und Ablaufschläuche gereinigt werden, denn auch hier können sich hartnäckige Verschmutzungen absetzen.
- Befüllen Sie den Teich anschließend mit frischem Wasser und setzen Sie ggf. einige neue Teichpflanzen ein.
- Schalten Sie die Filteranlage wieder ein, damit auch das frische Wasser sofort wieder gefiltert und sauber gehalten wird.