Hühner-Hof Logo

Zwerg-Altsteirer

kälteunempfindlich, gute Futtersucher, brütet gerne

Zwerg-Altsteirer HenneChristine Hoi / shutterstock.com

Steckbrief: Zwerg-Altsteirer

Eier

38 g

Farbe der Eier: Chremfarben

Mindestgewicht für Bruteier

38 g

Legeleistung

130 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: < 0,9 kg, Hahn: < 1,1 kg

Brutlust

50 %

Flugfähigkeit

100 %

Platzbedarf

40 %

Gut zu wissen

Zwerg-Altsteirer werden alle begeistern, die mit wenig Platz ein paar vitale Hühner halten möchten. Wie auch für die Großform ist wildbraun der klassische Farbschlag.

In diesem Farbschlag erscheinen die Zwerg-Altsteirer Hähne mit rotem Stehkamm gepaart mit rotgoldenem Hals- und Sattelbehang stolz. Brust, Bauch und Teile der Flügel samt dem Hahnenschwanz sind schwarz.

Zwerg Altsteirer HahnSabine Hagedorn / shutterstock.com

Im Sonnenlicht glänzen alle schwarzen Federn metallisch grün. Es sind regelrechte Bilderbuch-Hähne, wie sie schon für unsere Ur-Großeltern auf dem Mist krähten.

Die mittelschweren Zwerghennen legen außerdem genug Eier für einen normalen Haushalt. Es handelt sich also um regelrechte Hobbyhühner für Familien mit Garten.

Haltung

An die Haltung stellen Zwerg-Altsteirer keine besonderen Ansprüche.

Haltung der Zwerg-AltsteirerFotopogledi / shutterstock.com

Außerdem müssen diese Hühner wenigstens einen kleinen Auslauf vorfinden. Besser ist es, wenn dieser groß ist. Wer den Platz nicht hat, hält besser weniger Hühner und strukturiert den Auslauf mit geeigneten Pflanzen, einem trockenen Unterstand und einem Platz zum Scharren.

Fliegen und Hühnerzaun

Die kleinen Hühner sind flugfähig. Es stellt sich also die Frage nach einem hohen Zaun oder einer übersichtlichen Einzäunung mit abschließendem Volierennetz. Wer die Möglichkeit hat, lässt seine Hühner frei laufen und füttert zum Abend noch einige Körner im Stall.

Auch wenn Zwerg-Altsteirer nicht unverwüstlich sind, gelten sie als robust und genügsam. Finden die Hühner im Freien viel Futter, lässt sich die Fütterung deutlich reduzieren.

Charakter und Verhalten

Die wachen und beweglichen Zwerghühner sind aktiv unterwegs. Ihre Hähne gelten als wehrhaft. Aufgrund der geringen Größe sind sie gegen viele Beutegreifer dennoch wehrlos.

Charakter und Verhalten des Altsteirer Zwerghuhns

Dem Menschen gegenüber werden Zwerg-Altsteirer schnell anhänglich und zutraulich. Es sind vielleicht keine Schmusehühner. Als Familien- und Hobbyhuhn eignen sie sich dennoch sehr gut.

Selbst Anfänger werden mit Zwerg-Altsteirer einen guten Start haben. Auch erfahrene Züchter begeistern sich für diese Zwerghühner und stellen sie aus. Diese Züchter sind gute Ansprechpartner, um an Bruteier oder Hühner heranzukommen.

Eier und Legeleistung

Die Zwerg-Altsteirer Hennen legen im ersten Legejahr 130 elfenbeinweißen Eier, die rund 38 Gramm wiegen.

Dem gegenüber verbrauchen Zwerghühner weniger Futter und sind in kleinen Gärten bereits glücklich. Wer einen Hahn hält, hat besser fünf als drei Hennen. Schon wären es über 600 kleine Eier im Jahr.

Küken

In ihren Ansprüchen unterscheiden sich die Küken der Zwerg-Altsteirer nicht von den Küken anderer Zwergrassen. Wenn sie nicht bei der Henne sondern im Brutapparat schlüpfen, ist in der Kükenbox auf die Wärmequelle zu achten.

Je kleiner die Rasse, umso länger benötigen die Küken ihre Wärmequelle. Außerdem muss das Kükenfutter kleinkörnig sein, damit es in den Schnabel passt.

Wer das beachtet, muss in der Kükenbox nur noch die Hygiene einhalten und wird sich an vitalen Küken erfreuen. Hahn und Henne lassen sich beim Heranreifen an den geschlechtsspezifischen Merkmalen unterscheiden.

Farbschläge

Anerkannte Farbschläge:

  • wildbraun
  • weiß
  • gesperbert

Gut zu wissen

  • In den Anfangsjahren gab es nur drei Aussteller für die Zwerg-Altsteirer. Zwerg-Sulmtaler entstanden fast zeitgleich und konnten die Zwerg-Altsteirer spielend in ihren Schatten stellen. Dort befinden sich diese schönen Zwerghühner noch immer.
  • Bei den Wildbraunen dürfen die Hähne an Brust, Bauch und After nur rein schwarzes Gefieder tragen. Braune Einlagerungen würden bei den kommenden Hennen zum unerwünschten Flitter führen.
  • Hähne dürfen eine Stützfalte im Kamm-Ansatz haben. Durch diese Falte wird der bei den Hennen geforderte Wickelkamm sicher vererbt.
  • Die weißen Zwerg-Altsteirer sind für Züchter eine Herausforderung. Der häufig vorhandene gelbe Anflug auf dem weißen Gefieder ist unerwünscht. Gerade Hähne sind durch dieses Problem betroffen.

Die Hühnerrasse Zwerg-Altsteirer

Ursprünge der Zwerg-Altsteirer

Während Altsteirer und ihre schwerere Schwesterrasse Sulmtaler aus der Steiermark beziehungsweise dem Sulmtal stammen, ging es für Zwerg-Altsteirer in Deutschland los. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es Heinrich Knöll, der 1954 mit der Verzwergung begann. Er brachte 1961 zuerst die Wildbraunen und Jahre später die Weißen zur Anerkennung. Fast zeitgleich wurden Sulmtaler im Raum Hannover verzwergt und zur Anerkennung gebracht. Noch heute gibt es deutlich mehr Zwerg-Sulmtaler als Zwerg-Altsteirer. Gerade die Zwergform steht durchweg im Schatten ihrer schwereren Schwesterrasse.

Entwicklung der Rasse Zwerg-Altsteirer

Heinrich Knöll aus dem hessischen Klein-Umstadt begann die Verzwergung der Altsteirer im Jahr 1954. Er verwendete klein geratene wildbraune Altsteirer Hennen und einen rost-rebhuhnfarbigen Zwerg-Welsumer Hahn. Schon die F1-Generation hatte Exemplare mit Schopf.

Im Zuchtverlauf flossen wildfarbige und goldhalsige Deutsche Zwerghühner ein. Erst 1958 stellte Heinrich Knöll erstmals seine Zwerg-Altsteirer auf der Nationalen in Frankfurt aus. Bis zur finalen Anerkennung waren es weitere drei schwere Zuchtjahre. Die Lauffarbe passte nicht und beim Wickelkamm gab es mit der nötigen Quetschfalte Probleme. Auch die Gefiederzeichnung ließ zu wünschen über und die Hennen waren zu schlank. Und zu allem Überfluss waren diese Zwerg-Altsteirer noch zu uneinheitlich in ihrer Gesamtgröße.

Zur finalen Anerkennung im Jahr 1961 verhalf die erneute Einkreuzung klein geratener Altsteirer Hennen. Bei der Auswahl wurde großer Wert darauf gelegt, dass diese Zuchthennen die vorhandenen Defizite in der Gefiederzeichnung der Zwerg-Altsteirer ausgleichen.

Heutige Bedeutung der Zwerg-Altsteirer

Das einstige Zuchtziel lautete, die Großrasse zu verzwergen und auf die Wirtschaftlichkeit zu achten. Bei dem geringen Gewicht lässt sich der Schwerpunkt nur auf die Legetätigkeit der Hennen legen. Diese ist wie bei anderen Zwerghühnern mit Eigewicht und der Stückzahl sehr übersichtlich. Eine wirtschaftliche Bedeutung hatten und haben Zwerg-Altsteirer also nicht. Es sind lediglich schöne und liebenswerte Zierhühner für den Garten. Diese sind außerdem auf Ausstellungen gern gesehen.

Zuchtbemühungen und Maßnahmen zum Rassenerhalt

Die Zwerg-Altsteirer werden in Deutschland im „Sonderverein der Züchter des Altsteirer-Sulmtaler-und Zwerg-Altsteirer-Huhnes“ betreut. Auch bei den Großrassen sind Sulmtaler häufiger. Bei den Zwergrassen sind die Zwerg-Sulmtaler jedoch rund fünfmal häufiger als die Zwerg-Altsteirer.

Das ist zumindest das Ergebnis der Zählung der TGRDEU, die für das Jahr 2016 stolze 222 Zuchthennen und 54 Zuchthähne bei 30 Züchtern zählt. Im Jahr 2000 waren es fast noch doppelt so viele. Am beliebtesten sind die Wildbraunen, die im Bestand fast zwei Drittel ausmachen. Es folgen die gesperberten und dann die weißen Zwerg-Altsteirer.

Österreich ist das Heimatland der Großformen. Auch hier und in der Schweiz werden die verzwergten Rassen gehalten. Die Bestände in diesen Ländern sind übersichtlich, ein regelmäßiger Austausch mit deutschen Züchtern zur Auffrischung der Blutlinie bleibt unumgänglich.

Zuchtziele der Zwerg-Altsteirer

Zwerg-Altsteirer sind mittelschwere Zwerghühner, die den Landhuhntyp verkörpern. Sie sind breit gebaut, mittelhoch im Stand und müssen den rassetypischen Schopf bilden. Hennen bilden eine klassische Kastenform mit tiefer Brust und vollem Bauch. Sie sollen die Rückenlinie waagerecht tragen.

Beim Hahn soll der rechteckig gestreckte breite Rumpf 8:5:3 im Verhältnis von Länge zu Tiefe zu Breite haben. Der lange gerade Rücken darf nur leicht abfallen und geht hinter dem breiten Sattel in den vollen Hahnenschwanz über. Dieser bildet gut gebogene Haupt- und Nebensicheln mit breiten Federn. Der Hahnenschwanz steigt mit rund 45° an, ist von mittlerer Länge und aus seitlicher Sicht breit gefächert. Neben dem mittellangen Sattelbehang zeichnet sich auch der Halsbehang deutlich, aber nicht zu üppig ab.

Die breite Brust wird gut gewölbt und geht in den gut entwickelten vollen Bauch über. Kräftig entwickelt sind die mittellangen Schenkel. Sie treten leicht aus dem Gefieder hervor und gehen in die feinknochigen Läufe über. Die unbefiederten Läufe sollen fleischfarbig bis hell hornfarbig erscheinen.

Der kastenförmige Rumpf ist insgesamt breit, aber nicht kantig. Die Flügelspitzen sollen den Rumpf nicht überragen, die Flügel sollen fest in waagerechter Haltung anliegen. Bei geschlossenen Flügeln soll sich das Flügeldreieck bei wildbraunen Hähnen im Gefieder abzeichnen. Das Gefieder ist insgesamt reichlich entwickelt, bildet breite Federn und muss straff anliegen.

Der Hahn soll einen mittelgroßen, strahlend roten Stehkamm bilden, der in eine nach oben ansteigende und frei stehende Kammfahne ausläuft. Insgesamt soll dieser Stehkamm 5 bis 7 feine Zacken bilden. Die Hähne dürfen im Vorderkamm eine Stützfalte bilden, diese garantiert den rassetypischen Wickelkamm der kommenden Hennen.

Hinter dem Kamm sprießt auch beim Hahn der Schopf. Seine Schopffedern sind jedoch schlanker und länglicher, weswegen der Hahnenschopf wie ein paar nach hinten hängende Strähnen wirkt. Hennen sollen hinter dem Kamm hingegen eine kleine Haube bilden. Diese darf die Sicht nicht behindern und muss deswegen fest aufsitzen. Der Schopf drückt wiederum auf den Kamm, der als Wickelkamm erscheinen muss.

Neben dem Kamm und Schopf bilden Zwerg-Altsteirer kurze rote Kehllappen und weiße Ohrscheiben. Beide sollen frei von Falten, gut gerundet und von kleiner Größe sein. Das rote Gesicht der Hähne ist weitgehend frei von Federchen. Das Gesicht der Hennen ist etwas befiedert und wirkt viel blasser. Die lebendigen Augen erscheinen rot. Der fleischfarbige bis hell-hornfarbige Schnabel ist kurz und kräftig. Der fein geformte Schädel ist insgesamt von mittlerer Größe.

Bei den wildbraunen Hähnen ist es rassetypisch und züchterisch gefordert, dass alle schwarzen Federn in der Sonne satt grünlich schimmern. Bei weißen Zwerg-Altsteirer-Hühnern neigen besonders Hähne zum gelblichen Anflug, dieser ist unerwünscht.

Kurz und bündig lauten die Zuchtziele

  • mittelschweres Zwerghuhn im Landhuhn-Typ
  • Schopfbildung mit Wickelkamm bei den Hennen
  • satter Grünlack bei wildbraunen Hähnen auf allen schwarzen Federn
  • weißer Farbschlag ohne Gelbstich im Gefieder
  • Verbesserung der Legeleistung