Besonders die Hühnerhalter, die ihr Hobby als Ausgleich zum Büroalltag betreiben, in dem sie über massenhaft Papierabfall verfügen, sitzen gewissermaßen an einer sehr kostengünstigen Quelle für Einstreu. Papier als nachwachsender Rohstoff, idealerweise benutztes Recyclingpapier, eignet sich hervorragend als Einstreu und zum Auspolstern der Nester, sofern es nicht zu stark mit Toner belastet ist.
Vorteile der Papiereinstreu
Wer den Platz und den Aktenschredder hat, kann sich seine saugfähige, preisgünstige und vor allem sehr saubere Einstreu damit jederzeit selbst herstellen. Klein geschreddertes Papier eignet sich nämlich sommers wie winters hervorragend als Stalleinstreu und ist bei einem Herbstfeuer vergleichsweise problemlos zu entsorgen, sofern es zuvor etwas getrocknet wurde und die Nachbarn kulant sind. Wenn die anfallende Asche dann noch als Dünger im eigenen Garten ausgebracht werden kann, ist das der Inbegriff des perfekten Recyclings.
Besteht keine Möglichkeit, die Einstreu zu verbrennen, kann die genutzte Streu aus Papier noch immer kompostiert werden oder in die Biotonne wandern.
Bei selbst hergestellter Papiereinstreu kann man zudem davon ausgehen, dass sie frei von Parasiten ist.
Nachteile der Papiereinstreu
Kostengünstig, selbst herstellbar, optimales Recycling – diesen Vorteilen stehen allerdings auch (kleinere) Nachteile gegenüber, wenn Papierschnipsel als Einstreu verwendet werden.
Zum einen ist darauf zu achten, dass die Einstreu nicht zu feucht wird, vor allem in Naturbodenställen kann es zu Schimmelbildung kommen.
Auch besteht, vor allem, wenn rotes Papier mit geschreddert wird, die Gefahr des Aufpickens. Bei großen Tieren sollte dies keine weitere Bedrohung darstellen, jedoch ist gerade bei Küken darauf zu achten, dass sie nicht zu eifrig in der Papiereinstreu picken, da die Zellulose sonst in Kropf und Magen verklumpen kann.
Beim Schreddern selbst muss man zum anderen entsprechend vorsichtig sein, kein Plastik (Sichtfensterumschläge!) und keine Ausdrucke mit zu viel Druckerschwärze zu verwenden. Zeitungen zum Beispiel sind für die Hühner nicht gut verträglich, ganz abgesehen davon, dass ihre punktuelle Saugkraft gering ist.
Es versteht sich von selbst, dass Küchentücher, Taschentücher und andere feinfaserige und eventuell sogar benutzte Materialien im Hühnerstall nichts verloren haben. Auch hier besteht die Gefahr der Verkeimung.