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Italiener Hühner

frühreif, gute Futtersucher, zutraulich, gute Flugfähigkeit, winterleger

Italiener Hühner

Steckbrief: Italiener Hühner

Eier

60 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

55 g

Legeleistung

180 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 1,75 - 2,5 kg, Hahn: 2,25 - 3 kg

Brutlust

10 %

Flugfähigkeit

80 %

Platzbedarf

50 %

Hinweis

Italiener Hühner gehören in vielen Ländern zu den beliebtesten und bedeutsamsten Legehühnern, die vor dem Aufkommen der Legehybriden die typischen Eierleger waren. Zugleich gelten rebhuhnfarbige Italiener als das typische Abbild von Haushühnern.

Haltung

Als anspruchslose Hühner könnten Italiener selbst in einem geräumigen Hühnerstall ohne Freilauf gehalten werden. Diese Landhühner laufen und scharren allerdings zu gerne, als dass ihnen der Auslauf verwehrt werden sollte.

Haltung der Italiener Hühner

Italiener sind sehr gute und flugfreudige Flieger unter den Hühnern. Wenn sie nicht gänzlich frei laufen dürfen, dann wäre ein hoher oder nach oben abgeschirmter Zaun notwendig. Damit die Hühner nicht über Nacht in den Bäumen bleiben, sollen sie mit etwas Futter in den Stall gelockt werden, in dem sie sicher sind und in der Früh die Legenester nutzen.

Diese robuste und genügsame Hühnerrasse kann praktisch in allen Wetterlagen mit etwas Pflege sehr gut gehalten werden.

Italiener suchen gerne Futter im Freien, sie benötigen dennoch ihr Legemehl, um genügend Energie für die Eier zu haben. Der Halter muss jedoch auf eine ausgewogene und nicht zu reichliche Ernährung achten. Ansonsten verfetten die Hühner. Die Hennen würden dann unter erheblichen Leistungseinbußen leiden sowie die Eier eine schlechtere Befruchtungsrate hätten.

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Eier und Legeleistung

Mit 180 bis 200 Eiern gehören Italiener zu den leistungsstarken Legerassen. Wer als Halter nicht nach zwei Jahren seine Legehühner austauschen möchte, der wird an Italienern Gefallen finden, da diese über mehrere Jahre hinweg eine sehr hohe Legeleistung behalten.

Je nach Farbschlag kann das Eigewicht etwas abweichen, 60 Gramm sind jedoch ein normaler Wert. Italiener legen weiße Eier, die Hennen beginnen ab dem 5-ten bis 6-ten Monat mit dem Eierlegen.

Küken

Italiener Hennen brüten fast nie und würden sich um die Küken nicht immer gut genug kümmern. Zudem fällt die Befruchtungsrate der Eier häufig nicht gut aus. Wird keine Leihhenne für die Naturbrut eingesetzt, dann bleibt nur noch die Brutmaschine.

Wer die Küken in einer passenden Stallung mit Wärmelampe und feinkörnigem Kükenstarter aufzieht, der erleidet kaum Ausfälle, da bereits Italiener Küken sehr robust sind und sich schnell befiedern.

Bei einigen Farbschlägen kann den frohwüchsigen Küken schon ab dem ersten Tag das Geschlecht angesehen werden.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • rebhuhnhalsig
  • goldfarbig
  • silberfarbig
  • schwarz
  • schwarz-weißgescheckt
  • gelb
  • gestreift
  • kennfarbig
  • blau-rebhuhnhalsig
  • blau-goldfarbig
  • orangehalsig
  • perlgrau-orangehalsig
  • rotgesattelt
  • rot
  • blau
  • weiß
  • weiß-schwarzcolumbia
  • goldbraun-porzellanfarbig
  • blau-weißgescheckt
  • gold-schwarzgesäumt
  • gold-blaugesäumt
  • gold-weißgesäumt

Italiener Hühner kaufen

Nicht nur die hervorragende Legeleistung und ihr ansprechendes Äußeres sorgen dafür, das man nicht lange suchen muss, wenn man einige Italiener Hühner kaufen möchte. Fast auf jedem Kleintiermarkt werden Italiener Hühner angeboten. Fällt die Wahl auf einen bestimmten Farbschlag, dann findet man in der Regel bei den örtlichen Kleintierzuchtvereinen schnell einen Züchter, der diesen hält.

Teilweise gehören diese Hühner bereits zum Sortiment gewerblicher Hühnerzüchter. Allerdings ist es bei diesen üblich Rassehühner mit Legehybriden zu kreuzen, sodass hierbei Tiere entstehen, die auf den ersten Blick zur war Italiener Hühner aussehen, doch genetisch Mischhühner sind.

Gut zu wissen

  • Italiener werden aufgrund ihrer hohen Legeleistung als reine Legerasse klassifiziert. Überschüssige Hähne oder auch die Hennen eignen sich mit ihrem feinen Fleisch dennoch als Tafelhuhn.
  • Italiener haben weiße Ohrscheiben, die schon immer ein Indiz für gute Legehühner waren. Die Erwartung an viele Eier könnte geholfen haben, diese Legerasse über italienische Grenzen hinweg zu etablieren.
  • Italiener werden teils zu Winterlegern gezählt, teils werden sie nicht zu Winterlegern gerechnet. Dieses mag davon abhängen, welcher Farbschlag oder welche Zuchtlinie gehalten wird oder wie weit man sich im Norden befindet.
  • Italiener sind nicht nur flugfreudig, sondern auch temperamentvoll, lebhaft und beweglich. Dennoch können sie dem Menschen gegenüber sehr zutraulich werden.
  • Innerhalb der Farbschläge kann es Zuchtlinien geben, deren Hähne die Hennen selbst gegen Menschen aggressiv beschützen oder deren Hennen doch noch einen Bruttrieb ausprägen.
  • Italiener haben mit ihren sehr großen Kämmen eine Schwachstelle im tiefen Frost: Halter müssten die Tiere für kritisch kalte Wetterphasen möglicherweise im Stall lassen oder die Kämme und Kinnlappen mit säurefreier Vaseline einreiben.
  • Auch in Deutschland hießen Italiener zuerst Leghorn. Ab 1936 wurden sie „Braune Leghorn“ oder „Braune Italiener“ genannt. Später wurden die Rassen Italiener und Leghorn voneinander abgegrenzt.
  • Italiener können erregbar und damit laut sein, womit der Hühnerauslauf möglichst nicht in der Nähe von Schlafzimmern liegen soll. Zwerg-Italiener sind etwas ruhiger.
  • Zwerg-Italiener sollen abgesehen ihrer Größe den Italienern gleichen. Sie werden in Deutschland mit 18 Farbschlägen anerkannt, Stand 2019. Der Hahn wiegt rund 1 kg, die Henne etwas weniger.

Die Hühnerrasse Italiener

Ursprünge der Italiener Hühner

Italiener stammen selbsterklärend aus Italien und haben dort ihren Ursprung in der Lombardei, einer Provinz zur Schweizer Grenze. Ihre Vorläufer sind vermutlich bereits mit den Römern ins Rheinland gekommen, die sich im Laufe der Jahrhunderte noch etwas weiterentwickelt haben. Im 19ten Jahrhundert wurden verschiedene Vorläufer der Italiener und heimische Landhuhnschläge gezielt zum heutigen rebhuhnfarbenen Italiener herausgezüchtet. Das Zuchtziel lautete, ein frohwüchsiges und frühreifes Legehuhn mit sehr hoher Leistung zu erhalten.

Da diese robusten Hühner sich praktisch für alle Wetterlagen eignen und sehr viele Eier legen, verbreiteten sie sich in ihrer neuen Form und wurden bereits um 1800 nach Österreich, Süddeutschland und in die Schweiz gebracht. Im Jahr 1870 wurden Italiener Hühner durch Heinrich Marten oder dem Schweizer Händler Rumpf in ganz Deutschland eingeführt. Sie erfreuten sich nicht allein aufgrund der guten Legeleistung einer sehr hohen Beliebtheit, womit sich zeitgleich erste Züchter in Clubs organisierten.

Entwicklung der Rasse Italiener

Italiener waren lange Zeit nur im Farbschlag „wildhuhnfarbig“ bekannt. Im Jahr 1835 gelangten Italiener über den italienischen Hafen Livorno, im Englischen als Leghorn bezeichnet, in die USA, sie werden deswegen auch Leghorn genannt. Damit begann die Erzüchtung verschiedener Farbschläge in den USA. Die weißen Italiener gelangten ca. 40 Jahre später zurück nach England und in andere europäische Länder.

In Deutschland sind Leghorn eine abgetrennte Hühnerrasse, die den weißen Italienern für den Laien jedoch zum Verwechseln ähnelt.

Italiener sind also eine sehr alte Hühnerrasse, deren Vorläufer vermutlich zufällig entstanden und aufgrund der hohen Legeleistung mit weiteren Landhuhnrassen verfeinert wurden.

Heutige Bedeutung der Italiener

Italiener haben unter den Hühnerrassen eine ganz besondere Bedeutung: Sie sind eine der Haushuhnrassen, die als Elternteil für die Erzüchtung der Legehybriden eingesetzt wird. Nur sehr wenige Hühnerrassen bringen die nötigen Eigenschaften mit. Diese werden eigens auf Zuchtlinien gefestigt, mit denen die gewünschten Eigenschaften noch besser an die Hybridhühner weitergegeben werden. Es handelt sich also um eine Wissenschaft für sich, die Legeleistung der Hühner für eine Generation auf über 300 Eier im Jahr zu steigern.

Doch mit dem Aufkommen der Legehybriden bescherten sich die Italiener zugleich ihr eigenes Verblassen. Italiener waren zuvor eine der bedeutenden Legehuhn-Rassen, die durch die Hybridhühner genau wie alle anderen gefestigten Legerassen abgelöst wurde. Damit befinden sich Italiener seit dem Jahr 2013 mit zwölf Farbschlägen auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen. (blau, gelb, gestreift, goldbraun-porzellanfarbig, orangehalsig, rebhuhnhalsig, rot, rotgesattelt, schwarz, schwarz-weißgescheckt, silberfarbig und weiß) Italiener stehen vorerst unter „Beobachtung“.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Die Problematik der Italiener liegt darin, dass es allein in Deutschland 22 anerkannte Farbschläge gibt, für Zwerg-Italiener sind es 18, Stand 2019. Auch wenn im Jahr 2013 noch 12869 Hühner und 2360 Hähne als Zuchttiere gezählt wurden, so kommen einige Farbschläge nicht über 200 Exemplare. Dennoch haben diese Hühnervögel in Deutschland eine gesonderte Bedeutung. Das zeichnet sich allein damit ab, dass es für die verschiedenen Farbschläge oder Zuchtrichtungen rund 10 Sondervereine gibt. Das Interesse, dieses stolze und fleißige Legehuhn zu erhalten, ist also groß und Italiener gelten in Deutschland weiterhin als eine der häufigsten heimischen Hühnerrassen.

Auch in anderen Ländern haben Italiener, die dort teils auch Leghorn genannt werden, eine besondere Bedeutung, womit sich Züchter organisieren. In der Schweiz hat sich der „Schweiz. Leghorn+Italienerhuhnclub“ bereits 1949 gegründet.

Zuchtziele der Italiener

Neben den Leistungsmerkmalen als gute Legerasse sollen Italiener als mittelgroße Hühner ihre Form behalten. Die kräftigen Landhühner tragen ihren langgestreckten walzenförmigen Rumpf mit mittelhoher und breiter Stellung fast waagerecht. Dieser ist breit und lang, bei den Hühnern sind der Bauch und das Hinterteil etwas ausgeprägter. Die Flügel liegen fest am Körper. Der Hahn hat reichlich Halsbehang, Sattelbehang und einem langen, breiten sowie leicht ansteigenden Hahnenschwanz mit gerundeten Sicheln und Nebensicheln. Die nackten Läufe sind gelb, bei einigen dunkleren Farbschlägen auch dunkler. Bilden die Hennen Sporen aus, dann ist das ein grober Fehler.

Besonders bedeutsam ist beim Italiener der gut ausgeprägte rote Einfachkamm. Dieser muss beim Hahn fest aufsitzen und nierenförmig erscheinen. Der Kamm darf keine Beulen, Falten oder Auswüchse aufweisen, die ansonsten als Wickelkamm bei den Hennen der nächsten Generation vererbt werden könnten. Die Fahne muss der Nackenlinie folgen. 4 bis 5 Zacken müssten breit ansetzen und bis zur Mitte vom Kammblatt reichen. Bei Hennen darf es kein Stehkamm sein. Dieser soll vorne stehen und sich hinten zur Seite legen, ohne dass Augen zu verdecken. Die Kehllappen sollen beim Hahn in ihrer mittellangen und gerundeten Form optisch zum Stehkamm passen.

Italiener werden allerdings auch mit Rosenkamm gezüchtet, der vermutlich mit reimportierten Exemplaren aus den USA zurück nach Europa kam. Erste Rosenkämme sind aus dem Jahr 1853 bekannt. Italiener haben fein geperlte, sich nach hinten verjüngende Rosenkämme, mit einem mittellangen und gesenkten Dorn. Für Italiener mit Rosenkämmen wird generell eine etwas geringere Rumpffülle gestattet.

Die Augen müssen beim Hahn feurig rot sein, damit keine blassen Augen an Hennen der Folgegeneration vererbt werden. Das rote Gesicht soll möglichst federfrei erscheinen.

Abgesehen der geschlechtsspezifischen Unterschiede soll die Henne dem Hahn ähneln. Bei Wettkämpfen ist die Form wichtiger als kleine Mängel bei Farbe und Zeichnung.

Neben der Legeleistung, der äußeren Form und dem Erhalt bestehender Farbschläge sollen Italiener als robuste und damit leicht zu haltende Legehühner erhalten bleiben.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • Frühreifes Legehuhn mit Leistung
  • stolze Erscheinung, vor allem beim Hahn
  • robustes Huhn
  • Erhalt der heutigen Form
  • Erhalt der Farbschläge