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Aylesburyente

frohwüchsig, frühreif, zutraulich, kälteunempfindlich

Aylesbury-EnteAndy119 / shutterstock.com

Steckbrief: Aylesburyente

Herkunftsland

England

Eigenschaften

frohwüchsig, frühreif, zutraulich, kälteunempfindlich

Farbschläge

weiß

Eier

80 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

80 g

Legeleistung

80 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 3 - 5 kg, Hahn: 3,5 - 5,5 kg

Brutlust

10 %

Platzbedarf

80 %

Gut zu wissen

Die gezielt erzüchtete Aylesburyente wird auf das Jahr 1750 zurückdatiert. Sie ist damit die älteste englische Entenrasse und hatte eine besondere Bedeutung inne: Sie wurde bei Aylesbury erzüchtet, nordwestlich von London gelegen.

Hier, in Weston Turville und Haddenham wurden sie durch „Ducklers“ in Massen aufgezogen und anschließend von den „Cottagers“ in London vermarktet. Während der Aufzucht-Saison wurden pro Nacht eine Tonne Jungenten allein aus Aylesbury in die umgebenden Orte gefahren.

EntenfüßeZoran zoo-vrt / shutterstock.com

Die Aylesburyente war dadurch in England über Jahrzehnte die bedeutendste Wirtschaftsente überhaupt. Um 1900 wurde sie durch Pekingenten verdrängt und ist heute mit dem Wirtschaftstyp und Ausstellungstyp fast ausgestorben.

Dabei handelt es sich noch immer um schöne und zugleich wirtschaftliche Enten für die Weidehaltung.

Haltung

Ursprüngliche und moderne Linien

Die heutige Aylesburyente ist nicht mehr das, was sie einst war. Heute ist der schlankere Wirtschaftstyp in Deutschland fast ausgestorben, es gibt aber Bemühungen, diesen neu aufzubauen.

Der massigere Ausstellungstyp, bei dem Erpel bis 7 kg schwer werden, vermehrt sich schlecht. Bei dem Gewicht schleift der geforderte Kiel bereits über dem Boden, was zugleich unhygienisch ist. Auch die Enten, die einst als zuverlässige Brüterinnen galten, werden kaum noch eigene Eier ausbrüten.

Wer heute Aylesburyenten halten möchte, wird meistens nur Ausstellungstiere vorfinden. Von diesen wären die leichteren mit geringer Kielbildung zu wählen, die für Ausstellungen ohnehin wertlos sind. Diese Enten sind jedoch beweglicher, fruchtbarer, robuster und haben zugleich die besseren Eigenschaften als Wirtschaftsenten.

Wasserstelle

Wie für alle anderen Enten braucht es eine Wiese mit Wasserstelle und Entenstall. Wer Bruteier wünscht, muss eine Flachwasserzone haben, die für den Tretakt notwendig ist. Ist die Wasserstelle mit unbefestigten Ufern klein, wird sie schnell zur Schlammsule.

Es sollte einen befestigten Uferbereich geben, weswegen sich auch eine Teichwanne anbietet. Diese lässt sich einfacher abpumpen, reinigen und wieder befüllen.

Auslauf

Pro Ente wären mindestens 30 m² Weidefläche zu kalkulieren, damit diese nicht zu schnell abnutzt. Es soll viele schattige Plätze geben, damit das weiße Gefieder nicht so schnell vergilbt.

Ein Zaun von 50 cm Höhe reicht bereits zur Einfriedung. Die Halter müssen sich dann aber sicher sein, dass keine Raubvögel oder aggressiven Hunde kommen.

Stall

Der Entenstall muss wegen Fuchs und Marder sicher schließen. Dieser Entenstall soll mindestens 1 m² auf zwei Enten als Grundfläche beinhalten, mehr ist besser.

Im Winter muss die Strohschicht dicker sein sowie auf eine nicht zufrierende Tränke zu achten ist. Es darf im Stall nicht zu nass werden, die Luft soll frisch sein, aber Zugluft ist zu meiden. Auch soll es im Entenstall immer einige Grad über 0 bleiben. Die Enten wollen wenigstens zu zweit sein und können dann einander etwas wärmen.

Futter und Ernährung

Die Fütterung der Aylesburyente wird zur Gradwanderung. Viele meinen es zu gut mit den Tieren, die anschließend verfetten. Besser ist es, wenn das Entenfutter weniger Kohlenhydrate und dafür mehr Rohfaseranteil enthält. Doch zusätzliches Futter brauchen die schweren Enten, weil Gräser mit einigen Insekten auf der Weide nicht reichen.

Aylesburyente - Futter und ErnährungSimon322 / shutterstock.com

Etwas Grünfutter in Form von Gemüseresten oder Wintergemüse wäre auch im Winter förderlich. Außerdem brauchen die Enten für den Knochenaufbau eine Kalziumquelle und für die Verdauung etwas Feinkies, im Kükenalter eher groben Sand.

Selbst die magere Futtermischung darf es nicht im Übermaß geben, damit die Enten mit etwas Resthunger noch fleißig weiden. Mageres Kraftfutter und Bewegung auf der Weide hält die Enten schlanker, vitaler und dadurch erfreuen sie das Auge.

Charakter

Die schweren Enten können sogar sehr zahm und anhänglich werden. Erpel vertragen sich auch untereinander sehr gut. Damit eignen sich Aylesburyenten für Familien und gewissenhafte Anfänger, die sich Mühe geben.

Ansonsten ist es die perfekte Fleischente für Selbstversorger, die im zeitigen Frühjahr auch viele schwere Enteneier legt.

Eier und Legeleistung

Selbst heute noch legen Aylesburyenten 60 bis 80 schwere Enteneier im ersten vollen Legejahr, früher waren es wohl einige mehr. Es gibt auch Züchter, die von bis über 120 Eier berichten, hier floss vermutlich wie in den meisten Beständen die Pekingente ein.

Die weißen bis weiß-grünlichen Eier haben eine sehr feste Schale und wiegen rund 70 bis 95, aber meist gute 80 Gramm.

In unseren Breitengraden beginnt die Ente ab Februar-März mit dem Legen und legt nun täglich ein Ei. Dabei verliert sie Gewicht und braucht zum Ausgleich eine reichhaltigere Fütterung.

Salmonellen

Wie bei anderem Wassergeflügel stehen auch Aylesburyenten unter Generalverdacht, Salmonellen zu übertragen. Weil das Wassergeflügel nicht oder nicht so stark erkrankt, merken es die Halter nicht, schon können die Eier zum Überträger werden. Deswegen gibt es die Vorschrift, diese mindestens 8 bis 10 Minuten hartzukochen oder aber im Kuchen zu verbacken. Dann sind die Eier sicher und bereichern die Küche.

Bruteier sammeln

Wer Bruteier wünscht, sollte vor allem beim Erpel auf das Gewicht achten und pro Erpel 2, aber maximal 3 Enten wählen. Für den Tretakt brauchen sie eine Flachwasser-Stelle. Eiweißhaltiges Futter wie Weizenkeime kann einen trägen Erpel in Stimmung bringen.

Ein weiteres Problem der Nachzucht ist, dass die Küken sich häufig nur mit großen Anstrengungen aus dem Ei kämpfen oder es nicht einmal schaffen. Hier braucht es lediglich vitalere Zuchttiere, die aufgrund mangelnder Züchter jedoch Mangelware sind.

Küken

Die Küken der Aylesburyenten kommen entweder bei der Leihente oder im Inkubator zur Welt. Ihre eigentlichen Mütter haben jeden Brutimpuls verloren, galten einst aber als zuverlässig. Zumindest eignen sich Hühner nur dann als Leihmutter, wenn die Küken später nicht zur Zucht verwendet werden. Die Prägung männlicher Küken verläuft bei der Henne falsch.

Kükenaufzucht

Geschlüpfte Küken brauchen ihren geschützten Bereich mit Wärmequelle, täglich frischem Wasser und Kükenfutter. Sie sollen sich durchaus satt fressen, aber nicht gemästet werden. Zu schnelles Wachstum geht auf die Knochen und lässt die Küken verfetten.

Neben dem Kükenfutter freuen sich die Küken nach einer Woche über eine flache Badestelle und etwas Grünfutter. Wenn es mild ist oder die Küken bereits gut genug befiedert sind, dürfen sie auf die Wiese, die aber Schatten und geschützte Stellen aufweisen soll.

Wachstum

Diese Entenrasse gilt als frohwüchsig, die Küken erreichen bereits nach 10 Wochen bis zu 4 kg und können geschlachtet werden. Weil diese Rasse früh im Jahr in Stimmung kommt, wäre das schon Ende Juli, wenn die meisten Hühner, Enten und Gänse noch mit der Aufzucht beschäftigt sind.

Geschlecht bestimmen

Ausgewachsen und geschlechtsreif sind Aylesburyenten nach 4 bis 5 Monaten.

Doch bereits im Alter von rund 7 Wochen lassen sich die Küken an der Stimme unterscheiden: Enten quaken laut, Erpel heiser. Diese bilden später wie alle Ableger der Stockente die typische Schwanzlocke.

Farben und Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • weiß

Für wen eignet sich die Aylesburyente?

Bereits nach 10 Wochen erreichen junge Enten ein Gewicht von 4 Kilo, ausgewachsen teils über 5 Kilogramm. Das zeigt bereits das diese Ente für den Entenbraten gut geeignet ist. Doch auch für den Familiengarten und zur Hobbyhaltung eignet sich die Aylesburyente sehr gut, denn sie ist rubust, wird schnell zahm und sucht viel Futter selbst. Daher eignet sich die Ente für Selbstversorger, Familien und Züchter.

Gut zu wissen

  • Seit 1750 gibt es die Aylesburyente in England, die erst in der Zeit von 1860 bis 1880 Deutschland erreichte und schnell zur beliebtesten Wirtschaftsente wurde. Sie fand auch in anderen Ländern direkt mit dem Eintreffen ihre Anhänger.
  • Aufgrund des Alters hatten diese Enten ihren eigenen lateinischen Namen: „Anas domestica buckinghamen“ – Aylesbury war einst die Hauptstadt der Grafschaft Buckinghamshire.
  • Ursprünglich hießen die schweren Enten „White English“. Bereits kurz nach 1800 waren die Mastenten und damit deren Wohnort derart populär, dass sie nach diesem benannt wurden.
  • Rassetypisch ist der rosafarbige Schnabel, den es so ausgeprägt nur bei der Aylesburyente und der nicht überall anerkannten Krummschnabelente gibt. Haben Aylesburyenten einen gelben Schnabel, sind sie nicht reinrassig, sondern mit Pekingenten gekreuzt. Solche Exemplare sind allein dadurch für die Zucht ungeeignet.
  • Der Zuchterfolg mit blass rosafarbigem Schnabel wird auf den weißen Kies in den Bächen bei Aylesbury zurückgeführt, dieses lässt sich jedoch nicht belegen.
  • „Duckler“ ist die Bezeichnung kleiner Entenhalter, die häufig nur eine winzige Landwirtschaft oder einen großen Garten bewirtschafteten. Diese nahmen 20 Enten und 6 Erpel mit über den Winter. Im zeitigen Frühjahr beginnt die Brut und Aufzucht. Zur Sicherheit bleiben die Küken wie auch die Hamburger Stubenküken in der Stube. Selbst die Alttiere kommen über Nacht mit rein. Dementsprechend waren die Lebensumstände tausender Duckler, die das Geld dringend brauchten, unhygienisch. Einige hatten nicht einmal eigene Enten, sondern zogen im Auftrag der „Cottager“ welche auf.
  • Beginnt die Ente ihre Brut, legt sie keine weiteren Eier. Zur Steigerung der Leistung wurden die Bruteier häufig Hühnern untergeschoben.
  • In Aylesbury war zwischenzeitlich ein ganzes Viertel, das „Duck End“, mit der Aufzucht zehntausender Mastenten beschäftigt. Nach nur 6 bis 8 Wochen Aufzucht wurden die „green Ducks“ nach London gebracht, geschlachtet und kamen auf 1,5 bis 1,8 kg.
  • Bevor es ab 1839 eine Zugverbindung nach London gab, wurden die Enten erst durch Teer, dann durch Sägemehl getrieben. Anschließend mussten sie die Strecke von rund 60 km in Etappen laufen. Es gab Wirtshäuser mit Weiden, die sich die nächtliche Unterbringung mit Enten bezahlen ließen.
  • Nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch die vorzügliche Fleischqualität mit weißen Fasern sowie der weißen Haut ebneten der Mastente ihren Weg zum Erfolg.
  • Nach den 1850er Jahren war der Höhepunkt der Entenzucht in Aylesbury überschritten, aber noch lange nicht vorbei. Mit der einsetzenden Industrialisierung wurden Betriebe größer und die Wegstrecken waren „kürzer“. Auch Hygienevorschriften für die Haltung erschwerten das Leben der „Ducklers“.
  • Die Zeit der Entenaufzucht ist vergangen, dennoch ziert die Aylesberyente das Wappen der Aylesbury Brewery Company. Auch der als „Ducks“ bekannte FC Aylesbury United wählt diese Ente als Wappentier. Selbst die Stadt Aylesbury verwendet sie als Symbol.
  • Erfahrene Aussteller erklären, dass jede Ausstellung purer Stress für die schweren Aylesburyenten ist. 2 bis maximal 3 Ausstellungen im Jahr verkraften die Enten. Ansonsten leiden sie derart, dass ihre Bewertungen ohnehin schlecht ausfallen. Außerdem brauchen die Tiere viel Schatten, damit Schnabel und Gefieder nicht ausbleichen. Für die Körperpflege und damit das weiße Gefieder ist der freie Zugang zu einer sauberen Wasserstelle wichtig.
  • Der Rassestandard sieht in Deutschland ein Gewicht von 3 kg für die Ente, 3,5 für den Erpel vor. Doch Erpel aus dem Ausstellungstyp erreichen bis 7 kg und jede ausgewachsene und normal genährte Aylesburyente ist zumindest etwas schwerer. Selbst in der Literatur des 19. Jahrhunderts wird ein Gewicht von 4 kg für Enten und 4,5 bis 5 kg für Erpel angegeben.

Die Entenrasse Aylesburyente

Ursprünge der Aylesburyenten

Überliefert ist, dass die Aylesburyente gezielt als Mastente erzüchtet wurde und bereits um 1750, möglicherweise auch 1780 existierte. Diese Fleischente wurde später nach ihrem Entstehungsort Aylesbury benannt, in dem sie über Jahrzehnte in Massen für London vermehrt und gemästet wurde.

Entwicklung der Rasse Aylesburyente

Die Aylesburyente ist nicht nur eine sehr alte Entenrasse, es gibt sie praktisch von Anfang an als schnell reifenden Wirtschaftstyp und als schwereren Ausstellungstyp. Diese beiden Linien wurden um 1750 aus der weißen englischen Landente erzüchtet. Als Ursprungsort wird die Grafschaft Buckinghamshire angegeben, welche um Aylesbury herumgelegen ist. Die Anfänge erfolgten vermutlich im Vorort Haddenham.

Vor 1900 wurde die Aylesburyente bereits Stück um Stück durch die Pekingente auf den zweiten Platz verdrängt. Einstige Züchter beschlossen deswegen 1890, dass sie den Rassestandard für den Ausstellungstyp um eine Kielbildung erweitern. Der Kiel war vormals untypisch, sollte die Ausstellungstiere jedoch aufwerten. Doch leider blieb der Effekt aus und die schwere Entenrasse wurde selten.

Heutige Bedeutung der Aylesburyenten

Die in England einst führende Mastente ist heute fast ausgestorben, da andere Entenrassen wie die Pekingente sie verdrängten. Die letzten „Duckler“ hielten vielleicht sogar bis 1950 durch. Heute sind es aber vermutlich nur noch zwei englische Unternehmer, die Aylesburyenten für den Delikatessenhandel mästen. Auch in Deutschland und in anderen Ländern sind diese schweren Enten fast verschwunden. Sie eignen sich zwar für Selbstversorger, waren oder sind mit ihrem Wirtschaftstyp aber praktisch ausgestorben.

Auch der Ausstellungstyp der Aylesburyenten ist in Deutschland, anderen Ländern und selbst in England sehr selten. Die heutige Bedeutung der Aylesburyenten ist also eine Rarität im Delikatessenhandel oder auf Ausstellungen. Eine weitere Bedeutung steckt jedoch in ihren Genen, die sich für die Zucht kommender Entenrassen eignen. Die Aylesburyente ist immerhin in vielen Entenrassen bereits vertreten, vermutlich auch der amerikanischen Pekingente. Neben ihren Eigenschaften als Mastente bringt sie das Alleinstellungsmerkmal des rosafarbenen Schnabels mit. Diese genetischen Eigenschaften sind wohl ihr größter Wert.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen stuft die Aylesburyente in Kategorie I als extrem gefährdet ein. Die TGRDEU zählt zwar 2016 ein paar mehr Zuchttiere als im Jahr 2000. Doch 81 Enten und 41 Erpel sind nun wirklich zu wenig für einen genetisch ausgewogenen und gesunden Bestand. Deswegen gibt es in Deutschland bereits Bemühungen einer Nutztier-Arche, den eigentlich bereits ausgestorbenen Wirtschaftstyp neu zu beleben. Auf diesen gehen vermutlich sogar die tendenziell leicht ansteigenden Bestände zurück.

In England gibt es ähnliche Bemühungen. Die „British Waterfowl Association“ startete die Kampagne „Save the Aylesbury Duck“.

Auch in den USA war diese ehemals beliebte und dadurch verbreitete Mastente kaum noch zu finden. Im Jahr 2000 wurden nur noch 280 Enten bei 8 Züchtern gezählt.

Dort, wo es die Aylesburyente noch gibt, liegt ihr Schicksal meist in den Händen weniger Züchter, die zudem über stark begrenzte Möglichkeiten verfügen.

Zuchtziele der Aylesburyenten

Als Mastente gehört die Aylesburyente zu den Schwergewichten, darf aber nicht schwerfällig oder plump wirken. Außerdem sollen alle Körperteile feingegliedert und damit harmonisch erscheinen. Doch die im Standard angegebenen 3 kg für Enten und 3,5 kg für Erpel werden immer überschritten und ein Gewicht bis 7 kg ist nicht erwünscht, kommt beim Ausstellungstyp jedoch vor. Dieser ist schwerer als der Wirtschaftstyp, der für die Aufzucht und Mast die besseren Eigenschaften in Schnelligkeit, Futterausbeute, Fruchtbarkeit und Wetterfestigkeit mitbringt.

Der Wirtschaftstyp darf keinen Kiel bilden. Beim Ausstellungstyp soll der zur unteren Brust ansetzende durchgehende Kiel noch nicht über dem Boden schleifen, oder erst bei älteren Enten. Die Tiefe des Kiels darf nicht über einem Drittel der gesamten Rumpftiefe liegen. Sonstige Unterschiede sind neben der Größe eine weniger robuste Ente, die wegen der Ausstellungen nicht einmal in die Sonne soll, da sonst das Gefieder und der Schnabel ausbleichen.

Insgesamt soll der Wasservogel fließende sowie stromlinienförmige Linien bilden. Der Rücken muss sich leicht nach oben wölben, der Rumpf wird jedoch mit möglichst waagerechter Bauchlinie waagerecht getragen. Diese Bauchlinie muss noch eine Handbreit über dem Boden schweben.

Das weiße Gefieder ist lockerer als bei Pekingenten, soll aber dennoch glatt anliegen. Es ist vor der Mauser ein gelber Anflug zu erwarten. Die Flügel sollen ebenfalls anliegen und den Rücken bedecken. Der kurze und geschlossene Entenschwanz wird waagerecht bis nach unten weisend getragen. Bei geschlechtsreifen Erpeln bildet sich die Schwanzlocke. Die Schenkel sind optisch im Gefieder gut versteckt, die erst gelben und dann orange werdenden Läufe müssen auch wegen des Gewichts kräftig entwickelt sein.

Der längliche Rumpf soll bereits mit der Brust und dem Rücken breit sowie tief ansetzen und verjüngt sich nach hinten nur etwas. Der gebogene Hals setzt schlank an und wird nach unten voller. Im Querschnitt soll dieser nicht rund, sondern oval wirken.

Der lange Kopf der Aylesburyente wirkt mit dem langen Schnabel etwas Schwanenartig. Ein sehr wichtiges Merkmal für reinrassige Aylesburyenten ist der rosafarbene Schnabel, der in etwa dem blassen Rosa eines gepflegten Fingernagels einer feinen Dame entspricht. So zumindest die historisch überlieferte Erklärung. Der Schnabel ist nicht nur lang, sondern auch breit und deutet vorne eine Löffelbildung an. Außerdem ist die Firstlinie etwas hohlrund.

Die Wangen zeichnen sich ab, sollen aber keine Pausbäckchen bilden. Eine Wammenbildung an der Kehle wäre ebenfalls unerwünscht. Der Schnabel fließt in die flache Stirn, die dunklen Augen liegen seitlich im oberen Schädelbereich. Abgesehen der Größe und der Schwanzlocke unterscheiden sich Ente und Erpel optisch nicht.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele

  • Verbesserung der Fruchtbarkeit
  • robuste und vitale Fleischente
  • rosafarbiger Schnabel
  • reinweißes Gefieder
  • hochwertiges Fleisch
  • frohwüchsig, frühreif, gute Futterausbeute