Damit die Hühner im Stall von einem angenehmen Klima profitieren, welches ihrer Gesundheit guttut, sollten Sie bereits beim Bau des Hühnerstalls ausreichend Fenster und Belüftungsmöglichkeiten einplanen.
Was Sie diesbezüglich beachten müssen und warum die Belüftung für die Hühner so wichtig ist, das erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Warum eine ordentliche Belüftung des Hühnerstalles wichtig ist
Die Belüftung des Hühnerstalles ist immens wichtig, um eine „gesunde Luft“ in den Raum zu bringen. Aus demselben Grund werden Sie sicherlich Ihre Wohnung regelmäßig lüften.
Allerdings kommen im Hühnerstall einige erschwerende Faktoren hinzu, die Sie unbedingt bedenken sollten:
- Im Hühnerstall leben mehrere Hühner auf einem Quadratmeter Fläche. Das bedeutet, dass ein hoher CO2-Ausstoß auf kleinsten Raum geschieht.
- Durch den hohen CO2-Ausstoß steigt wiederum der Feuchtigkeitsgehalt in der Luft erheblich an, gerade in den Nachtstunden.
- Diese Feuchtigkeit kann unter anderem die Schimmelpilzbildung begünstigen.
- Hinzu kommt, dass die Hühner in der Nacht, in der sie im geschlossenen Stall auf ihren Stangen sitzen, am meisten koten. Hierdurch entsteht ein extrem unangenehmer Geruch, der sich letztendlich auf die Atemwege der Hühner setzen kann.
Kurzum: Aus einer mangelnden Belüftung geht eine erhebliche Gefahr für Ihre Hühner hervor.
Wie Sie erkennen, dass Sie dringend für eine gute Belüftung sorgen müssen
Wenn Sie beim morgendlichen Öffnen der Stalltüre Schnappatmung bekommen, weil Ihnen ein übler Gestank entgegenschlägt, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass zu wenig gelüftet wurde.
Außerdem deuten Schimmelbildung oder auch ein Milbenbefall – denn Milben bevorzugen ein feucht-warmes Klima – auf einen Sauerstoffmangel hin.
Ein weiteres Anzeichen dafür, dass die Luft im Hühnerstall zu stickig ist: Die Fenster sind beschlagen.
Welche Belüftungsform ist im Hühnerstall sinnvoll?
Möglicherweise fällt es Ihnen schwer, die passende Belüftungsform zu finden. Schließlich sollten Sie gerade während der Nachtstunden die Fenster geschlossen halten, damit Fressfeinde nicht in den Stall eindringen können. Während der Wintermonate wäre es ohnehin fatal, die Fenster während der Nachtstunden geöffnet zu halten.
Wie sollten Sie also am besten vorgehen?
Wir können Ihnen drei Belüftungsarten empfehlen, die in der Praxis leicht umzusetzen sind und mit wenigen Materialien realisiert werden können:
Gesteuerte Belüftung durch einen Badlüfter
Haben Sie ein Badezimmer ohne Fenster? Dann wird der Raum sicherlich mit einem Badlüfter ausgestattet sein. Hierbei handelt es sich um einen Lüfter, der frische Luft in den Raum pustet und gleichzeitig feuchte, warme Luft abführt.
Badlüfter werden entweder auf Knopfdruck eingeschaltet oder mit dem Licht gekoppelt. Die zweite Variante ist für den Hühnerstall natürlich nicht sinnvoll, da Sie ja während der Nachtstunden kein Licht im Stall eingeschaltet lassen möchten. Wenn Sie einen Badlüfter verwenden möchten, sollten Sie diesen per Schalter oder Zeitschaltuhr steuern können.
Ein großer Nachteil dieser Variante: Badlüfter verursachen einen gewissen Lärmpegel, der auf Dauer für die Hühner sehr anstrengend und belastend sein kann.
Die Schwerkraftlüftung
Warme Luft steigt nach oben. Dies hängt damit zusammen, dass sie eine geringere Dichte aufweist, als kalte Luft. Demzufolge sinkt kalte Luft nach unten ab. Durch eine sogenannte Schwerkraftlüftung wird dieses Prinzip auf simple Weise unterstützt.
Damit die Schwerkraftlüftung gelingt, müssen Sie am besten an zwei gegenüberliegenden Stellen der Seitenwände (knapp unterhalb des Daches) zwei Lüftungslöcher machen.
Unser Tipp
Versehen Sie diese Lüftungslöcher unbedingt mit einem Schutzdraht, sodass Fressfeinde nicht hindurchschlüpfen können.Für die Luftlöcher ist Folgendes zu beachten: Ein Luftloch muss etwas weiter unten sitzen als das andere. Durch das Luftloch, welches weiter unten angebracht ist, strömt frische Luft in den Stall ein. Aufgrund ihrer hohen Dichte sinkt diese nach unten ab. Gleichzeitig wird die warme Luft, die durch die Atemluft und die Körperwärme der Hühner entsteht, nach oben abgeführt. Durch die geringe Dichte strömt sie nach oben und wird durch das höherliegende Luftloch abgeführt.
Die warme Luft ist zudem im Stande, die Feuchtigkeit „einzufangen“ und diese ebenfalls nach draußen zu transportieren. Infolgedessen kommt es seltener zur Schimmelbildung.
Aufgrund dieses gezielten Luftaustausches erweist sich diese Art Lüftung auch in den Wintermonaten als praktikable Lösung.
Die Trauf-Fürst-Lüftung
Diese Lüftungsform bietet sich nur dann an, wenn der Hühnerstall über ein Satteldach verfügt. Dies ist jedoch nur selten der Fall.
Das Prinzip der Trauf-First-Lüftung ist ähnlich dessen der Schwerkraftlüftung. Auch hier sinkt die kalte Luft nach unten ab, während durch einen Sog die warme Luft nach oben gelangt und abtransportiert werden kann.
Im Trauf-Bereich werden Lüftungslöcher angebracht, die ebenfalls mit einem Schutzgitter auszustatten sind. Durch diese Lüftungen strömt die frische Luft nach innen und sinkt nach unten ab. Die warme Körperwärme- und Atemluft, die durch die Hühner produziert wird, wird nach oben „getragen“ und gelangt durch einen Auslass, der sich im Bereich des Firsten befindet, nach außen. Auch hierbei wird die überflüssige Feuchtigkeit durch die warme Luft abtransportiert.
Unser Tipp
Im Winter findet normalerweise ein besserer Luftaustausch statt als in den Sommermonaten. Das hängt damit zusammen, dass ein möglichst großer Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen herrschen muss, damit die Lüftung optimal funktioniert. Wir empfehlen deshalb, die Lüftungslöcher für die Kaltluft so zu gestalten, dass sie individuell reguliert werden können. Auf diese Weise schaffen Sie stets das angenehmste Klima für die Hennen.Warum ein Fenster als Lüftungsquelle nicht geeignet ist
Damit im Stall ein optimales Klima herrscht, in dem sich die Hühner wohlfühlen, muss ein permanenter Austausch der Luft (kalte Luft rein, warme Luft und Feuchtigkeit raus) stattfinden.
Wenn Sie nun denken: Dann öffne ich einfach das Fenster, tun Sie Ihren Hühnern jedoch keinen Gefallen. Durch ein offenes Fenster würde zwar Luft in den Raum hinein und auch wieder hinaus gelangen, eine solide Lüftung stellt dies jedoch nicht dar. Zumal es gerade in den Nachtstunden oft eisig kalt werden würde im Hühnerstall. Schließlich befinden sich die Fenster in der Regel ziemlich weit unten, sodass die einströmende Kaltluft direkt auf die Hennen treffen würde.
Zwei Fenster, die gleichzeitig geöffnet werden, eignen sich ebenfalls nicht. In dem Fall würde zwar ein Wärmeaustausch stattfinden, allerdings ebenfalls zu weit unten im Stall. Durch die gleichzeitig geöffneten Fenster entsteht zudem Zugluft, durch die sich die Hühner erkälten können.
Ein weiteres Problem des geöffneten Fensters: Regnet es beispielsweise in der Nacht sehr stark, fließt das Wasser möglicherweise in den Stall. Auch dies kann den Hühnern natürlich schaden.
Wir empfehlen daher dringend, eine der oben genannten, adäquaten Lüftungsmethoden zu verwenden, um das optimale Raumklima für die Hühner zu erzielen und dafür zu sorgen, dass die Tiere dauerhaft gesund bleiben.