Streben Sie die Kunstbrut von Hühnerküken an, haben aber noch keine Erfahrungen damit? Dann werden Sie wahrscheinlich auch keinen Anhaltspunkt haben, wie der Schlupf abläuft und woran Sie erkennen, dass bald Küken schlüpfen.
Wir möchten Ihnen in diesem Artikel erklären, was Sie beim Schlupf der Küken beachten sollten und woran Sie erkennen, dass es bald soweit ist. Außerdem erklären wir Ihnen, was nach dem Küken schlüpfen wichtig ist.
Voraussetzungen, damit sich die Küken prächtig entwickeln
Bei der Naturbrut sorgt die Henne, die die Eier wochenlang bebrütet, dafür, dass die Küken von den bestmöglichen Umgebungsfaktoren profitieren. Sie hält die Eier auf der nötigen Bruttemperatur und sie wendet sie einmal täglich, damit die Embryonen nicht an der Eierschale klebenbleiben.

All dies ist bei der Kunstbrut nicht der Fall, sodass es in Ihren Aufgabenbereich gehört, den Küken die bestmögliche Entwicklung zu ermöglichen.
Verwenden Sie einen manuellen Brutautomaten, müssen Sie regelmäßig auf die benötigte Temperatur achten und die Eier einmal täglich per Hand wenden. Außerdem müssen Sie täglich für den dringend notwendigen Luftaustausch sorgen.
In einem automatischen Brutautomaten geschehen all diese Dinge von selbst. Dennoch sollten Sie auch hierbei ein Auge auf die korrekten Brutbedingungen haben.

Am 18. Tag der Brut sollten Sie die Eier auf die sogenannte Schlupfhorde legen. Das ist die Horde innerhalb des Brutautomaten, auf der die Küken schlüpfen. Es ist außerdem wichtig, dass Sie die Eier ab dem 18. Tag nicht mehr wenden.

Was passiert am Schlupftag?
Hühnerküken schlüpfen in der Regel zwischen dem 19. und dem 23. Tag, wobei die meisten Küken am 21. Tag das Licht der Welt erblicken.
Wann die Küken schlüpfen hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Alter der Bruteier zum Zeitpunkt, an dem Sie sie in den Brutautomaten legen
- Hühnerrasse
- Brutbedingungen innerhalb des Automaten
Unser Tipp
Insbesondere an den Schlupftagen sollten Sie auf optimale Bedingungen achten. Die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur benötigen exakt das richtige Maß. Andernfalls kann es sein, dass das Küken nicht eigenständig aus dem Ei schlüpfen kann, da es beispielsweise festklebt.Es besteht im Ernstfall zwar die Möglichkeit, dass Sie beim Schlupf des jeweiligen Kükens behilflich sind. Allerdings kann es passieren, dass das Küken den Dottersack noch nicht eingezogen hat, sodass Ihre Schlupfhilfe nach Hinten losgehen kann.
Andererseits ist dies für Küken, die wirklich nicht eigenständig aus dem Ei herauskommen, die einzige Überlebenschance.
Am Schlupftag werden Sie, wenn Sie genau aufpassen, schon bevor die Küken schlüpfen die ersten Pieps-Geräusche hören, denn die Küken beginnen bereits im Ei damit. Dies ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Schlupf kurz bevor steht.
Wie läuft der Schlupf der Hühnerküken ab?
Idealerweise befindet sich das Küken in der perfekten Schlupflage. Dies bedeutet, dass der Oberkörper zur Luftblase zeigt. Das Küken zieht hierbei die Beine eng an den Körper heran. Zu diesem Zeitpunkt verdeckt der rechte Flügel des Kükens dessen Kopf.
Ist das Küken bereit zum Schlüpfen, so zieht es den Kopf vorsichtig unter dem rechten Flügel hervor. Der Schnabel zeigt in Richtung stumpfes Ende des Eies, denn dort beginnt das Küken mit dem Aufpicken der Schale. Hierfür setzt es den sogenannten Eizahn ein, bei dem es sich um einen kleinen, auf dem Schnabel des Kükens befindlichen Höcker handelt.
Damit das Aufpicken des Eies problemlos gelingt, stemmt das Küken seine Beine in anderer Richtung gegen das Ei.
Der gesamte Schlupf kann einige Zeit in Anspruch nehmen, denn er ist für das Küken sehr anstrengend, sodass dieses immer wieder Pausen einlegen wird. Sobald die Schale vollständig aufgepickt ist, beginnt der eigentliche Schlupf, bei dem das Küken aus dem Ei gelangt.
Das niedliche Kleine ist noch nass und sieht recht glitschig aus. Deshalb wird es in den kommenden Stunden zunächst ausreichend Zeit zum Trocknen und für die dringend nötige Erholung brauchen.
Was passiert nach dem Schlupf?
Setzen Sie die bereits geschlüpften Küken spätestens nach 24 Stunden in das Kükenheim um. Die ersten Kleinen, die das Licht der Welt erblicken, können zwar problemlos zwei Tage auf der Schlupfhorde verbringen. Diese bietet schließlich die optimalen Bedingungen, damit sich die Kleinen erholen können. Allerdings würden die bereits geschlüpften Küken die Küken, die noch nicht geschlüpft sind, eventuell behindern.

Übrigens benötigen die Küken in den ersten Stunden nach dem Schlupf kein Futter, denn sie ernähren sich noch einige Zeit von ihrem Dottersack.
Welches Kükenheim eignet sich?
Grundsätzlich stellen die Küken an das Kükenheim keine besonderen Ansprüche. Sie können daher beispielsweise einen sauberen, ausgedienten Karton verwenden. Ebenso eignen sich kleine Nagerkäfige.
Möchten Sie es etwas ?professioneller? angehen, können Sie im Handel auch ein spezielles Kükenheim kaufen.
Unsere Kükenheim Empfehlungen:
Der Vorteil eines gekauften Kükenheims besteht darin, dass die Wärmelampe meist mitgeliefert wird, sodass Sie diese nicht extra kaufen müssen.
Die perfekte Ausstattung des Kükenheims
Damit sich die Küken prächtig entwickeln und zu stattlichen Hühnern heranwachsen, sollten Sie ihnen die bestmöglichen Lebensbedingungen bieten. Richten Sie das Kükenheim daher nach den Bedürfnissen der Küken ein.
Auf jeden Fall benötigen die Küken im Kükenheim von nun an:
- Angenehme Wärme
- Keinerlei Zugluft
- Frisches Wasser
- Kükenfutter
- Ein sauberes Kükenheim
So erzeugen Sie die optimale Wärme
Bedenken Sie, dass die Küken bei der Naturbrut während der ersten Lebenstage durch das Gefieder der Mutter geschützt und gewärmt werden. Bei der Kunstbrut ist das natürlich nicht der Fall, weshalb Sie mit einer externen Wärmequelle nachhelfen müssen.
Diesbezüglich eignet sich die Verwendung einer Wärmelampe oder einer Wärmeplatte. Bei den Wärmelampen unterscheidet man zwischen den Dunkel- und den Infrarotstrahlern.
Dunkelstrahler zeichnen sich durch einen geringen Stromverbrauch aus. Da sie neben den gewünschten Temperaturen auch Dunkelheit erzeugen, fühlen sich die Küken meist besonders wohl, denn auch unter dem Gefieder der Henne ist es dunkel. Dunkelstrahler haben jedoch den Nachteil, dass sie sehr teuer sind. Außerdem kann die Temperatur meist nicht eingestellt werden, sodass Sie den Strahler, um die entsprechende Temperatur zu erreichen, in seiner Höhe verändern müssen.
Im Gegensatz dazu sind Infrarotlampen sehr günstig. Allerdings haben sie einen hohen Stromverbrauch und sie sind recht hell, was den Tag-Nacht-Rhythmus der Küken stören kann.

Wärmeplatten bieten den Vorteil, dass Sie hiermit die für die Küken optimalen Temperaturen erzeugen können. Dies trägt dazu bei, dass sich die Küken prächtig entwickeln. Die Platten dunkeln das Kükenheim leicht ab, was die Naturbrut gut nachahmt und dafür sorgt, dass die Küken einen stabilen Tag-Nacht-Rhythmus haben. Außerdem verbraucht die Platte im Vergleich zu einer Wärmelampe deutlich weniger Strom. Sie liegt jedoch in den Anschaffungskosten meist höher.
Geeignetes Kükenfutter für die ersten Tage nach dem Schlupf
Nachdem die Küken den Dottersack aufgebraucht haben, benötigen sie unbedingt reichhaltiges Futter, welches zur bestmöglichen Entwicklung der Kleinen beiträgt. Diesbezüglich wird im Handel spezielles Kükenaufzuchtfutter angeboten.
Unsere Kükenfutter-Empfehlungen:
Keinesfalls sollten Sie für die Küken herkömmliches Hühnerfutter verwenden, da dieses zu grobkörnig ist. Die kleinen Schnäbel benötigen spezielles Futter, welches eine zum Verzehr durch die Küken geeignete Konsistenz aufweist.
Halten Sie das Kükenheim sauber
Oberste Priorität hat natürlich die Sauberkeit. Das Kükenheim muss blitzeblank sein, damit sich vor allem unter der Wärme keine Keime und Bakterien bilden könnten. Diese könnten der Gesundheit der Küken schaden.
Entfernen Sie daher sämtliche Kotreste regelmäßig aus dem Kükenheim und wechseln Sie die Einstreu aus, sollte diese stark verschmutzt sein.
Ebenfalls sollten Sie sowohl den Futter- als auch den Wasserbehälter täglich gründlich reinigen.