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Laufente

gute Futtersucher, brütet gerne, quirlig, kälteunempfindlich

Indische LaufentenErwin Bosman / shutterstock.com

Steckbrief: Laufente

Eier

70 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

65 g

Legeleistung

150 Eier / Jahr

Gewicht Erpel und Ente

Ente: < 1,75 kg, Erpel: < 3 kg

Brutlust

70 %

Flugfähigkeit

10 %

Platzbedarf

100 %

Gut zu wissen

Die Laufente zählt zu den Legeenten und schafft bis zu 150 Eier im Jahr. Aus anderem Grund erfreuen sie sich in immer mehr Gärten großer Beliebtheit: Laufis fressen selbst die Spanische Wegschnecke, welche keine anderen heimischen Fressfeinde hat.

Genau diese Schnecke ist jedoch für den Großteil der durch Schnecken verursachten Fraßschäden verantwortlich. Deswegen wird die Laufente z.B. auch im Bio-Weinbau eingesetzt. Außerdem sind diese friedlichen Enten sehr schön anzusehen und können nicht richtig fliegen, wodurch ein Zaun sie bereits zurückhält.

Indische Laufenten - SchneckenfresserKuttelvaserova Stuchelova / shutterstock.com

Haltung

Auslauf für Laufenten

Wer Laufenten halten möchte, muss ein guter Gastgeber sein und zur artgerechten Haltung 250 m² freie Grundfläche pro Ente anbieten. Diese muss wenigstens zum Teil naturnah sein und eine Wildwiese mit Gräsern, Klee und Kräutern beinhalten.

Enten im großen AuslaufKuttelvaserova Stuchelova / shutterstock.com

Dennoch soll es Böschungen, Bäume und für die Sommerhitze einen schattigen Unterstand geben. Durch diese Deckung haben Laufenten deutlich bessere Chancen bei Luftangriffen durch Raubvögel.

Teich

Weiterhin brauchen Laufenten zwingend eine größere Wasserstelle. Denn Spanische Wegschnecken werden von anderen Schneckenfressern auch wegen der Schleimbildung gemieden. Die Schnecken bleiben einfach im Halse stecken. Laufenten rennen instinktiv mit der Schnecke zum Wasser, baden diese und lassen sie dann hinuntergleiten.

Unser Tipp

Bleibt doch mal eine Schnecke stecken, kann diese runter oder hoch massiert werden oder den Enten wird direkt Wasser gereicht. Typischerweise schafft jede normale Laufente dutzende Schnecken pro Tag!
Wasser im Auslauf der LaufentenMichal Lazor / shutterstock.com

Schutz vor Beutegreifern

Das vielleicht größte Problem ist, dass Laufenten gegen Beutegreifer wehrlos sind. Deswegen sind sie besonders scheu und lassen sich auch vom Halter nur durch viel Zuwendung mit Leckerchen zähmen.

Wegen dieser Beutegreifer wäre ein Zaun mit 1,8 Metern Höhe ratsam, damit selbst größere Hunde nicht hineinkommen. Doch dieser Zaun müsste in den Boden ragen oder auf breiten Steinplatten stehen, um Füchse rauszuhalten. Teils klettern diese auch über den Zaun hinweg. Marderartige oder Ratten passen hindurch oder klettern auch darüber hinweg.

Flaschenente CharakterAnnabell Gsoedl / shutterstock.com

Wer keine Hunde fürchtet, kann die Laufente bereits mit einem Zaun von einem knappen Meter festsetzen. Auch ein elektrifizierter Geflügelzaun wäre geeignet sowie dieser sich schnell versetzen lässt. Wenigstens laufen die Enten dann nicht auf fremden Grundstücken oder auf die Straße, wo sie Autos als Gefahr nicht richtig einschätzen können.

Raubvögel kommen am Tag, Katzen und Hunde bei Tag und Nacht, aber Fuchs, Ratte und Marderartige in der Nacht. Deswegen sollen Laufenten zur Sicherheit über Nacht in ihren kleinen Entenstall. Gerade im Frühjahr, wenn die Füchse wegen ihres Nachwuchses vermehrt Beute brauchen, rettet den Laufenten diese Maßnahme das Leben.

Laufentenstall

Der Laufentenstall kann eine umgebaute größere Hundehütte sein, solange die Innenhöhe bei wenigstens 80 cm liegt. Wichtig sind ein dichtes Dach und dichte Wände sowie auch der Boden aus einer nässebeständigen Holzplatte bestehen kann. Wer diesen Stall z.B. mit alten Euro-Paletten etwas aufbockt, hat ihn bei Regenwetter nicht unter Wasser stehen.

Stall für LaufentenJoshua Kirk / shutterstock.com

Die Dachseiten sollen wenigstens 55 cm hoch sein und das wäre auch die Höhe für die Tür. Diese könnte unten ein Scharnier haben und auf der Innenseite waagerechte Stege. Schon kann sie als Falltür jeden Morgen auf und jeden Abend zugemacht werden.

Wegen der Reinlichkeit sollte sich das Dach zur Seite klappen lassen, das Stroh oder eine ähnliche Einstreu sind wenigstens wöchentlich zu wechseln.

Pro Laufente ist eine Grundfläche von 0,5 m² notwendig sowie der Stall im kalten Winter einen Windschutz haben sollte. Weiterhin muss es eine Möglichkeit zur dosierten Lüftung geben, ohne, dass Zugluft entsteht. Die Öffnung wäre mit mardersicherem Draht zu schützen. Zudem soll es sozusagen ein kleines Bullauge im First geben, damit immer etwas Licht bis in den Stall kommt.

Außerdem soll der Stall nicht zu dicht an der Wasserfläche stehen, damit die Enten nicht zu viel Nässe mit reintragen, die Einstreu soll trocken und schimmelfrei bleiben. Ansonsten hilft unter dem Stroh Sägespäne, welche die Feuchtigkeit schnell aufsaugt.

Der Vorraum

Perfekt wäre es, wenn alte Terrassenplatten eine Fläche abdecken und nicht verrutschen können. Hier kann das Entenhaus und darüber ein altes Gewächshaus oder eine große Voliere stehen.

Im Idealfall wäre die Voliere bereits rundum durch mardersicheren Draht geschützt. Das Problem lautet, dass Laufenten unheimlich gerne im Freien nächtigen. Die Lösung wäre die morgendliche und abendliche Fütterung im hohen Trog, die nicht direkt im Entenhaus erfolgen soll. Geschrotete oder eingeweichte Getreidekörner werden als Grundlage gut angenommen.

Wenn die Laufenten daran gewöhnt sind, am Abend in diesem Vorraum ihre Körnermischung für Geflügel zu erhalten, werden sie sich direkt einsammeln lassen. Haben die Terrassenplatten eine leichte Schräge, lassen diese sich sehr leicht reinigen und die Enten können auch einmal festgesetzt werden. Damit mehr Platz im Vorraum ist, könnte das eigentliche Entenhaus eventuell außen anschließen.

Wird einmal wegen der Vogelgrippe die Stallpflicht ausgerufen, muss dieser Vorraum nur nach oben dicht sein, damit es den Anforderungen genügt. Dieses wäre zur Sicherheit beim zuständigen Amt zu erfragen.

Wasserstellen

Wenigstens eine Wasserstelle soll sich auch zum Schwimmen und Gründeln eignen, weswegen hier eine Wassertiefe von 40 cm vorausgesetzt wird. Leider verschmutzen die Laufenten kleinere Wasserstellen, selbst wenn diese beziehungsweise die Zugänge durch Terrassenplatten oder feinem Schotter eingefasst werden. Es kann auch ein wasserbeständiges breites Holzbrett mit schmalen Querstegen am Ufer befestigt werden und als Zugang in den Teich ragen.

Wasserstelle für EntenJoshua Kirk / shutterstock.com

Wenn das Wasser verschmutzt ist, soll es also ausgetauscht werden. Im Idealfall erfolgt dieses beim wöchentlichen Misten. Wenn aber diese Wasserfläche wenigstens 2 m² haben soll, gehen locker über 500 Liter durch. Am einfachsten wäre eine zonierte Teichschale, die minimal schräg eingebettet wird. Schon lässt sich alles mit einer passenden Brauchwasserpumpe entleeren und die Laufenten haben in der flachen Zone einen Ausgang. Perfekt ist es, zugleich einen 1000 Liter Brauchwassertank aufzustellen, um mit dem Restwasser den Garten zu wässern.

Für die im Garten verteilten Wasserstellen empfehlen sich Behältnisse, die sich zur Seite umkippen lassen. Es könnten also kleine Zinkwannen oder Spielkasten-Sandmuscheln sein.

Laufenten nie allein halten

Glücklicherweise ist die Laufente gesellig und möchte wenigstens zu zweit gehalten werden. Es besteht zwar die Möglichkeit, die Tiere nach Geschlechtern zu sortieren. Wohler fühlen sich aber Erpel und Ente.

Leider stellen die Erpel während der Paarungszeit den Enten nach und bekämpfen einander. Für größere Gruppen sollen die Enten die Erpel also wenigstens mit 2 zu 1 dominieren. Am liebsten sind den Laufenten große Gruppen, sie laufen dann als Herde über die Wiese.

Fütterung

Alles in allem halten bereits zwei Laufenten einen 1000 m² Garten weitgehend schneckenfrei und dezimieren auch andere Kleinsttiere. Aber nicht nur das und ihre Körner – auch Wiesengräser und einige Gemüsepflanzen wie Salat vertilgen diese lustig daherlaufenden Enten. Selbst Beerensträucher werden abgeräumt.

Laufenten - Futter und ErnährungKuttelvaserova Stuchelova / shutterstock.com

Wird das Futterangebot im Winter knapp, ist die Geflügel-Körnermischung zu erhöhen sowie die Laufenten Gemüsereste aus der Küche erhalten sollen. Im Frühjahr wären jedoch die anfälligen Pflanzen einzuzäunen oder aufzubocken.

Insgesamt ist zumindest die Körnermischung oder anderes Kraftfutter nur so zu füttern, dass hinterher nichts überbleibt, damit sich nicht Schadnager ansiedeln. Feuchte Futterreste sollen vor der nächsten Fütterung wegen der Hygiene entfernt werden.

Auf eine Besonderheit ist zu achten: Laufenten müssen etwas Erde und kleine Steinchen als Verdauungshilfe fressen. Erde und Steinchen finden sie meist zur Genüge im Garten. Wenn letztere aber kalkhaltig sind, werden sie im Magen durch die Säure zersetzt.

Die Kalkquelle ist wie bei Legehühnern zwar ebenfalls notwendig, besser wäre jedoch feinkörniger Kies, der nicht kalkhaltig ist.

Unser Tipp

Wer ein paar Körner in eine alte Marmeladendose mit Essig gibt, sieht nach einigen Tagen, ob die Steine sich zersetzen oder nicht.

Im Winter

Die Laufente watschelt selbst im Winter bis -15° Celsius durch den Garten und möchte sogar planschen. Aber wenigstens zum Trinken muss immer eisfreies Wasser bereitstehen, ein Tränkenwärmer kann helfen.

Erst unter -15° Celsius wäre das Entenhaus zu dämmen oder über Nacht minimal zu heizen. Einige Entenhalter füllen heißes Wasser in einen Kanister und stellen diesen am späten Abend mit rein.

Fazit

Auch wenn sich all das jetzt sehr komplex anhört, sind Laufenten genügsam und einfach in der Haltung. Der Gartenzaun, die Wasserstelle, ein paar Getreidekörner und der sichere Unterstand dürfen jedoch nicht fehlen. Dann werden die kleinen Laufenten zur hellen Freude im heimischen Garten, da sie am liebsten Rudelweise sehr senkrecht durch diesen laufen oder gemeinsam jedes Blatt umdrehen, um Schnecken zu finden.

Leider lassen sich diese Enten nur mit viel Zuwendung und einigen Leckerchen zähmen, dann laufen sie einem aber häufig hinterher. Als Leckerchen eignen sich gekochte Pellkartoffeln, Eisbergsalat, Katzenfutter, zerdrückte Bananen, unverschimmeltes Toastbrot, oder gekochte Nudeln und Reis. Aber auch Erbsen und Möhren, grüne Bohnen oder Gemüsemais aus der Dose sind ein Hit. Diese Leckerchen soll es aber nur alle paar Tage geben.

Eier und Legeleistung

Meistens legen junge Laufenten erst im kommenden Frühjahr ihre ersten Eier. Mit reichlich Eiweiß im Futter beginnen früh geschlüpfte Exemplare aber schon im Herbst.

Laufenten EierSigit dan Flora Fauna / shutterstock.com

Unser Tipp

Weil Enten ihre Eier schneller als Hühner verschmutzen, sollen diese möglichst schnell abgesammelt, aber wegen des Schutzfilms nicht gewaschen werden. Dann sind diese Enteneier wenigstens 4 Wochen im Kühlschrank haltbar.

Über das Jahr werden es bis zu 150 weiße, weißliche bis grünliche Eier mit einem Gewicht von 60 bis 75 Gramm. Neben dem höheren Gewicht ist auch die Eischale etwas dicker und das Ei etwas spitzer, als bei Legehühnern.

Eine Besonderheit ist, dass Enteneier meist von Menschen mit einer Unverträglichkeit für Hühnereier vertragen werden.

Küken und Brut

Die Eier der Laufente lassen sich gut durch Kunstbrut erbrüten. Die Brutdauer liegt bei 28 Tagen.

Viele Liebhaber der Laufenten lassen die Enten jedoch selber brüten. Diese kommen häufig in Brutstimmung und sind dann sehr erfolgreich. Während der Brut soll immer frisches Wasser und Futter in der Nähe des Nests stehen. Das Wasser muss zum Befeuchten des Gefieders genügen, damit die Brut erfolgreich sein kann.

Kükenaufzucht

Die Küken dürfen am ersten Tag nicht ins Wasser und brauchen noch kein Futter, aber eine flache Schale sauberes Trinkwasser. Ihr Kükenflaum würde sich noch mit Wasser vollziehen, was im Gartenteich zum Ertrinken führt oder ansonsten zur Unterkühlung.

Laufenten KükenLunghammer / shutterstock.com

Wenn sie dann ins Wasser dürfen, muss dieses möglichst zu allen Seiten einen sehr leichten Ausgang ermöglichen. Steilufer können selbst bei ausgewachsenen Laufenten zum Ertrinken führen.

Kükenfutter für Enten

Außerdem brauchen die Entenküken ein passendes Kükenfutter. Am bequemsten ist eines aus dem Agrarhandel, aber kein Kükenfutter für Hühnerküken, da deren Nährstoffbedarf anders ist.

Neben diesem Startfutter benötigen sie einen grobkörnigen Sand oder später sehr feinkörnigen Kies, welcher im Magen die Verdauung fördert. Kommen die Entchen noch nicht auf die Wiese, wäre ab der zweiten oder dritten Woche auch etwas frisches Grünfutter für die Vitamine notwendig.

Die Küken können bereits am ersten schönen Tag mit der Mutterente in einen abgesteckten Auslauf und schon kurz danach in einen größeren, solange sich alle Gefahrenquellen ausschließen lassen. Dazu gehören auch große Nacktschnecken, weil junge Enten schneller als adulte Tiere an diesen ersticken könnten. Es muss deswegen immer genug Wasserstellen zum Nachspülen geben. Insgesamt sind Küken der Laufenten vergleichsweise einfach in der Aufzucht.

Küken kaufen?

Wer sich Laufenten kauft, soll diese ab der achten Woche erstehen. Erst jetzt lassen sich die Geschlechter gut auseinanderhalten. Enten quaken bereits in diesem Alter deutlich lauter, als die Erpel. Diese klingen krächzend.

Erst nach dem Heranwachsen bilden Erpel die typische Schwanzlocke. Nach der Herbstmauser wächst ihnen zudem das Prachtgefieder. Ansonsten gleichen Erpel optisch den Enten. Da diese sich untereinander nicht mehr vertragen, sobald eine Ente dabei ist, wäre der früheste sichere Kaufzeitpunkt ab der 8. Wochen.

Unser Tipp

Wer bereits eine Entengruppe hat, kann weibliche Laufenten generell sehr friedlich integrieren, Erpel hingegen nicht. Der perfekte Zeitpunkt für neue Erpel wäre der August, da sie bereits ab September mit den Enten feste Paare bilden.

Farben und Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

ursprünglich

  • weiß
  • schwarz
  • braun
  • rehfarbig-weißgescheckt

sonstige Farbschläge

  • wildfarbig
  • forellenfarbig
  • blau
  • erbsgelb
  • silber-wildfarbig
  • blau-gelb

nicht anerkannte, aber vorhandene Farbschläge

  • american rawn-and-white
  • chocolate
  • apricot
  • khaki
  • bali

Für wen eignen sich Laufenten?

Die Laufente wird häufig als Anfängerente bezeichnet, denn sie lässt sich einfach halten und schont den Garten. Ob für Selbstversorger, welche die enorme Legeleistung schätzen, Liebhaber, die sie Schneckenfresser nennen oder junge Familien, die sich etwas mehr Leben im Garten wünschen. Laufenten passen fast in jeden Garten, solange dieser nur eine ausreichende Größe hat.

Selbst für Familien mit Kindern, die gerne Entenküken haben wollen, eignet sich die naturbrutfähige Laufente ideal.

Laufenten kaufen oder mieten?

Laufenten sieht man überall, ob auf Geflügelmärkten, in Zeitschriften oder in Fernsehsendungen. Diese Ente hat es mit ihrem watschelnden, aufrechten Gang geschafft, die Herzen zu erobern. Einen Züchter muss man daher nicht lange suchen. Inzwischen gibt es auch erste Züchter, bei denen man für den Sommer ein Laufentenpaar mieten kann.

Gut zu wissen

  • Laufenten heißen auch Indische Laufente, Indian Runner, Flaschenente oder liebevoll Laufis.
  • Die Tiere werden rund 12 Jahre alt, es wird aber in Einzelfällen von bis zu 20 Jahren berichtet.
  • Einst wurden Laufenten vorwiegend wegen ihrer Eier gehalten und auf die Legeleistung optimiert. Bis zu 250 Eier soll eine gute Laufente geschafft haben. Diese überlieferte Zahl lässt sich jedoch bislang nicht schlüssig belegen.
  • In Deutschland wäre eine Naturbrut vor April oder nach Juli kaum noch erfolgreich, da die jungen oder älteren Küken mit dem kühlen Wetter in Konflikt kämen.
  • Laufenten brüten sehr erfolgreich, es ist normal, dass über 10 Küken durchkommen. Wer also keine weiteren Laufenten braucht und keine Abnehmer für die Küken hat, sollte die Eier spätestens dann absammeln, wenn über 10 im Gelege liegen. Brutwütige Laufenten lassen sich sehr gut mit Gipseiern oder Golfbällen ablenken.
  • Das Fleisch der Laufenten enthält wenig Fett, ist schmackhaft, aber der Fleischansatz gering. Dennoch freuen sich die überschüssigen Erpel über einen schönen Sommer. Die Schlachtreife ist mit vier bis fünf Monaten erreicht.
  • Ganz besonders freuen sich Laufenten über Morgentau, Nieselregen oder Regen. Sobald die Oberflächen nass sind, können die schleimigen Schnecken sich besser fortbewegen und kommen heraus.
  • Laufenten gehen mit ihren langen Schnäbeln bis in den Boden oder unter Falllaub, um Schneckengelege zu finden. Damit beugen sie im Herbst bereits der Schneckenplage des nächsten Jahres vor. Bedauerlicherweise dezimieren Laufenten auch einige Nützlinge wie den Tigerschnegel, der ebenfalls die Gelege anderer Schnecken und selbst andere Schnecken vertilgt.
  • Laufenten brauchen wenigstens eine kleine Wasserfläche für ihre Gefiederpflege. Wenn sie diese nicht haben, sehen sie sehr schnell verwahrlost aus.
  • Wer kleine Kinder hat und für die Laufenten noch eine Wasserstelle einrichtet, muss darauf achten, dass seine Kinder nicht in diese fallen können.
  • Laufenten fressen nicht nur viele Nacktschnecken, sie düngen auch den Garten. Da ihr Kot sehr flüssig ist, sickert dieser besonders gut im Boden ein und ist beim nächsten Regen bereits weg.
  • Schnatternde Enten sind sehr laut, weswegen es eventuell Probleme mit den Nachbarn gibt. Bereits am Morgen schnattern sie los, sind mit etwas Futter aber schnell wieder ruhiger.
  • Wer Laufenten hält, muss auf Schneckenkorn oder andere Giftstoffe und chemischen Dünger im Garten verzichten. Fressen die Enten vergiftete Tiere, sterben sie selber. Leider legen Nacktschnecken größere Strecken in der Nacht zurück. Die Nachbarn müssen also auch auf Schneckenkorn verzichten, sind dazu aber juristisch nicht verpflichtet. Zumindest werden sie auch einige ihrer Nacktschnecken los.
  • Gerade im Frühjahr treiben viele Stauden mit empfindlichen Knospen aus dem Boden aus. Die unentwegt watschelnden Laufenten walzen solche Triebe platt und sollten entsprechende Bereiche im Garten für diese Zeit nicht erreichen.
  • Die Laufente meidet fast alle Giftpflanzen. Es dürfen jedoch keine Avocados gepflanzt werden. Diese und andere ungeeignete Nahrung darf nicht in das Futter. Außerdem werden Risspilze zur Gefahr und sollen möglichst schnell aus dem Garten entfernt werden. Sie sind häufig an den Rissen in ihrem Pilzhut zu erkennen.
  • Laufenten sind untereinander sehr anhänglich, bewegen sich als Herde und würden für sich alleine an Einsamkeit eingehen. Deswegen werden sie bei Bedarf als Ersatz zum Abrichten von Hütehunden verwendet.
  • Die Erpel wirken nach der Sommermauser abgesehen ihrer Schwanzlocke wie die Enten und wechseln mit der Herbstmauser wieder in ihr Prachtgefieder.
  • Humpelt die Laufente, ist sie eventuell in Dornen oder Scherben getreten. Zumindest sind die Füße zu kontrollieren und gegebenenfalls zu desinfizieren. Auch auf andere ungewöhnliche Verhaltensmuster ist zu achten, gepaart mit Untergewicht deuten diese auf Krankheiten hin.
  • Laufenten brauchen höchstens unter -15° Celsius einen gedämmten oder beheizten Unterstand. Ein Zusatz in ihrem Blut wirkt bis zu dieser Temperatur wie ein Frostschutzmittel. Außerdem haben die Enten dichte Daunen und sondern Fett aus, welches den wärmenden Effekt unterstützt. Die Enten neigen im frostigen Winter lediglich mal zu Appetitlosigkeit, sollen aber nicht zu weit abmagern.
  • Laufenten gelten in Deutschland als Nutzgeflügel und sind genau wie Hühner dem örtlichen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse zu melden.

Die Entenrasse Laufente

Ursprünge der Laufenten

In Südostasien wurde aus Stockenten oder ihren Abkömmlingen die sogenannte Pinguinente erzüchtet, aus der auch Pekingenten hervorgehen. Dem Namen nach lässt sich bereits der aufrechte Gang ableiten. Aus dieser Pinguinente wurde anschließend in Südostasien die Laufente erzüchtet. Auf diese Region deutet der Zweitname „Indische Laufente“ hin, wobei der Ort der züchterischen Arbeit auch im heutigen China liegen könnte. Zumindest scheinen die nach Europa importierten Laufenten aus dem Malaiischen Archipel zu stammen, ihr eigentliches Heimatland Indien wäre auch denkbar.

Eine andere Theorie besagt, dass heutige Laufenten diese Pinguinenten sind und lediglich weiter gezüchtet wurden. Dieses geschah in England, aber auch in anderen Ländern Europas.

Entwicklung der Rasse Laufente

Die meisten Quellen berichten, dass Laufenten beziehungsweise deren Vorläufer um 1850 durch britische oder niederländische Seefahrer England erreichten. Hier begann im 19. Jahrhundert die züchterische Arbeit beziehungsweise diese wurde fortgesetzt. Sehr schnell haben sich die interessanten und legefreudigen Enten in anderen Ländern verbreitet. Auch hier begann häufig wie in Deutschland ab dem 20. Jahrhundert eine züchterische Arbeit. In Deutschland fanden sich sehr schnell begeisterte Züchter.

Teils wird auch von einer Einfuhr nach England um 1830 berichtet. Außerdem gibt es die Theorie, dass die Erstimporte durch Kreuzungen mit anderen Ablegern der Stockente sehr stark verfälscht wurden. Demnach wird davon berichtet, dass die Zuchtbestände in Londoner und Berliner Zoos um 1880 erloschen. Erneut wurden diese Enten im Jahr 1896 nach Deutschland importiert, weitere erreichten 1926 Köln. In Deutschland kam es deswegen erst ab 1900 zu einer deutlichen Verbesserung in der Zuchtarbeit.

Zumindest unterscheidet die TGRDEU zwischen den ursprünglichen Farbschlägen und den sonstigen. Diese ursprünglichen Farbschläge waren bereits zu Zeiten der Importe in Asien oder der Anfangszeit vorhanden.

Heutige Bedeutung der Laufenten

Wegen der sehr guten Legeleistung zählen Laufenten zu den Legeenten. Enteneier waren in Europa sehr beliebt und sind es in Asien noch immer. Doch leider kam es nach dem Ersten Weltkrieg zu gehäuften Erkrankungen, die auf Enteneier zurückgehen. Deswegen sind Enteneier bis zum heutigen Tag in Deutschland und anderen europäischen Ländern kaum noch gefragt.

Die einstige Legeente wird zur Schneckenbekämpfung degradiert. Hier erfreuen sich Laufenten einer solchen Beliebtheit, dass es bereits im ganzen DACH-Raum Unternehmer gibt, welche Laufenten verleihen. Es ist ein schöner Anblick, wenn diese senkrecht rennenden Enten als kleine Gruppe durch den Garten streifen und alles nach Kleintieren absuchen.

Die Laufente ist so erfolgreich, dass sie sogar auf einigen landwirtschaftlichen Flächen wie Weinhängen zur biologischen Bekämpfung der Schnecken eingesetzt wird.

Nicht nur zum Eierlegen oder Schnecken fressen eignen sich die hübschen Laufenten. Aussteller erfreuen sich an den schönen Tieren und erhalten diese in ihren Farbschlägen. Im Wettkampf ringen sie um die besten Bewertungen.

Zumindest gibt es Laufenten heute fast weltweit. Es geht den Haltern um die Eier, um die Schneckenbekämpfung oder um das schöne Hobby und die Ausstellungstiere.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

In Deutschland bemüht sich der 1908 gegründete „Sonderverein der Laufentenzüchter Deutschlands e.V.“ um den Erhalt der Laufenten. Diese werden hier nach Rassestandard gezüchtet, um sämtliche Eigenschaften zu erhalten. Die Farbschläge sollen sogar in reinzucht vorliegen und dürfen in Folgegenerationen nicht aufspalten.

2016 wurden insgesamt zehn Farbschläge anerkannt, nur die Blauen kommen nicht auf über 100 gezählte Zuchttiere. Insgesamt zählt die TGRDEU über 1200 Laufenten in ursprünglichen und über 1900 in sonstigen Farbschlägen bei insgesamt 665 Züchtern. Diese Zuchttiere teilen sich im Verhältnis 1 zu 2 auf Erpel und Enten auf. Am beliebtesten sind Forellenfarbige, Wildfarbige und Schwarze.

Diese Bestandsdichte reicht für eine Zucht ohne Inzucht zwecks Erhalt der Laufenten. Dennoch nimmt die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. Laufenten in Kategorie IV (Beobachtung) auf.

Es ist davon auszugehen, dass sich auch in anderen Ländern der Trend zum ökologischen Gärtnern etabliert. Genau dieser gibt den Laufenten Auftrieb, da immer mehr Gartenbesitzer sie zur Schneckenbekämpfung einsetzen. Dennoch sind die Zählungen der TGRDEU seit 2000 eher stagnierend, eine deutliche Steigerung lässt sich nicht feststellen. Die meisten Gärtner beteiligen sich wohl nicht an der Erhaltungszucht, die eigentlichen Bestände sind also deutlich höher.

Zuchtziele der Laufenten

Dem Namen nach sollen Laufenten nicht fliegen, sondern laufen. Die anliegenden Flügel sind zwar mittelgroß, reichen aber dennoch nur für kurze Luftsprünge. Selbst auf diese verzichten die schlanken Laufenten mit ihrem walzenförmigen Körper, mit dem sie fast senkrecht stehen und schwach nach vorne geneigt umherlaufen. Die hervortretenden Schenkel mit feinknochigen Läufe setzen deswegen weit hinten an, sind aber erheblich länger als bei anderen Entenrassen. Im aufrechten Gang darf das kurze keilförmige Schwanzgefieder nicht über den Boden streifen. Der Bauch ist eingepasst, wodurch der aufrechte Körper länglich wirkt.

Die braunen bis dunkelbraunen kleinen Knopfaugen liegen weit oben im Schädel und blicken zu den Seiten.

Die Gesamtform der Laufenten ist stromlinienförmig. Demnach geht bereits der Schnabel fließend in den Kopf mit flacher Stirn über. Dabei sind Schnabel und Kopf gleichlang und bilden gemeinsam eine Keilform. Diese Keilform mündet mit rechtem Winkel in einen schlankeren Hals, der wiederum fließend in den Brust- und Schulterbereich übergeht. Zum Hinterteil läuft der schlanke Rumpf tulpenförmig aus.

Von der Höhe mit ca. 50 cm gehen optisch 1/3 auf den Hals, 2/3 auf den Rumpf zurück. Die Augen sollen möglichst senkrecht über den Zehnspitzen liegen sowie die Enten nur auf dem ersten Drittel ihrer Füße stehen.

Das üppige Gefieder der Laufenten liegt straff an. Die Erpel bilden ihr Schmuckgefieder nicht im Sommer aus. Sie wirken dann optisch abgesehen ihrer Schwanzlocke wie Enten.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele

  • aufrechter Gang
  • hohe Legeleistung
  • durchgezüchtete Farbschläge
  • vitale und aktiv suchende Ente