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Zwerg-Phönix

friedlich, werden schnell zutraulich

Zwerg-Phönix HahnEric Isselee / shutterstock.com

Steckbrief: Zwerg-Phönix

Eier

25 g

Farbe der Eier: Chremfarben

Mindestgewicht für Bruteier

25 g

Legeleistung

120 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: < 0,7 kg, Hahn: < 0,8 kg

Brutlust

70 %

Flugfähigkeit

70 %

Platzbedarf

40 %

Phönix und Zwerg-Phönix sind wegen der langen Hahnenschwänze, die über den Boden schleifen, anspruchsvoll in der Haltung. Der Hühnerstall und Auslauf müssen durchgehend trocken und sehr sauber bleiben. Möglicherweise sind Zwerg-Phönix genau deswegen deutlich beliebter, da sie weniger Platz und damit etwas weniger Pflege benötigen.

Die Hähne entfalten wegen ihrer auf dem Boden schleifenden Schwanzfedern eine außergewöhnliche und zugleich edle Wirkung. Trotz der Kämpfereinschläge bleiben diese leicht zähmbaren Hühner ruhig und friedlich.

Haltung

Wegen der einfließenden Altenglischen Zwerg-Kämpfer fühlen sich Zwerg-Phönix in unseren deutschen Klimalagen sehr wohl. Sie sind jedoch wegen der langen Hahnenschwänze anspruchsvoll in der Haltung. Die Schwanzfedern schleifen über den Boden, der deswegen immer trocken und sauber sein soll.

Unser Tipp

Als Halter sollte man täglich den Kot beseitigen und im Hühnerstall eine dünne Einstreuschicht darüber streuen.
Phönix Zwerghuhn im AuslaufLukas Beno / shutterstock.com

Hühnerstall und Einrichtung

Außerdem sollen die Hähne so hoch aufbaumen, dass ihre Schwanzfedern über dem Boden schweben. Wegen dieser sind sie etwas in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, weswegen der Hühnerstall eventuell etwas größer bemessen sein soll.

Zumindest müssen die Hühnerstangen im Stall und Auslauf gut erreichbar sein. Sie sollen eventuell mit den wachsenden Schwanzfedern nach oben verstellbar sein.

Auslauf

Damit Regenwasser nicht zum Problem wird, soll der Auslauf überdacht sein und möglichst etwas höher als die Umgebung liegen. Im Gegenzug braucht dieser Auslauf aber nicht groß, sondern nur abwechslungsreich sein.

Abwechslung im AuslaufLukas Beno / shutterstock.com

Futter und Ernährung

Wegen der langen Federn muss die Ernährung mehr Protein beinhalten. Es wird also ein Spezialfutter oder eine Futterergänzung gewählt. Außerdem finden die Hühner im begrenzten Auslauf wenig, weswegen immer etwas Frisch- und Grünfutter nötig ist. Frischer Rasenschnitt, Kräuter, Zweige, Gemüsereste oder anderes ungiftiges Frischfutter eignen sich. Nur auf breiige und verklumpende Nahrung ist generell zu verzichten. Die Hühner legen zudem großen Wert auf frisches und sauberes Wasser.

Die Hygiene erfordert viel Zeit und Zuwendung, weswegen Zwerg-Phönix schnell zahm werden. Die Hühner mit Kämpfereinschlägen bleiben friedlich und sind angenehm im Umgang.

Unser Tipp

Die Hähne sollen wegen der langen Federn nicht mit Hähnen anderer Rassen oder besonders aggressiven Hennen zusammengehalten werden. Ideal ist eine reine Zwerg-Phönix-Gruppe.

Für wen eignen sich Zwerg-Phönix Hühner?

Wegen der doch eher speziellen Haltungsansprüche eignen sich Zwerg-Phönix nicht für Einsteiger oder Züchter mit knapper Zeit. Erfahrung und Geduld sind für eine erfolgreiche Haltung hübscher Hähne die Grundvoraussetzung. Wer jedoch bereits Erfahrung mit der Haltung von Hühnern hat und keine „gewöhnliche“ Hühnerrasse sucht, trifft mit den Zwerg-Phönix eine gute Wahl.

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Eier und Legeleistung

Die leichten Hennen legen immerhin 120 weißschalige Eier mit einem Gewicht um 25 Gramm im ersten Legejahr. Das ist wenig, sowie es mehrere dieser leichten Eier braucht, um ein normales Hühnerei zu ersetzen.

Küken

Die guten Bruteigenschaften der Großform fließen in die Zwerg-Phönix ein. Die Hennen geraten häufig in Brutstimmung und sind erfolgreich.

Aber auch bei der Aufzucht bewähren sie sich und führen die Küken länger, als andere Hühnerrassen. Dennoch bleibt es wichtig, die Küken in einem abgetrennten Hühnerstall aufzuziehen, bis das Gefieder sich etwas entwickelt hat. Auch dann sollen die ersten Ausflüge nur bei gutem Wetter im begrenzten Auslauf erfolgen.

Neben Hygiene, einer Glucke oder Wärmeplatte als Wärmequelle und frischem Wasser ist passendes Kükenfutter ab dem zweiten Tag für den Erfolg ausschlaggebend. Bis dahin haben die Küken noch genug Energie aus dem Dottersack, dann müssen sie jedoch fressen. Mit der Zeit wollen sie auch ein paar Halme, Salatreste oder Tannenzapfen, Kartonrollen oder Zweige zum Spielen.

Zwerg-Phönix Farben

Phönix Farbschlag weißSARAWUT DEEPALA / shutterstock.com

Anerkannte Farbschläge:

  • wildfarbig
  • goldhalsig
  • blau-goldhalsig
  • orangehalsig
  • silberhalsig
  • weiß
  • schwarz

Zwerg-Phönix Hühner kaufen

Hat man sich dazu entschlossen Zwerg-Phönix zu kaufen, benötigt man zwei Dinge: Zum einen muss man einen Züchter finden, bei dem man einige Hühner oder Bruteier kaufen kann. Zum anderen benötigt man in der ersten Zeit unbedingt einen Zwerg-Phönix Züchter, der bei Fragen und bei Problemen unterstützt. Gerade bei einer solch speziellen Hühnerrasse kann ein erfahrner Züchter helfen typische Anfängerfehler zu vermeiden.

Im „Sonderverein der Züchter der Phönix, Zwerg-Phönix und Onagadori von 1921 e.V.“ findet man viele hilfsbereite Züchter, die sowohl Tiere abgeben, aber dem Einsteiger auch gerne helfen. Daher ist dieser Verein eine empfehlenswerte Quelle für Tier und Rat.

Gut zu wissen

  • In der Anfangszeit gab es eine Zuchtlinie der Zwerg-Phönix bei der Lausitz, die jedoch die gewünschten Eigenschaften nicht mitbrachte und wieder unterging.
  • Wegen der langen Schwanzfedern und edlen Erscheinung sind Zwerg-Phönix-Hähne ein Magnet auf Ausstellungen.
  • Die Zwergform ist deutlich beliebter, als die Großform. Möglicherweise liegt dieses daran, dass Zwerg-Phönix weniger Platz benötigen, weniger Schmutz machen und mit den hohen Hygieneansprüchen letztendlich einfacher in der Gesamtpflege sind.
  • In die Großform fließen Onagadori ein. Deren Besonderheit ist das Ausbleiben der Mauser, wodurch die Schwanzfedern bis über 3 Meter lang werden. Phönix und Zwerg-Phönix kommen jedoch in die Mauser, ihre langen Hahnenschwänze wirken im Längenvergleich eher mittelprächtig.
  • Wegen der Körperform und der langen Schwanzfedern ähneln Zwerg-Phönix den Fasanen.

Die Hühnerrasse Zwerg-Phönix

Ursprünge der Zwerg-Phönix

1878 wurden erste langschwänzige Hühner aus Japan importiert, ab 1879 begann die Erzüchtung der Phönix und bereits ein Jahr später die Erzüchtung der Zwerg-Phönix.

Andere Quellen nennen als Zeitpunkt für den Zuchtbeginn den „Anfang des 20. Jahrhunderts“. Diese Theorie wäre eigentlich plausibler, da die Zucht der Phönix abzuwarten wäre, um sie dann in die Verzwergung einfließen zu lassen.

Neubert aus Niederbobritzsch gilt als Erzüchter. Wegen der Nähe zu Dresden erfolgte auch hier die erste Ausstellung der Zwerg-Phönix im Jahr 1889. Dieses belegt einen Zuchtbeginn spätestens Ende des 19. Jahrhunderts.

Entwicklung der Rasse Zwerg-Phönix

Neubert verwendete für die Verzwergung der Phönix neben der Großform die Altenglischen Zwerg-Kämpfer. Weitere Zwergrassen im Landhuhn-Typ flossen ein. Diese Einflüsse gehen auch auf andere Züchter zurück, mit denen zugleich die nötige Zuchtbasis aufgebaut wurde.

Ob diese Zwerghühner in den ersten Jahrzehnten kaum gefragt waren oder es den Züchtern an Motivation fehlte, bleibt hier unbeantwortet. Zumindest erfolgt eine erste Anerkennung durch den BDRG erst im Jahr 1988 für den schwarzen Farbschlag. Inzwischen sind für die Zwergform mehr Farbschläge als für die Großform anerkannt.

Heutige Bedeutung der Zwerg-Phönix

Selbst viele einfach zu haltende Hühnerrassen kommen bei weitem nicht auf die Beliebtheit der Zwerg-Phönix. Dieses verdeutlicht, dass die anspruchsvoll zu haltenden Zierhühner durch Liebhaber nachgefragt werden. Gerade Züchter und Aussteller finden eine exklusive Herausforderung, welche alle Blicke auf sich bannt. Es sind aber nicht nur schöne, sondern auch angenehm ruhige und leicht zähmbare Hühner, die einem die Pflege danken.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Diese Zierhühner werden in Deutschland durch den „Sonderverein der Züchter der Phönix, Zwerg-Phönix und Onagadori“ betreut. Die TGRDEU zählt im Jahr 2016 ganze 112 Züchter während einige andere Rassen durch weniger als 30 Züchter erhalten werden. Dafür sind Zwerg-Phönix international schlechter aufgestellt, wodurch ein internationaler Austausch von Zuchttieren und Bruteiern erschwert ist. Dennoch werden die Zwerg-Phönix auch in anderen europäischen Ländern zahlreicher als ihre Großform sein. Diese kommt in Deutschland nur auf wenige 100 Exemplare, Zwerg-Phönix in guten Jahren hingegen auf weit über 1000 durch die TGRDEU gezählte Zuchttiere.

Von 2000 bis 2016 haben sich die Bestände der Zwerg-Phönix fast halbiert. Wie bei der Großform sind goldhalsige mit über 200 Hennen und über 70 Hähnen am beliebtesten. Silberhalsige und auch Schwarze haben jeweils rund die Hälfte und alle anderen Farbschläge mit Hennen und Hähnen zusammen unter 100 Exemplare. Blau Goldhalsige kommen sogar nur auf 11 Hennen und 3 Hähne.

Insgesamt sind aber auch die 2016 gezählten Bestände mit über 600 Hennen und über 200 Hähnen für eine solide Erhaltungszucht ausreichend. Es ist unwahrscheinlich, dass diese hübsch auszustellende Rasse nicht ihre Züchter findet.

Zuchtziele der Zwerg-Phönix

Insgesamt wirken die mittelhoch gestellten Zwerg-Phönix mit ihrer schlanken Landhuhnform elegant. Der schlanke und walzenförmige Rumpf ist langgezogen. Die etwas hoch getragene gerundete Brust wird minimal vorgewölbt und geht in einen schlanken Bauch über.

Die Hähne erscheinen wegen ihrer langen Schwanzfedern geradezu edel. Die Rückenlinie wird leicht abfallend fast waagerecht getragen und geht in einer Linie in den waagerecht getragenen Hahnenschwanz über. Die Sicheln und auch Nebensicheln müssen so lang werden, dass sie über den Boden schleifen. Außerdem bilden die Zwerg-Phönix-Hähne einen überlangen Halsbehang sowie der Sattelbehang schon den Boden streifen soll. Diese langen Federn sind insgesamt schmal ausgebildet und wirken bereits wie lange Fäden. Die Federschäfte des Schmuckgefieders sind insgesamt elastisch, damit sie bei der Länge nicht brechen.

Wie bei der Großform zeigt der Hennenschwanz die Besonderheit der gebogenen Nebenfedern, welche die Steuerfedern überdecken. Die obere Deckfeder und damit der Hennenschwanz ist also leicht gebogen sowie auch die seitlichen Nebenfedern leicht sichelförmig gekrümmt sind. Der Behang an Hals und Sattel ist etwas länger, als bei den Hennen der meisten anderen Rassen.

Hahn und Henne tragen ihre hoch gelegenen Flügel straff anliegend und nach unten weisend. Abgesehen von Hals- und Sattelbehang oder den Schwanzfedern liegt das üppige Gefieder dicht an und bildet bei den Hennen nicht viel Flaum. Die straff befiederten Schenkel und nackten blaugrauen feinknochigen Läufe sind gut mittellang. Die Farbe der mittellangen Schnäbel lehnt an die Lauffarbe an.

Wie bei der Großform sind auch bei Zwerg-Phönix die rotgesichtigen Köpfe klein, schmal und langgezogen. Es ziert sie ein kleiner roter Stehkamm mit feinen Zacken. Im Gegensatz zur Großform folgt der Hahnenkamm mit freistehender Kammfahne der Nackenlinie. Die kleinen Kehllappen sind rot, die kleinen glatten Ohrscheiben weiß und rundlicher, als bei der Großform. Die lebhaft wirkenden roten bis orangeroten Augen runden den Gesamteindruck ab.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele:

  • Verlängerung des Hahnenschwanzes
  • langer Hals- und Sattelbehang der Hähne
  • Erhalt des schlanken Landhuhn-Typs
  • Festigung der edlen Erscheinung