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Altrheiner Elsterente (Magpie)

kälteunempfindlich, frohwüchsig, frühreif

Altrheiner Elsterente - Magpie Ente im WasserJo L Frost / shutterstock.com

Steckbrief: Altrheiner Elsterente (Magpie)

Eier

70 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

65 g

Legeleistung

80 Eier / Jahr

Gewicht Erpel und Ente

Ente: < 2,25 kg, Erpel: < 2,75 kg

Brutlust

50 %

Flugfähigkeit

20 %

Platzbedarf

60 %

Gut zu wissen

Die heutige Magpie-Ente (Altrheiner Elsterente) verschmilzt aus zwei unabhängigen Zuchten. Es ging vor 1900 in Wales los. Die dortige Magpie-Ente hat sich zwischenzeitlich als Zweinutzungsente zwar verbreitet, ein richtiger Durchbruch, wie ihn einige andere Wirtschaftsenten erlebten, blieb aus. Mit den höheren Anforderungen in der industrialisierten Tierhaltung starben auch Magpie-Enten fast aus.

Ein Zuchtversuch aus dem Rheinland bei Frankfurt am Main sollte ebenfalls die Zeichnung einer Elster (Magpie) imitieren. Diese jüngeren Altrheiner Elsterenten zählen heute als Magpie-Enten und dienen in England zur Auffrischung der Blutlinie.

Entenrasse Altrheiner Elsterente (Magpie Ente)Photos BrianScantlebury / shutterstock.com

Haltung

In ihren Ansprüchen ähneln Magpie-Enten allen anderen Abkömmlingen der Stockenten: Ein Entenhaus für die Nacht und kalte Wintertage soll einen Zugang zur Weide mit Ententeich haben. Die Enten wollen immerhin auf der Weide und im Gewässer nach Futter suchen und dezimieren dabei auch die Nacktschnecken. Die Wasserfläche dient zugleich der Gefiederpflege.

Elsterente im WasserJeremy Burnside / shutterstock.com

Unser Tipp

Wer schöne und damit saubere Enten wünscht, muss ihnen immer eine Bademöglichkeit geben. Verdreckt einem das Wasser in einer Teichschale, wäre diese zu reinigen und neu zu befüllen.

Fliegen und Zaunhöhe

Junge Altrheiner Elsterenten (Magpie-Enten) können fliegen, machen es aber nicht gerne. Gerade die älteren Exemplare heben um so schwerer ab und sparen sich bereits den Versuch. Eine mittelhohe Einzäunung der Entenweide wird in den allermeisten Fällen also genügen.

Außerdem sind die Tiere standorttreu und man müsste eher den Fuchs, als die Flucht befürchten. Genau deswegen soll das Entenhaus in Randlagen sicher schließen und engmaschigen Marderdraht vor den Luftöffnungen und Schwachstellen haben.

Futter und Ernährung

Solange die Enten auf ihrer Weide reichlich Grünfutter finden oder aus dem Gemüsegarten und der Küche einige Reste erhalten, bleiben sie gesund. Sie fressen auch das Kleingetier, um den Bedarf an Proteinen aufzufüllen. Für die Kalorien wäre noch die Körnermischung nötig, die zugleich für festes Gefieder sorgt. Auch Weichfutter nehmen diese Enten dankbar an.

Wegen der im Oktober sehr früh einsetzenden Legephase ist eine zusätzliche Proteinquelle zu empfehlen. Aus Bequemlichkeit wäre direkt eine Futtermischung für legende Enten zu bevorzugen. Zumindest ist in solch einer Futtermischung das wichtige Kalzium für die Eischalen enthalten. Dieser und einige kleine Kiesel als Verdauungshilfe wären sonst zuzufüttern.

Auslauf

Es ist zumindest ein schöner Anblick, wenn die schwarz-weiß gescheckten Enten über die Weide laufen oder durch das Wasser schwimmen und sich rundum wohlfühlen. Deswegen sollte der Auslauf und auch die Wasserfläche für die Altrheiner Elsterente wenigstens von mittlerer Größe im Vergleich zu anderen Rassen sein.

Magpie-Ente im AuslaufNicolette_Wollentin / shutterstock.com

Es wären also eher 25 als 15 m² Wiese als absolutes Minimum pro Ente anzusehen. Die geselligen Tiere benötigen zumindest einen Partner, fühlen sich aber auch in Gruppen wohl.

Entenstall

Auch der Entenstall sollte für die mittelgroßen Enten wenigstens von mittlerer Normalgröße sein und eher 2 als 1 m² als Minimum der Grundfläche bereithalten.

Für wen eignet sich die Altrheiner Elsterente?

Insgesamt sind Magpie-Enten einfach zu halten, da sie robust und genügsam sind. Außerdem gewöhnen sie sich schnell an ihren Lebensraum und ihre Halter. Es handelt sich deswegen um eine perfekte Wahl für Selbstversorger, Familien und auch erfahrene Züchter. Die genaue Zeichnung zu treffen, ist immerhin eine Herausforderung.

Eier und Legeleistung

Die ursprüngliche Magpie-Ente erreichte zwischenzeitlich eine Legeleistung von weit über 100 Eiern. Dieses wäre mittelfristig mit gezielter Selektionszucht wieder erreichbar, die Schwerpunkte liegen jedoch auf Zucht nach Standard.

Heutige Magpie-Enten legen rund 80 Eier, die bis 70 Gramm wiegen. Diese sind weiß bis hellgrün. Das Mindestgewicht für Bruteier liegt bei 65 Gramm. Die Eischale ist stabil.

Diese Entenrasse beginnt besonders früh im Jahr mit dem Legen. Häufig sind die Eier bereits Mitte Oktober zahlreich. In dieser Jahreszeit stände eine Naturbrut wohl auf sehr wackeligen Füßen, weswegen die Züchter auf Kunstbrut setzen.

Unser Tipp

Wie auch bei anderen Entenrassen sind die Eier genießbar. Wegen der versteckten Salmonellengefahr sind die Eier jedoch besonders gründlich zu garen. 10 Minuten kochen oder verbacken schließt das Übertragungsrisiko aus.

Küken

In der Aufzucht sind die Küken der Altrheiner Elsterente denen anderer vitaler Entenrassen sehr ähnlich und damit einfach. Ob mit Mutterente oder ohne: Die Küken sollen zuerst in einem geschützten Bereich bleiben, es ist sehr auf die Hygiene zu achten. Für den ersten Tag reicht noch der Dottersack, ab dem zweiten Tag soll es erstes Futter für Entenküken und etwas Sand als Verdauungshilfe geben.

Küken der Magpie EnteSATRIA NANGISAN / shutterstock.com

Eine Mutterente fettet die Küken ein, die bei mildem Wetter schon im kleinen Auslauf ein erstes Bad nehmen könnten. Wer sie in einer Kükenbox mit Wärmequelle aufzieht, muss vor dem ersten Bad ein paar Tage verstreichen lassen. Außerdem sollten die Küken zuerst nur unter Aufsicht baden, da sich der Flaum mit Wasser vollziehen könnte. Dann aber freuen sich die Küken über jede Bademöglichkeit und entwickeln sich prächtig.

Neben der hygienischen Kükenbox mit Futter und frischem Wasser wollen die Entenküken auch ein paar Gräser, Kräuter oder etwas Gemüsegrün von Salat und Möhre als Frischfutter. Solange diese noch nicht richtig befiedert sind, wäre auf Rundgänge bei mäßigem Wetter zu verzichten. Dann aber sollen die Entenküken wenigstens einen kleinen Auslauf, aber zur Sicherheit keinen Freilauf haben.

Zucht

Das eigentliche Problem lautet, dass der Inkubator bei vielen Züchtern bereits im November oder Dezember läuft und es im Januar und Februar noch kein mildes Wetter für den ersten Auslauf gibt. Deswegen sollte es immer dann neben der Kükenbox noch einen weiteren Stallbereich geben. Wenn die Küken etwas größer sind, können sie direkt in diesem bleiben.

Züchter müssen den Großteil der Küken ausmustern, die gewünschte Zeichnung wird nur selten perfekt getroffen. Bereits nach dem Schlupf können alle einfarbigen Küken zum Wirtschaftsgeflügel. Aber auch Küken ohne Kopfzeichnung oder hellem Schwanz eignen sich nicht für die spätere Zucht.

Geschlecht erkennen

Ente und Erpel sehen optisch zuerst gleich aus. Doch die Enten beginnen etwas früher zu quaken, während Erpel krächzen und später die typische Schwanzlocke bilden.

Farben und Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • elstergescheckt-schwarz
  • elstergescheckt-blau
  • elstergescheckt-braun

Altrheiner Elsterenten kaufen

Hat man sich für die Altrheiner Elsterente entschlossen, beginnt die Suche nach einem Züchter. Glücklicherweise findet man in Kleinanzeigenportalen häufig Jungtiere, Bruteier oder teilweise auch Zuchtstämme dieser Entenrasse.

Darüberhinaus lohnt sich eine Anfrage beim örtlichen Kleintierzuchtverein, indem vielleicht auch Züchter der Altrheiner Elsterente Mitglied sind. Doch auch bei Geflügelbörsen sind Altrheiner Elsterente häufig zu finden. Hier sollte man aber auf vertrauenswürdige Züchter achten.

Gut zu wissen

  • Gescheckte Landenten gibt es bereits seit Jahrhunderten. Sie waren so alltäglich, dass wohl keiner die Idee hatte, sie gezielt zu züchten.
  • Melchior de Hondecoeter verewigte bereits einige gescheckte Landenten auf Gemälden, die um 1650 entstanden.
  • Erstmals wurden gescheckte Landenten in Wales standardisiert. Die Anfänge liegen vermutlich bereits vor 1900, die Feinarbeit an der Elsterzeichnung beginnt jedoch nach 1900.
  • Die Zeichnung der Magpie-Enten entspricht nicht ganz einer Elster, deren schwarze Federbereiche größer sind. Es sind nur der obere Kopf, der Rücken und der hintere Bereich mit oberem Schwanzgefieder dunkler auf Weiß gezeichnet.
  • Eine erste Beschreibung dieser Rasse wurde bereits 1921 veröffentlicht. Der Züchterclub bildete sich 1926 in Wales und veröffentlichte einen Standard. Dieser wurde noch im selben Jahr im Poultry Club Standard veröffentlicht.
  • Die Anerkennung gelang in Britannien 1925/1926.
  • Bis 1997 erkannte der Poultry Club of Great Britain nur die schwarz gescheckten Magpie-Enten an, dann auch die blauen und graubraunen. Die Neuzüchtung der schwarzen und auch die braunen gehen auf deutsche Züchter zurück.
  • In den USA sind Magpie-Enten leichter und nur die schwarz-weiß und blau-weiß gescheckten werden bislang anerkannt.
  • Bereits 1941 schafften es die Magpie Ducks aus Wales in das Buch „Enten und Entenhaltung“ von C. Roscoe.
  • Im Jahr 2005 waren Magpie-Enten als Altrheiner Elsterente die „Ente im Blickfeld“, eine Aktion des Sondervereins der Entenzüchter Deutschlands von 1895 e.V.
  • Die Legesaison beginnt mit Oktober bereits sehr früh, was auf die eingekreuzten Campbell-Enten zurückzuführen ist.
  • Einst zählten Magpie-Enten genau wie Campbell- und Laufenten zu den produktiven Legeenten.
  • In der Mast werden diese Enten deutlich schwerer, als die im Standard angegebenen Gewichte von 2,25 kg für Enten und 2,75 kg für Erpel.
  • Oliver Drake, der nach dem Ersten Weltkrieg auch an der exakten Zeichnung der Enten arbeitete, erzielte eine Legeleistung von 185 Eiern im Jahr und die Schlachtreife nach 11 Wochen.
  • Die Haut der Magpie-Enten ist selbst unter den gescheckten Bereichen weiß und damit appetitlich wirkend.
  • Viele Züchter wollen auf Ausstellungen punkten. Sie frisieren also vorher ihre Enten. Nicht nur auf die Hygiene kommt es an, es werden auch störende Federchen gestutzt, damit sich die Zeichnung klarer abbildet.

Die Entenrasse Altrheiner Elsterente (Magpie-Ente)

Ursprünge der Altrheiner Elsterente

Heutige Magpie-Enten gehen auf die ursprüngliche Zucht in Wales und die unabhängige Neuzüchtung in Gimbsheim, südwestlich von Frankfurt am Main, zurück. Die schwarz auf weiß gezeichnete Altrheiner Elsterente war den Fachleuten wohl so ähnlich, dass sie im EU-Standard direkt zu den Magpie-Enten gerechnet wurde. Dabei fließt die Neuzüchtung zur Auffrischung der Blutlinie in die ursprüngliche Linie ein, nicht umgekehrt.

Die genaue Zeit der Erzüchtung in Wales oder die Ausgangsrassen sind nicht mehr exakt zu klären. Vermutlich ging es zuerst nur darum, aus den gescheckten Landenten gute Exemplare für die Nachzucht zu wählen, um die Produktion von Eiern und Fleisch zu steigern. Nach ein paar Generationen konnten die Ergebnisse wohl einige Züchter überzeugen, die sich an die Feinarbeit machten. Besonders anspruchsvoll ist die genaue Elster-Zeichnung, die für den normalen Produzenten von Fleisch und Eiern immerhin komplett unwichtig ist. Doch diese Zeichnung war dann im altrheiner Land wieder ausschlaggebend für den gelungenen Zuchtversuch.

Entwicklung der Rasse Altrheiner Elsterente

Im Jahr 1978 tauschte der Erzüchter Paul Erwin Oswald nach eigenen Angaben Gimbsheimer Enten mit einem Wild- und Freizeitpark gegen drei gescheckte Landenten. Er hatte also einen Erpel und zwei Enten, die allesamt schlecht gezeichnet waren. Bereits diese Enten legten die ersten Eier im Oktober, womit der Brutapparat kurz vor Silvester die Küken lieferte. Es waren neben zwei anderen drei schwarz-weiß gescheckte dabei, die der Zuchtidee entsprachen.

Es kam Oswald von Anfang an auf die gleichmäßige Elster-Scheckung am Kopf, auf dem Rücken und zum oberen Schwanz an. Genau diese findet sich bereits bei Magpie-Enten, die um 1900 in Wales erzüchtet wurden und inzwischen fast ausgestorben waren. Zumindest die schwarz gescheckten waren verschwunden.

Anfänglich sollte die neue Rasse lediglich Altrheiner heißen. 1979 begann dann das gescheiterte Anerkennungsverfahren als „Altrheiner mit Herz- und Bandscheckung“. Der zweite Anlauf im Jahre 1981 gelang unter dem Namen „Altrheiner Elsterente“ mit schwarzer Scheckung auf Weiß. In den 1990er Jahren erkannte der BDRG auch blaue und braune Altrheiner Elsterenten an, die auf Wilhelm Brandt zurückgehen.

Elster wird als Magpie übersetzt, es gibt bereits Magpie-Enten aus Wales. Obwohl keine originalen Magpie-Enten einflossen, zählen Altrheiner Elsternenten im europäischen Standard inzwischen zu Magpie-Enten.

Als Erzüchter erklärt Oswald, dass er zum Ende der Brutsaison gerne noch einen Erpel der Amerikanischen Pekingente in den Zuchtstamm setzt und ansonsten zwei Erpel mit 6 bis 8 Enten empfiehlt. Nicht nur das, er beginnt die Saison mit einem Alterpel und tauscht diesen später gegen einen Jungerpel aus, um seine genetische Bandbreite zu harmonisieren. Immerhin fliegt ein Großteil der Nachzucht wegen mangelhafter Scheckung schon frühzeitig raus.

Für eine langfristige Verbesserung der Linie flossen außerdem in den 1980er Jahren Cayugaenten und blaue Gimbsheimer Enten ein. Möglicherweise flossen inzwischen auch weitere Enten in diese Zuchtrichtung ein. Diese erreichte in den 1990er Jahren Dänemark und von dort aus England und Wales. Die blutfremde Neuzüchtung dient hier zur Auffrischung der Blutlinie.

Vermutlich entstanden die ursprünglichen Magpie-Enten bereits vor 1900 in Wales. Vermutlich waren auch hier einfache Landenten die Ausgangstiere. Möglicherweise flossen auch indische Laufenten oder belgische Enten ein. M.C. Gower Williams machte sich nach 1900 verdient, da er die Zeichnung verbesserte. Oliver Drake übernahm seine Arbeit, womit Aufnahmen von perfekt gezeichneten Exemplaren kurz nach dem Ersten Weltkrieg entstanden.

In England waren zuerst die schwarzen und ab 1925/26 auch die blauen standardisiert, zuerst aber nicht anerkannt. Der neue British Waterfowl Standard nennt außerdem braune. Es gab auch bereits gelb gezeichnete Magpie-Enten.

Erst 1963 erreichten ursprüngliche Magpie-Enten die USA und wurden dort 1977 anerkannt.

Für die Bewertung der Enten zählt zuerst die Form, dann die Zeichnung.

Heutige Bedeutung der Altrheiner Elsterente

Die ehemalige Wirtschaftsente ist heute eher eine Zierente für anspruchsvolle Züchter. Es ist immerhin nicht leicht, eine Ente passender Form mit perfekter Zeichnung zu erhalten. Bis sich die Ergebnisse stabilisieren, zieht vielleicht eine ganze Züchtergeneration ins Land.

Dennoch bleibt es eine wirtschaftliche Zierente. Der reichliche Ausschuss kann also noch bei Selbstversorgern und Hobbyhaltern die Gärten durchkämmen und für Eier und Fleisch sorgen. Die vitalen und freundlichen Enten sind ein schöner Anblick und angenehm im Umgang.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

In der britischen Wikipedia wird eine Erhebung aus dem Jahre 2002 angegeben, welche von 60 bis 100 Zuchttieren spricht. Vermutlich handelt es sich nur um Exemplare aus Britannien.

Zu diesem Zeitpunkt sind es allein in Deutschland bereits ein paar mehr. Die TGRDEU zählt von 2000 bis 2016 durchgehend mehr als 100 Enten und Erpel. 2016 wurde der bisherige Rekord mit 133 Enten und 55 Erpeln bei 28 Züchtern erreicht. Über 100 Exemplare gehen auf  die schwarzgescheckten zurück. Die braungescheckten sind mit insgesamt 32 Zuchttieren etwas seltener, als die blaugescheckten.

Weitere Bestände gibt es in Belgien, den USA und einigen weiteren Ländern. Hier dürfte es jedoch ähnlich übersichtlich sein. Anzumerken bleibt, dass wegen der hohen Anforderungen hunderte Magpie-Enten als Ausschuss hinzukommen. Diese wären gut genug, um bei Bedarf die Blutlinie anderer Zuchten aufzufrischen.

Letztendlich bleiben geeignete Zuchttiere der Magpie-Enten selten. Je nach Erhebung taucht diese Rasse nicht auf oder gilt als kritisch gefährdet.

Zuchtziele der Magpie-Ente

Noch heute sind Magpie-Enten die einfließenden Landenten anzusehen, aus denen sie entspringen. Der mittelgroße und gerundete Rumpf wird leicht angehoben auf mittelhohen Läufen getragen. Eine plumpe Erscheinung ist unerwünscht. Das Gefieder liegt wie die Flügel fest am Körper an, es wird eine Zeichnung ähnlich wie bei Elstern angestrebt.

Magpie-Enten bilden einen harmonisch proportionierten länglichen Kopf mit flach ansteigender Stirn. Eine Backenbildung ist vorhanden, aber nur etwas. Die dunklen Augen liegen weit oben optisch im hinteren Schädel. Der Schnabel ist hingegen lang, breit und damit kräftig ausgebildet. Zum Ende ist die Firstlinie leicht hohl. Einfarbige Schnäbel sind unerwünscht. Schwarze oder olivgrüne Flecken sollen sich auf dem satten Orange abzeichnen, bei den Enten deutlicher als bei Erpeln. Beide Geschlechter zeigen eine helle Bohne. Bei Alttieren dunkeln die Schnäbel nach.

Mit normaler Fütterung strecken Magpie-Enten ihre gerundete volle Brust immer etwas hervor. Der Hals steigt teils gerade, teils leicht gebogen hervor und darf am Rumpf nicht zu voll ansetzen.

Auf dem breiten langen Rücken liegen die Flügel straff an, die Spitzen der Schwungfedern sollen vor der Höhe enden, auf der Erpel ihre Locke ausbilden. Das geschlossene Schwanzgefieder wird fast waagerecht, aber leicht angehoben als Verlängerung der Rückenlinie getragen. Diese Rückenlinie wölbt sich nur zu den Schultern schwach nach oben und ist ansonsten gerade. Brust und Bauch bilden weder Kiel noch Wamme und auch der volle Bauch bildet eine weitgehend gerade Linie, bis er hinter den Läufen wieder zum Schwanzgefieder aufsteigt.

Die mittelhohen Läufe liegen optisch hinter der Rumpfmitte, die Schenkel werden durch das Gefieder weitgehend verdeckt. Die Läufe sind Orange und dürfen wie die Schnäbel dunkle Flecken zeigen, müssen es aber nicht. Auch die Zehennägel sind wie die Bohne am Schnabel hell. Das Hinterteil darf nicht über dem Boden schleifen, es muss sich deutlich abheben.

Es geht in der Zucht zuerst um die Form, dann um die Zeichnung, diese bleibt jedoch eine Herausforderung. Zu den einfachen Bereichen zählen der dunkel gezeichnete Oberkopf und das unter den Flügeln dunkel ansetzende obere Schanzgefieder. Dieses hat dunkel zu sein, das untere Schwanzgefieder darf dunkel sein.

Das wohl entscheidende Problem ist die Zeichnung auf dem Rücken beziehungsweise den dort aufliegenden Flügeln. Damit sich die charakteristische Herzform hervorbildet, müssen einige Deckfedern zu beiden Seiten dunkel gezeichnet sein, die anderen jedoch nicht. Weil nicht immer beidseitig exakt die selbe Zahl der Deckfedern dunkel oder hell erscheinen, scheiden die meisten Exemplare wohl allein an diesem Merkmal für die Zucht wieder aus. Gerade bei Erpeln muss die Zeichnung perfekt erscheinen, um sie in die Zucht zu nehmen.

Bei den schwarz gezeichneten sind diejenigen für die Zucht zu bevorzugen, die satten grünen Glanz bilden. Die braunen sollen etwas nach Kupfer glänzen, die blauen dürfen die blauen Federn mit oder ohne Säumung ausbilden. Bei braun und blau gezeichneten Erpeln ist die Zeichnung am Kopf etwas satter, wobei die schwarz gezeichneten generell ein pechschwarz ausprägen sollen.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele

  • Zucht auf Form
  • Festigung der bislang stark schwankenden Zeichnung
  • früh einsetzende Legesaison
  • gute Lege- und Fleischleistung
  • robuste, vitale und bewegliche Ente für den Auslauf