Wildlebende Hühner sehen sich auf dem freien Feld der Gefahr ausgesetzt, von Fressfeinden angegriffen zu werden. Genau aus diesem Grund mögen sie auch in einem Hühnerauslauf keine großen, freien Flächen. Sie leben deutlich entspannter, wenn sie ausreichend Unterschlupfmöglichkeiten haben, unter denen sie sich verstecken können. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Dächer handeln. Alternativ können Sie auch verschiedene Pflanzen in den Hühnerstall integrieren, sodass die Tiere sich darunter verstecken können.
Im Sommer profitieren die Hennen hierdurch auch von einem zusätzlichen Schattenspender.
Welche Pflanzen Sie für den Hühnerauslauf verwenden können und worauf Sie bei deren Auswahl achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wiese im Hühnerauslauf
Hühner lieben das saftige Grün der Wiese. Hier können die Tiere nicht nur nach Herzenslust am Gras picken, sondern sie entdecken auch oft Insekten, die sich zwischen den Grashalmen tummeln.
Deshalb sollte jeder Auslauf zumindest über eine kleine Rasenfläche verfügen.
Bedenken Sie, dass es normalerweise nicht lange dauert, bis die Hennen den Rasen „umgegraben“ haben. Sie scharren schließlich darauf herum. Wenn Sie dies verhindern möchten, können Sie folgendermaßen vorgehen:
- Bei kleinen Rasenflächen
Sollte der Hühnerauslauf aus Platzgründen nur eine kleine Rasenfläche erlauben, empfiehlt es sich, diese mit Rasengitter auszulegen. Das Drahtgeflecht lässt die Grashalme durch, verhindert aber, dass die Hennen im Gras scharren und hierdurch dem Rasen schaden können. - Bei einer großen Rasenfläche
Pro Huhn sollten Sie einen Auslauf von ca. 10 Quadratmetern zur Verfügung stellen. Wenn Sie also 5 Hühner halten möchten, benötigen Sie eine Fläche von mindestens 50 Quadratmetern. Für eine relativ kleine Hühnerschar ist das beachtlich. Sollten Sie es ermöglichen können, dann planen Sie am besten die doppelte Fläche für den Rasen ein.
Sie haben dann die Möglichkeit, einzelne Bereiche abzusperren, sodass die Hennen nur in den zugewiesenen Bereichen aktiv werden können. Währenddessen kann sich der Rasen im abgesperrten Bereich erholen.
Büsche oder Bäume im Hühnerauslauf?
Ganz klar gilt: je stabiler die Pflanze, desto besser eignet sie sich für den Hühnerauslauf. Bedenken Sie, dass die Hennen um die Pflanzen herum scharren werden und diese hierdurch möglicherweise ausgraben.
Außerdem kann es passieren, dass die Hühner am Stamm herumpicken. Bäume halten dies natürlich besser aus, als kleine Büsche oder Sträucher.
Wenn Sie dennoch Büsche verwenden möchten, sollten Sie den Bereich um die Wurzeln und um den unteren Stamm vor Pick- oder Scharrattacken schützen.
Nach dem Pflanzen der Büsche oder Bäume sollten Sie den Bereich um die Pflanze zunächst für mehrere Wochen absperren, bis die Pflanze ausreichend gewurzelt hat.
- Wann eignen sich eher Büsche?
Wenn Sie schnellwachsende Pflanzen benötigen, damit die Hühner umgehend vom optimalen Schutz gegen Fressfeinde und zu starke Sonneneinstrahlung profitieren. - Wann eignen sich eher Bäume?
Wenn das Gehege groß genug ist, sodass der Baum ungestört wachsen und auch wurzeln kann. Er sollte weit genug von Bebauungen oder von gepflasterten oder betonierten Flächen entfernt stehen, damit die Wurzeln die Bebauung nicht beschädigen.
Wo sollten sich die Pflanzen befinden?
Die Pflanzen im Hühnerstall sollen im Wesentlichen drei Faktoren erfüllen:
- Einen leckeren Snack bieten
- Vor Wind und Sonne schützen
- Schutz vor Fressfeinden
Durch eine gut durchdachte Planung bei der Bepflanzung des Hühnergartens erreichen Sie, dass alle drei Faktoren erfüllt werden und die Hühner hierdurch bestmöglich geschützt sind.
- In welchen Bereich gehören die Snackpflanzen?
Snackpflanzen wie beispielsweise Holunder- oder Himbeersträucher sollten Sie an den Rand des Geheges setzen. Sie gelten nicht als optimale Schattenspender und bieten auch nur bedingt Schutz gegen Fressfeinde. Daher sollten Sie für die Mitte andere Pflanzenarten bevorzugen.
Futtersträucher sollten Sie idealerweise in der Nähe von Überdachungen anpflanzen, sodass die Hennen auch bei Regenwetter problemlos herangelangen. - Wo gehören die Wind- und Sonnenschutz-Pflanzen hin?
Einen größeren Baum oder Strauch können Sie in die Mitte des Geheges pflanzen, damit die Hühner hier Schutz vor Wind erhalten und möglicherweise sogar vor Regen geschützt sind. Außerdem bieten Sie hierdurch auch im Zentrum des Geheges einen tollen Schattenplatz, an dem sich die Hennen wohlfühlen werden.
Zudem sollten Sie den Windschutz auch im Bereich des Zaunes integrieren. Hier können Sie mit verträglichen Heckenpflanzen arbeiten. Sofern das Gehege nicht groß genug ist für die Bepflanzung mit einer Hecke, können Sie diese auch von außen an den Zaun pflanzen oder alternativ beispielsweise eine Bambus- oder Schilfmatte an den Zaun anbringen. - Wo platzieren Sie die Pflanzen, die Ihre Hühner vor Fressfeinden schützen?
Der Schutz vor Fressfeinden, in Form großer Bäume und Sträucher, gehört zum einen in zentrale Lage, sollte aber auch am Rand des Geheges eingebracht werden, sodass sich die Hennen in jeder Position ihres Auslaufs absolut sicher fühlen.
Den Hühnerauslauf optimal einteilen
Damit sich die Hühner in Ihrem Auslauf sicher und wohlfühlen, sollten Sie den Garten optimal einteilen.
Folgende Bereiche dürfen nicht fehlen:
- Rasenfläche
Wie erwähnt, sollte jeder Hühnergarten über eine Wiese verfügen. Dort können sich die Hennen am saftigen Grün bedienen und Insekten fangen. - Feste Fläche
Eine feste Fläche, die beispielweise gepflastert oder betoniert sein kann, sollte sich idealerweise in der Nähe des Einganges zum Stall befinden und überdacht sein. Wenn Sie in Ihrem Hühnergarten nur sandige Untergründe oder Wiesen haben, besteht bei schlechtem Wetter oder starken Regenfällen die Gefahr, dass die Hennen einige Tage den Stall nicht verlassen und falls doch, waten sie unter Umständen im Schlamm. Haben Sie hingegen direkt vor dem Eingange eine gepflasterte und überdachte Fläche, werden sich die Hennen an regnerischen Tagen hier aufhalten.
Die feste Fläche eignet sich auch für das Aufstellen der Futter- und Wassernäpfe. - Überdachter Bereich
Der überdachte Bereich ist, wie gerade beschrieben, nicht nur bei Regen eine tolle Idee. Er bietet den Hennen auch einen zusätzlichen Schattenplatz im Sommer. - Sonnenbereich
Nichts desto trotz lieben es die Hühner, im Sommer auch ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen. Achten Sie darauf, dass nicht alle Bereiche des Hühnergartens bepflanzt oder überdacht sind, sodass ein paar angenehme Sonnenstrahlen das Gefieder der Hühner wärmen. - Sandbad
Das Sandbad dient den Hühnern zur Federpflege und zum Schutz gegen Parasiten. Sie genießen das regelmäßige Sandbad daher sehr. Idealerweise es sich in der Nähe des Sonnenbereichs, damit sich der Sand etwas erwärmen kann, ehe die Hennen darin baden.
Das Sandbad selbst sollte aber überdacht sein, damit es bei Starkregen nicht versumpft. - Flächen zum Scharren
Das Scharren ist für wildlebende Hennen überlebensnotwendig und auch Ihre im Auslauf lebenden Hühner werden darauf nicht verzichten. Schließlich finden die Hennen hierdurch viele Insekten, die sie nach Herzenslust verspeisen. - Schattenplätze
Idealerweise sollte ein Teil des Auslaufs Schatten spenden. In diesem Bereich sollte sich auch die Fläche zum Scharren befinden. Schließlich ist der Sand an Schattenplätzen aufgrund der hier zu findenden Bepflanzung meist besonders locker und zudem halten sich hier die meisten Insekten auf.
Schattenplätze sind vor allem im Sommer ein Muss, denn die Hennen lieben es zwar, in der Sonne zu faulenzen. Aber Sie benötigen einen Schattenplatz, um nicht zu überhitzen. - Speziell bepflanzter Bereich mit Unterschlupfmöglichkeiten
Sowohl an den Rändern des Auslaufs als auch an dessen zentralen Punkten sollten Sie Bäume und Sträucher pflanzen, sowie diverse Unterschlupfmöglichkeiten einplanen. Diese dienen dem Schutz der Hühner vor Fressfeinden und vor miserablen Witterungsbedingungen. Bedenken Sie, dass sich die Hennen, die in freier Wildbahn leben, ebenfalls unter Bäumen, Sträuchern oder in kleinen Höhlen verstecken.
Welche Pflanzen eignen sich für den Hühnerstall?
Für den Hühnerauslauf können Sie die folgenden Pflanzen verwenden:
- Nadelbäume
- Brombeersträucher
- Ebereschen
- Schlehen
- Kiefernartige Koniferen
- Holundersträucher
- Johannisbeersträucher
- Himbeersträucher
Der Vorteil der Beerensträucher besteht darin, dass diese nicht nur Insekten anlocken und Schutz spenden, sondern auch jede Menge wichtige Nährstoffe bieten, wenn die Hühner die Beeren picken.
Hinweis für Hobbygärtner
Sollen deine Hühner nicht nur im Sommer in den Genuss solch leckerer Beeren kommen, bietet dieser Growshop das nötige Zubehör um beispielsweise Himbeeren das ganze Jahr über in deiner Wohnung anzubauen. Auch wenn die Kosten und der Aufwand auf den ersten Blick etwas hoch sind, um den Hühnern ab und an einige Beeren anzubieten, entwickelt sich nicht selten ein neues Hobby aus dem „Inhouse-Anbau“.
Diese Pflanzen dürfen Sie im Hühnerauslauf nicht verwenden
Natürlich gibt es jede Menge Pflanzen, die für Hennen giftig sind. Allerdings sind die Hühner sehr intelligent und können daher selbst einschätzen, welche Pflanzen giftig sind und welche nicht. Voraussetzung ist jedoch, dass Sie stets auf ausreichend Futter im Gehege achten, um zu verhindern, dass die Hennen letztendlich doch an Giftpflanzen herangehen.
Pflanzen, die nicht im Hühnergarten angepflanzt werden sollten:
- Adlerfarn
- Nachtschatten
- Avocado