Wärmelampen für Küken kommen bei der Kükenaufzucht zum Einsatz. Sobald die Küken aus dem Brutautomaten entnommen werden, müssen sie mit einer Wärmelampe warmgehalten werden. Bei einer natürlichen Aufzucht übernehmen die Hennen diese Aufgabe.
Welche Wärmelampen es gibt, was Sie beim Kauf beachten sollten und zu welchem Zwecke Sie die Wärmelampen im Hühnerstall noch verwenden können, erfahren Sie nachfolgend.
Unser Tipp
Liegen die Küken dicht zusammengedrängt unter der Wärmelampe, so ist dies ein Zeichen dafür, dass es ihnen zu kalt ist. Man sollte daher die Lampe etwas tiefer hängen. Wenn die Küken locker verteilt unter der Wärmelampe ligegen, dann ist die Temperatur richtig eingestellt.Wärmlampe für Küken: Warum ist sie wichtig?
Der Organismus frisch geschlüpfter Küken ist noch nicht gut ausgeprägt. Abgesehen davon, haben die kleinen Küken auch noch kein Federkleid. Sie können sich folglich nicht selber wärmen und benötigen in freier Natur die Nestwärme der Henne.
Bei der Kunstbrut, wie sie heute üblich ist, gibt es diese Nestwärme jedoch nicht, weshalb Sie zu alternativen Mitteln greifen müssen.
Diesbezüglich hat sich die Nutzung einer Wärmelampe für Küken als vorteilhaft erwiesen, denn diese wärmt die kleinen Körper problemlos auf und die Küken fühlen sich pudelwohl.
Wozu Sie die Wärmelampe noch verwenden können
Abgesehen von der Kükenaufzucht können Sie die Wärmelampe auch im Winter verwenden, um den Hühnerstall aufzuwärmen.
Gerade handelsübliche Hühnerställe aus Holz sind schlecht oder überhaupt nicht isoliert, sodass die Temperaturen während der Wintermonate im Inneren des Stalles teilweise unter die 0-Grad-Grenze absinken können. Selbst Hennen mit einem langen und dichten Gefieder können diese eisigen Temperaturen kaum ertragen. Dies gilt umso mehr, wenn Sie Hühnerrassen mit kurzen Federn halten.
Der Wohlfühlfaktor für die Hennen sinkt und sie haben deutlich mehr Stress, was sich wiederum negativ auf die im Winter ohnehin stark eingeschränkte Legeleistung auswirken kann. Ebenso werden die Hühner durch die eisigen Temperaturen anfälliger für Erkältungskrankheiten.
Um die fehlende Isolierung im Hühnerstall auszugleichen und den Hennen angenehme Temperaturen zu bereiten, bei denen sie sich wohlfühlen, können Sie während der eisigen Winterzeit zusätzlich eine Wärmelampe im Hühnerstall aufstellen.
Welche Wärmelampen für Küken gibt es und worin liegen die jeweiligen Vor- und Nachteile?
Für den Gebrauch im Hühnerstall eignen sich sowohl die sogenannten Dunkelstrahler als auch Infrarotstrahler. Jedoch haben beide Varianten Vor- und Nachteile, auf die wir nachfolgend eingehen möchten.
Unsere Empfehlung:
Der Dunkelstrahler
Im Vergleich zum Infrarotstrahler haben Dunkelstrahler, die auch als „Keramikstrahler“ bezeichnet werden, einen deutlich geringeren Stromverbrauch. Gerade bei sehr eisigen Wintern, in denen Sie die Wärmelampe lange einsetzen, macht sich dies im Preis bemerkbar. Und auch, wenn Sie viele Küken aufziehen und den Wärmestrahler demzufolge ständig verwenden, arbeiten Sie am besten mit einem stromsparenden Dunkelstrahler.
Warum arbeiten die Dunkelstrahler derart effektiv? Der Grund hierfür ist sehr simpel. Sie erzeugen kein Licht, sondern verbreiten ausschließlich Wärme. Somit benötigen Sie zur Energieerzeugung weniger Strom.
Für die Kükenaufzucht haben diese Strahler einen entscheidenden Vorteil: Sie ahmen die natürliche Brut besonders gut nach, sodass sich die Küken wohl und geborgen fühlen.
Die Hennen spenden den Küken Nestwärme, indem sie ihnen das Gefieder überlegen. Dieses ist dunkel. Da der Dunkelstrahler kein Licht, sondern nur Wärme abgibt, profitieren die Küken von einer naturgetreuen Aufzucht. Ihr Rhythmus wird nicht gestört.
Einen Nachteil haben diese Geräte allerdings, denn Sie sind erheblich teurer als eine Infrarotlampe.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich daraus, dass Sie keine individuellen Temperaturen einstellen können. Einen Regler gibt es beim Dunkelstrahler nicht. Sie können die Temperatur nur dadurch regulieren, dass Sie die Lampe näher an die Küken heran oder weiter weg hängen.
Die Vor- und Nachteile der Dunkelstrahler in der Übersicht:
- Geringer Stromverbrauch, da lediglich Wärme, aber kein Licht erzeugt wird
- Für die Kükenaufzucht und zum Aufwärmen des Hühnerstalles im Winter geeignet
- Nachahmung der natürlichen Brut durch ausreichend Wärme und Dunkelheit
- Meist etwas teurer als Infrarotlampen
- Keine Regulierung der Temperatur möglich, sodass der richtige Abstand entscheidend ist
Der Infrarotstrahler
Infrarotstrahler haben ihren Namen durch die rote Strahlung erhalten, die sie abstrahlen. Sie erzeugen demnach rotes Licht, welches gleichzeitig angenehm wärmt. Deshalb sind auch diese Lampen für die Aufzucht der Hühnerküken hervorragend geeignet. Obendrein empfehlen sie sich für Bestrahlungen kranker Hühner und sie können während der Wintermonate im Stall integriert werden, um dort für angenehme Temperaturen zu sorgen.
Zwar werden Rotlichtleuchten bereits mit Energiesparlampen angeboten. Dennoch ist der Energieverbrauch recht hoch. Wenn Sie die Lampe für die Kükenaufzucht ständig im Einsatz haben oder ein langer, kalter Winter, in dem Sie die Lampe für das Heizen des Hühnerstalles verwenden, bevorsteht, kann dies sehr teuer werden.
Der Infrarotstrahler gibt nicht nur Wärme, sondern auch Licht ab. Für die Aufzucht der Küken ergibt sich hieraus der Nachteil, dass es den Küken unter Umständen zu hell ist. Dies kann sich negativ auf den Tag-Nacht-Rhythmus der Kleinen auswirken. Dadurch wiederum werden die Küken unter Umständen aggressiv, sodass sie andere Küken picken und sich gegenseitig stark verletzen können.
Ein Vorteil ergibt sich jedoch aus den geringen Anschaffungskosten. Infrarotlichter sind deutlich günstiger als Dunkelstrahler.
Die Vor- und Nachteile der Infrarotlampen in der Übersicht:
- Für die Aufzucht von Küken, für das Wärmen kranker Hühner und für den Temperaturausgleich im Stall während der Wintermonate geeignet
- Günstig in der Anschaffung
- Hoher Stromverbrauch, mit dem hohen Energiekosten verbunden sind
- Der Tag-Nacht-Rhythmus wird durch das zusätzliche Licht gestört
- Hierdurch steigt die Verletzungsgefahr der Küken
Wie teuer sind Wärmelampen für Küken?
Dunkelstrahler sind etwa doppelt so teuer, wie Infrarotlampen. Wie viel Geld Sie für die Anschaffung der jeweiligen Lampe benötigen, hängt allerdings vom Produkt ab.
Infrarotlampen für Küken erhalten Sie im Handel derzeit für etwa 25 Euro. Dunkelstrahler beginnen in dieser Preisklasse erst und können, je nach Modell, Größe und Leistung, bis zu 150 Euro kosten. Dafür sind die späteren Stromkosten deutlich geringer, was den hohen Anschaffungspreis rasch relativieren wird.
Auf was sollten Sie beim Kauf der Wärmelampe für Küken achten?
Der Strahler, egal, ob Infrarotlampe oder Dunkelstrahler, sollte mit einem Schutzschirm versehen sein, der dafür sorgt, dass die Wärme punktgenau abgegeben wird. Außerdem wird hierdurch ein Hitzestau vermieden.
Sowohl bei der Aufzucht der Küken als auch bei der Verwendung der Wärmelampen im Hühnerstall sollten Sie großen Wert auf die Sicherheit der Tiere legen. Verwenden Sie eine solche Lampe daher niemals ohne einen entsprechenden Schutzkorb. Diesen befestigen Sie um die Birne, sodass die Hühner sich auf keinen Fall an dieser verbrennen können.
Entsprechende Schutzschirme und Schutzkörbe, sowie Birnen zum Austauschen können Sie jederzeit nachkaufen.
Tipps für die Anbringung der Wärmelampe für Küken
Während der ersten Lebenswoche benötigen die Küken eine Temperatur von ca. 36 °C, die Sie mit einer Wärmelampe problemlos erreichen.
Allerdings ist vor allem die Dunkellampe nicht mit einem Regler ausgestattet. Sie müssen die Höhe demzufolge so wählen, dass die Strahlung auf Höhe der Küken bei 36°C liegt.
Da die Temperatur in den kommenden Wochen immer weiter abgesenkt werden muss, müssen Sie die Lampe höher hängen.
Verwenden Sie die Wärmelampe im Hühnerstall, sollten Sie darauf achten, dass die Temperaturen nicht unter 15°C sinken.