Damit sich Ihre Gänse bei Ihnen wohlfühlen, müssen Sie ihnen nicht nur viel Auslauf, sondern auch einen komfortablen Gänsestall ermöglichen.
Ob Sie diesen kaufen oder selber bauen, bleibt Ihnen überlassen. Grundsätzlich sind die Gänse nicht sehr anspruchsvoll, sodass Sie bereits mit wenigen Mitteln einen hübschen Stall bauen können.
Wie groß muss der Gänsestall sein?
Gänse halten sich wie Enten gerne den Großteil des Tages auf einer Weide auf. Deshalb sollte die Weidefläche für mittelgroße Gänse bei ca. 90 Quadratmeter pro Gans liegen.
Benötigen sie einen Rückzugsort, gehen sie jedoch gern in ihren Stall, um sich auszuruhen oder aufzuwärmen. Deshalb sollte der Stall möglichst artgerecht gestaltet sein und pro Gans mindestens einen Quadratmeter Platz bieten. Große Gänserassen benötigen entsprechend etwas mehr Platz.
Wie sieht der perfekte Gänsestall aus?
Ein perfekter Gänsestall sollte den Tieren einen hohen Komfort bieten. Zwar lieben es die Gänse, auf der Weide herumzulaufen und ihre Freiheit zu genießen. Dennoch gibt es Momente, in denen sie sich gerne in einen gemütlichen und vor allem sicheren Stall zurückziehen.
- Schutz vor Fressfeinden
- einen sicheren und warmen Unterschlupf bei widrigen Witterungsbedingungen
- einen Schlafplatz
- einen Platz, an dem die Gänse ihre Eier ablegen können
- frische Luft
- verschiedene Lichtquellen – vor allem für die Wintermonate
Beides erreichen Sie, indem Sie entsprechend viele Fenster in den Gänsestall einbauen. Diese bieten tagsüber ausreichend Licht und können, wenn sie geöffnet bleiben, gleichzeitig dafür sorgen, dass frische Luft in den Stall gelangt. Für Zeiten, in denen es spät hell und zeitig dunkel wird, empfiehlt sich des Weiteren eine stromsparende Lampe.
Unser Tipp
Damit sich die Tiere nicht erkälten, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Türen und Fenster nicht gleichzeitig geöffnet sind. Vermeiden Sie Zugluft!Ein trockener Unterschlupf ist den Gänsen wichtig
Wenn es draußen regnet, ziehen Sie sich wahrscheinlich gerne in Ihre Wohnung oder in Ihr Haus zurück. Dort ist es trocken.
Die Gänse haben dieselben Bedürfnisse. Auch sie ziehen sich bei schlechtem Wetter gern in den trockenen Stall zurück. Beim Bau des Gänsestalles sollten Sie daher darauf achten, dass dieser absolut dicht ist.
Gänsestall kaufen oder Gänsestall selber bauen?
Ob Sie einen fertigen Gänsestall kaufen oder einen Gänsestall selber bauen, spielt für die Tiere keine Rolle. Hauptsache, sie erhalten einen sicheren Unterschlupf.
Unsere Empfehlung:
Was kostet ein Gänsestall?
Kleine Gänseställe für ein bis zwei Gänse kosten je nach Größe zwischen 120 und 250 Euro.
Wenn Sie einen größeren Stall kaufen möchten, der für bis zu sechs Gänse reicht, müssen Sie mit gut 700 Euro rechnen.
Da kann der Eigenbau natürlich deutlich günstiger sein, vor allem, wenn die Baumaterialien ohnehin vorhanden sind.
Gänsestall selber bauen – das sollten Sie beachten:
Wie erwähnt, sollte der Gänsestall über eine sichere Tür verfügen, die die Enten vor Fressfeinden beschützt. Einige Fenster sorgen für ausreichend Licht. Beim Einbau der Fenster sollten Sie jedoch darauf achten, dass diese etwas höher liegen, sich problemlos öffnen lassen, aber dennoch ausreichend Schutz vor Fressfeinden bieten.
Für den Bau der Wände können Sie verschiedene Materialien verwenden. Mauern Sie die Wände oder errichten Sie sie aus Holz und bringen Sie eine zusätzliche Dämmung an, damit die Tiere im Winter nicht frieren.
Das Dach sollte ebenfalls isoliert und gegen eintretendes Regenwasser geschützt werden. Sie können – je nach Tragfähigkeit der Wände – entweder Dachziegel oder eine mit Dachpappe versehene Holzabdeckung verwenden.
Der Fußboden im Gänsestall sollte eine einfache Reinigung ermöglichen. Betonierte oder gepflasterte Untergründe eignen sich am besten.
Hinweis
Erkundigen Sie sich vorher bei dem für Sie zuständigen Bauamt, ob Sie den Gänsestall in der gewünschten Größe und am gewünschten Ort errichten dürfen. Es kann sein, dass Sie hierfür eine offizielle Genehmigung von der Behörde benötigen. Dies lässt sich jedoch nicht verallgemeinern, da die Gemeinden diesbezüglich unterschiedliche Regelungen haben.Die richtige Einrichtung für den Gänsestall
- Schlafplatz: Gänse sitzen nicht wie Hühner auf der Stange. Sie schlafen am Boden. Deshalb sollte die Grundfläche für den Schlafbereich groß genug sein, damit alle Tiere Platz finden.
- Nistbereich, in den sich die Gänse zurückziehen können, um ihre Eier abzulegen: Am besten verwenden Sie spezielle Legeboxen für Gänse. Diese erweisen sich für die Tiere als überaus komfortabel und animieren sie obendrein zum Legen. Damit die Gänse es in ihren Legenestern gemütlich haben, geben Sie am besten eine Schicht Stroh hinein.
- Futter- und Wasserbereich: Der Futter- und Wasserbereich muss für die Tiere jederzeit zugänglich sein. Es kann daher sinnvoll sein, mehrere Futterbereiche einzurichten, beispielsweise einen im Stall und einen im Freien. Verwenden Sie grundsätzlich Futter- und Wasserbehälter, die Sie täglich problemlos reinigen können. Hygiene ist für die Gänse besonders wichtig, denn nur hierdurch können Sie die Ausbreitung von Krankheitserregern unterbinden. Zudem sollten Sie schwere Behälter verwenden, die die Gänse nicht umwerfen können.
Die richtige Einstreu für den Gänsestall
Damit sich die Gänse in ihrem neuen Stall besonders wohlfühlen, sollten Sie eine artgerechte Einstreu wählen. Wir empfehlen eine Kombination aus Stroh und Torf.
Streuen Sie den Stall damit großzügig in einer dicken Schicht ein. Dies ist wichtig, um eine gute Hygiene zu gewährleisten. Schließlich koten die Gänse sehr oft. Der Kot ist zudem flüssig und sickert daher tief in die Einstreu hinein.
Als Alternative zu Stroh können Sie auch Sägespäne verwenden.
Die Einstreu täglich reinigen
Die untere Einstreuschicht, die aus Torf bestehen sollte, müssen Sie nur alle sechs bis acht Wochen auswechseln. Die obere Schicht aus Stroh oder Sägespänen sollten Sie jedoch täglich reinigen, damit es die Gänse sauber haben und damit sie vor Krankheiten geschützt bleiben.