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Sulmtaler

robust, kälteunempfindlich, gute Futtersucher, gute Flugfähigkeit

Sulmtaler Hühner© driendl - stock.adobe.com

Steckbrief: Sulmtaler

Eier

55 g

Farbe der Eier: Beige

Mindestgewicht für Bruteier

55 g

Legeleistung

180 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2,5 - 3,5 kg, Hahn: 3 - 4 kg

Brutlust

30 %

Flugfähigkeit

100 %

Platzbedarf

80 %

Das Sulmtaler Huhn wurden auf hochwertiges Fleisch und die gute Mästbarkeit optimiert. Es erbt sozusagen den Titel „Kaiserhuhn“ vom Steirischen Huhn. Dieses erzielte aufgrund seiner sehr guten Fleisch- und Eiqualität hohe Preise. Das konnten sich nur gut betuchte Leute und die Adelshöfe leisten, die es rege nachfragten. Damit stieg das Interesse an der Zucht. Das Steirische Huhn wurde in einer legebetonten und einer schweren Linie gezüchtet, die heute Altsteirer und Sulmtaler heißen.

Die Besonderheit der beiden Hühnerrasse liegt in zwei wesentlichen Kriterien: sie kommen ohne Kraftfutter nicht aus, weswegen sie in Österreichs fruchtbaren Gegenden rund um das Sulmtal entstanden und gehalten wurden. Hier wurde und wird der benötigte Mais angebaut, der den guten Fleischansatz ermöglicht. Der andere wesentliche Faktor lautet, dass Sulmtaler Hühner traditionell als Weidehühner frei über die Wiesen laufen und nur in der Nacht, bei Regen oder im Winter in ihren Stall gehen.

Robuste Sulmtaler Hühner im Winter© claudiawic – stock.adobe.com

Die Zwiehühner haben als fleißige Futtersucher viel mehr Bewegung und finden mit Gräsern, Kräutern und Insekten viele wichtige Nährstoffe. Das verlangsamt ihr Wachstum, trägt jedoch zu der hohen Qualität von ihrem Fleisch und den Eiern bei. Die leichteren und legebetonten Altsteirer werden eher in den oberen Lagen, die schweren Sulmtaler in den Tälern gehalten.

Haltung

Das Sulmtaler Huhn ist robust, widerstandsfähig und hat dennoch einige Ansprüche und seinen Platzbedarf. Trotz des Gewichts und ruhigen Wesens handelt es sich um sehr gute Flieger. Wer die Hühner nicht auf den Wiesen frei laufen lassen kann, dem wird die Bodenhaltung in einem überdachten Gehege empfohlen. Die bewegungsfreudigen Hühner würden einen eingezäunten Bereich zu schnell entgrünen. Dennoch wird für die Innenhaltung empfohlen, den Tieren immer geeignetes Grünfutter zu geben, damit diese sich gut entwickeln. Als Kraftfutter eignen sich Mais, Sonnenblumenkerne, Bohnen, Erbsen (alles geschrotet) und Kürbiskernkuchen, Graspellets und Kalk mit Spurenelementen für den Mineralstoffbedarf.

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Sulmtaler Hühner mögen neben ihrer Bewegungsfreiheit einen reinlichen und trockenen Lebensraum mit guter Luft, gutem Licht und stellen in diesen Aspekten höhere Ansprüche, als andere Wirtschaftshühner. Häufig werden Herden von 200 bis 600 Tieren gebildet. Dabei kommen 10 Hennen auf einen Hahn sowie der Auslauf wenigstens 8 bis 10 m² pro Huhn betragen soll. Die Hühner brauchen keine reinen Weiden, sondern auch Bereiche mit genügendem Schutz. Sie fühlen sich deswegen in Obstwiesen oder Rändern von Mischwäldern und Wiesen mit Böschungen wohl. Im Vergleich zu anderen Hühnern scharren Hühner dieser Rasse sogar noch intensiver und nehmen deswegen einen höheren Anteil an Insekten, Würmern oder Samen zu sich.

Sulmtaler Henne auf Futtersuche© Bodlaj – stock.adobe.com

Wer die Möglichkeit hat, der soll seine Hühner nach einer ersten Eingewöhnung frei laufen lassen. Die Vögel sind Standorttreu und kommen am Abend von alleine wieder zurück. Eine Futterration motiviert die Tiere.

Eier und Legeleistung

Sulmtaler Hennen legen bis zu 180 Eier im ersten vollen Legejahr und immerhin noch bis 130 im zweiten. Die Eier sind hell rahmfarben oder bräunlich. Für die Verwendung in der Zucht sollen Hennen mit helleren Eiern gewählt werden. Das Mindestgewicht für Bruteier liegt bei 55 Gramm, einige Züchter empfehlen wenigstens 60 Gramm.

Solange die Hühner möglichst ursprünglich gehalten werden und viel Grünfutter erhalten, sind ihre Eier mit safrangelben Dotter würzig im Geschmack. Sulmtaler Eier heben sich damit von gewöhnlichen Eiern aus dem Handel deutlich ab.

Küken

Sulmtaler Küken gelten als frohwüchsig. Sie müssen zuerst separiert werden, erhalten aber nach zwei bis zweieinhalb Wochen einen begrenzten Auslauf. Auch wenn es heißt, dass die Hennen kaum brütig werden, so scheinen diese unter geeigneten Bedingungen zu brüten und führen die Küken gut.

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Bereits ab der fünften bis siebenten Woche können Sulmtaler Küken auf die Weide. Geht es um die schnelle Mast, dann werden die Hennen ab der fünften, die Hähne ab der siebenten Woche zum Mäster gegeben.

Das Geschlecht der Sulmtaler Küken lässt sich nach bereits zwei Wochen erkennen, wenn die Federn durchstoßen. Hahn und Henne ziert ein unterschiedliches Federkleid.

Die Küken sollen neben dem Kükenfutter geeignetes Grünfutter erhalten. Diese brauchen bei Wiesenhaltung knapp 30 Wochen, bis sie das gewünschte Gewicht angesetzt haben.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • gold-weizenfarbig (am weitesten verbreitet)
  • blau-weizenfarbig
  • weiß

Sulmtaler Hahn

Der Sulmtaler Hahn wirkt durch seinen kurzen, hoch getragenen Schwanz und den kurzen Hals, der einen üppigen Halsbehang aufweist, recht wuchtig. Mit 3 bis 4 Kilo gilt der Hahn als mittelgroß.

Sulmtaler Hühner kaufen

Auch wenn es in Deutschland nicht sehr viele Sulmtaler-Züchter gibt, ist die Rasse in Österreich weit verbreitet. Möchte man Sulmtaler Hühner kaufen und findet in Deutschland keine Züchter, dann lohnt ein Blick ins Nachbarland.

Gewissenhaft kümmert sich der „Sonderverein der Altsteirer, Sulmtaler und Zwerg-Altsteirer“ um den Erhalt dieser alten Rasse. Sicher lohnt sich eine Anfrage dort, wenn man hochwertige Sulmtaler Hühner kaufen möchte. Bei den über 50 Züchtern gibt es sicher immer Abgabetiere.

Gut zu wissen

  • Um 1850 galt das Sulmtal neben der französischen Bresse als das bedeutendste Zentrum der Hühnerzucht.
  • Bereits zur Krönung von Kaiser Napoleon wurden 1804 vom steirischen Landesamt 50 Hühner und 150 Kapaune bestellt.
  • Die Geflügelhändler im Sulmtal bildeten im 19. Jahrhundert die „Kapaun-Fratschler“ Gilde, an die noch immer der Kapaunplatz in Graz erinnert.
  • Die Sulm ist als Fluss 29 km lang. Das Sulmtal bildet die illyrische Klimazone, die eine hohe relative Luftfeuchtigkeit, genügende Niederschläge und milde Temperaturen aufweist. Sulmtaler Hühner sind an diese Bedingungen als Weidehühner perfekt angepasst.
  • Die heute zu Österreich gehörende Mittelsteiermark und zu Slowenien gehörende untere Steiermark gelten als ursprüngliche Verbreitungsgebiete des Sulmtaler Huhnes.
  • Viele Kleinbauern nutzten die Hühner als Zusatzeinkommen. Sie bauten Mais an und die Hühner liefen in den unwegsamen Lagen. Diese Haltungsform hält sie beweglich, macht sie robuster und verbessert Fleisch und Eier.
  • Aufgrund der langen Haltungstraditionen ist das Fleisch der Sulmtaler Hühner sehr zart und weist einen kräftigen Geschmack auf. Das Fleisch der Kapaune ist noch zarter und feiner. Auch die Eier erreichen eine qualitative Sonderstellung.
  • Sulmtaler Hühner, die nach den Kriterien der Sulmtaler Vermarktungs GmbH gehalten werden, sind an der geschützten Bezeichnung „Sulmtaler das Original“ zu erkennen.
  • Aufgrund der Größe sind diese Hühner keine Backhühner, sondern typische Brathühner.
  • Weiße Sulmtaler wurden in der einstigen DDR standardisiert. In Österreich legte der Heimatstandard im Jahr 1958 fest, dass Sulmtaler nur weizenfarbig gezüchtet werden. Die Anerkennung der silber-weizenfarbigen Sulmtaler erfolgte 2013 in Wels in Österreich.
  • Hühner aus der Region sind erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Ab dem 17. Jahrhundert wurden Kapaune aus der Steiermark wegen des zarten Fleisches und ihrer Größe international bekannt. Aufgrund des Preises landeten sie häufig nur bei Hof auf dem Tisch und erhielten damit ihren Beinamen „Kaiserhuhn“.
  • Gemästete Hühner erreichen 5,25 kg Lebendgewicht.
  • Weidende Hühner leben 24 bis 28 Wochen und damit rund fünfmal länger, als Mast-Hybriden.
  • Sulmtaler sind in ihrem Wesen ruhig, leicht zähmbar und damit auch für Hobbyhalter interessant.
  • In Österreich gibt es wieder tausende Hühner dieser Rasse. In Deutschland werden durch die GEH in den Zählungen von 2008 bis 2016 jeweils rund 1000 Tiere gezählt, der absolute Großteil im Farbschlag gold-weizenfarbig. Sulmtaler Hühner werden als „Rassen aus anderen Ländern“ in der Roten Liste der „Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V.“ gelistet.
  • Slow Food International hat dieses Huhn 2009 in die Arche zur Rettung und Bewahrung des Geschmacks aufgenommen.
  • In Großbritannien werden diese Hühner gehalten, stehen auf den Geflügelausstellungen jedoch bei den Exoten.
  • Zwerg-Sulmtaler entstanden bereits um 1920 in Deutschland. Hans-Joachim Webers verwendete neben großen Sulmtaler Hühnern einige Zwergformen wie Zwerg-Paduaner, gelbe Zwerg-Orpington oder wildfarbige Deutsche Zwerghühner. Später flossen weizenfarbige Zwerg-Kämpfer, rote Zwerg-Orpington und Deutsche Zwerg-Lachshühner ein. Erst 1960 wurden erstmals 32 Zwerg-Sulmtaler in Hannover vorgestellt. Die Tiere sind gold-weizenfarbig oder blau-weizenfarbig und sind wie die großen sehr flugfreudig.
  • Hans-Joachim Schleicher kreuzt an der Lehranstalt Triesdorf Sulmtaler Hühner mit Bresshühnern. Das entstehende Zwiehuhn soll für Demeter-Höfe eine Alternative zu Hybridhühnern darstellen.

Die Hühnerrasse Sulmtaler

Ursprünge der Sulmtaler Hühner

Bereits im 14. Jahrhundert werden in der Steiermark Hühner als Handelsware erwähnt. Das Steirische Landhuhn ist mit dem mitteleuropäischen Landhuhn eng verwandt und wurde durch Paduaner beeinflusst. Aus ihm entspringen die Linien vom Altsteirer und Sulmtaler Huhn. Das Sulmtaler wurde um 1905 als eigenständige Rasse vom Altsteirer abgetrennt und war vorher die schwere Zuchtlinie vom Steirer Huhn.

Steirische Hühner werden traditionell in der Region vom fruchtbaren Sulmtal gehalten. Hier gibt es genug Kraftfutter und zugleich Weidewiesen, die anderweitig schlecht nutzbar sind. Es entstand ein Zweinutzungshuhn mit besonderen Eigenschaften. Aufgrund urkundlicher Erwähnungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert kann belegt werden, dass diese Hühner als besondere Spezialität galten und überregional gehandelt wurden.

Von 1840 bis 1860 gelangten allein 20.000 dieser Hühner an die Höfe der Österreichischen-Ungarischen Monarchie. Es wurde dreimal mehr als für andere Hühner gezahlt.

Entwicklung der Rasse Sulmtaler

Besonders schwere Steirer Hühner wurden ausgewählt, um eine schwere Zuchtlinie zu erhalten. Diese wurde für die Zucht von sehr schweren Kapaunen verwendet. Die kastrierten Hähne sind friedlicher und werden schwerer. Dafür war diese Linie weniger legefreudig.

Ab 1850 wurde die Hühnerzucht unter Einkreuzungen internationaler Rassen modern. Der schwere Schlag der Steirer Hühner wurde von 1865 bis 1875 mit Cochin, Houdan, Dorking, Brahma und Langschan unkontrolliert gekreuzt. Die ursprünglichen Eigenschaften der Steirer Hühner gingen immer mehr verloren. Das feine Knochengerüst wurde schwerer, der Fleischansatz ging zurück, die Brustbeinlänge verkürzte sich, die Legeleistung litt und die Hühner waren insgesamt uneinheitlich.

Um 1900 setzten sich Armin Arbeiter und Emanuel Martiny für die Reinzucht der Altsteirer Hühner ein. Armin Arbeiter war zu dem Zeitpunkt der Vizepräsident vom 1879 gegründeten „ersten steiermärkischen Geflügelzüchterverein“. Aus den vorhandenen Hühnern wurden jene gewählt, die am ursprünglichsten erschienen, um die leichten und schweren Steirer Hühner zurück zu züchten. Dabei wurde zugleich der schwere Schlag als Sulmtaler abgegrenzt und als eigene Rasse benannt. Diese fand auf großen Geflügelschauen in Wien, Berlin und Budapest direkt höchste Beachtung.

Die leichtere Linie hieß von nun an „Altsteirer“. Dem Namen ist abzuleiten, dass es sich um das alte Steirer Huhn handelt und das schwere Sulmtaler damit eine Neuentwicklung sein muss.

Die genetische Stabilisierung vom Sulmtaler gelang in lediglich fünf Jahren, womit es 1914 bereits tausende Bestände mit Sulmtaler Hühnern allein in der Steiermark gab. Das Sulmtaler Huhn erlangte wie zuvor das Steirer Huhn als Delikatesse einen internationalen Ruf. Eine Verfeinerung der Sulmtaler Hühner gelang bis 1915. Die Steirische Landesregierung empfahl Sulmtaler Hühner für die Mais-Anbaugebiete. In Deutschland haben sich Sulmtaler zwischen den beiden Weltkriegen verbreitet.

Durch den Ersten Weltkrieg erlag die gezielte Zucht vom Sulmtaler Huhn, die erst 1925 durch Franz Koschar wieder in Gang kam und mit dem Zweiten Weltkrieg erneut ins Stocken kam. Die Zuchtanstalt Dornegg bei Graz konnte Sulmtaler Hühner durch die Kriegswirren bringen. Es musste jedoch die Auflage erfüllt werden, auf eine hohe Legeleistung zu optimieren, wodurch die Mastfähigkeit zurückging. Einige Höfe bewahrten jedoch ursprüngliche Stämme der Sulmtaler. Nach dem Krieg wurde in Dornegg wieder auf einen besseren Fleischansatz optimiert. Im Jahr 1957 wurde die Zuchtanlage aufgegeben. Das Interesse an Sulmtaler Hühnern schwand, die kommerzielle Haltung ging zu Hybrid-Hühnern über.

Einige Halter hielten an ihren Sulmtaler Hühnern fest, ohne gezielt auf den Rassestandard oder die Auffrischung ihrer Linie zu achten. Ende der 1980er Jahre taten sich einige Züchter zusammen und haben das Sulmtaler Huhn mit diesem Ausgangsmaterial erneut vor dem Verschwinden gerettet.

Heutige Bedeutung der Sulmtaler

Das Sulmtaler Huhn ist in seiner Geschichte mehrfach dem Untergang nahe gewesen und hat seine einstige Bedeutung verloren. Dennoch geht es den Züchtern nicht mehr allein um die Erhaltungszucht oder das Ausstellungshuhn. Das Sulmtaler wird als Wirtschaftshuhn für den Delikatessenhandel wiederentdeckt. Die Hühner und Eier der „Sulmtaler Vermarktungs GmbH“ werden zum Premiumprodukt aufgebaut. Es werden schon einmal ein paar hundert bis Dubai oder an andere Orte mit exklusiver Küche geliefert.

Sulmtaler sind als Zwiehuhn mit gutem Fleischansatz zugleich schöne und leicht zu haltende Hühner für Hobbyhalter.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Der „Sonderverein der Steirerhuhnzüchter Österreichs“ und in Deutschland der „Sonderverein der Züchter des Altsteirer-, Sulmtaler- und Zwerg-Altsteirer-Huhnes“ widmen sich dem Erhalt vom Sulmtaler Huhn, welches in Österreich zugleich als Delikatesse wiederentdeckt wird. Es hat sich 2004 eine kleine Züchtergruppe in der Südsteiermark zusammengetan, die 2007 zur „Sulmtaler Vermarktungs GmbH“ firmierte und „Sulmtaler“ als Wortbildmarke schützt. Ein wichtiger Partner sind die slowenischen Universitäten Marburg und Leibach. In Österreich dürfen Kapaune gehalten werden, die jedoch im Alter von sieben Wochen in Slowenien kastriert werden.

Für den benötigten Nachwuchs werden Elternherden aufgebaut. Die Junghennen sollen Eier legen, die Hähne dürfen als Kapaune weiden und erhalten Kraftfutter. Ein Kilo vom Fleisch kostet rund 20 bis 30 Euro und für die Eier zahlen die Kunden ebenfalls drauf. Dennoch sind es wieder tausende Sulmtaler Hühner, die für die Feinkost gehalten werden. Dadurch bleibt zugleich die Rasse erhalten.

Zuchtziele der Sulmtaler Hühner

Zuchthähne sollen wenigstens 3, Hennen wenigstens 2,5 kg wiegen. Es werden Zuchthennen gewählt, die helle Eier legen. Insgesamt sollen Sulmtaler Hühner langgestreckt, tiefgebaut und schwer mit einer kaum mittelhohen Stellung und einem feinen Knochenbau erscheinen.

Hähne haben einen einfachen roten Stehkamm mit vier bis sechs nicht zu tiefen Zacken, der in einen kleinen Federschopf übergeht. Das rote Gesicht vom mittelgroßen Kopf ist schwach befiedert. Die kleinen weißen Ohrscheiben dürfen etwas ins Rötliche übergehen. Die Augen sind orangerot und die mittellangen Kehllappen rot. Der Hahnenschwanz hat mittellange Federn mit vielen Nebensicheln. Der Hals und Rücken haben ordentlich Behang, die Flügel liegen straff an und die Schenkel treten hervor. Das Untergefieder ist weiß, das Gefieder ist anliegend bis locker. Die Läufe und Schnäbel sind fleischfarben, die Schnäbel gehen ins hellgelbe über. Die Haut der Sulmtaler ist weiß, wie es auch bei anderen Fleischrassen üblich ist. Brust, Rücken, Bauch und damit das ganze Huhn sind breit gebaut, es wird als sogenanntes „vierschrötiges Landhuhn“ umschrieben.

Diese Hennen haben wie Altsteirer und andere Rassen aus der Steiermark einen stehenden Wickelkamm, der nach hinten in einen ausgeprägten Federschopf übergeht. Diese Kammform gibt es in Zuchtstandards nur bei Hühnern aus der Steiermark, die Augen dürfen nicht verdeckt werden.

Beim weißen Farbschlag sind Hahn und Henne einheitlich in der Gefiederfarbe. Bei weizenfarbigen Varianten sind die Unterschiede deutlich höher. Die typische gold-weizenfarbige Henne hebt sich mit dem Halsbereich dunkler ab und ist mit dem übrigen Gefieder weizenfarbig. Bauch, Schenkel und Hinterteil sind heller weizenfarbig. Die kurzen Schwanzfedern gehen in schwärzliche Enden über. An der Bürzeldrüse ragen einige weiße Flaumfedern aus dem Federkleid hervor.

Der Hahn ähnelt schon etwas dem Bankivahahn, er ist nur deutlich größer und wuchtiger. Der Halsbehang ist heller golden als der Sattelbehang. Teile vom Rücken und dem Deckgefieder der Flügel sind kastanienbraun. Brust, Schenkel und Unterpartien sind schwarz. Schwarze Flügelbereiche und die Schwanzfedern bilden Grünlack. Der mittelgroße Hahnenschwanz wird leicht gefächert und hoch, aber nicht steil getragen. Andere weizenfarbige Schläge haben ihre Farbbereiche in den entsprechenden Farbtönen.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • Sulmtaler Hühner sollen dem Altsteirer ähneln, müssen jedoch massiger, größer und damit auch schwerfälliger, aber nicht plump erscheinen
  • die Eigenschaften als schweres Zwiehuhn sind zu erhalten
  • Fleisch und Eier müssen sich qualitativ abheben
  • Erhalt vom friedlichen und ruhigen Wesen
  • Sulmtaler sollen robust und beständig bleiben
  • die Hennen ziert ein Wickelkamm mit großem Schopf