In Deutschland und Belgien anerkannte Farbschläge von Brakel silber (auf schwarz quer gebändert) gold (auf schwarz quer gebändert) gelb weiß gebändert (chamois) blau schwarz weiß weißgeblümt Dort, wo Brakel als Hühnerrasse anerkannt werden, sind immer die heute noch häufigen sowie urtypischen Farbschläge Silber und Gold anerkannt. Häufig wird auch der Chamois-Farbschlag anerkannt. Die anderen Farbschläge … mehr...

Brakel
Eigenschaften in der Haltung
Einst liefen die Brakel Hühner in der warmen Jahreszeit über das Land und suchten nach Insekten, Würmern, Früchten, Körnen und Grünfutter. Am Abend gab es nur eine kleine Ration Hühnerfutter. Deswegen mussten diese Hühner dem rauen Seewetter widerstehen, womit die stärksten und robustesten Exemplare die Population dominierten. Auch deshalb sind die Brakel Hühner auch heute noch sehr robust. Je nach Verhalten vom Halter können diese sogar zutraulich, aber nie handzahm werden. Die Hühner werden immer darauf achten, nicht gegriffen, gehalten oder gestreichelt zu werden. Sie sind lebhaft, ausdauernd und dadurch sehr aktiv. Deswegen brauchen sie im Freilauf viel Abwechslung, um Beschäftigung zu finden.
Aus diesen Gründen brauchen Brakel unbedingt einen Auslauf von mindestens mittlerer Größe. Da sie für Haushühner sehr gut fliegen können, müsste der Hühnerzaun entweder hoch oder der Auslauf vollständig überdacht sein. Optimal wäre es also, wenn der Halter über ein großes Gelände ohne sonderliche Gefahren verfügt und diese Hühner frei laufen lässt. Das kommt ihm bei den Futterkosten entgegen.
In Belgien machte sich einst sogar ein Trend breit, die Brakel Hühner als Kompostaufbereiter zu verwenden. Von dem Kompostmaterial fressen sie, was noch gut für sie ist und auch den ein oder anderen Kompostwurm. Es ist vielfach einfacher, den Gemüsegarten als den Auslauf der Brakel einzuzäunen.
Als Hühnerrasse sind die Brakel schnellreif. Die Hennen beginnen bereits nach rund 4,5 Monaten mit dem Eierlegen. Die Hähne erreichen relativ schnell etwas Gewicht. Das Fleisch der Brakel schmeckt ein klein wenig nach Wild und ist von fester weißer Beschaffenheit. Es gilt in Belgien als Delikatesse.
Eier der Rasse Brakel
Bis zu 65 Gramm wiegen die weißen Eier der Brakel Hennen. Das Mindestgewicht für Bruteier beträgt 55 Gramm. Die Hühner werden fast nie brütig und legen im ersten vollen Legejahr 180 Eier, die für die Kunstbrut sehr gut geeignet sind. Alternativ werden die Eier Leihmüttern untergeschoben. Brakel sind keine typischen Winterleger. Wird das Futter knapp, kann die Legeleistung deutlich leiden und durch eine angepasste Beifütterung wieder normalisiert werden.
Sonstige Infos
- 1891 erklärte das belgische Landwirtschaftsministerium die Brakel neben den aus Holland stammenden Campinern zur meist gehaltenen belgischen Hühnerrasse, die zugleich exzellente Eierleger sind.
- Wer sich speziell für Brakel Hühner interessiert und die niederländische Sprache flüssig lesen kann, dem wird das 1983 erstmals erschiene Buch „Het Brakelhoen“ empfohlen. Hier wird alles Relevante ausgeführt, was man über diese Hühnerrasse weiß oder vermutet.
- Neben der Großform gibt es auch die Zwerg-Brakel in den Farbschlägen silber und gold quer gebändert. Diese Zwergform ist das Ebenbild der Brakel Hühner, sie ist jedoch schwerer zu züchten.
Eckdaten
- Gewicht Hahn
- 2,25 bis 2,75 Kilo
- Gewicht Henne
- 1,75 bis 2,25 Kilo
- Legeleistung
- 180
- Mindestgewicht für Bruteier
- 55 Gramm
- Gewicht der Eier
- bis 65 Gramm
- Farbe der Eier
- weiß
- Ringgrößen Hahn – Henne
- 18 - 16
- Eigenschaften zum Glucken
- werden extrem selten brütig
- Farbschläge
- silber (auf schwarz quer gebändert), gold (auf schwarz quer gebändert), gelb weiß gebändert (chamois), blau, schwarz, weiß, weißgeblümt
- Typ
- Legehuhn
- Fleischansatz
- mittel, belgische Delikatesse
- Haltung
- leicht, werden aber nie handzahm
- Robustheit
- sehr robust
- Federfüße
- nein
- Flugfähigkeit
- sehr gut
- Selbstversorgung
- scharren gerne
- Platzbedarf
- mindestens mittelgroßer Auslauf, besser Freilauf
- Verbreitung
- Belgien, Deutschland und weitere Länder
- Zuchtring vorhanden
- ja, in Belgien 1898 und erneut 1971, in Deutschland ab 1907 und 1910, beide verschmolzen 1914 zum „Verein deutscher Brakelzüchter“
- Als Rasse anerkannt
- regional möglicherweise seit Jahrhunderten, in Deutschland ab 1880
- Geschätzte Population
- im Jahr 2013 191 Hähne und 904 Hennen laut der GEH, 2016 sind es laut der TGRDEU nur noch 151 Hähne und 626 Hennen bei 88 Züchtern
- Gefährdung
- die GEH gibt für Brakel 2013 die Kategorie III (gefährdet), die TGRDEU gibt 2016 „stark gefährdet“ an