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Zwerg-Spanier

quirlig

Steckbrief: Zwerg-Spanier

Herkunftsland

England

Eigenschaften

quirlig

Farbschläge

schwarz

Eier

40 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

40 g

Legeleistung

120 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: < 0,8 kg, Hahn: < 0,9 kg

Brutlust

10 %

Flugfähigkeit

80 %

Platzbedarf

50 %

Die aktiven und stolzen Zwerg-Spanier sind eigenständig, gute Futtersucher, temperamentvoll und laut.

Wegen ihrer Flugfähigkeiten wäre ein hoher beziehungsweise überspannter Auslauf oder der Freilauf vorausgesetzt. Je mehr Platz diese agilen Zwerghühner haben, um so wohler fühlen sie sich. Es sind durchaus schön zu beobachtende Hühner, die fleißig legen. Als Familienhühner oder Shoßhühner sind sie jedoch weniger geeignet.

Haltung

Hühnerstall

Zwerg-Spanier zählen mit unter einem Kilo eher zu den leichteren Zwerghühnern. Dementsprechend darf der Hühnerstall etwas kleiner dimensioniert sein.

Er soll dennoch wie für andere Hühner eingerichtet werden, die auf der Sitzstange nächtigen. Wer unter dieser ein schräges Kotbrett anbringt, hat es beim Reinigen leichter und darunter bleibt Platz für den Scharrraum oder sogar ein Staubbad. Zumindest sind Scharrraum, Futterplatz, Legenester und etwas Sonnenlicht mit trockener und frischer Luft wichtig. Zugluft ist wie für alle anderen Hühnerrassen zu vermeiden.

Auslauf

Wegen der geringen Größe begnügen sich Zwerg-Spanier auch im Freien mit weniger Raum. Wer sie nicht frei laufen lässt, kann also einen hohen Hühnerzaun anlegen, ein Volierennetz darüber hängen und im Auslauf mit Sträuchern, einer trockenen Stelle und einer Futterstelle für Abwechslung sorgen.

Unser Tipp

Wenn im Auslauf nicht viel wächst, freuen sich die Hühner über Gemüsereste, etwas Rasenschnitt und anderes Frischfutter. Wasser darf dabei nie fehlen.

Im Winter

Zwerg-Spanier haben einen großen Kamm und auch lange Kehl- und Ohrlappen. Zudem ist das Gesicht unbefiedert. Sie kühlen also im Winter schneller aus. Es hilft, die Problemzonen ein- oder zweimal täglich mit säurefreier Vaseline einzureiben.

Bei tiefem Frost bleiben die Hühner dennoch besser im Hühnerstall, um Erfrierungen zu vermeiden. Dieser soll nicht zu weit runterkühlen und die Wassertränke darf nie zufrieren. An diesem Punkt müssen die Halter also berücksichtigen, dass Zwerg-Spanier empfindlicher als typische heimische Züchtungen sind.

Charakter

Insgesamt suchen Zwerg-Spanier aktiv nach Futter, flattern umher und sind etwas lauter, als andere Rasse. Sie sind schön zu beobachten und legen einige Eier. Wer jedoch handzahme Schmusehühner wünscht, wäre mit anderen Rassen besser beraten.

Für wen eignen sich Zwerg-Spanier Hühner?

Da die Hühner auch mal laut werden können und gelegentlich auch über einen hohen Hühnerzaun flattern, sollte man zu seinen Nachbarn einen guten Kontakt pflegen, um sie nicht zu verärgern. Für kleine Vorgärten in Wohnsiedlungen sind diese Hühner weniger geeignet. Außerdem sind Zwerg-Spanier keine Anfängerhühner und in ihrem Wesen nicht immer ganz einfach.

Für Liebhaber, die etwas mehr Fläche besitzen und etwas außerhalb wohnen, eignen sich Zwerg-Spanier perfekt. Viele Selbstversorger schätzen die hervorragenden Futtersucher, da sie im Sommer kaum zugefüttert werden müssen.

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Eier und Legeleistung

Die Hennen legen im ersten Legejahr rund 120 weißschalige Eier, die um 40 Gramm wiegen. Für die geringe Körpergröße ist das eine sehr gute Leistung.

Küken

Zwerg-Spanier kommen kaum in Brutstimmung. Ihre Bruteier werden deswegen anderen Rassen untergeschoben oder im Inkubator ausgebrütet.

Ohne Henne brauchen die Küken in den ersten Wochen im geschützten Raum eine andere Wärmequelle. Auch ist sehr auf Hygiene mit sauberem Wasser und geeignetem Kükenstarter zu achten. Nach zwei Wochen freuen sich die Küken über Abwechslung – frische Zweige, Salatblättchen, Kieselsteine oder andere Spielsachen sorgen für Abwechslung.

Mit genügender Befiederung und zuerst nur bei mildem Wetter dürfen die Küken in einem kleinen Auslauf erste Erkundigungen wagen. Geht das noch nicht, freuen sich die Küken, wenn sie im Hühnerstall etwas mehr Auslauf haben.

Das weiße Gesicht ist bei den Küken häufig schon schwach erkennbar. Es wird mit der Zeit weißer, auch da die Gesichtshaut mit dem Alter dicker wird. Erst nach einem Jahr sind die Gesichter richtig weiß. Wer seine Hühner ausstellen möchte, soll die Junghähne vor ersten Rangkämpfen bereits trennen. Eine verletzte Gesichtshaut vernarbt und die Narben bleiben für immer sichtbar.

Zwerg-Spanier Farben

Anerkannte Farbschläge:

  • schwarz

Zwerg-Spanier Hühner kaufen

Für alle interessierten Besucher empfehlen wir den „Erhaltungszuchtverein des Spanier-  und Zwergspanierhuhns, geger. 1905„, wenn man Zwerg-Spanier Hühner kaufen möchte. In diesem Verein haben sich viele Züchter dieser besonderen Hühner zusammengeschlossen. Zum einen soll das Ziel verfolgt werden, diese Hühnerrasse zu erhalten und zu veredeln. Zum anderen sollen viele weitere Interessierte und Züchter motiviert werden, die Zwerg-Spanier zu halten.

Gut zu wissen

  • Wegen der weißen Gesichter und weißen Ohrlappen im Kontrast zum roten Kamm und roten Kehllappen heißen Spanier und Zwerg-Spanier im Englischen auch „Clowngesicht“. Ein anderer Name lautet „Weißwangen“.
  • Schwarz ist der typische Farbschlag für Spanier und Zwerg-Spanier. Eventuell gibt oder gab es bei den Zwergen auch weiße, blaue, gelbe und rote.
  • Zwerg-Spanier wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmalig in London ausgestellt. Die Ausstellungstiere waren noch unscheinbar und wurden kaum zur Kenntnis genommen. Dieser erste Zuchtversuch ging schnell wieder unter.
  • Bis in die 1990er Jahre waren die neu erzüchteten Zwerg-Spanier praktisch unbekannt. Zu diesem Zeitpunkt nahmen sich auch deutsche Züchter der Zucht an und bewarben die „Weißwangen“ zusammen mit englischen Züchtern. Die Bekanntheit wuchs über die Jahre hinweg.

Die Hühnerrasse Zwerg-Spanier

Ursprünge der Zwerg-Spanier

Spanier entstanden aus Kastilianern in Spanien, es gibt sie seit Jahrhunderten. Doch die heutigen Spanier gehen auf englische Züchter zurück. In England gründete sich im Jahr 1867 der erste Sonderverein überhaupt und setzte internationale Maßstäbe. In England gab es außerdem sehr früh das Bemühen, Zwerg-Spanier zu erzüchten. Diese waren zuerst noch unscheinbar. Da sich die weniger wirtschaftlichen Spanier außerdem nie richtig durchsetzen konnten, ging der erste Zuchtversuch wieder unter. Rund 100 Jahre später erfolgte die erneute Erzüchtung der Zwerg-Spanier.

Entwicklung der Rasse Zwerg-Spanier

Bereits im Jahr 1880 hielt der Züchter J. C. Cyell-Dundee einige Zwerg-Spanier in England.  Von diesen gelangten einige nach Deutschland. Diese erste Verzwergung verschwand bald und vieles ist nicht mehr bekannt.

Eine Wiedererzüchtung gelang genau 100 Jahre später im Jahr 1980. F. Hams aus Kent in England gilt als der Erzüchter. Nur wenige Jahre später hat unabhängig zu ihm der deutsche Züchter H. Kolb aus Sandhausen im Jahr 1987 Erfolg. Er begann 1983 und verwendete große Spanier-Hähne und Zwerg-Minorka-Hennen. Weitere zwei Jahre vergehen und R. Wandelt importiert aus England einige Bruteier. Diese halfen, die Zuchtziele zu erreichen, wodurch die Anerkennung in Deutschland gelang. Als Entstehungsland wird dennoch ausschließlich England genannt.

Heutige Bedeutung der Zwerg-Spanier

Zwerg-Spanier sind tendenziell seltener, als Spanier und eher in England, Deutschland und den Niederlanden überhaupt bekannt. Dabei sind es interessante und eigenständige Hühner für den Freilauf. Sie eignen sich nicht nur für Selbstversorger und Hobbyhalter, sondern auch für ehrgeizige Züchter und Aussteller. Wegen der weißen Gesichter qualifizieren sich diese Exoten zudem als außergewöhnliches Gartenhuhn.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Zumindest in Deutschland sind Zwerg-Spanier sehr selten. Die TGRDEU zählt zwar 2016 mit 124 Zuchthennen und 32 Zuchthähnen bei 15 Züchtern rund dreimal mehr Exemplare als noch im Jahr 2000. Es sind damit sogar mehr Zuchttiere, als bei der Großform. Dennoch ist die Zuchtbasis noch immer sehr klein. Die Züchter sind deswegen auf den internationalen Tausch von Zuchttieren und Bruteiern angewiesen. Erschwerend kommt hinzu, dass Zwerg-Spanier in den meisten anderen Ländern kaum bekannt sind. Die Zuchtbasis wird selbst im Heimatland England übersichtlich sein.

Zuchtziele der Zwerg-Spanier

Zwerg-Spanier sollen das verkleinerte Ebenbild ihrer Großform darstellen und müssen in stolzer Haltung etwas edel wirken. Die Hähne stehen aufrechter als die Hennen, deren Rückenlinie nur leicht abfällt. Wegen der großen und vor allem auffälligen Kopfpunkte mit weißen Ohrlappen und weißem Gewicht entsteht eine exotische Erscheinung. Die Wirkung ist perfekt, wenn zugleich die Sonne den käfergrünen Glanz auf dem schwarzen Gefieder hervorzaubert.

Insgesamt sind die Zwerg-Spanier schlank und dennoch kräftig. Sie bilden in Landhuhn-Form einen Walzenkörper, der bei Hennen aus der Seitensicht backsteinförmig wirkt. Die Schultern setzen sich nicht ab, die Flügel liegen unscheinbar an und weisen leicht nach unten. Die knapp befiederten Schenkel und feinknochigen Läufe sind lang, Zwerg-Spanier wirken in ihrer Proportion mittelhoch.

Wie bei der Großform sollen  die weißen Ohrlappen länglich herunterhängen. Bei einigen Hähnen erreichen sie fast das Ende der roten Kehllappen. Auch das Gesicht ist weiß, aber bei Hennen lässt sich häufig der Übergang zu den Ohrlappen erkennen. Das weiße Gesicht ist sozusagen blasser oder gräulicher, zumindest bei Jungvögeln. Diese glacé-lederige Gesichtshaut wird im Alter dicker und damit weißer. Bei Hähnen sind häufig auch die Ansätze der Kehllappen weißlich und von vorne betrachtet ist es zwischen diesen weißlich.

Der fleischige Einfachkamm ist relativ groß ausgebildet und soll möglichst fünf Zacken tragen. Bei Hennen darf sich der Einfachkamm hinten etwas zur Seite legen. Proportional sind Kamm und Kehl- sowie Ohrlappen nicht kleiner, als bei der Großform. Insgesamt sind diese Kopfpunkte jedoch kleiner und wackeln dadurch bei der Kopfbewegung weniger. Außerdem kommt es vor, dass sich ein weißer Schleier bis über den Kamm zieht.

Durch diese großen Kopfpunkte entsteht der einmalige Kontrast aus rot und weiß zum schwarzen Gefieder.

Während die Augen der Spanier schwarz sind, haben Zwerg-Spanier zum Teil auch braune bis orange Augen, die ebenfalls durch das weiße Gesicht eingefasst werden.

Hennen sind mit tiefer Brust bauchiger, Hähne tragen die Brust höher und strecken sie etwas hervor. Das Gefieder liegt eigentlich straff an, wirkt bei Hähnen wegen Hals- und Sattelbehang dennoch lockerer. Der mittelgroße geschlossene Schwanz wird nur leicht angewinkelt getragen. Hähne verdecken ihre Steuerfedern mit gut gebogenen Sicheln und Nebensicheln. Hennen tragen ihren Schwanz etwas gefaltet. Sie unterscheiden sich zu den Hähnen nur durch die geschlechtsspezifischen Merkmale.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • Verbesserung der roten und weißen Kopfpunkte
  • das schwarze Gefieder soll käfergrün glänzen
  • Festigung der Landhuhn-Walzenform
  • Erhalt der hohen Legeleistung